DE3444060C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von gefüllten Schokoladeartikeln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von gefüllten Schokoladeartikeln

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von gefüllten Schokoladeartikeln, bei dem umlaufende Gießformen in einer Wärmzone vorgewärmt, in einer Gießstation mit warmer Schokolademasse beschickt und durch eine Kühlzone bewegt wer­ den, in einer Füllstation die erzeugten Schokoladeschalen mit der Füllmasse gefüllt werden, in einer Schließstation die ge­ füllten Schokoladeschalen mit einem deckelartig aufgebrachten Boden aus Schokolademasse verschlossen werden und die so herge­ stellten Schokoladeartikel wiederum gekühlt und dann in einer Entformungsstation ausgeworfen werden.
Ein solches Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung mit einem Gießformen tragenden und einen Produktionskreislauf durchlaufenden Förderer, dem eine Vorwärmstrecke, eine Gießein­ richtung für warme Schokolademasse, wenigstens eine Kühl­ strecke, eine Fülleinrichtung für die Füllmasse, eine Aufbring­ einrichtung für den Boden aus Schokolademasse und eine Entfor­ mungseinrichtung zugeordnet sind, ist bekannt (DE-GM 17 73 984, Fig. 6).
Infolge der zahlreichen Herstellungsschritte ergibt sich eine kosten- und platzaufwendige Vorrichtung mit einem langen För­ derweg, an dem die verschiedenen Produktionseinrichtungen und Temperaturbehandlungszonen in Reihe hintereinander angeordnet sind. Zur Verringerung des Platzbedarfs werden die zwei vorge­ sehenen Kühlstrecken bereits in der Mitte zwischen zwei paral­ lelen Produktionsstrecken übereinander angeordnet, wobei die Gießformen eine Art abgeflachte achterförmige Bahn durchlaufen. Trotzdem bleibt ein vergleichsweise großer Platzbedarf, und an der Länge der Förderbahn und die dadurch erforderliche aufwen­ dige Bestückung mit einer entsprechenden Vielzahl von Gießfor­ men ändert sich nichts.
Es ist zwar bekannt, das vorstehend beschriebene Verfahren und die dafür erforderliche Vorrichtung dadurch zu vereinfachen, daß das Herstellen der Schokoladeschalen (Außenhüllen), das Füllen und das Verschließen praktisch gleichzeitig oder in un­ mittelbarem Anschluß aneinander in einer einzigen Station er­ folgt, wobei eine Zweikanal-Gießdüse zur Verarbeitung sowohl von Schokolademasse wie auch von Füllmasse verwendet wird und wobei auch nur eine Kühlstrecke vorgesehen ist (DE-GM 17 73 984). Auf diese Weise ergibt sich eine vergleichsweise kurze Umlaufstrecke für die Gießformen von entsprechend geringer Zahl und damit eine beträchtliche Verringerung des Aufwands.
Bei dieser Verfahrensführung läßt sich aber eine vollständige Trennung der Füllung von der bei ihrem Einbringen noch nicht bzw. nicht voll ausgehärteten Schokoladehülle nicht erreichen. Dementsprechend ergibt sich eine ungleichmäßige Wandstärke der Außenhülle bzw. des Bodens und muß ggf. eine erhöhte Wandstärke vorgesehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs be­ schriebene Verfahren so zu gestalten, daß es sich mit einer einfachen kostengünstigen und platzsparenden Vorrichtung durch­ führen läßt, ohne daß Einbußen hinsichtlich der Qualität der gefüllten Schokoladeartikel hingenommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird ausgehend vom eingangs beschriebenen Verfah­ ren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gießformen während eines Produktionszyklus zweimal durch die Wärm- und Kühlzonen sowie die Produktionsstationen bewegt werden, wobei im ersten Durchlauf die Schokoladeschale hergestellt und gefüllt und im zweiten Durchlauf der Boden aufgebracht wird.
