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Nock für Pfeile von Jagd- und Sportbögen
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Die Erfindung betrifft einen Nock aus Kunststoff für Pfeile von Jagd-
und Sportbögen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Ein Nock dieser Gattung, wie er aus dem DE-GM 83 05 301 bekannt ist,
weist einen im wesentlichen kreiszylindrischen Nockkörper auf, an welchem sich die
Nockflügel mit gleichem kreisförmigem Außenumfangsquerschnitt anschließen. Nur die
äußeren hinteren Enden der Nockflügel sind stumpf abgerundet. Der Nock weist an
seinem vorderen Ende eine konische innere Aufnahme auf, mit welcher er auf das konisch
zugespitzte Schaftende des Pfeiles aufgesetzt und mit diesem verklebt wird. Die
konische Aufnahme macht einen Durchmesser des Nockkörpers notwendig, der zumindest
gleich dem Durchmesser des Pfeilschaftes ist. Aufgrund dieses großen Durchmessers
weisen die im Querschnitt kreissegmentförmigen Nockflügel insb. in ihrer Längsmittelebene
eine große Wandstärke auf, so daß sie nahezu starr sind.
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Die in die Rinne zwischen die Nockflügel eingelegte Bogensehne wird
unter elastischer Verformung durch Klemmwirkung zwischen den Nockflügeln gehalten.
Die Stärke der Klemmwirkung ist äußerst empfindlich auf geringe Toleranzabweichungen
der Rinnenbreite. Eine zu weite Rinne mit zu geringer Klemmwirkung führt zu einer
ungenauen Führung des Pfeiles, während eine zu enge Rinne mit zu starker Klemmwirkung
zu einem ungleichmäßigen Ablösen des Nocks von der Sehne bzw. führt. Unvermeidliche
fertigungsbedingte Toleranzen führen dementsprechend zu Zielungenauigkeiten des
Pfeiles. Wird ein auf die Sehne aufgesetzter hülsenförmiger starrer Nockpunkt verwendet,
wie er z.B. in der DE-OS 34 05 319 beschrieben ist, so verstärkt sich der Einfluß
der Toleranzabweichungen der Rinnenbreite noch erheblich.
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Außerdem ändert sich die Klemmwirkung im Laufe des Gebrauchs des Pfeiles
dadurch, daß die die Rinne begrenzenden Wände der Nockflügel verschleissen. Weiter
ist ein exakt axial fluchtendes Aufkleben des Nocks auf das Schaftende des Pfeiles
äußerst schwierig. Eine auch nur geringe Abweichung der Nockachse von der Mittelachse
des Pfeilschaftes führt aber bereits zu beträchtlichen Schußabweichungen. Schließlich
hat die kreiszylindrische Ausbildung des Nocks zur Folge, daß ein zweiter Pfeil,
der von hinten auf den Nock eines in der Zielscheibe steckenden Pfeiles auftrifft,
stark abgelenkt wird und beim sogenannten "Robin-Hood-Schuß" häufig eine Beschädigung
und Zerstörung des Nocks und des Pfeiles verursacht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nock zu schaffen,
der eine höhere Treffgenauigkeit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einem Nock der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Nock verengt sich der Nockkörper vom Schaftende
des Pfeiles gegen die Nockflügel hin. An der Ansatzstelle der Nockflügel an dem
Nockkörper ist der Durchmesser dadurch bereits so gering, daß die Nockflügel im
Bereich des Rinnengrundes und in dem anschließenden Übergangsbereich zu dem sich
trichterförmig öffnenden Teil der Rinne eine geringe Wandstärke aufweisen. Diese
geringe Wandstärke erlaubt eine elastisch federnde Ausbildung der Nockflügel. Die
Breite der Rinne ist im Anschluß an den im Querschnitt kreisförmigen Rinnengrund
verengt, so daß die Nockflügel die in den Rinnengrund eingelegte Sehne um etwas
mehr als den halben Umfang umschließen. Beim Einlegen der Sehne in die Rinne schnappt
die Sehne in den Rinnengrund, wobei die Nockflügel elastisch auseinandergebogen
werden. EDenso werden die Nockflügel elastisch auseinandergebogen, wenn sich der
Nock beim Abschießen des Pfeiles von der Sehne löst. Der Nock sitzt dadurch auf
der Sehne Dzw. auf dem Nockpunkt nicht unter Klemmwirkung, sondern wird durch die
ihn elastisch umgreifenden Nockflügel gehalten. Dadurch eignet sich der Nock insb.
