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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von plattenartigen Körpern.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität
auf Grund der Anmeldung in Ungarn vom 12. November igig beansprucht. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von plattenartigen Körpern
durch Einstampfen des Formgutes in eine Handform. Insbesondere beruht idie Erfindung
.auf der Verwendung solcher Handformen, welche zwecks-gleichzeitiger Herstellung
mehrerer Formlinge durch Doppelwände unterteilt sind, die im Formkasten leicht lösbar
festgestellt sind: und nach dem Einstampfen von (den Formlingen abgerückt und einander
genähert werden können, um die Formlinge freizugeben. Bei einer bekannten Handform
dieser Art sind die Doppelwände zwar an ihrem oberenRande lösbar, dagegen bleiben
sie an ihrem unteren Rande in dauerndani idrehbaren Zusammenhang mit der Form, so
daß der Abstand am unteren Rande der Doppelwände auch nach Lösen der oberen Doppelwandteile
unverändert gleich der Dicke der Formlinge bleibt. Diese Form gestattet zwar ein
bequemeres Herausnehmen der fertigen Formlinge, hat aber den Nachteil, daß zunächst
das völlige Erhärten dieser Formlinge abgewartet werden muß. Ein Abheben -der Form
von den Formlingen sofort nach dem Einstampfen ist nicht möglich, da hierbei die
Gefahr besteht, daß durch die unteren,- nicht von den Formlingen abgerückten Ränder
der Doppelwände beim Abheben der Form die Seitenwände der frischen Formlinge beschädigt
oder die Formlinge umgeworfen werden. Die Form kann also für das nächste Einstampfen
erst wieder verwendet werden, nachdem die für das Erhärten der Formlinge erforderliche
erhebliche Zeit verstrichen ist.
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Demgegenüber bildet den Gegenstand der Erfindung ein Verfahren, welches
nach erfolgtem Einstampfen ein sofortiges Abheben der Form und damit eine sofortige
Wiederverwendung derselben für das nächste Einstampfen ermöglicht, ohne das Erhärten
der Formlinge abwarten zu müssen. Zu diesem Zweck besteht das Verfahren gemäß der
Erfindung im wesentlichen darin, daß zwecks Abhebens der Form von den eingestampften
Formlingen die Verbindung zwischen den Doppelwänden und dem Formkasten vollständig
oder bis auf den Zusammenhang am oberen Rande gelöst wird. Infolgedessen können
die beiden Teile der Doppelwände in ihrer gesamten Höhe oder bis auf die Derührung
am oberen Rande von den Formlingen abgerückt werden. In beiden. Fällen ist es möglich,
ohne das Erhärten der Formlinge abwarten zu müssen, die Form unmittelbar nach dem
Einstampfen von den Formlingen abzuheben, da auch bei derjenigen Verfahrensart,
bei welcher nach dem Lösen der Feststellung der Zusammenhang am oberen Rande bestehen
bleibt, unmittelbar nach dem Anheben der Form jegliche Berührung der Doppelwände
mit den Seiten der Formlinge aufgehoben, also eine Beschädigung oder ein
Umwerfen
der Formlinge durch Berühren oder Anstoßen der Doppelwände gegen die Formlinge vermieden
wird.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der zur Durchführung
des Verfahrens dienenden Vorrichtung in Abb. i im Querschnitt, Abb. 2 im Längsschnitt,
und in Abb. 3 im Grundriß dargestellt.
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Abb. ¢ zeigt eine abgeänderte Ausführungsform im Grundriß und Abb.
5 eine weitere abgeänderte Ausführungsform in Stirnansicht.
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In der Zeichnung sind die in die Form eingestampften Körper schraffiert
dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem äußeren Formkasten, der durch die
zwei Längswände a und durch die Stirnwänded gebildet wird. Die Längswände a sind
mit Zapfen f, f ausgerüstet, die beim Zusammenstellen des Formkastens durch
Öffnungen der Stirnwände d hindurchgesteckt werden. Die Stirnwände d tragen Haken
oder Riegel g,. die-beim Zusaminenstellen des Formkastens in die Zapfen f eingreifen
und hierdurch die Längswände und Stirnwände zu einem festen Rahmen verbinden.
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Der oben und unten offene Rahmen oder Formkasten a, d wird
mit seiner einen offenen Seite auf den Boden gesetzt, wonach die Trennungswände
eingesetzt werden. Eine jede Trennungswand besteht aus zwei dünnen Platten
b, b, aus Blech oder aus anderem geeigneten Stoff, die in einem gewissen
Abstand x voneinander angeordnet sind und Doppelwände bilden, zwischen denen Abteilungen
m .entstehen, deren Form derjenigen der herzustellenden Körper entspricht. Gemäß
der in den Abb. i bis 3 dargestellten Ausführungsform werden die Wände b, bz dadurch
in dem Formkasten festgelegt, daß die ersteren an ihren oberen Ecken mit Nasen e
ausgerüstet sind, die in entsprechende Einschnitte der oberen Kante der Stirnwände
d des Formkastens eingehängt werden. Die Stirnwände tragen in der Nähe ihres unteren
Randes Anschläge c, die in dem Hohlraum der einzelnen Dopnelwände b, b, zu
liegen kommen, so daß die Wände b, bi in ihrer Arbeitsstellung an den Anschlägen
c anliegen.