Der vorgesehene zweimalige Umlauf der Gießformen je Produkti­ onszyklus verbindet eine vergleichsweise kurze bzw. kompakte Umlauf-Fördereinrichtung mit einer vergleichsweise langen Pro­ duktionsstrecke, bei der die einzelnen Schritte im Interesse der gewünschten Qualität in ausreichendem zeitlichem bzw. räum­ lichem Abstand nacheinander durchgeführt werden können. Dabei ergibt sich eine Vereinfachung auch dadurch, daß die Gießsta­ tion und die Kühlzone sowie auch die Vorwärmzone in beiden Um­ läufen zur Einwirkung kommen. Dagegen wird die Füllstation beim zweiten Durchlauf ohne Einwirkung passiert, was sich durch eine entsprechende Taktsteuerung erreichen läßt.
Die Erfindung gestattet somit die Verwendung ein und derselben Station bzw. Kühlstrecke für unterschiedliche Bearbeitungsvor­ gänge. Während bisher jede Station und Kühlstrecke bezogen auf den Herstellungszyklus nur eine einzige bzw. einmalige Funktion besaß, erfüllen sie jetzt verschiedene Funktionen während un­ terschiedlicher Herstellungsstadien. So wird in der Gießstation nicht nur die Schale des Schokoladeartikels sondern - in zeit­ lichem Abstand - auch der Boden hergestellt. Ferner kühlt die der Gießstation nachgeschaltete Kühlstrecke nicht nur die Schale ab sondern während des zweiten Durchlaufs auch den Bo­ den. Die Vorrichtung läßt sich dadurch kompakt und platzsparend bauen.
Erfindungsgemäß ist die ebenfalls eingangs beschriebene Vor­ richtung so ausgebildet, daß die Entformungseinrichtung an ei­ ner Entformungsförderschleife angeordnet ist, die über eine steuerbare Weiche hinter der Kühlstrecke und vor der Vorwärm­ strecke an den Produktionskreislauf angeschlossen ist.
Diese Ausbildung mit einer Weiche schafft eine einfache Mög­ lichkeit, einen zweifachen Durchlauf der Gießformen durch den Produktionskreislauf zu erzielen und dann die Gießformen mit einem fertigen Schokoladeartikel auszuschleusen und nach dem Auswerfen des Artikels die leeren Gießformen wieder in den Pro­ duktionskreislauf einzuschleusen.
Die Vorrichtungs-Unteransprüche sind auf zweckmäßige Ausgesta­ ltungen der Vorrichtung gerichtet. Insbesonder der danach vorge­ sehene parallele Verlauf der Kühlstrecken sowie die Anordnung der Kühlstrecken oberhalb der Produktionseinrichtungen macht die Vorrichtung noch kompakter und platzsparender.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs­ beispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 eine Stirnansicht;
Fig. 3 eine Draufsicht und
Fig. 4 ein Betriebsschema.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zur Her­ stellung gefüllter Schokoladen-Hohlkörperartikel wie z. B. Pralinen die verfahrenstechnischen Abläufe zum Gießen der Schale und des Bodens sowie zum Kühlen der Schokolade und der Füllung bzw. zum Schleudern der Schokolade und zum Deckeln jeweils zusammengefaßt, was dadurch geschieht, daß die Gießformen die Produktionsstationen zweimal durchlaufen. Bei dem ersten Durchlauf werden die Schale und die Füllung hergestellt, während bei dem zweiten Durchlauf die Schale durch Auf­ bringung des Bodens geschlossen wird und die Endkühlung erfolgt.
