DE347130C - Verfahren zur Herstellung von baumwollenen oder anderen pflanzlichen Effektfaeden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von baumwollenen oder anderen pflanzlichen Effektfäden. In der Baumwoll- und Halbwollindustrie besteht ein großes Bedürfnis an Effektfäden, die, mit Baumwolle oder Wolle verwebt, sich nicht anfärben.
• Alle bisherigen Versuche, zu brauchbaren Effektfäden zu gelangen, hatten kein befriedigendes Ergebnis, weil die bisherigen Effektläden teils zu spröde, teils zu wenig widerstandsfähig waren, um mit anderen GEspinsten verwebt werden zu können.
• Es hat sich nun gezeigt, daß sehr gut brauchbare baumwollene oder ähnliche pflanzliche Effektfäden hergestellt werden können,-wenn die Faser mit Essigsäureanhydrid in Dampfform bei Gegenwart von geeigneten Kondensationsmitteln behandelt und die Einwirkung so geleitet wird, daß kein Celluloseacetat entsteht, das in den für Celluloseacetat gebräuchlichen Lösungsmitteln, wie Eisessig, Chloroform, Aceton oder Tetrachloräthan, löslich ist.
• Die auf diese Weise erhaltenen Effektfäden sind weich und geschmeidig, besitzen eine große Widerstandsfähigkeit und färben sich mit direktfärbenden Farbstoffen nicht an.
• Beispiel. zoo kg Baumwollgarn werden mit einer 25prozentigen Lösung von Zinkchlorid imprägniert, abgepreßt oder abgeschleudert und bei nicht zu hoher Temperatur scharf getrocknet.
• Man bringt dann die Baumwolle gleichmäßig verteilt in einen luftdicht verschließbaren Kessel, in welchem Essigsäureanhydrid unter vermindertem Druck verdampft wird und läßt die Dämpfe des Essigsäureanhydrids q.o bis 50 Stunden lang bei einer Temperatur von 4o bis 45°C einwirken. Die Gewichtszunahme der Faser darf hierbei nicht mehr als 4o bis 45 Prozent betragen, dadurch wird die Beendigung de3 Prozesses angezeigt.
• Nach der Einwirkung hat die Baumwolle genau das gleiche Aussehen wie gewöhnliche Baumwolle und darf sich in keinem der obengenannten Lösungsmittel lösen.
• Es ist ein Verfahren zur Herstellung von niedrig acetylierter Cellulose bekannt; dieses konnte aber in der Technik keine Anwendung finden, weil auf dem vorgeschlagenen Wege kein genügend gleichmäßiges Produkt -erhalten wird und die Fäden te=ils ungenügend, teils viel zu hoch acetyliert waren, während nach dem vorliegenden Verfahren ganz gleichmäßige und leicht verwebbare Fäden erhalten werden, die sich genau wie die gewöhnlichen Cellulosefäden verhalten.
• In der französischen Patentschrift 437240 ist das Arbeiten mit Essigsäureanhydrid in Dampfform angegeben. Es wird jedoch nach den dortigen Angaben die Rc aktion so geführt, daß höher acetylierte, lösliche, für Effektfäden nicht geeignete Produkte entstehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von baumwollenen oder anderen pflanzlichen Effektfäden, dadurch gekennzeichnet, daß baumwollene oder andere pflanzliche Fasern mit Essigsäureanhydrid in Dampfform bei Gegenwart von Kondensationsmitteln behandelt werden, und zwar nur so weit, daß kein in den üblichen .Lösungsmitteln lösliches Celluloseacetat entsteht.