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betreffend ein
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"Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatte"
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatte mit einer Kernplatte,
einer auf der Oberseite der Kernplatte aufgeleimten Deckplatte, vorzugsweise einer
auf der Unterseite der Kernplatte aufgeleimten Deckplatte und einem an dem Rand
der Kernplatte befestigten, vorzugsweise auf den Rand der Kernplatte aufgeleirnten
Randstreifen, bei dem die Deckplatten um die vorzugsweise abgerundeten Kanten der
Kernplatte bis etwa zur Mitte der Kernplatte herumgebogen und mit dem Rand der Kernplatte
verleimt werden.
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Verbundplattenund Verfahren zur Herstellung von Verbundplatten sind
seit langem bekannt. Eine Verbundplatte weist generell eine Kernplatte auf, bei
der es sich zumeist um eine Spanplatte handelt. Grundsätzlich sind als Kernplatten
aber auch Naturholzplatten oder Platten aus anderen Materialien, beispielsweise
Kunststoff, geeignet. Auf die Oberseite einer solchen Kernplatte ist eine Deckplatte
aufgeleimt, bei der es sich üblicherweise um eine Hochdruck-Schichtstoffplatte (HPL-Platte,
DIN 16926) handelt. Auch andere Deckplatten, beispielsweise aus duroplastischem
oder thermoplastischem Material, aber auch aus Furnierholz oder aus Metall sind
für unterschiedliche Anwendungsfälle bekannt. Jedenfalls sollte die aufgeleimte
Deckplatte wasser- und hitzebeständig sein, wozu sich Hochdruck-Schichtstoffplatten
besonders gut eignen. Oftmals ist auch auf der Unterseite der Kernplatte eine Deckplatte,
vorzugsweise ebenfalls in Form einer Hochdruck-Schichtstoffplatte, vorgesehen.
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Bei Verbundplatten der zuvor grundsätzlich erläuterten Art besteht
eine besondere Schwierigkeit darin, die Ränder der Kernplatte zu schützen und abzudecken.
An einem Rand oder an zwei einander gegenüberliegenden Rändern kann das dadurch
geschehen, daß beispielsweise die auf der Oberseite der Kernplatte aufgeleimte Deckplatte
um den Rand herumgebogen bzw. herumgezogen und auch mit dem Rand verleimt wird.
Auf diese Weise kann beispielsweise auch die obere Deckplatte in die untere Deckplatte
einer solchen Verbundplatte übergehen. Die Erfindung geht von einem solchen Verfahren
aus, bei dem also die Deckplatten einer Verbundplatte um die Kanten der Kernplatte
herumgebogen sind.
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Aus fertigungstechnischen, kostenmäßigen und anderen Gründen werden
in aller Regel bei Verbundplatten der in Rede stehenden Art höchstens zwei einander
gegenüberliegende Ränder der Kernplatte auf die zuvor erläuterte Weise geschützt
und abgedeckt. Zumindest die beiden weiteren einander gegenüberliegenden Ränder
der Kernplatte müssen dann durch gesonderte Randstreifen geschützt und abgedeckt
werden. Diese Randstreifen werden häufig auch als Streifenumleimer, Endloskanten
od. dgl. bezeichnet und bestehen häufig aus dem Material der Deckplatten, das auf
die passende Breite zugeschnitten worden ist (vgl. hierzu zusammenfassend den Prospekt
der Anmelderin P 69 15982 "Hochdruck-Qualitäten. Das Leistungsprogramm von DUROpal.").
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Bei Verbundplatten tritt seit langem ein gravierendes Problem auf,
das mit der Fertigungstoleranz für die Kernplatten zu tun hat. Wird beispielsweise
als Kernplatte eine Holzspanplatte von 18 mm Dicke verwendet, so läßt sich mit vertretbarem
Aufwand eine Fertigungstoleranz von + 0,5 mm, bestenfalls von t 0,3 mm erreichen.
Demgegenüber sind die Fertigungstoleranzen der Deckplatten einerseits und der Randstreifen
andererseits völlig vernachlässigbar, bei einer Dicke der Deckplatten von 0,8 mm
mit vernachlässigbarer Toleranz ergibt sich also eine Gesamtdicke einer Verbundplatte
von beispielsweise 19,6 mm + 0,5 mm (+ 0,3 mm). Ein demgegenüber mit vernachlässigbarer
Toleranz natürlich nur in einer bestimmten Breite zugeschnittener Randstreifen aus
dem Material der Deckplatten oder aus einem anderen Material, z. B. aus Aluminium,
ist im Regelfall etwas zu schmal oder etwas zu breit, so daß störende, feuchtigkeitsempfindl
iche Fugen entstehen.
