DE3445180C2 - - Google Patents
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- A01N59/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08C—TREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
- C08C1/00—Treatment of rubber latex
- C08C1/02—Chemical or physical treatment of rubber latex before or during concentration
- C08C1/06—Preservation of rubber latex
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hemmen des
Wachstums von Mikroorganismen in wäßrigen Latices, die
eines oder mehrere synthetische Polymere enthalten.
Praktisch alle wäßrigen organischen Systeme einschließlich
Latices synthetischer Polymerer erfahren eine Verunreinigung
und Schädigung durch Mikroorganismen. Die
Mikroorganismen wachsen und vermehren sich in dem wäßrigen
System und bedingen eine Vielzahl von unerwünschten
Wirkungen. Davon seien die Entwicklung unangenehmer Gerüche,
eine Koagulation von Dispersionen, ein Zusammenbrechen
von Emulsionen, eine Trübung, Veränderungen im
pH, Veränderungen der Viskosität sowie eine Schleimbildung
erwähnt. Diese Wirkungen machen das Produkt im besten
Falle für eine Verwendung unangenehm und im schlimmsten
Falle in technischer Hinsicht unverwendbar.
Um wäßrige organische Systeme gegenüber den Wirkungen
von Mikroorganismen zu schützen, wurde eine Vielzahl von
Verbindungen entwickelt. Bei einem Zusatz zu wäßrigen
organischen Systemen zerstören diese Verbindungen etwa
vorhandene Mikroorganismen, die darin enthalten sein können,
und die anschließend in Kontakt mit dem wäßrigen
System gelangen können, wobei sie zumindest eine weitere
übermäßige Vermehrung der Mikroorganismen verhindern.
Diese Verbindungen werden gebrauchsorientiert als Antibiotika,
Schutzmittel, Desinfektionsmittel, Antiseptika,
Antifoulingmittel, Bakterizide, Fungizide, Mehltaubekämpfungsmittel,
Schleimbekämpfungsmittel, Algizide,
Biozide und antimikrobielle Mittel bezeichnet. Der Begriff
"antimikrobielles Mittel" wird nachfolgend im Zusammenhang
mit diesen Verbindungen verwendet.
Es ist seit langem bekannt, daß wäßrige Latices aus einem
oder mehreren synthetischen Polymeren gegenüber einer
Verunreinigung durch Mikroorganismen anfällig sind, so
daß es erforderlich ist, diese Latices während der Lagerung
und des Verschickens durch Hemmen des Wachstums der
darin enthaltenen Mikroorganismen zu schützen. Eine Anzahl
von antimikrobiellen Mitteln ist für einen Einsatz
in Latices bekannt. In idealer Weise sollten derartige
antimikrobielle Mittel ein hohes Ausmaß an Toxizität gegenüber
den verunreinigenden Mikroorganismen besitzen,
sollten jedoch eine möglichst geringe Toxizität gegenüber
Menschen zeigen. Formaldehyd wurde lange Zeit in Latices
als antimikrobielles Mittel eingesetzt. In der Industrie
geht man jedoch von der Verwendung von Formaldehyd ab,
da er spezielle Handhabungsmethoden und Vorrichtungen
erfordert, und sucht nach anderen wirksamen, jedoch umweltfreundlichen
antimikrobiellen Mitteln. Eine Vielzahl
anderer antimikrobieller Mittel für Latices ist bereits
entwickelt worden und im Gebrauch. Erwähnt seien 1,2-
Benzisothiazolin-3-on, 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-
3-on, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, 3,5-Dimethyl-tetrahydro-
2H-1,3,5-thiadiazin-2-thion, 6-Aceto-2,4-dimethyl-
1,3-dioxan, β-Brom-β-nitrostyrol, 2-Brom-2-nitro-1,3-
propandiol und 1-(3-Chlorallyl)-2,5,7-triaza-1-azoniaadamantanchlorid.
Im allgemeinen sind diese antimikrobiellen
Mittel ziemlich kostspielige Materialien und erfordern
gewöhnlich spezielle Handhabungsmethoden und Vorrichtungen
bei ihrer Verwendung. Darüber hinaus bieten
sie nicht immer einen Schutz gegenüber Mikroorganismen
während einer ausreichenden Zeitspanne, sofern nicht
größere Mengen des antimikrobiellen Mittels verwendet werden,
wodurch die Latexkosten ansteigen. Ferner können
einige dieser antimikrobiellen Mittel die physikalischen
Eigenschaften von Polymerlatices verändern, beispielsweise
durch eine unerwünschte Verfärbung von Latexfilmen
beim Wärmealtern.
Chlordioxid wird seit langem als starkes Oxidationsmittel
verwendet und wird in erheblichem Ausmaße in der
Zellstoff- und Papierindustrie als Bleichmittel eingesetzt.
Es wird auch als antimikrobielles Mittel und als
Geruch bekämpfendes Mittel zur Wasserbehandlung sowie
als Schleimbekämpfungsmittel in Abwassersystemen von
Papiermühlen eingesetzt. Man nimmt an, daß die antimikrobiellen
Eigenschaften von Chlordioxid auf seine
stark oxidierenden Eigenschaften zurückgehen, durch welche
die Proteinsynthese der Mikroorganismen unterbrochen
wird.
Die US-PS 30 92 598 beschreibt, daß Chlordioxid zur
thermischen Stabilisierung von Latices von Polymeren von
Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid verwendet werden kann.
