DE344614C - Verfahren zur Absorption von Kohlenwasserstoffen, zu ihrer Gewinnung aus Kohle und zur Trennung von Kohlenwasserstoffgemischen - Google Patents

Verfahren zur Absorption von Kohlenwasserstoffen, zu ihrer Gewinnung aus Kohle und zur Trennung von Kohlenwasserstoffgemischen

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DE344614C
DE344614C DE1918344614D DE344614DD DE344614C DE 344614 C DE344614 C DE 344614C DE 1918344614 D DE1918344614 D DE 1918344614D DE 344614D D DE344614D D DE 344614DD DE 344614 C DE344614 C DE 344614C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/04Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by extraction

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Description

  • Verfahren zur Absorption von Kohlenwasserstoffen, zu ihrer Gewinnung aus Kohle und zur Trennung von Kohlenwasserstoffgemischen. Es ist bekannt, Kohle und flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffgemische mit flüssiger schwefliger Säure zu behandeln. Hierbei werden besonders ungesättigte und harzartige Verbindungen extrahiert. Die Extraktion mit Schwefeldioxyd bereitet aber Schwierigkeiten, da sein Siedepunkt unter normalem Druck bei etwa - 8 ° liegt, und Kühlmaschinen und umständliche Apparaturen erforderlich sind, um das Gas in den flüssigen Zustand überzuführen und in diesem während der Bearbeitung zu erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ohne diese Schwierigkeiten arbeiten kann, wenn man anstatt reinen Schwefeldioxyds eine Lösung von Schwefeldioxyd in Aceton verwendet. Dabei wurde ferner festgestellt, da"B man auf diese Weise, z. B. aus Kohle, eine mindestens gleich große, meistens aber eine erheblich größere Ausbeute an Extraktstoffen erzielt.
  • Auch gegenüber anderen Extraktionsmitteln, z. B. Benzol, weist das bisher noch nicht verwendete Gemisch wesentliche Vorteile auf.
  • Die folgende Tabelle enthält die Ergebnisse einer Reihe unter möglichster Übereinstimmung durchgeführter Vergleichsversuche
    Extrakt bei der Extraktion
    Substanz Lösungsmittel im Soxhlet unter Druck
    Prozent Prozent
    Braunkohle Benzol................. 3,7 6,1
    Grube »Claraa,
    Neu-Welzow, N. -L. Aceton-Schwefeldioxyd .... 8,5 23,2
    Steinkohle Benzol................ 0,2 3,8
    zeche Westende, '
    Ruhrort Aceton-Schwefeldioxyd .f... o,6 ( 4,8
    -Aus Braunkohle werden nach der Erfindung außer den harzartigen Stoffen auch die wachsartigen Bestandteile, die dem Extrakt besonderen Wert verleihen, gewonnen. Auch zur Extraktion oder Absorption ungesättigter Verbindungen aus festen, flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoff-Gemischen kann das Schwefligsäure-Aceton-Gemisch verwendet werden.
  • Es ist zwar bereits bekannt, für die auswählende Extraktion von bestimmten Kohlenwasserstoffen außer flüssiger schwefliger Säure deren Lösungen in Toluol, Xylol (vgl. die Patentschrift 286640) zu verwenden, demgegenüber hat aber das Aceton den Vorteil, daß es auch die gasförmige schweflige Säure bei gewöhnlicher Temperatur leicht löst, während sich Toluol wohl mit flüssiger mischen läßt, aber gasförmige schweflige Säure bei gewöhnlicher Temperatur nicht ohne weiteres in der erforderlichen Menge aufnimmt.
  • An Stelle von Aceton kann man auch höhere Ketone, z. B. Methyläthylketon, Diäthylketon, Methylpropylketon, anwenden.
