DE344706C - Verfahren zur trockenen Destillation eingedampfter Ablaugen der Cellulosefabrikation und aehnlicher Ablaugen - Google Patents
Verfahren zur trockenen Destillation eingedampfter Ablaugen der Cellulosefabrikation und aehnlicher AblaugenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/0007—Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur trockenen Destination von Ablaugen der Cellulosefabnkation
oder ähnlichen Ablaugen in Anwesenheit von starken Basen und überhitzten Wasserdampf. Das Verfahren besteht darin,
daß die Temperatur bei der Destillation zunächst unter 200° gehalten wird, bis das in der
Masse vorhandene Wasser in der Hauptsache abdestilliert ist, daß darauf zwischen 200 und
300° Methylalkohol in der Hauptsache entwickelt und abgetrieben wird, und schließlich
so lange zwischen 300 und 500 ° weiter gearbeitet wird als noch Aceton entsteht und abdestilliert.
Als Ausgangsmaterial kommen besonders in Betracht eingedampfte Ablaugen der Natroncellulosefabrikation,
sowie Ablaugen, die unter vollständiger Auflösung pflanzlicher Stoffe durch Kochen mit Natronlauge, durch Kochung von
Sulfitablauge mit Kalkhydrat, oder bei Behandlung von pflanzlichen Stoffen mit Natronlauge
oder anderen alkalischen Stoffen, z. B. Kalkhydrat, zwecks Herstellung von spinnbaren
Fasern u. dgl. erhalten und eingedampft sind. Die jeweiligen Temperaturen lassen sich
durch den überhitzten Wasserdampf eventuell in Verbindung mit in dem Verfahren nebenher
erhaltenen Destillationsgasen leicht aufrechterhalten, am besten, indem Dampf und Gase
mittels eines Gebläses in unmittelbare Berührung mit den zu destillierenden Massen gebracht
werden.
Die trockene Destillation von eingedampften
g in Anwesenheit von starken Basen und überhitztem Wasserdampf ist an
sich bekannt (vgl. z. B. die Patentschriften 270929, 285752, 298734 und die französische
Patentschrift 441186). Bei diesen Verfahren wird die Temperatur unmittelbar auf 250 bis
300 ° gebracht und dann gegebenenfalls langsam bis 400 bis '500 ° erhöht, während nach der Erfindung
zunächst viel niedrigere Temperaturen eingehalten werden, um erstens die Reaktionsmassen möglichst vom Wasser zu befreien und
zweitens die Destillationsprodukte unter Einhaltung ihrer jeweiligen Bildungstemperatur
möglichst getrennt voneinander zu gewinnen und auf diese Weise namentlich die Trennung
von Methylalkohol und Aceton durch fraktionierte Destillation überflüssig zu machen.
Beispiel 1. 20
Verwendet wird eine eingedampfte Ablauge, die durch Behandlung von Stroh mit einer Natronlauge
von etwa 27 kg NaOH im Kubikmeter bei ioo° gewonnen wurde und etwa 360 g organische
Substanz auf je 1 kg lufttrockenes Stroh gelöst enthält. Zu der Ablauge wird eine solche
Menge von Natriumhydroxyd und Kalkhydrat zugesetzt, daß die Ablauge auf 100 Gewichtsteile organische Substanz etwa 50 Gewichts-
teile Na2O und 50 Gewichtsteile CaO enthält. Diese Mischung wird durch Eindampfen bis auf
einen Wassergehalt von 25 Prozent konzentriert und ist nun für die trockene Destillation fertig.
Hierbei wird die Temperatur zunächst unter 200° gehalten, bis der größte Teil des noch vorhandenen
Wassers abdestilliert ist. Dann wird überhitzter Dampf zugeführt und zwischen 200
und 300 ° Ammoniak, Wachs und Methylalkohol gebildet und abgetrieben. Schließlich wird die
Temperatur zwischen 300 und 500 ° gehalten, wobei zuerst Aceton, dann Aceton und leichte
Öle und schließlich Aceton und schwere Öle entstehen und überdestillieren.
Bei der Verarbeitung einer eingedampften Natroncelluloseablauge aus Holz soll die Masse j
auf 100 Gewichtsteile organische Substanz zweckmäßig etwa 65 Gewichtsteile Na2O und
35 Gawichtsteile CaO enthalten, was in ähnlicher Weise erzielt werden kann wie im Beispiel
ι beschrieben. Bei der trockenen Destillation werden dieselben Temperaturen wie im
Beispiel 1 eingehalten und dieselben Produkte gebildet, jedoch mit dem Unterschied, daß die
Wachsmenge unbedeutend ist.
Auf 100 Gewichtsteile organische Substanz einer eingedampften durch vollständige Auflösung
von Holz unter Kochen mit Natronlauge erhaltenen Lauge werden im Sinne von Beispiel 1
zweckmäßig etwa 60 Gewichtsteile Na2O und etwa 30 Gewichtsteile CaO verwendet. Die
Verarbeitung erfolgt wie in den Beispielen 1 und 2.
Eine eingedampfte Ablauge, die durch Rösten von Flachs mit Natronlauge erhalten wurde,
soll auf 100 Gewichtsteile organische. Substanz etwa 50 Gewichtsteile Na2O und etwa 50 Gewichtsteile
CaO enthalten. Die trockene Destillation wird in derselben Weise ausgeführt wie im Beispiel 1 beschrieben. Dabei ist die erhaltene
Wachsmenge besonders groß. Dies ist auch der Fall bei Ablaugen, die auf dieselbe
Weise aus exotischen Gräsern, z. B. Espartogras erhalten werden.
. .
Auf 100 Gewichtsteile organische Substanz einer mit Kalkhydrat vorbehandelten Sulfitablauge
sollen etwa 50 Gewichtsteile Na2O und etwa 50 Gewichtsteile CaO kommen, was in
ähnlicher Weise erzielt werden kann wie im Beispiel 1 beschrieben. Die trockene Destillation
wird in derselben Weise ausgeführt und die Produkte sind dieselben, wie im Beispiel 1, jedoch
mit dem Unterschied, daß -die Wachsmenge sehr gering ist.
Der praktische Nutzen der Erfindung ist sehr groß. Man erhält den Holzgeist unmittelbar
getrennt von dem Aceton, was infolge der Schwierigkeit diese Stoffe durch Fraktionierung
voneinander zu scheiden, von größter Bedeutung ist. Außerdem wird die Ausbeute sowohl
an Methylalkohol als auch an Aceton sehr wesentlich durch die neue Arbeitsweise gesteigert.
_ .
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur trockenen Destillation eingedampfter Ablaugen der Cellulosefabrikation und ähnlichen Ablaugen in Anwesenheit von starken Basen und überhitztem Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillationstemperatur zunächst unter 200° zwecks Austreibens der Hauptmenge des in der Masse vorhandenen Wassers, darauf zwischen 200 und 300 °, bis Methylalkohol im wesentlichen entwickelt und abdestilliert ist, und schließlich zwischen 300 und 500° gehalten wird, solange Aceton entsteht und übergeht.
Applications Claiming Priority (1)
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SE120724X | 1917-11-08 |
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US1347713A (en) | 1920-07-27 |
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