DE3447589C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter oder
eine Kammer, die Druck und durch eine Explosion, wie bei
spielsweise Detonation oder Verpuffung, erzeugte Splitter
halten kann.
Derartige Behälter sind allgemein als Detonationskammern
bekannt. Sie werden im allgemeinen zum Schutz der Umgebung
als Behältnis kritischer Herstellstufen bei der Herstellung
von explosiven Substanzen, als Testbunker bei Versuchsdetona
tionen solcher Substanzen und zum Testen von Splitterwaffen
sowie zum Lagern von explosiven Gütern verwendet.
Die bisher zur Verfügung stehenden Konstruktionen
von Detonationskammern bestanden immer aus massiven Beton
bunkern, die in die Erde eingelassen waren. Es sind auch
gewisse, primär sphärische, dickwandige Stahlkonstruktionen
bekannt. Der Nachteil von leichteren Detonationskammerkon
struktionen besteht bis zu einem gewissen Grad in den
Schwierigkeiten bei der Erstellung zuverlässiger Modelle
für die Festigkeitsberechnung. Während der letzten Jahre
hat jedoch die Computertechnologie die Zusammenstellung
von Berechnungsprogrammen ermöglicht, die die Berechnung
der Festigkeit von mehrwandigen kugelförmigen und zylindri
schen Körpern mit hoher Genauigkeit zulassen. Diese Be
rechnungsprogramme eröffnen die Möglichkeiten für den Bau
von leichten Detonationskammerkonstruktionen mit bekannter
Festigkeit.
Einige dieser leichten Detonationskammerkonstruktionen
sind in DE-OS 31 37 083, DE-OS 32 34 747 und DE-OS 34 37 534,
schrieben. In der DE-OS 31 37 083 ist eine mehrschalige
Konstruktion mit einer äußeren und einer inneren Stahlschale
und einer Zwischenschale aus Kunststoffmaterial beschrieben,
wobei die Zwischenschale verhindert, daß die beiden Stahl
schalen mit gleicher Phase schwingen. Diese Konstruktion er
füllt bezüglich Festigkeit alle geforderten und versprochenen
Ansprüche, ist jedoch schwierg herzustellen und noch schwie
riger zu reparieren und daher relativ teuer. Ihr niedriges
Gewicht macht sie jedoch für mobile Anwendungen geeignet,
beispielsweise zum Entschärfen von zunehmend auftretenden
terroristischen Bomben und zum Aufnehmen von kritischen
Prozeßstufen bei sonst harmlosen chemischen Herstellanlagen.
Auf dem Gebiet der zuletztgenannten Anwendungen wird in der
Tat häufig eine Detonationskammer oberhalb der Erdoberfläche
angeordnet, was durch die anderen, für die Herstellanlagen
gültigen Bedingungen bedingt ist.
Die aus der DE-OS 32 34 747 bekannte Detonationskammer
ist eine zylindrische, einschalige Konstruktion mit Stirn
teilen, die auf spezielle Art verstärkt sind. Die dritte
Konstruktion ist eine teilweise doppelschalige, vorzugsweise
zylindrische Detonationskammer, deren komplette innere Schale
an ihren Stirnseiten zwischen kräftige Halterungen geklemmt
ist, die an der Innenseite der Stirnseiten der zylindrischen
Außenschalung befestigt sind. Diese Konstruktion ist relativ
leicht herzustellen und auch relativ leicht zu reparieren.
Der innere zylindrische Mantel der Kammer ist in der Tat der
Teil, der in erster Instanz zerstört wird und ersetzt werden
kann, nachdem die äußere Schalung der Kammer quer geteilt
und auseinandergezogen worden ist. Die Reparatur wird dann
durch Zusammenschweißen der äußeren Schalung beendet. Obwohl
ein solcher Austausch der Innenwandung theoretisch relativ
einfach ist, wird es trotzdem, teilweise infolge der erforder
lichen qualifizierten Schweißarbeit, ein ziemlich teurer
und zeitaufwendiger Vorgang sein.
Das Zerstörungsrisiko für Detonationskammern, die für Test
zwecke vorgesehen sind, hängt in erster Linie vom Abfeuern
von Ladungen ab, die eine Zunahme an Splittern ergeben.
Aus US-PS 37 24 881 ist ein Hochdruckbehälter bekannt mit
einer einteiligen Innenschale und einem diese umgebenden
segmentierten Mantel, bestehend aus Ringlagen von sektor
förmigen Elementen, die durch in Bohrungen der Elemente
verlaufenden axialen Zugstangen zusammengehalten werden.
