DE344221C - Koksofen mit breiter, niedriger Kammer und Sohlenbeheizung - Google Patents

Koksofen mit breiter, niedriger Kammer und Sohlenbeheizung

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DE344221C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B15/00Other coke ovens
    • C10B15/02Other coke ovens with floor heating

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Koksofen mit breiter, niedriger Kammer und Sohlenbeheizung. Der Aufschwung der Eisen- und- Stahlindustrie hat seinen Einfluß auf die Ent-vicklung der Koksöfen zur Geltung gebracht, und zwar insofern, als die modernen Koksöfen in größeren Abmessungen gebaut werden, eine bedeutend größere Leistungsfähigkeit in der Erzeugung von .gutem metallurgischen Koks aufweisen und :diese Ergebnisse mit einem geringeren Verbrauch von Heizgasen erzielen, als dies bei älteren Koksöfen der Fall war.
  • Die Verkokung großer Massen in den hohen, engen und langen Kammern hat zu verwickelten Bauweisen der öfen und Zubehören geführt und sind damit oder Verbrauch von Material, Arbeit und Anschaffungs@lcosten wesentlich größere geworden. Ferner ist die Verwendungsmöglichkeit -der modernen Koltsöfen mit Gewinnung der Nebenerzeugnisse eine beschränktere und auf bestimmte Kohlensorten oder Kohlenmischungen angewiesen. Kohlen, die während der Entgasung blähen, können nur in bestimmten Mischungen mit schrumpfender Kohle zur Verwendung gelangen, @da sonst der Verschleiß ein viel zu großer wäre oder selbst rasch zur Zerstörung der öfen führte. Dieser Nachteil entfällt beiden Sohlöfen, in welchen Kohlen und ,bituminöse Rohstoffe entgast werden und eine Ausräumung der Rückstände erleichtert ist.
  • Desgleichen ist des Ausbringen der wertvollen Nebenerzeugnisse und Gase in, unbeschädigtem Zustande unmöglich, da. ein gewisser Teil stets Zersetzungen ausgesetzt ist infolge der Spaltenbildung, die zwischen den Kokskuchen und den stark erhitzten Seitenwänden entsteht, .durch welche die Rohgase hindurchgehen und katalytischen Einflüssen dabei unterliegen. Bei ,den üblich gewordenen Längen und Höhen der Wandöfen von zo bzw. 3 bis q. m handelt es sich mithin um 6o bis 8o qm heiße Wandflächen, welche,die Gase bestreichen müssen.
  • Bei den vorliegenden Sohlöfen von großer Leistung kommen dagegen nur 8 bis ro qm in Frage, wobei Übrigens durch die geringe Höhe des .Einsatzes die Gase leichter und schneller entweichen, ohne dabei die Wände enger zu berühren, da ihr Zug nach den im Scheitel des Gewölbes gelegenen Abzugsschächten sich richtet und!,diese Gewölbe seht breit sind.
  • Es war auch seit langem das Bestreben, den Kamnnerraum möglichst günstig auszunutzen, teils inn das Gewicht des Einsatzes zu vergrößern, teils um eine Verbesserung der Koksbeschaffenheit herbeizuführen. Man baute zu diesem Behufe eigene Stampfvorrichtungen, die sich jedoch wegen ihrer schwierigen Betriebsweise und Kostspieligkeit für enge Kammern als ungeeignet erwiesen; auch Versuche, Einebnungsvorrirhtungen mit Rollen zu versehen, um durch mechanischen Druck ein Zusammenpressen Ader Kohle zu erzielen, haben sich -wenig bewährt, weil selbst ein sehr starker Druck, auf eine hohe Kohlensäule ausgeübt, nur auf eine geringe Tiefe wirkt. Bei den# Sohlöfen können beide Verfahren zur Anwendung kommen.
