-
Rechteckförmiaes Gehäuse für Armbanduhren
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein rechteckförmiges Gehäuse für Armbanduhren
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Formgehäuse dieser Art sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt
(zum Beispiel CH-PS 218 583, CH-PS 425 643, EP-Anmeldung 0 080 973). Eine Hauptschwierigkeit
bei der Fertigung rechteckförmiger Uhrgehäuse besteht darin, eine zuverlässige Wasserdichtheit
zu erzielen, ohne dass die Gehäuseteile hinsichtlich ihrer Abmessungen hohe Toleranzforderungen
erfüllen müssen und daher ihre Herstellung mehr oder weniger kompliziert und kostspielig
wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde. ein rechteckförmiges Uhrgehäuse
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art mit nur geringem Fertigungs-
und Montageaufwand zuverlässig wasserdicht zu gestalten und so ein äusserst preiswertes
wasserdichtes Uhrgehäuse zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Das zweiteilige Uhrgehäuse nach der Erfindung hat also als Glasreif
lediglich ein billig herzustellendes Stanzteil, welches, nachdem es an gegenüberliegenden
Seiten umgebogen wurde, keiner weiteren Bearbeitung bedarf und aufgrund seiner Eigenelastizität
durch eine Art Schnappsitz beziehungsweise durch Rastung an der Gehäuseschale gehalten
wird, wobei gleichzeitig für eine hinreichende axiale Komprimierung der Dichtung
gesorgt wird. Da Mittel zur Bandbefestigung, insbesondere
die Löcher
zum Einsetzen der Stege. am Stanzteil angebracht sind, entfallen zusätzliche Teile
oder Arbeitsgänge zur Herstellung der Bandanschlüsse. Vorzugsweise sitzt die Dichtung
in einer auf der Oberseite der Gehäuseschale vorgesehenen Nut und ist im Querschnitt
L-förmig, wobei der eine Schenkel in die Nut eingreift und der andere, sich radial
nach innen erstreckende Schenkel das Zifferblatt übergreift und dieses bei der während
der Montage des Gehäuses stattfindenden axialen Komprimierung fest auf das Uhrwerk
und ins Schaleninnere drückt. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform nimmt
die Breite der Nut zum Nutboden hin ab, und der in die Nut eingreifende Teil der
Dichtung ist dieser Form angepasst und verjüngt sich entsprechend.
-
Weitere zweckmässige Ausgestaltungen des Uhrgehäuses nach der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
-
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine Draufsicht auf das den Glas reif bildende
Stanzteil vor der bleibenden Verformung, Figur 2 eine Draufsicht auf den durch Verformung
des Stanzteils gebildeten Glasreif, Figur 3 einen Schnitt des Glasreifs längs der
Linie III-III, Figur 4 eine Draufsicht auf die Gehäuseschale,
Figur
5 einen Schnitt der Gehäuseschale längs der Linie V-V nach Figur 4, Figur 6 eine
Draufsicht auf das zusammengesetzte Gehäuse, Figur 7 einen Schnitt des Gehäuses
längs der Linie VII-VII nach Figur 6, Figur 8 einen Schnitt des Gehäuses längs der
Linie VIII-VIII und Figuren 9 und 10 zwei Glasreifvarianten mit anders gekrümmten
Seitenwänden.
-
Der Glasreif 1 des Gehäuses wird aus einem in Figur 1 dargestellten
Stanzteil aus einem federnden Material hergestellt. Dabei kann es sich vorzugsweise
um Blech, beispielsweise um ein 0,8 mm dickes Messingblechband, handeln. Das im
wesentlichen rechteckförmige Stanzteil weist in der Mitte eine rechteckförmige Oeffnung
2 für das Uhrglas, am einen Seitenrand eine Ausnehmung 3 für die Zeigerstellwelle
und an den späteren Bandanschlusseiten je zwei im Bereich der Ecken liegende Löcher
4 für die Stege und kleine seitliche Vorsprünge 5 auf.