  • Die Extraktion oder Absorption erfolgt schon bei gewöhnlicher Temperatur und bei gewöhnlichem Druck. Meistens, im besonderen für Kohle, ist jedoch die Anwendung von erhöhtem Druck von Vorteil. Beispiel i. In ein Bombenrohr werden 60o g Aceton gefüllt und dann etwa 650 bis 700 g Schwefeldioxyd bei o bis 15' eingeleitet. Das Volumen der Flüssigkeit vermehrt sich dabei um die Hälfte. Nun wird etwa i kg gute Steinkohle in erbsengroßen Stücken eingefüllt und die Vorrichtung geschlossen, worauf man sie bei Zimmertemperatur 5 bis io Stunden stehenläßt. Nach dieser Zeit wird die Bombe auf o° gekühlt und dann geöffnet. Die ganze Flüssigkeit scheint verschwunden, die Kohle hat sich aufgebläht und an Volumen um fast die Hälfte zugenommen. Durch Hinzufügen genügender Mengen Aceton oder neuer Mengen des Schwefeldioxyd-Aceton-Gemisches kann aus der hohle das Aceton-Schwefeldioxyd-Extrakt völlig ausgelaugt werden. Man erhält eine dunkelrote Lösung, welche eine geringe Fluoreszenz zeigt. Das Auslaugen wird so lange fortgesetzt, bis die Flüssigkeit farblos abläuft. Zwecks Konzentrierung kann die ziemlich dünne Lösung zur Extraktion weiterer Mengen Kohle verwendet werden. Das bei ihrer Aufarbeitung durch Destillation entwikkelte Schwefeldioxyd wird durch Wasser oder Eis vorgekühlt und in Aceton geleitet. Die Ausbeute an Extrakt beträgt ungefähr i Prozent der angewendeten Kohlemnenge. Das Extrakt besteht aus einer rötlichen, öligen Flüssigkeit, woraus sich durch Destillation mit überhitztem Wasserdampf und Neutralisieren mit Soda- oder schwacher Alkalüösung ein gelber ölartiger Kohlenwasserstoff gewinnen läßt.
  • Man kann auch derartig verfahren, daß man die Kohle zunächst mit Aceton übergießt und dann Schwefeldioxyd einleitet.
  • Kühlt man das Aceton und Gas auf etwa o bis 8', so kann von der gleichen Menge Aceton fast die doppelte Menge Schwefeldioxyd aufgenommen werden. Verwendet man höhere Homologen des Acetons, so kann die Verdurstung des Schwefeldioxyds . bis zu einem gewissen Grade verhindert werden, so daß die Absorption in offenen Gefäßen vorgenommen werden kann; doch ist auch hier die Ausbeute sehr gering, etwa = Prozent der angewendeten Kohle. Durch höheren Dreck kann sie jedoch verbessert werden. Beispiele. In einen mit Kühlmantel versehenen Autoklaven werden i kg Steinkohle, wie in Beispiel i, und 1,2 bis 1,5 kg des Aceton-Schwefeldioxyd-Geniisches eingefüllt. Nach hermetischem Verschließen des Deckels wird der Autoklav an eine Stickstoff- oder Wasserstoffbombe angeschlossen und bei gewöhnlicher Temperatur auf 7o Atm. Druck gebracht. Der Autoklav kann während oder nach - 3- bis 4stündiger Einwirkung gekühlt werden. Dann arbeitet man wie im Beispiel i weiter. Man erhält dasselbe Produkt, aber in einer Ausbeute bis zu q:,8 Prozent. Es ist anzunehmen, daß durch noch höheren Druck die Ausbeute wohl noch um einige Prozent erhöht werden kann.
  • Man kann das Aceton-Schwefligsäure-Gemisch auch durch einen Kompressor unter größerem oder geringerem Druck von unten nach oben durch die Kohleschicht hindurchpressen, und zwar in solcher Art, daß die Extraktionsflüssigkeit durch ein oberes, von außen verstellbares Sicherheitsventil, welches sich auf einen beliebig hohen Druck einstellen läßt, ausfließen kann. Dieselbe Flüssigkeit wird zweckmäßig mehrmals hindurchgepreßt, am vorteilhaftesten so, daß mehrere Autoklaven ein geschlossenes System bilden, durch welches die Extraktionsflüssigkeit sich allmählich an Extraktstoffen anreicheind gepreßt wird.
