DE3447382C2

DE3447382C2 -

Info

Publication number: DE3447382C2
Application number: DE19843447382
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl.-Phys. Dr. 6104 Seeheim De Giesecke; Lubomir 6944 Hemsbach De Polansky Schmuelling-Ziegert
Original assignee: Carl Schenck AG
Current assignee: Carl Schenck AG
Priority date: 1984-12-24
Filing date: 1984-12-24
Publication date: 1987-06-04
Also published as: DE3447382A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eichung von Waagen, insbesondere Fahrzeugwaagen, die Abstützelemente oder eine Lastplattform zur Aufnahme und Übertragung der auf die Waage aufgebrachten Last aufweisen, mit einer Belastungs einrichtung mit Zugelementen.

Die Eichung von Waagen, insbesondere Fahrzeugwaagen, wird üblicherweise mit Eichgewichten und/oder Eichfahr zeugen vorgenommen. Hierbei werden unterschiedlich große Eichgewichte benötigt, die zudem meist noch in unter schiedlicher Zusammensetzung bzw. in einer bestimmten Staffelung aufgebracht werden müssen. Daher ist dieses Verfahren mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand ver bunden. Darüberhinaus muß die Eichung mit den zuständi gen Eichbehörden zeitlich abgestimmt werden.

Ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Belasten von Brückenwaagen zum Zwecke der Eichung ist aus der DE-PS 1 41 226 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung wird eine Belastungseinrichtung mit Hebelübersetzung verwendet, um die Zahl der Eichgewichte klein zu hal ten. Die Reaktionskräfte werden über Zugstangen auf im Fundament verankerte Rahmen übertragen.

Die Eichung bzw. Kalibrierung von Kraftmeßdosen mit Hilfe einer Meisterdose sowie einer hydraulischen oder mechanischen Verspannung bzw. Belastungseinrichtung ist bekannt (DE-OS 26 54 330). Die bekannte Vorrichtung ist jedoch für die Eichung von Waagen im eingebauten Zustand nicht geeignet. Auch ähnlich ausgebildete Vorrichtungen (DE-AS 11 71 638) sind für eingebaute Waagen nicht verwendbar, da die Waagenfundamente nicht für die Aufnahme der hohen Reak tionskräfte, die bei der Eichung als Zugkräfte auftreten würden, vorgesehen sind.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrich tung zur Eichung von Waagen, insbesondere Fahrzeugwaa gen, zu schaffen, die ohne Eichgewichte auskommt bzw. die für eingebaute Waagen verwendbar ist. Diese Aufgabe wird durch die im Patenanspruch 1 angegebenen Merk male gelöst. Die Unteransprüche betreffen Weiterbil dungen der Erfindung.

Durch die Aufnahme der Reaktionskräfte der für die Ei chung verwendeten Belastungseinrichtung an den Lager platten oder Auflagern der Wägezellen wird die Einlei tung dieser Kräfte in Form von Zugkräften in das Funda ment vermieden. Dadurch ergibt sich ein geschlossener Kraftfluß zwischen der Belastungseinrichtung und der Waage bzw. den Wägezellen und das Fundament bleibt bei der Eichung praktisch kräftefrei.

Die Erfindung wird in der Zeichnung schematisch an Ausführungsbeispielen dargestellt und in der Beschrei bung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine Brückenwaage mit Eichvorrichtung und in

Fig. 2 eine Eichvorrichtung für eine Wägezelle an einer Waage.

Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Brückenwaage, die aus einer Lastplattform 1 besteht, die über Wägezellen 2 (bei einer rechteckigen Lastplattform beispielsweise 4 an den Ecken angeordnete Wägezellen) auf einem Fundament 3 abgestützt ist. Für die Eichung der Brückenwaage wird oberhalb der Lastplattform 1 eine Belastungseinrichtung 4 angebaut, die einen für die vorkommenden Belastungen ausgelegten Balken 5 (Joch, Traverse, Träger) aufweist, der über Zugelemente 6 mit Lagerplatten 7 der Wägezellen 2 verbunden ist. Die Zugelemente 6 können z. B. aus Zugbolzen bestehen, die mit den Lagerplatten 7 und dem Balken 5 verschraubt sind. Die Lastplattform 1 weist geeignete Öffnungen 8 für die Durchführung der Zugele mente auf. An jeder Wägezelle werden 2 oder 3 Zugelemen te so angeordnet, daß eine einwandfreie Kraftübertragung gewährleistet ist ohne daß an den Wägezellen beispiels weise unerwünschte Momente auftreten.

Am Balken 5 ist eine hydraulische Betätigungsvorrich tung, z. B. in Form eines hydraulischen Belastungszylin ders 9 sowie eine Kraftmeßeinrichtung, z. B. eine Kraft meßdose 10, angeordnet. Die Kraftmeßdose 10 ist als Meisterdose ausgebildet und weist den für die Eichung der Waage erforderlichen Meßbereich sowie die erforder liche Genauigkeit und Reproduzierbarkeit auf.

