DE3441812C2 - Einrichtung zum Übertragen einer Bremsbetätigungskraft - Google Patents
Einrichtung zum Übertragen einer BremsbetätigungskraftInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Übertragen einer
Bremsbetätigungskraft mittels eines Stößels zwischen einem Bremsnocken
und einer Bremsbacke in einer Trommelbremse, mit in gegenseitigem Ge
windeeingriff stehenden ersten und zweiten Elementen, durch deren Ver
drehung relativ zueinander ihre axiale Gesamtlänge variabel ist, und mit an
gegenüberliegenden Endstücken der genannten Einrichtung vorhandenen
gekrümmten Flächen, welche sich in Anlage an zugeordneten Flächen des
Bremsnockens und der Bremsbacke befinden.
Der Zweck der Verwendung von Einrichtungen der genannten Art mit va
riabler axialer Gesamtlänge besteht darin, an den Belägen der Bremsbacken
und der Bremstrommel auftretenden Verschleiß ausgleichen zu können, um
damit die Winkelbewegungen des Nockens bei Betätigung der Bremse un
abhängig vom Verschleiß an den Belägen der Bremsbacken und der Trom
mel aufrecht zu erhalten. Das Verdrehen der beiden Elemente der genannten
Einrichtung relativ zueinander kann von Hand, vorzugsweise jedoch mittels
einer automatischen Nachstellvorrichtung erfolgen.
Die Verwendung von auf Druck beanspruchten Elementen für die Kraft
übertragung zwischen dem Bremsnocken und den Bremsbacken führte bis
her zu gewissen Nachteilen. Diese ergeben sich einerseits aus der Verwen
dung von in Axialrichtung bewegbaren Bremsbacken, d. h. von in Richtung
der Achse der Bremstrommel bewegbaren Bremsbacken, und andererseits
aus der Verwendung von kugelförmigen Oberflächen für die Kraftübertra
gung zwischen dem Nocken und der Kraftübertragungseinrichtung sowie
zwischen dieser und der Bremsbacke.
Bei einem axialen Ausweichen der Bremsbacke ergibt sich eine größere
Winkelbewegung des Bremsnockens für die Betätigung der Bremse und
damit ein längerer Kolbenhub einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Brems
betätigungseinrichtung, wie sie in mit dieser Art von Bremsen ausgerüsteten
größeren Fahrzeugen verwendet wird. Aus dem längeren Kolbenhub können
sich wiederum eine unzureichende Betätigungskraft und ein verzögertes An
sprechen der Bremse ergeben.
Ist eine Bremse der genannten Art mit einer automatischen Nachstellvor
richtung zum Verdrehen der beiden Elemente der Kraftübertragungseinrich
tung relativ zueinander ausgerüstet, und bewirkt dann ein axiales Auswei
chen der Bremsbacken eine Verlängerung des Kolbenhubs für die Betäti
gung der Bremse, dann tritt die Nachstelleinrichtung in der gleichen Weise
in Funktion, als ob ein Verschleiß an den Bremsflächen vorläge, d. h. die
automatische Nachstellvorrichtung verringert das Spiel zwischen den
Bremsflächen, bis dieses Spiel gegebenenfalls sogar negativ wird, so daß
sich die Bremse dann nicht mehr lösen läßt.
Aus dem DE-19 66 010 U1 ist eine Nachstellvorrichtung für die Brems
backen einer Innenbackenbremse bekannt. Diese Nachstellvorrichtung ist im
Bereich der Schwenkachse angeordnet. Bei dieser vorbekannten Nachstell
vorrichtung sind zur Übertragung einer Bremsbetätigungskraft zwischen den
Bremsnocken und den Bremsbacken stabförmige Elemente vorgesehen, die
sich jeweils mit einem Ende in entsprechenden Ausnehmungen in den
Bremsbacken und mit ihrem gegenüberliegenden Ende in entsprechenden
Ausnehmungen in den Bremsnocken abstützen. Sowohl die Enden dieser
Elemente als auch die entsprechenden Ausnehmungen in den Bremsbacken
und den Bremsnocken weisen gekrümmte Flächen auf, die miteinander kor
respondieren.