Eine Vorrichtung 1 zur Durchführung dieses Verfahrens ist in den Fig. 1-3 nur schematisch dargestellt und weist am Eingang 2 der Produktionslinie eine An­ wärmstation 3 für die Gießformen und hinter dieser eine Gießstation 4 auf. Während des ersten Durchlaufs der Gießformen wird hier die Schale in an sich bekannter Weise gegossen und in den nachfolgenden Wende-, Schleuder- und Abschabestationen 5 soweit bearbeitet, daß sie zur Vorbereitung der anschließenden Füllung in einer Kühl­ strecke 6 abgekühlt werden kann. Die Kühlstrecke 6 be­ findet sich über den Stationen 5, und die Gießformen werden daher mit Hilfe einer paternosterähnlichen Vor­ richtung 7 auf das Niveau der Kühlstrecke 6 angehoben. Vorzugsweise weist die Kühlstrecke 6 mindestens einen Vor- und Rücklauf 8 auf, so daß die Gießformen von der paternosterähnlichen Vorrichtung 7 wieder abgesenkt und einer zweiten Gießstation 9 zugeführt werden können, in welcher die Füllung in die Schalen einge­ bracht wird. Daraufhin gelangen die Gießformen in an sich bekannter Weise in eine Vibrationsstation, aus der sie sodann mit Hilfe einer Hubvorrichtung 10 in eine zweite Kühlstrecke 11 gehoben werden. Diese zweite Kühlstrecke 11 befindet sich vorzugsweise über der ersten Kühlstrecke 6. Des weiteren erstreckt sich die zweite Kühlstrecke 11 gemäß Ausführungsbeispiel über die gesamte Länge der Produktionsanlage.
In der zweiten Kühlstrecke befinden sich mehrere Vor- und Rückläufe 12, und über den letzten Rücklauf 13 verlassen die Gießformen die zweite Kühlstrecke 11 und werden von einer Absenkvorrichtung 14 auf das Niveau der Stationen 3, 4 und 5 bzw. 9 abgesenkt.
Wenn die Gießformen jetzt ein zweites Mal die Vor­ richtung 1 durchlaufen, werden in der Anwärmstation 3 die Ränder der Schalen gezielt erwärmt und in der Gießstation 4 werden die Deckel bzw. Böden auf die gefüllten Schalen aufgebracht. In der Station 5 werden die geschlossenen Schalen in bekannter Weise weiterbe­ arbeitet, woraufhin die Gießformen wiederum von der Vorrichtung 7 in die Kühlstrecke gehoben und aus dieser sodann wieder abgesenkt werden. Die Gießstation 9 wird beim zweiten Durchlauf der Gießformen nicht eingeschaltet und sie erreichen sodann über die Hubvorrichtung 10 wieder die zweite Kühlstrecke 11. Nach dem Verlassen der Kühlstrecke 11 werden die Gießformen mit den fertigen Artikeln an einer Weiche 15 aus dem Produktions­ kreislauf ausgeschleust und gelangen in einen Ausform­ kreislauf 16. Die Artikel werden hier aus den Gießformen entnommen und einer Verpackungseinrichtung zugeführt, wie dies grundsätzlich bekannt ist. Der Ausformkreislauf 16 kann Pufferstationen 17 und 18 aufweisen, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
Der Herstellungs- bzw. Produktionskreislauf 19 erfolgt im wesentlichen in einer vertikalen Ebene, da die beiden Kühlstrecken 6 und 11 über den Produktions­ stationen liegen. Nur zur Veranschaulichung ist der Produktionskreislauf 19 in Fig. 4 in derselben Ebene wiedergegeben wie der Ausformkreislauf 16.
Die Ansteuerung der verschiedenen Produktions­ stationen 3, 4, 5 bzw. 9 erfolgt bei den beiden Durchläufen der Gießformen unterschiedlich, wenn beim zweiten Durchlauf andere Funktionen erforder­ lich als beim ersten Durchlauf.
Da die Gießstation 9 beim zweiten Durchlauf nicht mehr benötigt wird, kann sie während des zweiten Durch­ laufs sogar bereits für einen Produktwechsel umge­ rüstet werden. Die erforderlichen Rüstzeiten lassen sich dadurch verringern.