Vom Belastungszylinder 9 wird die Eichkraft aufgebracht und über die Kraftmeßdose 10 mit Pendeldruckstück 13 und die Lastplattform 1 auf die Wägezellen 2 übertragen. Die Reaktionskraft wird über die Lagerplatten 7 und die Zugelemente 6 auf den Balken 5 zurückgeleitet. Dadurch ergibt sich ein geschlossener Kraftfluß zwischen der Belastungseinrichtung und der Waage bzw. den Wägezellen.

An der Kraftmeßdose 10 und dem Pendeldruckstück 13 sind Kreuzlibellen 11 angeordnet, die die genaue vertikale Ausrichtung der Kraftmeßdose erlauben und damit gewähr leisten, daß die Eichkraft senkrecht zur Lastplattform bzw. zu den Wägezellen wirkt.

Der Belastungszylinder 9 kann über eine Handpumpe 12 oder eine andere Druckmittelversorgungseinrichtung mit Druckmittel beaufschlagt werden. Mit Hilfe des hydrau lischen Belastungszylinders können die erforderlichen Eichkräfte auf einfache Weise in beliebiger Stufung und Reihenfolge sowie in beliebiger Größe aufgebracht wer den.

Anstelle der hydraulischen Belastungseinrichtung mit Druckmittelversorgung und Betätigungszylinder kann auch eine mechanische Belastung, z. B. durch Verspannung des Balkens 5 an den Zugelementen 6 vorgesehen werden. In diesem Fall kann der hydraulische Belastungszylinder 9 entfallen. Die Belastungseinrichtung wird unmittelbar, gegebenenfalls über geeignete Zwischenelemente, auf die Kraftmeßeinrichtung 10 abgestützt. Weiterhin ist es möglich, anstelle des hydraulischen Betätigungszylinders eine mechanische Belastungsvorrichtung, z. B. in Form einer Druckspindel vorzusehen, die auf die Kraftmeßein richtung wirkt.

Die Belastungseinrichtung kann auch so ausgebildet wer den, daß jeweils nur eine Wägezelle eine Waage belastet wird. Eine solche Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt. Die Wägezelle 2 wird durch ein Abstützelemente 1′ einer Waage, beispielsweise einer Behälterwaage, in bekannter Weise über geeignete Zwischenelemente belastet. Die Wägezelle kann jedoch auch unter einer Lastplattform, ähnlich wie in Fig. 1 dargestellt, angeordnet sein. Die Gesamtanordnung der Belastungseinrichtung 4 mit Be lastungszylinder 9, Betätigungseinrichtung 12, Zugele menten 6, Kraftmeßdose 10 mit Pendeldruckstück 13, Kreuzlibellen 11 usw. entspricht in Aufbau und Wirkungs weise der Anordnung nach Fig. 1. Hierbei ist im darge stellten Ausführungsbeispiel der Belastungszylinder 9 mit dem Joch 5′ als Einheit ausgebildet, die an den Zugelementen 6 befestigt ist. An der Belastungseinrich tung können 2 (wie dargestellt) oder 3 Zugelemente 6 angeordnet werden.

Wenn bei der Eichung einer Waage jede Wägezelle getrennt belastet wird kann es zweckmäßig sein, beim Eichvorgang mehrere oder alle Wägezellen einer Waage in der be schriebenen Weise gleichzeitig zu belasten.

Claims

1. Vorrichtung zur Eichung von Waagen, insbesondere Fahrzeugwaagen, die Abstützelemente oder eine Lastplattform zur Aufnahme und Übertragung der auf die Waage aufgebrachten Last sowie eine Meßein richtung aufweisen, mit einer Belastungseinrich tung mit Zugelementen, gekennzeichnet durch fol gende Merkmale:

- die Belastungseinrichtung (4) besteht im wesent lichen aus einem Balken (5) oder Joch (5′),
- der Balken (5) oder das Joch (5′) sind zur Auf bringung einer Eichlast gegen die Abstützelement te (1′) oder die Lastplattform (1) verspannbar,
- die Zugelemente (6) sind zur Verspannung des Balkens (5) oder Jochs (5′) bzw. zur Aufnahme von Reaktionskräften an den Balken- oder Joch enden angeordnet und mit der Lagerplatte (7) mindestens einer die Meßeinrichtung bildenden Wägezellen (2) verbindbar,
- zur Übertragung und Ermittlung der durch die Be lastungseinrichtung (4) auf die Wägezelle (2) aufgebrachten Kraft ist zwischen dem Balken (5) oder Joch (5′) und den Abstüzelementen (1′) oder der Lastplattform (1) eine Kraftmeßeinricht tung (10) angeordnet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Belastungseinrichtung (4) eine hy raulische Betätigungsvorrichtung (9) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Belastungseinrichtung (4) eine mecha nische Betätigungsvorrichtung aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß an der Kraftmeßeinrich tung (10) Kreuzlibellen (11) angeordnet sind.