Die US-PS 33 03 153 vermittelt die Lehre, daß eine Mischung
aus Chlordioxid und einer phenolischen Verbindung
als Polymerisationsinhibitor in Emulsionspolymeren von
Vinylidenchlorid eingesetzt werden kann, um die Filmbildungszeitspanne
der Emulsion zu verlängern.
Infolge der bekannten hohen Reaktivität von Chlordioxid
sollte man erwarten, daß seine Verwendung als antimikrobielles
Mittel in Latices aus einem oder mehreren synthetischen Polymeren
nicht möglich ist, da das Chlordioxid
vermutlich mit dem Polymeren reagiert, insbesondere, wenn
das Polymere reaktive Zentren, wie Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Doppelbindungen, enthält, wie im Falle von Polymeren,
die auf Dienmonomere zurückgehen. Derartigen Reaktionen
können die chemischen und physikalischen Eigenschaften
des Polymerlatex herabsetzen. Da das Chlordioxid bei
derartigen Reaktionen aufgebracht wird, könnte dann der
Latex nicht mehr gegenüber einer Verunreinigung durch
Mikroorganismen geschützt werden. In überraschender Weise
hat sich jedoch herausgestellt, daß dies nicht der Fall
ist, und daß Latices aus einem oder mehreren synthetischen
Polymeren und einer antimikrobiell wirksamen Menge
eines antimikrobiellen Mittels, ausgewählt aus Chlordioxidgas,
wäßrigen Lösungen von Chlordioxid sowie zwei
oder mehreren chemischen Verbindungen, die beim Vermischen
unter Bildung von Chlordioxid reagieren, eine ausgezeichnete
Widerstandsfähigkeit gegenüber einem mikrobiellen
Angriff besitzen und keine unerwünschten Veränderungen
der physikalischen oder chemischen Eigenschaften
zeigen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten
Verfahrens zum Hemmen des Wachstums von Mikroorganismen
in einem wäßrigen Latex aus einem oder mehreren synthetischen
Polymeren.
Durch die Erfindung soll ein wäßriger Latex geschaffen
werden, der aus einem oder mehreren synthetischen Polymeren
besteht, und eine verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegenüber dem Wachstum von darin enthaltenen Mikroorganismen
besitzt.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Hemmen des
Wachstums von Mikroorganismen in einem wäßrigen Latex
aus einem oder mehreren Polymeren geschaffen, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus natürlichem Kautschuk,
Homopolymeren von C4-6-konjugierten Diolefinen, Acrylpolymeren,
Vinylacetatpolymeren, Chloroprenpolymeren,
Vinylpyridinpolymeren, Homopolymeren von Vinyliden-monoaromatischen
Monomeren, Copolymeren von Ethylen und Propylen,
Copolymeren von Acrylnitril und Butadien oder
Copolymeren von Butadien und Styrol, Copolymeren von
Butadien und Styrol, die eines oder mehrere Monomere
enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus
α,β-ethylenisch ungesättigten Aldehyden, α,β-ethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren, Amidderivaten von α,β-ethylenisch
ungesättigten Säuren, die substituiert oder an
dem Stickstoffatom durch einen C1-8-Alkylester einer
α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure substituiert
sein können, wobei das Verfahren darin besteht, dem Latex
ein Mittel zuzusetzen, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus Chlordioxidgas, wäßrigen Lösungen von
Chlordioxid, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und einer Mineralsäure, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und einer organischen Säure oder eines organischen
Anhydrids, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einem organischen Peroxid oder Wasserstoffperoxid,
einer Mischung eines Alkalimetallchlorats und
eines Reduktionsmittels, einer Mischung eines Alkalimetallchlorits
und einer Mineralsäure, einer Mischung aus
einem Alkalimetallchlorit und einer organischen Säure
oder einem organischen Anhydrid, einer Mischung aus einem
Alkalimetallchlorit und einem organischen Peroxid oder
Wasserstoffperoxid, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorid
und einem Reduktionsmittel oder einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und Chlor, wobei die Menge des Mittels
dazu ausreicht, eine antimikrobiell wirksame
Menge an Chlordioxid zur Verfügung zu stellen.
Ferner betrifft die Erfindung einen Latex mit verbesserter
Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Wachstum von Bakterien
aus ungefähr 35 bis 75 Gew.-Teilen eines oder mehrerer
Polymerer, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus natürlichem Kautschuk, Homopolymeren von C4-6-konjugierten
Diolefinen, Acrylpolymeren, Vinylacetatpolymeren,
Chloroprenpolymeren, Vinylpyridinpolymeren, Homopolymeren
von Vinyliden-monoaromatischen Monomeren, Copolymeren von
Ethylen und Propylen, Copolymeren von Acrylnitril und Butadien
oder Copolymeren von Butadien und Styrol, Copolymeren
von Butadien und Styrol, die eines oder mehrere
Monomere enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus α,β-ethylenisch ungesättigten Aldehyden, α,β-
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, Amidderivaten
von α,β-ethylenisch ungesättigten Säuren, die nichtsubstituiert
oder an dem Stickstoffatom durch einen C1-8-
Alkyl- oder einem C1-4-Alkanolrest oder einen C1-8-Alkylester
einer α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure
substituiert sein können, wobei der Latex eine solche
Menge eines Mittels enthält, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus Chlordioxidgas, wäßrigen Lösungen von
Chlordioxid, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einer Mineralsäure, einer Mischung aus einem
Alkalimetallchlorat und einer organischen Säure oder
einem organischen Anhydrid, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einem organischen Peroxid oder
Wasserstoffperoxid, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einem Reduktionsmittel, einer Mischung aus
einem Alkalimetallchlorit und einer Mineralsäure, einer
Mischung aus einem Alkalimetallchlorit und einer organischen
Säure oder einem organischen Anhydrid, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einem organischen
Peroxid oder Wasserstoffperoxid, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einem Reduktionsmittel
oder einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorit und Chlor,
die dazu ausreicht, eine antimikrobiell wirksame Menge
Chlordioxid zur Verfügung zu stellen.