  • Bei .den gebräuchlichen Kammeröfen ist die Breite (Stärke) der Kohlenschlicht für die ganze Betriebsdauer unabänderlich. Bei den Sohlöfen kann jederzeit die Schichthöhe (Stärke) für, andere Kohlensorten vergrößert oder verringert werden.
  • Bei den Kammeröfen mit Wandbeheizung haben die gleichen Heizgasmengen zuerst die erwähnten großen Flächen zu bestreichen. meist auch mit Zugumkehr zwischen j e zwei Kammern, um dann erst unter die Sohle und zum Fuchse zu gelangen.
  • Bei den Sohlöfen aber werden die Heizgase zuerst und zum größten Teile unter die Sohle, zum kleinsten Teile in die Seitenzüge geführt, gehen unmittelbar bis zur Mitte der Ofenlänge und durch einen Querkanal zu den Füchsen. Diese Halbierung von Weg und Zeit ermöglicht eine wirksamere Beheizung der Sohle bei geringerer Zugstärke und in Verbindung,damit auch eine bedeutende Vorwärmung der Verbrennungsluft, welche zwischenden Heizzügen einzieht und ihre Wärme ummittelbar wieder abgibt, während bei Regeneratoren bereits abgeschwächte Abgase .die Luft vorwärmen.
  • Kolesöfen mit Sohlenbeheizung in Bienenkorb- und rechteckiger Kammerform sind! bekannt. Erstere fanden eine beschränkte Verwendung, weil das Ziehen -des heißen Kokses zu große Schwierigkeiten bot; letztere erwiesen sich von geringem wirtschaftlichen Wert infolge der langen Verkokungsdauer, unzureichenden Lufterhitzung und ungleichen Koksbeschaffenheit.
  • Von allen bekannt gewordenen Koksöfen unterschenidet sich der den Gegenstand der Erfindung bildende Ofen dadurch, @daß die Beheizung hauptsächlich von der Sohle, weniger von den Seitenwänden aus erfolgt, und das wesentliche Merkmal der Erfindung liegt ,darin, daß jeder einzelne Sohlen- wie Wandheizzug von beiden Kopfenden des Ofens mit Gas- und L uftzulässen versehen ist und überdies der Ofen in verschiedener Weise betrieben werden: kann.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb-. i einen Längenschnitt durch die Ofenkammer nach Linie A-A der Abb. 4, A11. 2 einen wagerechten Schnitt durch die Heizzüge nach Linie B-B der Abb. 4, A;bb.3 einen senkrechten Längenschnitt durch die Wandzüge nach Linie C-C der Abb.. 4, Abb.4 einen senkrechtem Querschnitt des Ofens nach Linie D-D der Abb. 3, Abb. 5 einen wagerechten Schnitt durch die Luftkanäle auf Linie E-E der Abb. 4.
  • Wie aus Abb.2 ,ersichtlich, münden alle Heizzüge an beiden Stirnseiten des Ofens in Querkanäle 5, während sie in der Mitte mit Querkanälen 23, 24, 25, 26 in, Verbindung stehen. Durch die Scheidewände io in den Querkanälen 5 und die Scheidewände 22 in den Mittelquerkanälen wird das Heizzügesvstein in vier Gruppen untergeteilt, wovon je zwei Gruppen in der Richtung der Längsachse .des Ofens vereinigt sind. Demgemäß strömen die verbrannten Gase aus den Sohle-und Wairdzügen in dde Mittelquerkanäle und ziehen gemeinsam .in die Füchse 27, 28 ab. Die Regelung .des Zuges der verbrannten Gase wird, durch Schieber 3o bewerkstelligt.