Die Nachstellung der Bremse erfolgt jedoch nicht über die zwischen Brems
nocken und Bremsbacken angeordneten Elemente, sondern über einen im
Innenraum eines am Bremsschild festgelegten oder gelagerten Tragstückes
angeordneten Nachstellkörper, der den Bremsnocken diametral gegenüber
liegend zwischen den Bremsbacken angeordnet ist.
Angesichts der vorstehend erläuterten Nachteile und Mängel schafft die Er
findung eine Einrichtung der genannten Art, welche der Neigung der
Bremsbacken in einer Bremse der vorstehend beschriebenen Art in Axial
richtung auszuweichen, entgegenwirkt.
Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß die gekrümmte
Fläche des an der Bremsbacke angreifenden Elementes in einer in axialer
Richtung der Bremstrommel verlaufenden Ebene einen Krümmungsradius
hat, welcher wenigstens doppelt so groß ist, wie der Krümmungsradius der
gleichen Fläche in einer zu der genannten Ebene lotrechten Ebene.
Für den Krümmungsradius in einer in axialer Richtung der Bremstrommel
verlaufenden Ebene gibt es keine Begrenzung. Somit ist also auch eine zy
lindrisch gekrümmte Fläche für den Angriff an der Bremsbacke verwend
bar.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeich
nung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung von Teilen einer Trommel
bremse im unbetätigten Zustand,
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung im betätigten Zustand
der Bremse,
Fig. 3 eine Ansicht von Teilen der Bremse in Richtung der Pfeile
III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 7 und 8 Teile einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
Zu einer in Fig. 1 gezeigten Bremse gehört eine Zylinderkolbenbetäti
gungseinheit 1 mit einer Kolbenstange 2, welche mit ihrem äußeren Ende an
einem Hebel 3 angelenkt ist. Der Hebel 3 ist fest mit einer Bremsnocken
welle 4 verbunden, welche in eine fest mit einem (nicht gezeigten) Rad
verbundene Bremstrommel 5 hineinragt.
Die Bremsnockenwelle 4 trägt einen Bremsnocken 6 mit in einer doppelten
Krümmung ausgerundeten Vertiefungen für die Aufnahme von mit einer
doppelten Krümmung konvex gekrümmten Flächen von als Stößel 7, 8 aus
gebildeten Kraftübertragungseinrichtungen, welche jeweils in gegenseitigem
Gewindeeingriff stehende erste und zweite Elemente 9, 10 bzw. 11, 12
aufweisen. Die Stößel 7, 8 beaufschlagen Bremsbacken 13 bzw. 14, welche
mit Bremsbelägen 15 bzw. 16 versehen sind. In dem in Fig. 1 dargestell
ten unbetätigten Zustand der Bremse ist zwischen den Bremsbelägen 15, 16
und der Innenfläche der Bremstrommel 5 jeweils ein Spalt vorhanden. Zum
Anziehen der Bremse wird der Betätigungseinheit 1 Druckluft zugeleitet, so
daß die Kolbenstange ausgestreckt wird. Dadurch wird die Bremsnocken
welle 4 und der Bremsnocken 6 in eine Richtung verdreht, welche eine Be
wegung der Stößel 7 und 8 voneinander weg bewirkt, so daß die Bremsbak
ken 13, 14 mit ihren Bremsbelägen 15, 16 in Anlage an der Bremstrommel
5 kommen. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
An den Bremsbelägen 15, 16 und der Bremstrommel 5 auftretender Ver
schleiß hat offensichtlich eine abträgliche Wirkung auf die Bremse, da er
eine Verringerung der Bremsbetätigungskraft sowie ein verzögertes Anspre
chen der Bremse zur Folge haben kann.