Es gibt viele Methoden zur Herstellung von Chlordioxid.
Natriumchlorat ist die wichtigste Quelle und Chlordioxid
wird erzeugt durch Behandlung von Natriumchlorat mit
einer Vielzahl von Reagentien. Beispielsweise kann das
Reagens aus Chlorwasserstoffsäure, gegebenenfalls in
Gegenwart von Natriumchlorid, Pufferionen, wie Sulfat-
oder Phosphationen, oder Katalysatoren, wie V₂O₅, bestehen.
Bei dieser Reaktion wird Chlorgas als Nebenprodukt
erzeugt. Das Reagens kann auch als Schwefelsäure
oder Mischungen aus Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure,
Reduktionsmitteln, wie Schwefeldioxid,
organischen Säuren, wie Oxalsäure, Zitronensäure oder
Weinsäure, salpetriger Säure, Stickstoffdioxid sowie
organischen Peroxiden bestehen.
Chlordioxid kann auch durch Umsetzung von Natriumchlorit
mit einer Vielzahl von Reagentien gebildet werden,
wie Chlor, Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, organischen
Säuren und Anhydriden, Wasserstoffperoxid, Stickstofftrichlorid,
saurem Formaldehyd und Persulfaten.
Bei der Wasserbehandlung wird die Reaktion von Hypochlorit
mit Chlorit zur Erzeugung von Chlordioxid verwendet.
Da Chlordioxid instabil ist und ein potentiell explosives
Gas darstellt, wurden Methoden entwickelt, um stabile
Formen der Verbindung herzustellen, die es ermöglichen,
diese Verbindung bei Bedarf freizusetzen. Beispielsweise
kann festes Chlordioxidpolyhydrat sicher
bei niedrigen Temperaturen in überzogenen Blöcken gehandhabt
werden, die beim Erwärmen das Gas erzeugen. Stabilisierte
wäßrige Lösungen von Chlordioxid mit einem pH
von ungefähr 9, die ungefähr 5 Gew.-% Chlordioxid enthalten,
sind im Handel erhältlich. Stabilisierende Mittel,
wie Natriumcarbonat oder -bicarbonat, in Kombination
mit einem Peroxid oder Natriumperoxycarbonat allein werden
im allgemeinen verwendet.
Chlordioxidgeneratoren sind auch im Handel erhältlich.
Sie bedienen sich der Reaktion zwischen Natriumchlorid
und Chlorgas als Chlordioxidquelle.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann Chlordioxidgas direkt mit einem Latex aus einem
oder mehreren synthetischen Polymeren durch einfaches
Einperlen des Gases in den Latex eingemischt werden.
Das Gas kann nach jeder bekannten Methode erzeugt werden.
Wahlweise können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wäßrige Lösungen von Chlordioxid,
die vorzugsweise nach einer der bekannten Methoden stabilisiert
worden sind, mit einem Latex aus einem oder
mehreren synthetischen Polymeren beispielsweise durch
Schütteln oder Verrühren vermischt werden.
Zwei oder mehrere Verbindungen, die beim Vermischen unter
Bildung von Chlordioxid reagieren, können ebenfalls
mit einem Latex aus einem oder mehreren synthetischen
Polymeren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vermischt
werden. Derartige Mischungen sind Natriumchlorid
mit Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumpersulfat, gegebenenfalls
in Gegenwart einer stabilisierenden Menge
Natriumperoxycarbonat, Natriumchlorit mit Oxalsäure oder
mit saurem Formaldehyd, Natriumchlorat mit einer organischen
Säure, wie Zitronensäure, Milchsäure, Oxalsäure
oder Weinsäure, oder Natriumchlorat mit einem organischen
Peroxid, wie Benzoylperoxid. Derartige Verbindungen können,
vorzugsweise als wäßrige Lösungen, gleichzeitig dem
Latex zugesetzt werden oder aufeinanderfolgend zugegeben
werden. Das Vermischen kann nach jeder herkömmlichen
Methode erfolgen, beispielsweise durch Verrühren.
Eine antimikrobiell wirksame Menge des ausgewählten antimikrobiellen
Mittels wird mit einem Latex aus einem
oder mehreren synthetischen Polymeren bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vermischt. Diese
Menge hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, beispielsweise
dem pH des Latex, der Anzahl der Mirkoorganismen,
die in den wäßrigen Komponenten vorliegen, die zur Herstellung
des Latex eingesetzt werden, den Herstellungsbedingungen
und Lagerungsbedingungen, dem Typ des Polymeren
in dem Latex sowie der Wahrscheinlichkeit einer
zusätzlichen Verschmutzung, die während des Transports
und/oder der Verwendung auftritt. Die Menge hängt auch
von dem Typ des Emulgiermittels ab, das in dem Latex vorliegt,
da es bekannt ist, daß verschiedene Emulgiermittel
unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeiten der Mikroorganismen
begünstigen. Beliebige bekannte Emulgiermittel
können in dem erfindungsgemäßen Latex vorliegen. Eine
Menge des antimikrobiellen Mittels, die wenigstens ungefähr
0,001 Teile, bezogen auf das Trockengewicht, Chlordioxid
in dem Latex pro 100 Teile, bezogen auf das Trockengewicht,
der Polymeren zur Verfügung stellt, hat sich
als realistische minimale wirksame Menge herausgestellt.
