DE3442588C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Deflektorhaube gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Deflektorhauben dieser Art dienen der Verhinderung des Eindringens von Regenwasser in die Fortluftleitung und damit zu deren Schutz gegen die durch Feuchtigkeitszutritt verursachte Beeinträchtigung der Strömung, in üblichen Kaminen etwa in Form einer Erniedrigung des Saugzuges oder gar einer unerwünschten Versottung. In industriellen Fortluftleitungen, insbesondere Fortluftleitungen von Digestoren können je nach Art der Anlage unterschiedliche Störungen auftreten. Die bekannten Deflektorhauben erfüllen insoweit die ihnen zugedachte Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit, stellen jedoch auf der anderen Seite Hindernisse dar, die einen erheblichen Strömungswiderstand verursachen, der durch Erhaltung einer entsprechend erhöhten Abgastemperatur bzw. einer entsprechend erhöhten Ventilatorleistung ausgeglichen werden muß.

Eine derartige Deflektorhaube ist beispielsweise in dem DE-Gbm 18 63 687 beschrieben, bei der in dem Außenmantel eine Auffangwanne angeordnet ist, in die ein gegen die Abströmöffnung geschlossener, sich bis in den Bereich der Abströmöffnung des Außenmantels erstreckender haubenartiger Körper einragt, dessen gegen die Wanne weisende Bodenfläche einen geringeren Querschnitt als die obere Wannenebene aufweist. Anstelle der Wanne und des haubenförmigen Körpers kann auch ein tropfenförmiger, nach oben offener Innenkörper vorgesehen sein. Zu ihrer Anordnung im Verhältnis zum Außenmantel und der Form des gebildeten Abströmkanals ist der Gbm-Schrift nichts zu entnehmen, wobei sich in der Deflektorhaube - insbesondere bei der Ausführungsform mit wannenartigem Innenkörper - im Bereich der Auffangwanne zwischen der Einströmöffnung und etwa der Mittelebene des Außenmantels eine starke Verringerung des Strömungsquerschnittes und danach eine sprunghafte Erweiterung ergibt, die notwendig eine erhebliche Erhöhung des Strömungswiderstandes zur Folge hat.

Das gleiche gilt für die aus dem DE-Gbm 18 42 397 bekannt gewordene Deflektorhaube, bei der ein kegeliges Oberteil und ein kegeliges Unterteil mit einer gegenüber dem Oberteil kleineren Grundfläche ineinandergefügt sind, so daß in der Verbindungsebene eine dachartige Abbruchkante gebildet ist, die ebenfalls unvermeidbar Wirbelbildungen und damit eine Erhöhung des Strömungswiderstandes zur Folge haben.

Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung einer Deflektorhaube mit einem verminderten Strömungswiderstand zugrunde.

Diese Aufgabe wird durch eine Deflektorhaube mit den im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmalen gelöst. Er beschreibt eine Deflektorhaube mit Diffusoreigenschaften, die dem strömenden Medium im Vergleich zu den bekannten Deflektorhauben einen wesentlich verminderten Strömungswiderstand entgegengesetzt. Untersuchungen haben ergeben, daß bei der erfindungsgemäßen Deflektorhaube der Umkehrpunkt, an dem der positive statische Druck in einen negativen statischen Druck übergeht, noch innerhalb der Haube liegt, so daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Deflektorhaube bei - gegenüber den bekannten Hauben - wesentlich gedrungenerer Bauweise ein Zug in der Fortluftleitung verbessernder "Druck-Rückgewinn" erzielt wird. In diesem Sinne ist etwa bei kalte Gase führenden Fortluftleitungen der Einsatz von wesentlich leistungsschwächeren Ventilatoren bzw. bei heiße Gase führenden Kaminen, beispielsweise Kaminen für Kesselanlagen, die Regelung der Anlage auf eine erheblich niedrigere Abgastemperatur möglich. Es kann somit die durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Deflektorhaube eine nennenswerte Energieeinsparung erzielt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die von dem Innenraum des Innenkörpers durch die Außenwandung des Außenmantels geführte (Flüssigkeits)-Ableitung von der Seitenfläche des Innenkörpers ausgehen und Tragflächenform besitzen. Durch die Anstellung der Flüssigkeitsableitung an der Seitenfläche des Innenkörpers kann die in Richtung der zuströmenden Gase weisende Basisfläche des Innenkörpers eine abgerundet-spitz zulaufende und damit strömungstechnisch günstige Form erhalten, wobei der (Wasser)-Ableitungskanal ebenfalls eine strömungsgünstige Profilierung erhalten kann. Es können auf diese Weise - wie Messungen ergeben haben - bis auf einen Wert von 0,64 und darunter verringerte Luftwiderstandsbeiwerte in der Deflektorhaube erzielt werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert.