Es ist deshalb möglich, die Länge der Stößel 7, 8 entsprechend dem an den
Bremsflächen der Bremse auftretenden Verschleiß zu vergrößern, um damit
die Charakteristik der Bremse im wesentlichen unverändert zu erhalten.
Diese Vergrößerung der Länge erfolgt durch Verdrehen der im gegenseiti
gem Gewindeeingriff stehenden Elementen 9 und 10 bzw. 11 und 12 relativ
zueinander. Die Elemente 10 und 11 sind als mit Innengewinde versehene
Buchse ausgebildet und ,für die Aufnahme der mit einem entsprechenden
Außengewinde versehenen Elemente 9 bzw. 12 eingerichtet. Das Verdrehen
der Elemente 9 und 10 bzw. 11 und 12 relativ zueinander erfolgt durch An
griff an den Elementen 10 und 11, welche jeweils einen Zahnkranz 17 mit
einer Reihe von Zähnen 18 aufweisen. Die Verdrehung kann von Hand oder
vorzugsweise mittels einer (nicht gezeigten) automatischen Nachstellvor
richtung erfolgen.
Bekannte Ausführungsformen der Stößel 7, 8 weisen kugelförmige Enden
auf, welche ein Ausweichen der Bremsbacken 13, 14 in Axialrichtung der
Bremstrommel 5 erlauben. Diese axiale Bewegungsfreiheit der Bremsbacken
13, 14 ist durch die in Fig. 3 bis 8 gezeigten Ausführungsformen der Er
findung beseitigt.
In den in den Fig. 3, 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen haben die in
Anlage an den Bremsbacken 13, 14 befindlichen gekrümmten Flächen der
Stößel 7 bzw. 8 eine doppelte Krümmung. In der die Achse der Brems
trommel enthaltenden Ebene von Fig. 3 und 4 ist der Krümmungsradius R
der genannten Flächen mehr als doppelt so groß wie der Krümmungsradius
r der gleichen Flächen in zur Ebene der Bremstrommel 5 lotrechten Rich
tungen, d. h. in der Ebene von Fig. 5.
Die Bremsbacken 13 und 14 haben mit komplementären Krümmungen aus
gerundete Flächen. Diese sind jedoch um ein Stück versenkt, so daß an den
Elementen 9, 12 und den Bremsbacken 13, 14 einander gegenüberstehende
Seitenflächen 19 bzw. 20 vorhanden sind, wie insbesondere in Fig. 4 zu
erkennen ist. Die Seitenflächen 19, 20 erlauben eine gewisse Verschiebung
der konvexen und konkaven Flächen relativ zueinander in der Ebene von
Fig. 5, verhindern jedoch eine solche Verschiebung in der Ebene von Fig.
3 und 4. Eine axiale Bewegung beispielsweise der Bremsbacke 14 in der
in Fig. 3 und 4 aufwärts weisenden Richtung relativ zur Bremstrommel 5
bewirkt daher, daß die konvexen und konkaven Flächen in dem in Fig. 4
mit "A" bezeichneten Bereich in verstärkte Anlage aneinander kommen,
während sich in der aufwärts weisenden Richtung ein zunehmender Spalt
zwischen den Flächen ausbildet.
Eine in dem Bereich "A" auf die Bremsbacke 14 ausgeübte Druckkraft
weist dabei eine abwärts gerichtete Komponente auf und ist daher bestrebt,
die Bremsbacke 14 in ihre symmetrische Lage zurückzustellen.