Eine praktische obere Grenze richtet sich nach den Kosten,
wobei die Menge so gering sein muß, daß nicht
in nachteiliger Weise die Eigenschaften des Latex verändert
werden. In der Praxis liegt eine derartige obere
Grenze bei ungefähr 1,0 Gew.-Teile Chlordioxid pro 100
Teile, bezogen auf das Trockengewicht, der Polymeren.
Es ist daher vorzuziehen, daß eine ausreichende Menge
des antimikrobiellen Mittels mit einem Latex aus einem
oder mehreren synthetischen Polymeren vermischt wird,
die ungefähr 0,001 bis ungefähr 1,0 Teile, bezogen auf
das Trockengewicht, Chlordioxid pro 100 Teile, bezogen
auf das Trockengewicht, des Polymeren zur Verfügung
stellt. Insbesondere sollten ungefähr 0,005 bis ungefähr
0,2 Teile auf der gleichen Basis zur Verfügung gestellt
werden.
Die wäßrigen Latices aus einem oder mehreren synthetischen
Polymeren, die erfindungsgemäß eingesetzt werden
können, enthalten im allgemeinen ungefähr 35 bis ungefähr
75%, bezogen auf das Trockengewicht, der synthetischen
Polymeren und besitzen einen pH von ungefähr 5,5 bis
ungefähr 12,5. Latices mit pH-Werten von weniger als 5,5
sind weniger geeignet, da stark saure Bedingungen einen
langsamen Verlust an Chlordioxidgas aus dem System verursachen,
wodurch die Zeitspanne herabgesetzt wird, während
welcher die zugesetzte Menge an Chlordioxid dahingehend
wirkt, das Wachstum von Mikroorganismen in dem Latex zu
hemmen.
Geeignete synthetische Polymere sind Polymere, die nach
bekannten über freie Radikale ablaufenden wäßrigen Emulsionspolymerisationsmethoden
hergestellt werden, sowie
solche Polymere, die nach anderen Methoden hergestellt
und anschließend in Wasser nach bekannten Methoden emulgiert
werden. Geeignete Polymere sind Homopolymere und
Copolymere von C4-6-konjugierten Dienen, Acrylpolymere,
Vinylacetatpolymere, Vinylchloridpolymere, Vinylidenchloridpolymere,
Chloroprenpolymere, Vinylpyridinpolymere,
Homopolymere von Vinyliden-monoaromatischen Monomeren
sowie Copolymere von Ethylen und Propylen. Bevorzugte
Polymere sind Butadien/Styrol-Copolymere, Acrylnitril/
Butadien-Copolymere sowie Copolymere von Butadien
und Styrol mit einem oder mehreren Monomeren, ausgewählt
aus α,β-ungesättigten Aldehyden, α,β-ungesättigten Carbonsäuren,
C1-8-Alkylamidderivaten dieser Säuren, C1-4-
N-Alkylolderivaten dieser Amide sowie C1-8-Alkylesterderivaten
dieser Säuren. Geeignete derartige Monomere
sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Fumarsäure, Maleinsäure
und Itaconsäure, Acrolein, Hydroxyethyl(meth)acrylat,
N-Methylolacrylamid sowie Ethylhexylacrylat.
Erfindungsgemäße Latices können ferner aus natürlichem
Kautschuk und/oder einem oder mehreren Mischbestandteilen
bestehen, wie sie im allgemeinen verwendet werden,
wie beispielsweise Antioxidationsmittel, Füllstoffe
sowie Härtungssysteme.
Erfindungsgemäße Latices können für viele bekannte Verwendungszwecke,
denen Latices aus einem oder mehreren
synthetischen Polymeren zugeführt werden, eingesetzt
werden, beispielsweise zur Herstellung von polymeren
Produkten, wie Filmen, Papierüberzügen, geschäumten Unterlagen
für Teppiche sowie Dosenabdichtungsmitteln.
Es hat sich in überraschender Weise herausgestellt, daß
polymere Produkte, wie Filme, die aus erfindungsgemäßen
Latices hergestellt werden, die kein Antioxidationsmittel
enthalten, und bei denen das synthetische Polymere
aus einem Butadien/Styrol-Copolymeren besteht, kautschukartige
Eigenschaften entwickeln, wie eine erhöhte Zugfestigkeit,
und zwar sogar bei Zimmertemperatur. Der
Grund dafür ist bisher noch nicht aufgeklärt, liegt jedoch
vermutlich darin, daß eine teilweise Vernetzung sowohl
bei Zimmertemperatur als auch bei erhöhten Temperaturen
erfolgt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
sie zu beschränken.
Der zur Durchführung dieses Beispiels eingesetzte Latex
ist ein carboxylierter Butadien/Styrol-Copolymerlatex,
der 54%, bezogen auf das Trockengewicht, des Copolymeren
mit einem gebundenen Styrolgehalt von 59 Gew.-% enthält.
Der Latex besitzt einen pH von 6,0 und ist dafür bekannt,
daß er stark mit Mikroorganismen verunreinigt ist.