Die DE-OS 14 75 743 beschreibt einen Kunststoffbehälter,
auch für hohe Drücke, dessen tragende Wandung aus segment
förmigen vorgefertigten Teilen zusammengesetzt ist, die
durch ringförmige und axialverlaufende Befestigungsstränge
zusammengehalten werden. Außen auf dieser Wandung befindet
sich eine Deckschicht. Diese beiden vorbekannten Konstruk
tionen eignen sich nicht als Detonationskammern, da bei ih
nen die für die Druckdichtigkeit maßgebliche Innenwandung
ungeschützt der Splitterwirkung ausgesetzt ist.
Ausgehend von einer Detonationskammer, der aus DE 31 37 083
bekannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Detonationskammer so auszugestalten, daß sie einfacher und
aus billigerem Material herstellbar und einfacher zu repa
rieren ist, ohne daß die Widerstandskraft der Detonations
kammer beeinträchtigt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben. Die Unteransprüche beziehen sich auf weitere
vorteilhafte Merkmale der erfindungsgemäßen Detonationskam
mer.
Bei der erfindungsgemäßen Detonationskammer stellt die seg
mentierte innere Schalung ein leicht auswechselbares Futter
dar, welches der Splitterwirkung der Detonation ausgesetzt
ist und die für die Druckfestigkeit verantwortliche Außen
schale bedeckt und vor der Splitterwirkung schützt. Die als
Futter dienende Innenschalung ist aus leicht auswechselba
ren Segmenten, die nur einige wenige standardisierte Formen
aufweisen müssen, zusammengesetzt, so daß jedes durch
Splitter zerstörte Segment ausgewechselt werden kann. Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß die Innen
schalung nur die Funktion eines Futters hat, welches die
Innenseite des Kammergehäuses gegen Splittereinwirkung
schützen soll. Die Segmente der Innenschalung können daher
aus relativ billigem Stahl hergestellt
sein, obwohl sie relativ stabil dimensioniert sein müssen,
um alle Splitter zu stoppen. Alle Druckbelastungen, die an
der Detonationskammer an der Schalung auftreten, werden im
Gegensatz hierzu, durch die gewöhnlichen Wände der Kammer
absorbiert. Da das Futterstück keinerlei Druckbelastungen
aufnehmen soll, besteht keine Notwendigkeit, die Futterstück
abschnitte in der Kammer anstoßend zu befestigen. Im Gegen
teil ist es von Vorteil, wenn die Futterstückabschnitte leicht
in ihren Halterungen klappern können, da hierdurch das Auf
treten von gleichphasigen Vibrationen der gewöhnlichen Außen
wand und des Futterstückes der Kammer verhindert werden können.
Um einen adequaten Schutz gegen Splitter zu erzeugen,
müssen die einzelnen Futterstückabschnitte eine halbwegs ge
eignete Dicke aufweisen. Gleichzeitig impliziert dies, daß
ihre Abmessungen in seitlicher Richtung begrenzt sein müssen,
damit es nicht unmöglich wird, die verschiedenen Abschnitte
ohne Kran oder andere Hebeeinrichtungen zu handhaben.
Bei einer äußerst vorteilhaften Ausführungsform des
Futterstückes gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das
Futterstück, wenn es die Mantelfläche einer zylindrischen
Detonationskammer schützen soll, aus mehreren rechteckigen
Teilen oder Kassetten, die in einer Richtung leicht gekrümmt
sind, die Kante an Kante nebeneinander angeordnet sind, um
einen Mantelring zu bilden, dessen Außendurchmesser im
Innendurchmesser der Detonationskammer aufgenommen werden
kann. Die Länge des Mantelringes in Längsrichtung der De
tonationskammer und die Breite der Kassetten und damit
indirekt auch ihre Anzahl pro Mantelring sind durch die
Dicke des Futterstückes bestimmt, da jede Kassette von
Hand zu handhaben sein soll. Um die zahlreichen Kassetten
im zugehörigen Mantelring zusammenzuhalten sind entlang
der Enden derselben Verbindungsringe oder Stirneisen vorge
sehen, in denen die Kassetten mittels Stiften oder Bolzen
aufgenommen werden können. Die Verbindungsringe selbst kön
nen aus mehreren, miteinander verbundenen Teilen bestehen
und jeder Teil soll als ein Verbindungsglied funktionieren.