In der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist der Krümmungsradius R
der konkaven und konvexen Flächen in einer die Achse der Bremstrommel
5 enthaltenden Ebene größer als die effektive Länge L des aus den Elemen
ten 11 und 12 zusammengesetzten Stößels 8. Eine axiale Bewegung der
Bremsbacke 14 in einer in Fig. 6 aufwärts weisenden Richtung bewirkt ei
ne Schwenkbewegung der Elemente 11, 12 des Stößels 8 um einen durch
die zusammenwirkenden Flächen des Elements 11 und des Bremsnockens 6
definierten Drehpunkt 0 herum. Daraus ergibt sich wiederum eine verstärkte
Anlage des Elements 12 an der Bremsbacke 14 in dem mit "A" bezeichne
ten Bereich und die Ausbildung eines in aufwärts weisender Richtung eine
zunehmende Breite aufweisenden Spalts zwischen den doppelt gekrümmten
Flächen des Elements 12 und der Bremsbacke 14. Als Folge davon wird auf
die Bremsbacke 14 eine axiale Rückstellkraft ausgeübt.
In der Ausführungsform nach Fig. 6 sind keinerlei zusätzliche Einrichtun
gen notwendig, um eine Verschiebung der konvexen Fläche des Stößels 8
und der konkaven Fläche der Bremsbacke 14 relativ zueinander zu verhin
dern und dabei zu gewährleisten, daß im Falle einer unerwünschten axialen
Bewegung der Bremsbacke 14 eine axiale Rückstellkraft auf diese ausgeübt
wird.
Die Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 unterscheidet sich von der in Fig.
4 und 5 dargestellten dadurch, daß der Krümmungsradius r in der zur
Achse der Bremstrommel 5 lotrechten Ebene, d. h. also in der Ebene von
Fig. 5 und 8, zwar unverändert ist, der Krümmungsradius R der an der
Bremsbacke 14 angreifenden Fläche in einer die Achse der Bremstrommel
14 enthaltenden Ebene, d. h. also in der Ebene von Fig. 7, jedoch über
den schon ziemlich großen Radius R in Fig. 4 hinaus bis ins Unendliche
verlängert ist. Daraus ergibt sich, daß die kraftübertragenden Flächen an
der Bremsbacke 14 theoretisch zylindrische Form erhalten. Im praktischen
Gebrauch erhalten diese Flächen jedoch aufgrund von Verschleiß und plasti
scher Verformung eine geringfügige Doppelkrümmung.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Übertragen einer Bremsbetätigungs
kraft mittels eines Stößels zwischen einem Brems
nocken und einer Bremsbacke in einer Trommelbremse,
mit in gegenseitigem Gewindeeingriff stehenden er
sten und zweiten Elementen, durch deren Verdrehung
relativ zueinander ihre axiale Gesamtlänge variabel
ist, und mit an gegenüberliegenden Endstücken der
genannten Einrichtung vorhandenen gekrümmten Flä
chen, welche sich in Anlage an zugeordneten Flächen
des Nockens und der Bremsbacke befinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gekrümmte Fläche des an der Bremsbacke (13,
14) angreifenden Elementes (9 bzw. 12) in einer in
axialer Richtung der Bremstrommel (5) verlaufenden
Ebene einen Krümmungsradius (R) hat, welcher wenig
stens doppelt so groß ist wie der Krümmungsradius
(r) der gleichen Fläche in einer zu der genannten
Ebene lotrechten Ebene.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Krümmungsradius (R) in einer die axiale
Richtung der Bremstrommel (5) enthaltenden Ebene
unendlich ist, so daß die in Anlage an der Brems
backe (14) befindliche gekrümmte Fläche des betref
fenden Elementes (12) im wesentlichen zylindrische
Form hat.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in Anlage an der Bremsbacke befindliche Element (12)
und die Bremsbacke (14) selbst mit Seitenflächen (19
bzw. 20) versehen sind, welche Verschiebungen der beiden
Teile relativ zueinander in axialer Richtung der Brems
trommel (5) verhindern.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Krümmungsradius (R) der gekrümmten Fläche des an der
Bremsbacke (14) angreifenden Elements (12) in axialer
Richtung der Bremstrommel (5) größer ist als die Länge
(L) der Kraftübertragungseinrichtung.
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