Die antimikrobiellen Mittel, die in diesem und in den
folgenden Beispielen verwendet werden, sind in der Tabelle 1
zusammengefaßt. Die Verbindungen A bis F und H
sind bekannte antimikrobielle Mittel, die in synthetischen
polymeren Latices eingesetzt werden, während die
Verbindung G die Erfindung veranschaulicht.
400 g Proben des verschmutzten Latex werden jeweils in
1 l Glasgefäße, die mit Schraubdeckeln versehen sind,
gegeben. Jeder der Proben wird eine der Verbindungen
A bis G zugesetzt, wobei verschiedene Mengen einer jeden
Verbindung, die in der Tabelle 2 angegeben sind, zugegeben
werden. Die Konzentration des antimikrobiellen
Mittels in dem Latex wird in Teilen, bezogen auf das
Trockengewicht des Mittels pro 100 Teile, bezogen auf
das Trockengewicht, des Polymeren in dem Latex angegeben.
Nach der Zugabe des antimikrobiellen Mittels zu dem
Latex wird jedes Gefäß verschlossen und der Inhalt zur
Gewährleistung einer ausreichenden Vermischung geschüttelt.
Die verschlossenen Gefäße werden bei Zimmertemperatur
stehen gelassen. Nach einer Zeitspanne von 19 Tagen
werden die Gefäße kurz geöffnet und weitere 200 g
des verschmutzten Latex, der anfänglich eingesetzt wurde,
werden jeder Probe zugesetzt. Nachdem die Gefäße verschlossen
worden sind, werden die Inhalte durch Schütteln
vermischt und dann bei Zimmertemperatur stehen gelassen.
In ähnlicher Weise werden weitere 100 g verschmutzter
Latex jeder Probe nach 145 Tagen zugesetzt.
Jede Probe wird auf das Vorliegen von wachsenden Mikroorganismen
in der folgenden Weise getestet: Nach jeder
der Zeitspannen, gerechnet von dem anfänglichen Vermischen
des Latex mit dem antimikrobiellen Mittel, wie
sie in der Tabelle 2 angegeben sind, wird das Gefäß
kurz geöffnet und ein steriler Lappen in die Mischung
eingetaucht. So schnell wie möglich wird der Lappen,
zur Vermeidung einer Verschmutzung durch Luftbakterien,
dazu verwendet, zweimal die Oberfläche einer sterilen
ebenen Blutagarplatte zu bestreichen, worauf die Bedeckung
der Platte ersetzt wird. Das Gefäß wird ebenfalls
verschlossen und stehen gelassen, bis der nächste Test
durchgeführt wird. Die bestrichene Agarplatte wird bei
33 ± 2°C 48 h lang in umgekehrter Position bebrütet,
um zu verhindern, daß die Platte und die Bestreichungen
austrocknen. Nach der Inkubationsperiode wird die Platte
visuell auf eine Kontamination durch Bakterienkolonien
auf oder unmittelbar neben den Bestreichungen untersucht.
Die Ergebnisse gehen aus der Tabelle 2 hervor. In dieser
Tabelle wird das Ausmaß der Kontamination durch die Mikroorganismen
wie folgt klassifiziert: - für im wesentlichen
keine; S für leicht; M für mittel; H für schwer. Diese
Werte werden jeder Probe in der Weise zugeordnet, daß
visuell die Kontamination einer jeden Probe mit einer
willkürlichen Standardbildskala verglichen wird, die aus
Proben erhalten wird, von welchen tatsächliche Zählungen
der Mirkoorganismen durchgeführt worden sind. Das Symbol
- entspricht weniger als ungefähr 100 Kolonien der Mikroorganismen
pro cm³ der Probe, während S 100 bis 1000,
M 1000 bis 10 000 und H mehr als 10 000, bezogen auf die
gleiche Basis, entspricht.
Die Testbedingungen, die in diesem und den anderen folgenden
Beispielen eingehalten werden, sind wesentlich
strenger als die Bedingungen, wie sie in der normalen
Praxis eingehalten werden. Die Ergebnisse zeigen, daß
Chlordioxid so gut ist wie alle anderen getesteten antimikrobiellen
Mittel und besser ist als einige von diesen.
Es arbeitet gut unter statischen Bedingungen sowie
auch unter den Bedingungen einer weiteren zugesetzten
Kontamination. Es wird keine signifikante pH-Veränderung
in jedem der Beispiele während der Zeitspanne des Tests
festgestellt.
Antimikrobielles Mittel | |
Chemische Bezeichnung | |
A | |
1,2-Benzisothiazolin-3-on | |
B | 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on |
C | 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan |
D | 3,5-Dimethyltetrahydro-2H-1,3,5-thiadiazin-2-thion |
E | 6-Acetoxy-2,4-dimethyl-1,3-dioxan |
F | β-Brom-β-nitrostyrol |
G | Chlordioxid (ClO₂) als stabilisierte 5%ige wäßrige Lösung, die unter dem Warenzeichen ANTHIUM DIOXCIDE von der International Dioxcide Inc. in den Handel gebracht wird |
H | Formaldehyd |
Zur Durchführung dieses Beispiels ist die eingehaltene
Methode die gleiche wie im Falle des Beispiels 1, mit
der Ausnahme, daß der pH des kontaminierten Latex auf
8,8 mit Ammoniak vor der Zugabe des antimikrobiellen
Mittels eingestellt wird. Die Ergebnisse gehen aus der
Tabelle 3 hervor und sind sehr ähnlich denjenigen, die
gemäß Beispiel 1 erhalten werden.