  • An beiden Seiten der Ofenkammer 5o liegen die Wandzüge 35 mit .den Binders.teinen 45. Oberhalb. der Wandzüge sind die Robgassaminelkanäle 43 vorgesehen, die durch die Öffnungen 42 mit der Ofenkammer in Verbindung stehen. Werden die wagerechten Schieber 41 zurückgezogen, so bilden die senkrechten Kanäle 44. eine Verbfindung zwischen den Querkanälen 5 und :den Gassammelkanälen 43 ; die aus der Ofenkammer 50 .durch die Öffnung 42 entweichenden Gase treten durch die Öffnungen 39 in die Heizzüge und werden hier mit erhitzter Luft verbrannt. Auf diese Weise wird bei geschlossenen Gasdüsen der »direkte« Betrieb des Ofens ausgeführt. -Bei »indirektem« Betrieb, @d. h. mit Gewinnung der Nebenerzeugnisse, bleibt der Schieber 44 geschlossen, und der Ofen wird nur finit Gas beheizt, das aus den Hauptgaszuleitungen i und 2, ,die mit Abzweigrohren 37 und Düsen 4 versehen sind, entnommen wird. jeder Heizzug hat an beiden Ofenstirnseiten eine - Gasdüse 4, und die Gaszufuhr zu, den Düsen. der Sohleheizzüge wird mittels eines gemeinsamen Hebels 9 geregelt.
  • Wie aus der A'bb. i hervorgeht, befinden sich in :der Ofendecke die Füllöcher 52 für die Kohlenaufgabe. Zwischen je zwei Füllöchern sind in der Decke die Gasabsaugekanäle 46 und 47 eingebaut.
  • Diese Gasabsaugekanäle, welche das aus der Kohle entwickelte Gas nach der Kondensationsanlage leiten, haben den Zweck, die bisher üblichen kostspieligen Teervorlagen mit den Steigrohren zu ersetzen. Außerdem entfallen nicht bloß ,die lästigen Reinigungsarbeiten, .sondern auch .die Druckschwankungen, die in den eisernen Teervorlagen und lein Ofeninnern vermöge des bedeutenden Wärineaustatisches-zwischen der heißen Teervorlage und der sie umgebenden Luft auftreten. Diese stetigen Druckschwankungen führen zu Gasverlusten, da Sprünge und Risse in den Steinen des Ofens unvermeidlich sind und die Saug- oder Druckwirkung-ein Eintreten der Heizgase in die Ofenkarniner oder umgekehrt von Destillationsgas in die Heizzüge verursacht. Vorgänge geschilderter Art können in den Absaugekanälen, wie sie in Abb: i gezeigt sind, nicht -eintreten, denn diese Ab.saugekanäle sind im Gegensatz zu den eisernen Teervorlagen aus schlechten Wärmeleitern gebaut, befinden sich unterhalb der Ofendecke und sind möglichst vor Wärmeverlusten geschützt. Teerabsonderungen oder abscheidung anderer Niederschläge durch :Xbkühlung sind daher ausgeschlossen, die Temperaturunterschiede innerhalb der Kammer und der Gase im Absaugekanal werden sehr geringe sein, dementsprechend sind auch die Druckunterschiede unwesentlich. Die Gasab;saugekanäle «erden mittels zweier gußeisermer Schieber 51 gesteuert, die einen Iuft-und gastdichten Abschluß gewährleisten.
  • Beim Entleeren des Ofens müssen beide Schieber 51 herabgelassen werden, wodurch die wagerechten Verbindungen 48 zu (den: Gasabsaugek.analen abgesperrt werden und; der im Entleeren begriffene Ofen von Aden Ofen, die in Betrieb stehen, abgeschnitten ist. Erst nach Beendigung der Beschickung, Einebnung, Pressung des Einsatzes und Schließung der Türen können die Schieber wieder geöffnet werden. Während dieser Vorhereitungsarbeiten werden; die wagerechten Schieber 41 an den Kanälen q.3 offen gehalten, damit die Füll-,gase in die Wandzüge entweichen und dort zur Verbrennung gelangen. Sind die Vorbereitungsarbeiten erledigt, so wird der Kanal 44 durch Schieber 41 gesperrt, die Schieber 51 vom Gasaibsaugekanal werden gehoben, und der »indirekte« Betrieb des Ofens beginnt.