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Das eingangs erläuterte bekannte Verfahren (vgl. die US-PS 3,849,235)
betrifft eineverbundplattemit einer Kernplatte aus Gips, Deckplatten aus Kunststoff
und Randstreifen aus Metall oder Kunststoff. Der Randstreifen dieser Verbundplatte
dient dazu, diese an Wänden auf möglichst versteckte Weise befestigen zu können.
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Dazu wird erläutert, daß zunächst die freien Ränder der Deckplatten
noch über den Rand der Kernplatte überstehen. Der Rand der Kernplatte wird mit einer
U-förmigen
Profilierung versehen, weist also zwei flächige Randabschnitte und einen im wesentlichen
U-förmigen Zwischenabschnitt auf. Dieser Zwischenabschnitt ist durch ein entsprechendes
Werkzeug, beispielsweise ein Fräswerkzeug, mit vernachlässigbarer Toleranz vorgegeben.
Schwankungen in. der Dicke der Kernplatte wirken sich hier ausschließlich in den
sich vom Zwischenabschnitt nach außen erstreckenden Randabschnitten aus. Der Verstärkungs-Randstreifen
ist mit einer dem Rand der Kernplatte entsprechenden Profilierung versehen. Nach
Vorgabe des Zwischenabschnittes am Rand der Kernplatte wird der Randstreifen befestigt.
Dann werden die überstehenden Deckplatten um die Kanten der Kernplatte und des Randstreifens
herumgebogen und mit dem Randstreifen verleimt. Dabei verbleibt aber mittig ein
freier Streifen, durch den der Mittelabschnitt des unter den Deckplatten befindlichen
Randstreifens nach wie vor zugänglich ist.
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Schwankungen in der Dicke der Kernplatte und im Randverlauf der Deckplatten
sind hier logischerweise an den Rändern des freien Streifens erkennbar. Außerdem
gibt es hier einen optisch wenig schönen Absatz zwischen den Deckplatten und dem
Randstreifen. Insgesanit ist die bekannte Verbundplatte somit nur für den dort angegebenen
Zweck, also als Wandplatte geeignet, nicht aber dann, wenn besondere Anforderungen
an die optische Qualität der Ränder der Verbundplatte gestellt werden und die eingangs
grundsätzlich erläuterten Toleranzprobleme aus fertigungstechnischen Gründen berücksichtigt
werden müssen.
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Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung
nun die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatte
mit Randstreifen, bei dem die Deckplatten um die Kanten der Kernplatte herumgebogen
und mit dem Rand der Kernplatte verleimt werden, die in Verbindung mit dem Randstreifen
auftretenden Toleranzprobleme zu eliminieren und so eine Verbundplatte zu schaffen,
die höchsten anwendungstechnischen und gestalterischen Anforderungen genügt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe
gelöst ist, istdadurch gekennzeichnet, daß vonbeiden freien Rändern derüeckplatten
einStreifen
abgeschnitten wird, so daß sich auf dem Rand der Kernplatte
ein freier Streifen genau bestimmter Breite ergibt und daß schließlich der freie
Streifen durch den vorzugsweise aus dem Material der Deckplatten bestehenden Randstreifen
ausgefüllt wird. Erfindungsgemäß wird also der Randstreifen nicht mehr von den Deckplatten
überdeckt, sondern die Deckplatten werden zunächst ohne weiteres auf den Rand der
Kernplatte aufgeleimt. Der zwischen den freien Rändern der Deckplatten auf dem Rand
der Kernplatte verbleibende, in der Breite schwankende Streifen wird nun nicht,
wie naheliegend wäre, mit einem in der Breite veränderlichen Füllmaterial ausgefüllt,
sondern dieser verbleibende freie Streifen wird auf eine genau bestimmte Breite
aufgeweitet. Diese mit vernachlässigbarer Toleranz bestimmte Breite des freien Streifens
gibt die Möglichkeit, hier nun paßgenau einen vorgefertigten Randstreifen einzusetzen.
Dieser paßgenau eingesetzte Randstreifen schließt ebenengleich an die freien Ränder
der Deckplatten an. Die Übergänge sind praktisch nicht sichtbar. Diese Maßhaltigkeit
läßt sich praktisch nur mit den erfindungsgemäßen Verfahrensschritten realisieren,
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist es niemals möglich, die
Fertigungstoleranzen der Kernplatte zu berücksichtigen.