Die in diesem Beispiel eingehaltene Arbeitsweise ist diejenige
des Beispiels 1 mit folgenden Ausnahmen: Der verwendete
Latex ist ein kontaminierter Butadien/Styrol-Copolymerlatex,
der 70%, bezogen auf das Trockengewicht,
des Copolymeren mit einem gebundenen Styrolgehalt von
23 Gew.-% enthält. Der Ausgangs-pH beträgt 10,0 und der
pH einer jeden der Proben wird am Tag 3 mit 10%iger wäßriger
Kaliumhydroxidlösung oder Kohlendioxid, wie aus der
Tabelle 4 hervorgeht, eingestellt. Am Tag 47 wird jede Probe
mit 100 g des in Beispiel 1 eingesetzten kontaminierten
Latex kontaminiert (pH wird auf 9,0 eingestellt). Die Ergebnisse
gehen aus der Tabelle 4 hervor. Chlordioxid ist,
wie die Ergebnisse zeigen, in jeder Hinsicht mit den anderen
getesteten Mitteln vergleichbar. pH-Messungen an den
Tagen 29 und 140 zeigen, daß keine signifikante Veränderung
des pH während dieser Periode in jeder der getesteten Proben
auftritt.
Die zur Durchführung dieses Beispiels eingehaltene Methode
ist die des Beispiels 1, mit folgenden Ausnahmen:
Der verwendete Latex ist ein carboxylierter Styrol/Butadien-
Copolymerlatex, der 55,6%, bezogen auf das Trockengewicht,
des Copolymeren mit einem gebundenen Styrolgehalt
von 58 Gew.-% enthält. Der Latex-pH beträgt 6,45 und der Latex
ist wesentlich stärker mit Mikroorganismen verschmutzt
als die zur Durchführung der Beispiele 1 bis 3 eingesetzten
Latices. Es wird eine Vielzahl von antimikrobiellen Mitteln
zum Vergleich von verschiedenen Quellen für Chlordioxid verwendet.
Die Versuche 1 und 2 sind Beispiele für die Verwendung von
Chlordioxidgas als antimikrobielle Mittel. Es wird eine
solche Menge an Chlordioxidgas in den Latex eingeperlt,
daß die in Tabelle 5 angegebene Konzentration erhalten wird.
Die Versuche 4 bis 12 sind Beispiele für die Verwendung
einer wäßrigen Lösung von Chlordioxid als antimikrobielles
Mittel. Zur Durchführung der Versuche 3 und 4 wird das im
Handel erhältliche Mittel G gemäß Tabelle 1 verwendet. Zur
Durchführung der Versuche 5 und 6 wird Chlordioxidgas in
100 ml einer wäßrigen Lösung von Natriumperoxycarbonat (10 g)
und Natriumchlorid (3,44 g) zur Einstellung einer
5gew.-%igen Lösung von Chloridoxid mit einem pH von 8,85
aufgelöst. Die Versuche 7 und 8 sind die gleichen wie die
Versuche 5 und 6, mit der Ausnahme, daß Natriumchlorid weggelassen
wird. Zur Durchführung der Versuche 9 und 10 wird
Chlordioxidgas in 100 ml einer wäßrigen Lösung aufgelöst,
die 13% Natriumperoxycarbonat enthält, um eine 7,4gew.-%ige
Lösung von Chlordioxid mit einem pH von 8,8 einzustellen.
Zur Durchführung der Versuche 11 und 12 werden 8 g
Natriumchlorid und 11 g Kaliumpersulfat gleichzeitig zu
100 ml einer 10gew.-%igen wäßrigen Lösung von Natriumperoxycarbonat
unter Einsatz eines Eisbades zugegeben,
um die Lösung auf 20 bis 25°C zu halten. Der End-pH beträgt
8,4. Zur Durchführung eines jeden Versuchs wird
eine ausreichende Menge der wäßrigen Lösung zu dem Latex
zugesetzt, um die in der Tabelle 5 gezeigte Chlordioxidkonzentration
einzustellen.
Die Versuche 13 bis 22 sind Beispiele für die Verwendung
von chemischen Verbindungen, die beim Vermischen unter
Bildung von Chlordioxid reagieren. Zur Durchführung der
Versuche 13 und 14 werden 0,355 ml einer 20gew.-%igen
wäßrigen Lösung von Natriumchlorit und 2,65 ml einer
4gew.-%igen wäßrigen Lösung von Kaliumpersulfat praktisch
gleichzeitig unter Rühren der Latexprobe zugegeben.
Die Versuche 15 und 16 sind die gleichen wie die Versuche
13 und 14, mit der Ausnahme, daß 0,244 ml einer 40gew.-%igen
wäßrigen Lösung von Ammoniumpersulfat anstelle
der Kaliumpersulfatlösung verwendet werden. Die Versuche
17 und 18 sind die gleichen wie die Versuche 15 und
16, mit der Ausnahme, daß die Mengen der Natriumchlorid-
und Ammoniumpersulfatlösungen verdoppelt werden. Die Versuche
19 und 20 sind die gleichen wie die Versuche 15
und 16, mit der Ausnahme, daß die Mengen der Natriumchlorit-
und Kaliumpersulfatlösungen verdreifacht werden.