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Es kann nunmehr das Material in die durch die Doppelwände b, b, gebildeten
Abteilungen in des Formkastens eingestampft werden, wobei die Wände b, b, oben durch
die Nasen e und unten durch die Anschläge c festgehalten werden, so daß die genaue
Form der Stampfkörper gewährleistet wird.
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Damit in den Hohlraum der Trennungswände b, b, kein Material gelangt,
ist es zweckmäßig, diese Hohlräume durch Deckplatten h abzudecken. Ist das Material
in die Abteilungen m des Formkastens eingestampft worden, so können flie Formlinge
sofort freigelegt werden, was in nachstehender Weise erfolgt: Es werden zunächst
die Haken g aus den Zapfen f ausgehakt, wonach der Rahmen a, d
zerlegt
und entfernt werden kann. Hiermit sind aber auch die Wände b, b,. freigegeben worden,
so daß die beiden Wandelelemente b, b,, einer jeden doppelten Trennungswand
einander genähert werden können. Hierdurch nimmt der Abstand x der Wandelemente
ab und diese können leicht von den Formlingen losgelöst und aus dem zwischen je
zwei Formlingen befindlichen Zwischenraum entfernt werden, ohne die noch weichen
Formlinge zu beeinträchtigen oder verrücken zu müssen.
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Der Formkasten wird sodann sofort für die nächste Stampfung zusammengestellt.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung lassen sich auch mit Rippen oder
Nasen versehene Platten erzeugen, wenn die Trennungswände b, b, entsprechend
ausgestaltet sind. Abb. q. veranschaulicht z. B. eine solche Vorrichtung, bei der
die Trennungswände b, b1 Einbuchtungen ra erhalten, wodurch Platten mit Rippen p
erzeugt werden können.
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Man kann die Vorrichtung auch derart abändern, daß dieselbe zwecks
Freigabe der Formlinge nicht völlig zerlegt, sondern nur gelockert werden muß. Wird
nämlich die Verriegelung f, g zwischen den Längswänden a und Stirnwänden d derart
ausgeführt, daß beim Lösen der Riegel g die Stirnwände in der Längsrichtung der
Wände a nur so weit voneinander entfernt- werden können, daß die unteren Anschläge
c aus dem Zwischenraum der beiden Elemente b, b1 der Trennungswände heraustreten
und hierdurch das Aneinandernähern der unteren Enden der Wände b, b gestatten, während
die entsprechend lang bemessenen Nasen e der oberen Ecken der Wände b, b,_
noch in den Stirnplatten d, d festgehalten werden, - so kann man nach entsprechender
Annäherung der unteren Enden derWandelemente b., b1 der Trennungswände dien gelockerten
Rahmen d, d samt den an diesem hängenden Platten b, bi von den Formlingen
nach oben abheben, während die Formlinge am Boden zurückbleiben.
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Hierbei entfällt also das vollständige Zerlegen und das darauffolgende
Zusammenstellen des Formkastens, wodurch eine bedeutende Zeit- und Arbeitsersparnis
erzielt wird.
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Noch einfacher gestaltet sich die Arbeit mit der in Abb. 5 in Endansicht
dargestellten Vorrichtung.
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Bei dieser Ausführungsart sind sowohl die Längsseiten a des Formkastens
als auch die Trennungswände b, b1 oben und unten mit
Nasen
e versehen, die. in Einschnitte y bzw. Durchbrechungen in, s der Stirnplatten
d des Formkastens greifen. An einer jeden Stirnplatte d ist nun j e ein Rahmen
i derart befestigt, daß er um ein gewisses Stück in der Richtung des Pfeiles nach
oben verschoben werden kann. Der Rahmen trägt eine Anzahl keilförmiger Zungen k
und k, die sich von außen gegen die Nasen e der Längsseiten a des Formkastens
legen bzw. zwischen die Nasen e eines jeden Trennungswandpaares
b, b, treten und hierdurch die Platten a bzw. b
und b, in ihrer Lage
verriegeln. Zur Freigabe der Formlinge nach dem Einstampfen des Formgutes genügt
es, den Rahmen i in der Pfeilrichtung so weit nach oben zu schieben, daß die Zungen
k, k1 die Nasen e freigeben, weil die beim .Stampfen entstandene Spannung die freigegebenen
Wände a, b, b, von den Formlingen abstößt, die Stirnwände aber derart ausgeführt
werden, daß sie von oben nach unten etwas divergieren. Die nach dem Lockern nach
oben abgestreifte Form wird wieder auf den Erdboden gestellt und ist nach Niederdrücken
der Rahmen i wieder zum Einstampfen bereit.