Das komplette Futterstück der Detonationskammer wird daher
aus mehreren, aufeinanderfolgend angeordneten Mantelringen
aus Kassetten gebildet, die voneinander durch Verbindungs
ringe oder Stirneisen getrennt sind. Zum Verbinden der
Kassetten und Stirneisen kann es zweckmäßig sein, Kassetten
mit vorstehenden Stirnflanschen zu verwenden. Um die Verbin
dung zwischen den Stirneisen und den nicht durch Splitter
zerstörten Kassetten und damit das Auswechseln von zerstörten
Kassetten schwieriger zu machen, sollte die Verbindung zwi
schen den Stirneisen und den Kassetten durch Schutzabschnitte
wie beispielsweise ein leicht entfernbares, anliegendes
U-Stück, das an der Innenseite des Stirneisens befestigt ist,
geschützt sein.
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden
anhand der folgenden Figuren im einzelnen beschrieben.
Es zeigt :
Fig. 1 eine Detonationskammer im Längsschnitt;
Fig. 2 die Detonationskammer gemäß Fig. 1 im Schnitt
II-II;
Fig. 3 einen Teil der in Abschnitte unterteilten inneren
Schalung der Detonationskammer in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 4 eine Kassette der inneren Schalung in vergrößerter
perspektivischer Darstellung; und
Fig. 5 die Verbindung zwischen zwei benachbarten Mantel
ringen aus Kassetten mit der dazwischenliegenden
ringförmigen Halterung in einem Schnitt in ver
größertem Maßstab.
In den verschiedenen Figuren wurden entsprechende Teile
mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet, obwohl sie in
unterschiedlichen Maßstäben dargestellt sind.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Detonations
kammer 1 besteht aus einem äußeren zylindrischen Mantel 2
innerhalb dessen Enden vier starke Pfosten 3-6 sind.
Der Pfosten 4 ist in diesen Figuren nicht dargestellt.
Die innere Kammer 9 der Detonationskammer, die an den
Enden mittels Stirnwänden 7 und 8 geschlossen ist, ist
innerhalb und zwischen diesen Pfosten 3-6 eingeklemmt.
Zusätzlich zu den an dem Pfosten anliegenden Stirnwänden
7 und 8 besteht die innere Kammer aus einer Mantelwand 10,
in der mehrere Beobachtungsöffnungen 11 angeordnet sind.
In den Stirnwänden sind jeweils Türen 12 und 13 vor
gesehen. Diese Türen öffnen sich nach innen in die Kammer 9
hinein. Sie werden durch die Pfosten 3-6 und die Querbal
ken 14-17 gehalten. Zwischen den Stirnwänden 7 und 8 und
der Mantelwandung 10 sind mehrere dreieckige Verstärkungs
platten 19 eingeschweißt. Zusätzlich ist die Detonations
kammer mit einer gitterförmigen Grundplatte 18 versehen.
Die unterteilte Innenwandung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist entlang der Innenseite des mittleren Ab
schnittes der Schalungswand 10 der inneren Detonations
kammer angeordnet. Die besagte unterteilte, innere Wandung
enthält rechteckige Platten oder Kassetten 20, die in einer
Richtung leicht gebogen sind, welche nebeneinander ange
ordnet sind, um Mantelringe zu bilden, die die Innenseite
der Mantelwandung 10 entlang dem Teil, an dem sie ange
ordnet sind, vollständig bedecken.
Wie aus der Fig. 4 zu ersehen ist, hat jede Kassette
einen rechteckigen Grundteil 21, der entlang einer Achse
leicht gebogen ist, und zwei Enden 22 und 23. Die Enden
folgen der Krümmung des Grundteils. Der einfachste Weg
der Herstellung dieser Enden ist es, sie vorzuformen und
dann an Ort und Stelle festzuschweißen. Jedes Ende hat zwei
oder mehr Durchgangsbohrungen 25-28. Die Enden sind mit
dem jeweiligen Grundteil über die Länge ihrer eigenen Ver
bindungsstelle 24 verschweißt. Die Enden 22, 23 der Kassette
sind an Befestigungsringen 29 aufgenommen, die zwischen den
einzelnen Mantelringen aus Kassetten angeordnet sind. Die
Befestigungsringe 29 können, wie dies aus der Fig. 3 zu er
sehen ist, aus mehreren Teilen 31-34 bestehen, die mittels
Bolzen 30 miteinander verbunden sind. In den Befestigungs
ringen 29 sind mehrere Öffnungen 35, deren Abstand zueinander
dem Abstand zwischen den Bohrungen in den Enden der Kassetten
entspricht.