Die Versuche 21 und 22 sind die gleichen wie die Versuche
15 und 16, mit der Ausnahme, daß die Mengen der zugesetzten
Lösungen vervierfacht werden.
Die Ergebnisse gehen aus der Tabelle 5 hervor. Die Konzentration
an Chlordioxid wird in Teile, bezogen auf das
Trockengewicht, angegeben, die zugesetzt werden oder durch
die Reaktion der chemischen Verbindungen erzeugt werden,
pro 100 Gew.-Teile des Polymeren in dem Latex. In der Tabelle
bedeutet nm, daß die Kontamination nicht gemessen
worden ist.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Verwendung von Chlordioxid
als antimikrobielles Mittel in einem Latex aus einem synthetischen
Polymeren keine unerwünschten Veränderungen
der Eigenschaften eines aus dem Latex gebildeten Films
verursacht.
Zwei Latices werden getestet. Der Latex A ist ein Butadien/
Styrol-Copolymerlatex, der 70 Gew.-% Copolymeres mit
einem gebundenen Styrolgehalt von 23 Gew.-% enthält. Der
Latex B ist ein carboxylierter Butadien/Styrol-Copolymerlatex,
der 55,6%, bezogen auf das Trockengewicht, des Copolymeren
mit einem gebundenen Styrolgehalt von 58 Gew.-%
enthält.
Zur Durchführung eines jeden Versuchs wird der Latex durch
Zugabe eines Eindickungsmittels, das eine Filmbildung ermöglicht,
eingedickt. Es werden solche Mengen einer 20gew.-%igen
wäßrigen Lösung von Natriumchlorid und einer
40gew.-%igen wäßrigen Lösung von Ammoniumpersulfat zuerst
dem Latex zugesetzt, um die Konzentration an erzeugtem
Chlordioxid, die aus den Tabellen 6 und 7 hervorgeht, einzustellen,
und zwar als Teile, bezogen auf das Trockengewicht,
Chlordioxid pro 100 Teile, bezogen auf das Trockengewicht,
des Polymeren in dem Latex. Der Latex wird dann
bei Zimmertemperatur 24 h gelagert und anschließend eingedickt
und auf einem Teflonbrett in einer Dicke von ungefähr
0,06 cm ausgebreitet und trocknen gelassen. Der getrocknete
Film wird dann von dem Brett abgeschält und in
zwei gleiche Stücke zerschnitten. Das erste Stück wird in
der vorliegenden Form getestet, während das zweite zuerst
in einem Ofen auf 100°C während 30 min erhitzt und dann
auf Zimmertemperatur abgekühlt und getestet wird. Der Modul,
die Zugfestigkeit und die Dehnung werden unter Verwendung
von ASTM-Hanteln, die aus den Filmen ausgeschnitten
werden, bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus der Tabelle 6
für die nicht in dem Ofen erhitzten Proben hervor, während
die Tabelle 7 die Ergebnisse für die Proben zeigt, die in
dem Ofen erhitzt worden sind. Eine teilweise Vernetzung
der Latexfilme, die aus dem Latex A erhalten worden sind,
tritt offensichtlich sogar bei Zimmertemperatur auf, wenn
Chlordioxid in dem Latex vorliegt.
Vergleichsversuche werden in ähnlicher Weise hergestellt,
wobei kein Chlordioxid als antimikrobielles Mittel vorliegt.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Verwendung von Chlordioxid
als antimikrobielles Mittel in einem Latex aus einem synthetischen
Polymeren keine unerwünschten Veränderungen der
Eigenschaften eines Latexschaumkautschuks bedingt, der aus
dem Latex gebildet worden ist.
Der Latex A des Beispiels 5 wird zur Herstellung von sowohl
gelierten als auch nichtgelierten Schäumen verwendet. Zwei
Proben eines jeden Typs werden hergestellt, wobei eine
kein Chlordioxid enthält (Vergleichsprobe), während eine
zweite so viel Natriumchlorit und Ammoniumpersulfat enthält,
daß 0,048 Gew.-Teile Chlordioxid pro 100 Gew.-Teile des Polymeren
in dem Latex erzeugt werden.
Die gelierten Schaumproben werden wie folgt hergestellt:
Die in der Tabelle 8 aufgeführten Bestandteile werden
gründlich vermischt. Die Mischung wird dann in einem Hobart-
Mischer geschäumt und 3,0 Teile, bezogen auf das Trockengewicht,
Natriumsilikofluorid werden langsam dem Schaum
unter kontinuierlichem Schäumen zugesetzt. Die Mischung
wird dann 1 min lang vermischt und anschließend auf ein
Jutesubstrat aufgegossen und zu einer Dicke von ungefähr
0,6 cm ausgebreitet und in einem Ofen bei 135°C während
25 min gehärtet. Die Eigenschaften werden nach bekannten
Methoden gemessen, und die Ergebnisse gehen aus der Tabelle
10 hervor.
Die Nichtgelschäume werden wie folgt hergestellt: Die in
der Tabelle 9 aufgeführten Bestandteile werden gründlich
vermischt. Die Mischung wird in einem Hobart-Mischer geschäumt,
5 min lang vermischt, auf ein Jutesubstrat gegossen,
bis zu einer Dicke von ungefähr 0,6 cm ausgebreitet
und in einem Ofen bei 135°C 20 min lang gehärtet.
Die physikalischen Eigenschaften gehen aus der Tabelle 10
hervor.