Die in der Zeichnung wiedergegebene Deflektorhaube für die Fortluftleitung einer Absaugeanlage für Digestoren besteht aus einem sich von beiden Öffnungen 1, 2 bis in eine mittlere, zwischen den Öffnungen gelegene Ebene A erweiternden Außenmantel 3 als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel 3 gehaltenen, sich von der Basis 4 in Richtung auf die Abströmöffnung 1 kontinuierlich erweiternden Innenkörper 5, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basisfläche mittels eines durch die Wandung des Außenmantels 3 geführten Kanals 6 mit der Umgebung verbunden ist. Der Innenkörper 5 besitzt eine dem Außenmantel 3 entsprechende, sich derart bis zu einer mittleren Ebene A erweiternde und sich anschließend in Richtung auf die Abströmöffnung 1 wiederum verengende Form, daß der zwischen dem Außenmantel 3 und dem Innenkörper 5 eingeschlossene Ringraum 7 einen sich von der Zuströmebene B bis zur Abströmebene C einen sich kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist. Geht man in diesem Sinne davon aus, daß der Durchmesser der Zuströmöffnung 2 194 mm und damit der Querschnitt 0,0295 m² beträgt, so kann der Ringkanal in der Ebene B einen Querschnitt von 0,036 m², in der Ebene A einen Querschnitt von 0,037 m² und in der Ebene C einen Querschnitt von 0,040 m² aufweisen. Der Abströmquerschnitt 1 beträgt dann bei einem Durchmesser von 240 mm etwa 0,0452 m².

Der aus dem Inneren des Innenkörpers durch die Wandung des Außenmantels geführte, der Ableitung von aufgefangenem Regenwasser dienende Kanal 6 geht von der Seitenfläche und nicht zentral von der Spitze des Innenkörpers aus und ist tragflächenförmig gestaltet, so daß die Deflektorhaube insgesamt eine außerordentlich strömungsgünstige Form aufweist und damit den aufströmenden Gasen einen wesentlich verminderten Strömungswiderstand entgegensetzt.

Claims (2)

1. Deflektorhaube für Kamine, insbesondere für die Fortluftleitungen von industriellen Absaugeanlagen für Digestoren oder dergl., bestehend aus einem sich von beiden Öffnungen bis in eine mittlere, zwischen den Öffnungen gelegene Ebene erweiternden Außenmantel als Aufsatz auf die Fortluftleitung und einem in dem Außenmantel gehaltenen, sich von seiner Basis gegen die Abströmöffnung kontinuierlich erweiternden Innenkörper, dessen gegen die Abströmöffnung offener Innenraum im Bereich der Basis mittels eines durch die Wandung des Außenmantels geführten Kanals mit der Umgebung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper (4) eine dem Außenmantel (3) entsprechende, sich derart bis zu der mittleren Ebene (A) erweiternde und sich anschließend in Richtung auf die Abströmöffnung wiederum verengende Form besitzt, daß der zwischen dem Außenmantel und dem Innenkörper eingeschlossene Ringraum (7) einen sich von der Zuströmebene (B) bis zur Abströmebene (C) kontinuierlich vergrößernden Querschnitt aufweist.

2. Deflektorhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Innenraum des Innenkörpers (5) mit der Umgebung verbindende, der Flüssigkeitsableitung dienende Kanal (6) von der Seitenfläche des Innenkörpers ausgeht und Tragflächenform besitzt.