auch für die Verwendung eines auf die Sehne aufgesetzten starren hülsenförmigen
Nockpunktes. Denn für die Kraft, mit welcher
der Nockpunkt in dem
Nock gehalten wird, und für den Widerstand beim Ablösen des Nocks von dem Nockpunkt
bzw. von der Sehne ist nur der elastische Biegewiderstand der Nockflügel maßgebend,
der von geringen Abweichungen der Fertigungstoleranzen wenig abhängig ist. Dieser
elastische Biegewiderstand wird auch nur in dem Moment wirksam, in welchem die Sehne
bzw. der Nockpunkt aus dem Rinnengrund herausschnappt. Diese Einwirkung ist zeitlich
sehr kurz und räumlich genau auf die an den Rinnengrund anschließende Verengung
begrenzt, so daß keine undefinierten, die Zielgenauigkeit Reeinträchtigenden Einflüsse
beim Abschießen des Pfeiles auftreten.
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Da der Nock nicht durch Klemmwirkung auf dem Nockpunkt gehalten wird,
tritt auch kein wesentlicher Verschleiß der die Rinne begrenzenden Wände der Nockflügel
auf, der Einfluß auf die Ablösung des Nocks und damit die Zielgenauigkeit hätte.
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Die Nockflügel weisen eine im wesentlichen konstante Wandstärke auf
sowohl über ihre Breite in Richtung der eingelegten Sehne als auch in Axialrichtung
über den Bereich des Rinnengrundes und den verengten Übergangsbereich vom Rinnengrund
zu dem sich trichterförmig öffnenden Teil der Rinne. Die Außenfläche der Nockflügel
verläuft also im Axialschnitt kreisbogenförmig parallel zur Innenwand des im Schnitt
kreisförmigen Rinnengrundes. Die konstante Materialstärke begünstigt die elastischen
Eigenschaften der
Nockflügel und ermöglicht insb. eine für die elastischen
Eigenschaften günstige geringe Wandstärke, ohne daß bruchgefährdete Stellen auftreten.
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Der Nock besteht zweckmäßigerweise aus einem Kunststoffmaterial mit
hoher Festigkeit, um Bruch und Verschleiß möglichst auszuschließen, mit hoher Elastizität,
um ein leichtes Einrasten und Ausrasten der Sehne bzw. des Nockpunktes zu gewährleisten,
und mit guten Gleiteigenschaften, um ein leichtes und verschleißarmes Ablösen des
Nocks von der Sehne zu erreichen. Diese Forderungen erfüllt Deispielsweise Polyoxymethylen
in vorteilhafter Weise. Auch Polyamid und Polycarbonat eignen sich für diesen Zweck.
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Der sich kegelstumpfförnig verengende Nockkörper hat weiter den Vorteil,
daß der Nock eine geringere axiale hintere Stirnfläche aufweist, auf die ein nachfolgender
Pfeil bei einem Robin-Hood-Schuß auftreffen kann, um den Nock und den Pfeil zu zerstören.
Trifft ein nachfolgender Pfeil auf die kegelförmig abgeschrägten Seitenflächen des
Nockkörpers, so führt dies in der Regel nicht zu einer Beschädigung des Nocks und
der nachfolgende Pfeil wird insb.
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auch weniger aus dem Ziel abgelenkt.
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Zweckmäßigerweise sind die Nockflügel in ihrer zur Sehne parallelen
Breite von der Kreismitte des kreisförmigen Rinnengrundes gegen das Nockende konisch
zulaufend ausge
bildet. Dadurch wird verhindert, daß bei einem gegen
die Sehne geneigten Abschuß des Pfeiles die Enden der Nockflügel beim Ablösen des
Nocks von dem Nockpunkt an den Rändern des Nockpunktes anschlagen und der Pfeil
dadurch aus seiner Flugbahn abgelenkt wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Nockkörper mit einem
zylindrischen Ansatz passend in das hohle Schaftende des Pfeiles eingesetzt. Dadurch
ist im Gegensatz zu dem konisch aufgesteckten bekannten Nock eine zwangsläufige
exakte axial fluchtende Befestigung des Nocks an dem Pfeilschaft gewährleistet.
Es ist auch nicht erforderlich, den Nock an dem Schaftende festzukleben, so daß
der Nock im Bedarsfall leicht ausgewechselt werden kann.