Keiner der Schäume zeigt irgendwelche Anzeichen einer
Rißbildung nach einem Altern bei 135°C während 72 h. Die
Eigenschaften der Schäume, die aus dem erfindungsgemäßen
Latex hergestellt werden, entsprechen in jeder Beziehung
denjenigen der Vergleichsschäume.
Claims (6)
1. Verfahren zum Hemmen des Wachstums von Mikroorganismen
in einem wäßrigen Latex eines oder mehrerer Polymerer,
ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus natürlichem
Kautschuk, Homopolymeren und C4-6-konjugierten Diolefinen,
Acrylpolymeren, Vinylacetatpolymeren, Chloroprenpolymeren,
Vinylpyridinpolymeren, Homopolymeren von Vinyliden-
monoaromatischen Monomeren, Copolymeren von Ethylen
und Propylen, Copolymeren von Acrylnitril und Butadien
oder Copolymeren von Butadien und Styrol, Copolymeren
von Butadien und Styrol, die eines oder mehrere
Monomere enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus α,β-ethylenisch ungesättigten Aldehyden, α,β-
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, Amidderivaten von
α,β-ethylenisch ungesättigten Säuren, die nichtsubstituiert
oder an dem Stickstoffatom durch einen C1-8-Alkylester
einer α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure substituiert
sein können, dadurch gekennzeichnet, daß dem Latex
ein Mittel zugesetzt wird, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus Chlordioxidgas, einer wäßrigen Lösung
von Chlordioxid, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und einer Mineralsäure, einer Mischung eines
Alkalimetallchlorats und einer organischen Säure oder
einem organischen Anhydrid, einer Mischung aus einem
Alkalimetallchlorat und einem organischen Peroxid oder
Wasserstoffperoxid, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und eines Reduktionsmittels, einer Mischung eines
Alkalimetallchlorits und einer Mineralsäure, einer Mischung
eines Alkalimetallchlorits und einer organischen
Säure oder eines organischen Anhydrids, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einem organischen Peroxid
oder Wasserstoffperoxid, einer Mischung aus einem
Alkalimetallchlorit und einem Reduktionsmittel oder einer
Mischung aus einem Alkalimetallchlorit und Chlor, wobei
das Mittel dazu ausreicht, eine antimikrobiell wirksame
Menge an Chlordioxid zur Verfügung zu stellen.
2. Latex mit einer verbesserten Widerstandsfähigkeit gegenüber
dem Wachstum von Bakterien aus ungefähr 35 bis 75
Gew.-Teilen eines oder mehrerer Polymerer, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus natürlichem Kautschuk,
Homopolymeren von C4-6-konjugierten Diolefinen, Acrylpolymeren,
Vinylacetatpolymeren, Chloroprenpolymeren,
Vinylpyridinpolymeren, Homopolymeren von Vinyliden-monoaromatischen
Monomeren, Copolymeren von Ethylen und Propylen,
Copolymeren von Acrylnitril und Butadien oder
Copolymeren von Butadien und Styrol, Copolymeren von Butadien
und Styrol, die eines oder mehrere Monomere enthalten,
ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus α,β-
ethylenisch ungesättigten Aldehyden, α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren, Amidderivaten von α,β-ethylenisch
ungesättigten Säuren, die nichtsubstituiert oder
an dem Stickstoffatom durch einen C1-8-Alkyl oder einen
C1-4-Alkanolrest oder einen C1-8-Alkylester einer α,β-
ethylenisch ungesättigten Carbonsäure substituiert sein
können, dadurch gekennzeichnet, daß der Latex eine solche
Menge eines Mittels enthält, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus Chlordioxidgas, wäßrigen Lösungen von
Chlordioxid, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und einer Mineralsäure, einer Mischung eines Alkalimetallchlorats
und einer organischen Säure oder eines organischen
Anhydrids, einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einem organischen Peroxid oder Wasserstoffperoxid,
einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorat
und einem Reduktionsmittel, einer Mischung aus einem
Alkalimetallchlorit und einer Mineralsäure, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einer organischen
Säure oder einem organischen Anhydrid, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einem organischen
Peroxid oder Wasserstoffperoxid, einer Mischung
aus einem Alkalimetallchlorit und einem Reduktionsmittel
oder einer Mischung aus einem Alkalimetallchlorit und
Chlor, die dazu ausreicht, eine antimikrobiell wirksame
Menge Chlordioxid zur Verfügung zu stellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel in einer Menge zugesetzt wird, die
0,001 bis 1,0 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile des
Polymeren ausmacht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymere ein Copolymeres eines C4-6-konjugierten
Diens ist, ausgewählt aus Butadien/Styrol-Copolymeren,
Butadien/Acrylnitril-Copolymeren sowie Copolymeren von
Butadien und Styrol mit einem oder mehreren Monomeren,
ausgewählt aus α,β-ungesättigten Alkdehyden, α,β-ungesättigten
Carbonsäuren, C1-8-Alkylamidderivaten dieser
Säuren, C1-4-N-Alkylolderivaten der Amide und C1-8-Alkylesterderivaten
dieser Säuren.
5. Latex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge des antimikrobiellen Mittels, das mit dem Latex
vermischt ist, dazu ausreicht, 0,001 bis
1,0 Teil, bezogen auf das Trockengewicht, Chlordioxid
pro 100 Teile, bezogen auf das Trockengewicht,
des Polymeren im Latex zur Verfügung zu stellen.
6. Latex nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polymere aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Homopolymeren
und Copolymeren von C4-6-konjugierten Dienen
besteht.
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