Die Kassetten 20 werden mit den Halteringen 29 mittels
glatter Stifte 36 (siehe Fig. 5) verbunden, die durch die
jeweiligen Bohrungen gesteckt werden. Zusätzlich wird die
Verbindung zwischen benachbarten Kassetten und dazwischen
liegenden Befestigungsringen durch eine U-förmige Schutz
schiene 37 abgedeckt, die an der Innenseite des Befesti
gungsringes aufgenommen ist und die mit ihren Flanschen 38,
39 bis über die zugehörigen Öffnungen reicht, um zu ver
hindern, daß die Stifte herausfallen. Die Schutzschiene 37
ist an ihrem jeweiligen Befestigungsring 29 mittels einge
schraubter Bolzen 40 befestigt.
Beim Verbinden der Teile wird keine absolute Passung
erwartet. Im Gegenteil ist es von Vorteil, wenn die Teile
zueinander Spiel haben, um in Phase befindliche Vibrationen
zu verhindern. Die Bohrungen für die Stifte und Bolzen können
daher leicht unrund sein.
Bezüglich der Ausarbeitung der Schutzschienen 37 be
wirken diese auch durch ihr übergreifen der Enden 22, 23 der
Kassetten 20, daß ein Weggleiten dieser Enden und der Halte
ringe 29 verhindert wird.
Claims (8)
1. Detonationskammer zum Halten von bei einer Explosion,
wie beispielsweise Detonation oder Verpuffung, erzeugtem
Druck und Splittern, dadurch gekennzeichnet,
daß sie besteht aus einem äußeren einschaligen oder mehr
schaligen Gehäuse (2, 9) zum Aufnehmen des auftreffenden
Druckes und einer unterteilten inneren Schalung, die in dem
Gehäuse angeordnet ist und aus leicht auswechselbaren Teilen
(20, 29) aufgebaut ist, um die bei der Explosion entstehenden
Splitter aufzunehmen.
2. Detonationskammer nach Anspruch 1 , dadurch ge
kennzeichnet, daß das äußere Gehäuse (2, 9) be
steht aus einem zylindrischen Mantel (10), der an den Enden
durch Querbalken (7, 8) abgeschirmt ist, und daß die
unterteilte innere Schalung, die wenigstens den mittleren
Teil der Innenseite des Mantels (10) bedeckt, rundherum
aus rechteckigen Platten oder Kassetten (20) besteht, die
in einer Richtung leicht gebogen sind und nebeneinander
zu Mantelringen angeordnet sind, die an der Innenseite des
Mantels (10) anliegen.
3. Detonationskammer nach Anspruch 2 , dadurch ge
kennzeichnet, daß die die innere Schalung
bildenden Platten oder Kassetten (20) zu Mantelringen
mittels Halteringe (29) zusammengehalten werden, die zwischen
jedem Mantelring angeordnet sind und der Innenseite der
Manteloberfläche der äußeren Schalung (10) folgen und in
denen jede der Platten oder Kassetten (20) aufgenommen ist.
4. Detonationskammer nach Anspruch 2 oder 3 , dadurch
gekennzeichnet, daß jeder an den Enden der
Platten oder Kassetten angeordnete Haltering (29) aus mehreren,
miteinander verbundenen Teilen (31-35) zusammengesetzt ist.
5. Detonationskammer nach Anspruch 4 , dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Platte oder Kassette (20)
mit entlang der gebogenen Kanten vorstehenden Enden (22, 23)
versehen ist, die Montageelemente (36) zur Befestigung der
Halteringe (29) aufweisen.
6. Detonationskammer nach Anspruch 5 , dadurch ge
kennzeichnet, daß an den Halteringen (29)
Schutzelemente (37) befestigt sind, um die Verbindung zwi
schen diesen und den benachbarten Platten oder Kassetten
(20) zu schützen.
7. Detonationskammer nach Anspruch 5 oder 6 , dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteringe (29) und
die Platten oder Kassetten (20) mittels Sperrstiften (36)
miteinander verbunden sind, die durch einander benachbarte
Öffnungen in den Enden dieser Teile eingesetzt sind, wobei
diese Sperrstifte (36) durch die Schutzelemente (37) der Halte
ringe (29) in Form gebogener U-förmiger Teile, die nach unten
über die Öffnungen für die Sperrstifte ragen, an ihrem Platz
gehalten werden.
8. Detonationskammer nach jedem der vorstehenden An
sprüche 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen allen Teilen der inneren Schalung
ein kleines Spiel zwischen den Teilen aufweist.
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