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Insbesondere empfiehlt sich eine Ausgestaltung des Verfahrens, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß der freie Streifen auf dem Rand der Kernplatte durch
Einbringen einer Ausgleichsnut von genau vorgegebener, ggf. sich konisch verringernder
Breite gebildet wird und daß in die Ausgleichsnut ein Füllstück passender Abmessungen,
ggf. mit darauf befestigtem Randstreifen, eingesetzt wird.
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Insgesamt läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Verbundplatte
herstellen, bei der die Fertigungstoleranzen der Kernplatte herstellungstechnisch
berücksichtigt werden, so daß die hergestellte Verbundplatte höchsten anwendungstechnischen
und gestalterischen Anforderungen genügt. Insbesondere wirken die rnit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bearbeiteten Ränder dieser Verbundplatte optisch weitestgehend geschlossen.
Diese Ränder sind auch gegen Feuchtigkeitseintritt od. dgl. gut schützbar.
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Imfolgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer Verbundplatte in einer Zwischenphase der Herstellung (a) und im Endzustand
(b).
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Die in der einzigen Figur dargestellte Verbundplatte weist eine Kernplatte
1, eine auf der Oberseite der Kernplatte 1 aufgeleimte Deckplatte 2, eine auf der
Unterseite der Kernplatte 1 aufgeleimte Deckplatte 3 und einen an dem Rand der Kernplatte
1 befestigten, auf den Rand der Kernplatte 1 aufgeleimten Randstreifen 4 auf.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind, ohne daß dies einschränkend
zu verstehen ist, die Kernplatte 1 als Holzspanplatte ausgeführt und die Deckplatten
2, 3 als Schichtstoffplatten (Hochdruck-Schichtstoffplatten - HPL-Platten nach DIN
16926) ausgeführt. Der Randstreifen 4 ist aus dem Material der Deckplatten 2, 3
hergestellt. Welches Material im einzelnen für den Randstreifen 4 in der Praxis
verwendet wird, hängt ganz entscheidend von den vorgesehenen Einsatzbedingungen
ab. Die Abmessung der im Ausführungsbeispiel dargestellten Verbundplatte können
im üblichen Rahmen liegen. Beispielhaft si-nd für die Kernplatte 1 eine Dicke von
18 mm + 0,3 mm und für die Deckplatten 2, 3 eine Dicke von 0,8 mm mit vernachlässigbarer
Toleranz.
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Die einzige Figur läßt nun in der Zwischenphase (a) der Herstellung
deutlich erkennen, daß-die Deckplatten 2, 3 um die abgerundeten Kanten der Kernplatte
1 bis auf einen bestimmten Abstand herumgezogen und mit sich von der Oberseite bzw.
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der Unterseite zur Mitte hin erstreckenden Randabschnitten 5, 6 der
Kernplatte 1 verleimt sind. Wie der in Fig. 1b gezeigte Endzustand erkennen läßt,
weist der Randstreifen 4 eine genau dem Abstand zwischen den Rändern der Deckplatten
2, 3 entsprechende Breite auf und ist an einem zwischen den Randabschnitten 5, 6
der Kernplatte 1 liegenden Zwischenabschnitt 7 befestigt. Dabei ist ebenso deutlich
erkennbar, daß der Zwischenabschnitt 7 der Kernplatte 1 von einem in eine Ausgleichsnut
8
eingesetzten Füllstück gebildet ist. Dieses im Endzustand dieser Verbundplatte in
die Ausgleichsnut 8 eingesetzte Füllstück verläuft dem Verlauf der Ausgleichsnut
8 entsprechend vom Rand der Kernplatte 1 aus konisch sich verengend.
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Die einzige Figur läßt deutlich erkennen, wie die dargestellte Verbundplatte
hergestellt wird, daß nämlich zunächst die Deckplatten 2, 3 um die abgerundeten
Kanten der Kernplatte 1 bis etwa zur Mitte der Kernplatte 1 herumgebogen und mit
dem Rand der Kernplatte 1 verleimt werden, daß dann von den beiden freien Rändern
der Deckplatten 2, 3 ein Streifen abgeschnitten wird, so daß sich auf dem Rand der
Kernplatte 1 ein freier Streifen mit einer genau bestimmten Breite ergibt, daß dieser
freie Streifen auf dem Rand der Kernplatte 1 durch Einbringen der Ausgleichsnut
8 von genau vorgegebener, konisch sich verringernder Breite gebildet wird und daß
in die Ausgleichsnut 8 das den Zwischenabschnitt 7 bildende Füllstück passender
Abmessungen eingesetzt bzw. eingeleimt wird, wobei auf diesem Füllstück schon der
Randstreifen 4 genau vorgegebener Breite befestigt, im dargestellten Ausführungsbeispiel
aufgeleimt, ist.