-
Das so gestaltete, in einem einzigen Stanzvorgang hergestellte Stanzteil
wird anschliessend an seinen senkrecht zu den späteren Bandanschlusseiten verlaufenden
Randbereichen durch bleibende Verformung derart umgebogen, dass gekrümmte Seitenwände
1a und 1b gebildet werden, wie in den Figuren 2 und 3 veranschaulicht. Im
fertig
gebogenen Zustand liegen die Löcher 4 für die Stege paarweise gegenüber.
-
Die in den Figuren 4 und 5 dargestellte, den Boden und den Mittelteil
bildende Gehäuseschale 6, deren Innenraum 7 der Form des Uhrwerks angepasst ist
und die im betrachteten Beispiel aus Kunststoff besteht, hat an ihrer einen Seitenwand
ein angeformtes Röhrchen 8 zur Durchführung der Zeigerstellwelle. Im Boden sind
eine grosse runde Oeffnung 9 zum Einsetzen der Batterie und eine kleine runde Oeffnung
10 vorgesehen, durch welche in der fertig montierten Uhr die Zeigerstellwelle zugänglich
und zwecks Reparatur lösbar ist. Beide Oeffnungen 9 und 10 sind dicht durch nicht
gezeigte Deckel oder Verschlussorgane verschliessbar.
-
Im oberen Rand der Gehäuseschale 6 ist eine Nut 11 zur Aufnahme der
Dichtung vorgesehen. Die äussere Begrenzungswand 12 dieser Nut 11 liegt hbher als
die innere Begrenzungswand 13.
-
An den beiden gegenüberliegenden, senkrecht zu den Bandanschlusseiten
orientierten Aussenflächen der Gehäuseschale 6 sind nach aussen vorspringende Schultern
14 angeformt, die eine im wesentlichen parallel zur Ebene der Gehäuseschale orientierte
Anlagefläche für die umgebogenen Ränder des Glasreifs 1 bilden. Die oberhalb dieser
Anlageflächen liegenden Bereiche 6a der Aussenflächen der Gehäuseschale 6 verlaufen,
in Richtung auf deren oberen Rand gesehen, etwas nach innen geneigt. Die relativen
Abmessungen von Glasreif 1 und Gehäuseschale 6 sind so gewählt, dass der Abstand
zwischen den unteren Kanten lc der umgebogenen Seitenwände la und ib des Glasreifs
1 im unbelasteten
Zustand desselben um so viel kleiner ist als der
Abstand zwischen den unmittelbar unterhalb der Schultern 1 4 liegenden Bereiche
6b der gegenüberliegenden Aussenseiten der Gehäuseschale 6, dass der Glasreif 1
unter elastischer Auseinanderspreizung seiner Seitenwände la und 1b auf die Gehäuseschale
6 aufgeschoben werden kann, wobei die erwähnten Kanten 1c des Glasreifs 1 auf den
geneigten Bereichen 6a der Gehäuseschale 6 unter Spreizung entlanggleiten und schliesslich
unter der Wirkung der Rückfederkraft die Schultern 14 untergreifen.
-
Der Zusammenbau einer Armbanduhr mit einem Gehäuse nach der Erfindung
ist denkbar einfach und soll nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 6 bis
8 erläutert werden. Zunächst wird das Uhrwerk 15, das in Figur 7 lediglich strichpunktiert
angedeutet ist, in die Gehäuseschale 6 eingesetzt. Dann wird das Zifferblatt 16
über dem Uhrwerk 15 angeordnet, wobei der Zifferblattrand den oberen Rand der inneren
Begrenzungswand 13 der Nut 11 übergreift. Nunmehr wird eine im Querschnitt L-förmige
Dichtung 17 mit ihrem einen Schenkel in die Nut 11 eingesetzt. Dabei übergreift
der andere, nach innen gerichtete Schenkel den Rand des Zifferblattes 16. Die innere
Seite des in der Nut 11 sitzenden Schenkels der Dichtung 17 und die Nutbegrenzungswand,
an welcher diese Schenkelseite anliegt, sind nach den Figuren 7 und 8 etwas geneigt
ausgebildet, so dass sich dieser Schenkel der Dichtung und die Nut 11 in Richtung
auf den Nutboden etwas verjüngen und somit die Dichtung 17 bei ihrer anschliessenden
Komprimierung mit festem Sitz in die Nut einpressbar ist. Danach wird das Uhrglas
18. das die Form einer flachen Schale mit einem radial nach aussen gerichteten
Rand
16a aufweist, mit diesem Rand 18a auf die Oberseite der Dichtung 17 aufgesetzt,
wobei in dieser Lage die äussere Nutbegrenzungswand 12 der Gehåuseschale 6 den Glasrand
18a allseitig umgibt.