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Der kegelstumpfförmige Nockkörper weist vorzugsweise einen quadratischen
Querschnitt auf, so daß er von vier ebenen, schräg verlaufenden Außenflächen begrenzt
ist. Ein gegenüberliegendes Paar dieser Außenflächen schließt dabei an die ebenen
Außenflächen der Nockflügel an. Dadurch ergibt sich ein einfaches Anformen der flachen
Nockflügel mit über der gesamten Breite konstanter Wandstärke. Außerdem erlauben
die ebenen Außenflächen des Nockkörpers eine exakte überprüfung der Maße, so daß
geringere Toleranzen bei der Herstellung eingehalten werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen Figur 1 einen Axialschnitt des Nocks, Figur 2 einen Axialschnitt
des Nocks in einer zu Figur 1 senkrechten Ebene und Figur 3 einen Querschnitt gemäß
der Linie A-B in Figur 1.
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Der in der Zeichnung dargestellte Nock weist einen Nockkörper 10 auf,
der an seinem pfeilschaftseitigen Ende einen kreisförmigen Querschnitt mit einem
dem Außendurchmesser des Pfeilschaftes entsprechenden Außendurchmesser besitzt.
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An das pfeilschaftseitige Ende des Nockkörpers 10 schließt sich koaxial
ein kreiszylindrischer Ansatz 12 an, dessen Außendurchmesser mit dem Innendurchmesser
des Pfeilschaftes übereinstimmt. Der Nock kann mit dem Ansatz 12 passend in das
hohle Schaftende des Pfeiles eingesetzt werden, woDei sich der Nock im Außenumfang
bündig an den Pfeilschaft anschließt und exakt axial fluchtend mit dem Pfeilschaft
ausgerichtet ist. Der Ansatz 12 ist bis in den Nockkörper 10 hinein hohl, um Material
und Gewicht einzusparen und eine exakte Formgebung zu ermöglichen.
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Von dem pfeilschaftseitigen Ende mit kreisförmigem Querschnitt ausgehend
läuft der Nockkörper 10 mit vier ebenen Seitenflächen in Form eines Pyramidenstumpfes
gegen das Nockende zu. Die vier ebenen Seitenflächen des Nockkörpers 10 umschließen
einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt des Nockkörpers. Zwei der einander
gegenüDerliegenden
Seitenflächen 14 verlaufen unter einem Winkel
von etwa 10° und gehen in achsparallele ebene Seitenflächen 16 über.
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Die beiden anderen einander gegenüberliegenden Seitenflächen 18 verlaufen
unter einem etwas kleineren Winkel von etwa 6" bis an das hintere Ende des Nockkörpers
10.
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An das hintere Ende des Nockkörpers 10 sind zwei Nockflügel 20 angeformt.
Die Nockflügel 20 schließen zwischen sich eine Rinne 22 zum Einlegen der Bogensehne
bzw. des auf der Bogensehne befestigten Nockpunktes ein. Die Rinne 22 ist an ihrem
Grund 24 mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgebildet, der dem Querschnitt der
Bogensehne bzw. des Nockpunktes entspricht. Der kreisförmige Umfang des Rinnengrundes
24 erstreckt sich über etwas mehr als einen halben Kreisumfang, so daß sich hinter
dem Rinnengrund 24 eine leichte Verengung der Rinnenbreite ergibt. Hinter dieser
Verengung verbreitert sich die Rinne trichterförmig. Figur 1 zeigt die Form der
Rinne 22 und ihres Grundes 24 in einem Axialschnitt senkrecht zu der eingelegten
Bogensehne.
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Die Nockflügel 20, die im Bereich des Rinnengrundes 24 an dem Nockkörper
10 ansetzen, weisen im Bereich des Rinnengrundes 24 und in dem verengten übergangsbereich
vom Rinnengrund 24 zu dem sich trichterförmig erweiternden Teil eine im wesentlichen
konstante geringe Wandstärke von etwa 1 mm auf. Die ebene Seitenfläche 18 geht mit
konstanter Breite in die äußere Seitenfläche der Nockflügel 20 über.
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Ab der Mitte des kreisförmigen Rinnengrundes 24 nimmt die
Breite
(in Richtung der Bogensehne) der Nockflügel 20 ab, so daß die Seitenkanten unter
einem Winkel von etwa 15° gegen die Achsrichtung konisch aufeinander zulaufen, wie
Figur 2 zeigt. Die Enden der Nockflügel 20 sind stumpf aD-gerundet.
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Der gesamte Nock ist einstückig aus Polyoxymethylen (POM), gespritzt.
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