  • Die für die Verbrennung der Heizgase benötigte Luft strömt unter der Wirkung des Kaminzuges oder eines Ventilators zunächst durch unterhalb der Sohlzüge 6 liegende KanUe 1:2 und 32, die an beiden Enden des fens durch Öffnungen ii mit ,der Außenluft in Verbindung stehen. Die Lufteinlässe i i werden .mittels Klappen, die von einem gemein:samen Hebel 15 gesteuert werden, geregelt. Die in den Kanälen 12 vorgewärmte Luft tritt idurch die Öffnungen 16 in die Lufthfeifensteine 18, wo sie der ganzen Weglänge nach von beiden Seiten durch die Heizzüge 6 hocherhitzt aus den Luftlöchern i9 entweicht, die Heizgase durchkreuzt und vollkommen verbrennt. In Anbetracht -der großen Heizfläche der Luftpfeifensteine, wodurch eine wirksame Lufterhitzung erreicht wird, und der Einfachheit der Vorrichtung ist diese Art der Luftvorwärmung der in Regeneratoren durchgeführten vorzuziehen, doch lassen sich die Sohlöfen auch mit letzteren Vorrichtungen ausstatten. Bai der Luftvorwärmung für die Gasverbrennung in den Wandzügen entfällt die Anbringung .der Luftpfeifensteine; die Luft zieht durch die Kanäle 32, von da durch .die Offnung 31 in den oberen Luftkanal 3q., wo sie seitlich von den Sohlzü,gen 6 erwärmtwird, um dann durch .die Luftlöcher 36 in :die Heizzüge 35 zu strömen.
  • Die Sohlsteine ruhen auf den Luftpfeifensteinen 18; erstere sind mit Falzen versehen, und die Fugen werden sowohl in wagerechter wie senkrechter Richtung gebrochen, wodurch die Sohle vollkommen Luft- und gastdicht abschließt und ein Einströmen von Rohgasen aus der Kammer in die Verbrennungszüge vermieden wird.
  • Die Beheizung von Koksöfen mit Wa.ndbeheizung von beiden Enden her ist an sich bekannt, ihre Übertragung auf Öfen mit überwiegender Beheizung der Sohle führt zu :den oben angegebenen Vorteilen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCI3E: i. Koksofen mit breiter, niedriger Kammer und Sohlenbeheizung, dadurch gekennzeichnet, daß auch in den Seitenwänden wagerechte Heizzüge liegen, und daß sämtliche Heizzüge in zwei hintereinanderliegen:de Längshälften geteilt sind, die an den Kopfenden mit den Einrichtungen zur Zuführung von Gas und Verbrennungsluft versehen und an den inneren .Enden an den Abhitzekanal angeschlossen sind. Ausführungsform des Koksofens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizzüge durch senkrechte Unterteilung der an den Kopfenden liegenden Verteilungskanäle (5) für das Heizgas und der vor den inneren Enden liegenden Sammelkanäle für die Abgase ,in vier Gruppen zusammengefaßt sind, von denen je zwei hintereinarnderliegende Gruppen einen gemeinsamen Fuchskanal (27 ibzw. a8) haben. 3. Ausführungsform des Koksofens nach ;den Ansprüchen i UM 2, dadurch gekennzeichnet, .daß oberhalb ider Wandheizzüge Sammelkanäle (q.3) für die aus der Ofenkammer entweichenden Gase liegen, die bei .direktem Betrieb durch absperrbare Kanäle (q.4) mit den Gasverteilungskanälen (5) verbunden werden. q. Ausführungsform des Koksofens nach den Ansprüchen i Und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb, der Sohlenheizzüge Luftzuführungskanäle liegen, deren innere Enden mit :den zwischen den Sohlenheizzügen liegenden Luftverteilungskanälen (18) verbunden sind.
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