-
Schliesslich wird der Glasreif 1 von oben auf die Gehäuseschale 6
aufgedrückt, wobei das an der Gehäuseschale angeformte Röhrchen 8 in die Ausnehmung
3 eingreift und, wie bereits erwähnt, die unteren Ränder 1c des Glasreifs 1 unter
elastischer Auseinanderspreizung der Seitenwände 1a und 1b an den geneigten Bereichen
6a der Schalenaussenflächen entlanggleiten, bis sie mit Schnappsitz unter die Schultern
14 einrasten. Dabei drückt gleichzeitig der innere, auf dem Glasrand 18a aufliegende
Rand des Glasreifs 1 das Glas 18 nach unten, wodurch die Dichtung 17 axial komprimiert
wird und durch den radial nach innen weisenden Schenkel der Dichtung 17 das Zifferblatt
6 und das Uhrwerk 15 ins Schaleninnere gedrückt und fixiert werden.
-
Im montierten Zustand wird der Glasreif 1 einerseits aufgrund seiner
Eigenelastizität durch die Rückfederkraft mit den unteren Rändern seiner Seitenwände
1a und 1b radial fest gegen die unterhalb der Schultern 14 liegenden Bereiche 6b
der Schalenaussenflächen und gleichzeitig, unterstützt durch die Rückfederkraft
der komprimierten Dichtung 17, in axialer Richtung gegen die Anlageflächen der Schultern
14 gepresst.
-
Infolge dieses durch elastische Vorspannungen erzeugten festen Sitzes
des Glasreifs 1 auf der Gehäuseschale 6 und aufgrund der Ausbildung und Anordnung
der Dichtung 17 wird ein vollkommen dichtes Uhrgehäuse geschaffen.
-
In Figur 8 ist auch noch die auf dem Röhrchen 8 sitzende Zeigerstellkrone
19 dargestellt.
-
Da der Glasreif lediglich als billiges Stanzteil in einem einzigen
Stanzarbeitsgang und durch anschliessendes Umbiegen gegenüberliegender Ränder hergestellt
wird und keiner weiteren Bearbeitung bedarf, lassen sich Uhrgehäuse nach der Erfindung
sehr preiswert und einfach herstellen. Auch der Zusammenbau des Uhrgehäuses ist,
wie beschrieben, denkbar einfach und erfordert keine besonderen Werkzeuge. Ebenso
lässt sich das Gehäuse einfach durch Spreizen des Glasreifs und Abziehen desselben
von der Schale öffnen. Die vollkommene Dichtheit hängt nicht von genauen Toleranzen
der zusammengefügten Teile ab, an deren Massgenauigkeit keinerlei hohe Anforderungen
gestellt werden. Da der Glasreif an den Bandanschlusseiten die Gehäuseschale überragt
und bereits die Löcher 4 zum Einsetzen der Stege für das Armband aufweist, ist auch
die Armbandbefestigung auf einfache Weise mit wenigen Handgriffen durchführbar.
Es können auch andere Mittel zur Bandbefestigung am Glasreif vorgesehen sein.
-
Nach den Figuren 9 und 10 können die Seitenwände 1a und Ib des Glasreifs
1' bzw. 1" auch V-fbrmig gebogen sein bzw. durch zweimaliges, wenigstens näherungsweise
rechtwinkliges Umbiegen der Glasreifseiten erhalten werden.
-
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern lässt hinsichtlich der Ausbildung der einzelnen Teile im einzelnen, insbesondere
des Glasreifs, seiner für die Bandanschlüsse vorgesehenen Gestaltung und der Form
der die Dichtung
aufnehmenden Nut der Gehäuseschale sowie dieser
Dichtung selber manigfache Varianten zu. Die Gehäuseschale kann auch aus einem anderen
Material als Kunststoff, beispielsweise aus Metall, bestehen.