  • Für die Extraktion von Braunkohle eignet sich eine Lösung von schwefliger Säure in Aceton ganz besonders. Aber auch Gemische fester Kohlenwasserstoffe verschiedener Art können damit zwecks Trennung der gesättigten und ungesättigten Verbindungen ausgelaugt werden.
  • Oft ist es von Vorteil, die Kohle, besonders Braunkohle, vor der eigentlichen Extraktion mit alkoholischer oder wäßriger Kalilauge, evtl. unter Druck von 5 bis io Atm., vorzubehandeln. Man erhält dann nach dem Trocknen höhere Ausbeuten an Extraktstoffen, und schließlich ist das Verfahren zur Extraktion flüssiger oder gasförmiger Kohlenwasserstoff-Gemische verwendbar.
  • Beispiel 3.
  • ioo Teile Rohnaphtha werden mit einer Mischung, bestehend aus 6o Teilen Aceton und 6o bis 7o Teilen Schwefeldioxyd, bei einer Temperatur von o bis 15' und unter gutem Umrühren in einem offenen oder geschlossenen Gefäß behandelt und darauf stehengelassen. Es bilden sich zwei Schichten, eine gefärb'e und eine mehr oder weniger klare. Nach der Trennung beider Schichten im Scheidetrichter kann die helle Schicht nochmals in gleicher Weise -behandelt werden. Bei der zweiten Extraktion erhält man sie klar und rein.
  • Aus dem Aceton-Schwefeldioxyd-Gemisch kann man durch Abdestillieren der Lösungsmittel die ungesättigten Kohlenwasserstoff e gewinnen. Beispiel q.. Bei der Herstellung von Butadienkohlenwassertoffen ist es wichtig, diese von anderen Kohlenwasserstoffen cder Gasen zu trennen. Es hat sich nun gezeigt, daß das Aceton-Schwefeldioxyd-Gemisch nur die Diolefine in sehr guter Ausbeute absorbiert; andere Kohlenwasserstoffe aber in sehr geringer Menge und gesättigte Gase, wie Methan, gar nicht, Acetylen- und Äthylenkohlenwasserstoffe ebenfalls nur in sehr geringem Maße.
  • Es ist bekannt, daß Acetylen durch Aceton stark absorbiert wird. Eine gesättigte Lösung von Schwefeldioxyd in Aceton dagegen löst nur sehr geringe Mengen Acetylen, dafür aber sehr gut Kohlenwasserstöffe der Diolefinreihe. Es bilden sich dabei sogar Additionsprodukte, welche als Niederschläge abfiltriert werden können; die Butadienkohlenwasserstoffe können daraus durch Erwärmen erhalten werden. Hierdurch ist ein einfaches glattes Verfahren gegeben, die Diolefine von den verunreinigenden Gasen durch einfache Absorption zu trennen. Die Absorption kann in offenen Gefäßen und unter gewöhnlichem Druck ausgeführt werden, was besonders wichtig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Absorption von Kohlenwasserstoffen, zu ihrer Gewinnung aus Kohle und zur Trennung fester, flüssiger oder gasförmiger Kohlenwasserstoff-Gemische, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck, zweckmäßig in ununterbrochenem Arbeitsgange, mit Lösungen von Schwefeldioxyd in Ketonen behandelt werden, wobei die Kohle einer Vorbehandlung mit wäßriger oder alkoholischer Alkalilösung, am besten unter Druck, unterworfen werden kann.
DE1918344614D 1918-04-24 1918-04-24 Verfahren zur Absorption von Kohlenwasserstoffen, zu ihrer Gewinnung aus Kohle und zur Trennung von Kohlenwasserstoffgemischen Expired DE344614C (de)

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