Nach der Artikelendkühlung werden die Gießformen in den Ausformkreislauf 16 übergeben. Mit Anlauf dieses Ausformkreislaufes 16 werden die entstehenden Leer­ stellen im Herstellkreislauf 19 wieder mit neuen Gießformen besetzt, so daß ein neuer Kreislauf be­ ginnen kann.
Aus dem zyklischen Herstellprozeß resultieren sich entsprechend wiederholende Ausformzeiten. Diese Aus­ formzeiten lassen sich bei Bedarf durch Puffer­ schaltung mit einem 50%igen Gießformenmehrbedarf kontinuierlich gestalten, wie dies anhand der Angaben in Fig. 4 gezeigt ist. Von den 100% Gießformen aus dem Produktionskreislauf 19 gelangen vorzugsweise 50% in eine erste Pufferstation 17 und weitere 50% in eine Entformstation 20. Wenn diese 50% entformt sind, werden sie von einer zweiten Pufferstation 18 über­ nommen. Gleichzeitig werden die 50% noch gefüllten Gießformen aus der ersten Pufferstation 17 in die Entformstation 20 gefahren, so daß nach deren Ent­ formung wieder 100% leere Gießformen zur Ver­ fügung stehen. Beim Ausschleusen der fertigen Artikel können daher je 50% Gießformen aus der zweiten Puffer­ station 18 und der Entformstation 20 sofort wieder dem Produktionskreislauf 19 zugeführt werden.

Claims (8)

1. Verfahren zum Herstellen von gefüllten Schokoladeartikeln, bei dem umlaufende Gießformen in einer Wärmzone vorgewärmt, in einer Gießstation mit warmer Schokolademasse beschickt und durch eine Kühlzone bewegt werden, in einer Füllstation die erzeugten Schokoladeschalen mit der Füllmasse gefüllt werden, in einer Schließstation die gefüllten Schokolade­ schalen mit einem deckelartig aufgebrachten Boden aus Scho­ kolademasse verschlossen werden und die so hergestellten Schokoladeartikel wiederum gekühlt und dann in einer Ent­ formungsstation ausgeworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießformen während eines Produktionszyklus zweimal durch die Wärm- und Kühlzonen sowie die Produktionsstatio­ nen bewegt werden, wobei im ersten Durchlauf die Schokola­ deschale hergestellt und gefüllt und im zweiten Durchlauf der Boden aufgebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Gießformen tragenden und einen Produktionskreis­ lauf (19) durchlaufenden Förderer, dem eine Vorwärmstrecke (3), eine Gießeinrichtung (4) für warme Schokolademasse, wenigstens eine Kühlstrecke (6, 11), eine Fülleinrichtung (9) für die Füllmasse, eine Aufbringeinrichtung (4) für den Boden aus Schokolademasse und eine Entformungseinrichtung (20) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ent­ formungseinrichtung (20) an einer Entformungsförderschleife (16) angeordnet ist, die über eine steuerbare Weiche (15) hinter der Kühlstrecke (11) und vor der Vorwärmstrecke (3) an den Produktionskreislauf (19) angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gießvorrichtung (4) im Produktionskreislauf (19) eine Wende-, Schleuder- und Abschabeeinrichtung (5) nachfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kühlstrecken (6 und 11) im Produktionskreislauf (19) vorgesehen sind, von denen die erste (6) vor und die zweite (11) hinter der Fülleinrichtung (9) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kühlstrecken (6 und 11) parallel zueinander ver­ laufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede Kühlstrecke (6, 11) ober­ halb der Produktionseinrichtungen (4, 5, 9) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Produktionskreislauf (19) die Kühlstrecke(n) mit den Produktionseinrichtungen (3, 4, 5, 9) verbindende Hebevor­ richtungen (7, 10) und Absenkvorrichtungen (7, 14) einge­ baut sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine paternosterähnliche Heb- und Senkvorrich­ tung (7) vorgesehen ist.
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