DE19742496C1 - Einrichtung zum Zusammenfügen zweier Teile eines Gehäuses - Google Patents
Einrichtung zum Zusammenfügen zweier Teile eines GehäusesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung nach der Gat
tung des Hauptanspruchs. Eine bekannte Einrichtung dieser
Art (DE 38 00 728 A1) sieht vor, eine Gehäuseseitenwand an
einer Längskante mit senkrecht zur Wandfläche gerichteten
Formteilen auszustatten, mittels derer eine Frontplatte
durch Einklipsen in die Formteile mit der Seitenwand verbun
den werden kann. Die Formteile besitzen hierzu Nuten, denen
Ausschnitte in der Frontplatte entsprechen. Das Zusammenfü
gen erfolgt durch Einschieben der Frontplatte in die in den
Formteilen ausgebildeten Nuten, wobei die Formteile unter
Nutzung der Elastizität der Seitenwand auseinanderbewegt
werden. Das Konzept ließe sich grundsätzlich dazu nutzen,
komplette Gehäuse schraubenlos zu montieren. Allerdings er
gäben sich dann vergleichsweise komplizierte Einzelteile,
und wiese das Gehäuse nur eine geringe Stabilität auf. Würde
als Gehäusematerial ein Metall eingesetzt, ergäbe sich ein
erhöhter Fertigungsaufwand bei der Herstellung der Formtei
le.
Aus DE 295 00 072 U1 ist ein Verbindungselement zur vorzugsweise
unlösbaren Verbindung von Blechen bekannt. Um eine unlösbare Zusam
menfügung von Blechen ohne die Verwendung von Hilfswerkzeugen zu
erreichen, weist das eine der Bleche im Überlappungsbereich eine
Aussparung auf, in die ein federndes Rastelement des anderen Ble
ches sperrend eingreift. Bei einer Ausführungsform untergreift das
federnde Rastelements bei zusammengefügten Blechen mit seinem vor
deren, freien Ende, den Rand der Aussparung. An seinem anderen Ende
trägt das federnde Rastelement eine entgegengerichtete Sperrklinke,
die auf der gegenüberliegenden Gegenseite der Aussparung mit ihrer
Stirnseite am Rand der Aussparung anstößt. Die Sperrklinke sorgt
dafür, daß sich das Rastelement nicht selbsttätig aus der Ausspa
rung lösen kann. Weitere anders geformte Verbindungsmittel sind
nicht vorgesehen.
DE-GM 74 08 885 beschreibt ein Gehäuse für einen Autoempfänger. Das
Gehäuse besteht aus zwei einander völlig gleichenden, halbschalen
förmig ausgebildeten Gehäuseteilen. Die Seitenwände der Gehäusetei
le weisen je eine eingeprägte Halbtasche und angeformte Laschen
auf.
In den Halbtaschen sind Bohrungen vorgesehen, in welche in die
mittleren Laschen eingeprägte Warzen einrasten können. Dadurch las
sen sich die beiden Gehäuseteile rastbar zusammenfügen.
In DE 42 15 182 C2 sind ein Verfahren zur Herstellung einer elek
tromagnetisch dichten Halterung von zwei metallischen Bauteilen und
ein abgeschirmter Baugruppenträger mit derartigen Bauteilen be
schrieben. Um eine mechanische Stabilität und die elektromagneti
sche Dichtigkeit der Verbindung zweier Bauteile zu verbessern, sind
Prägenoppen vorgesehen, die sich in den darunter befindlichen Senk
punkt eindrücken. Die Senkpunkte haben die Form von Bohrungen, Ein
senkungen, Mulden oder Stanzungen. Die Senkpunkte befinden sich im
inneren einer Nut und werden durch eine Lamelle abgedeckt. Die Prä
genoppen werden unmittelbar über den einzelnen Senkpunkten liegend
im Bereich der Lamelle in die Oberfläche des ersten Bauteils einge
bracht, so daß die jeweilige Noppe bei dem Prägevorgang in den dar
unter befindlichen Senkpunkt eindrückt.
Aus der DE 39 01 728 A1 ist eine schraubfreie Verbindung der Hand
griffschalen eines zweischaligen Gehäuses für ein Elektrowerkzeug
bekannt. Eine Handgriffschalenhälfte weist wenigstens eine über die
Trennebene überstehende, mit einer Rastnase versehene federelasti
sche Zunge auf, der eine an der andere Schalenhälfte angebrachte
Rastausnehmung zugeordnet ist. Die elastischen Zungen weisen
schlitzartige Ausnehmungen auf, zwischen denen sich ein Steg befin
det, der damit eine Zentrierfunktion übernimmt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Zusammen
fügen zweier Gehäuseteile anzugeben, welche einfach her
stellbar, einfach handhabbar, und zur Montage eines komplet
ten Gehäuses geeignet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung mit den
Merkmalen des Hauptanspruchs. Erfindungsgemäß wird eine fe
ste Verbindung zwischen zwei Teilen erhalten, indem parallel
zwei unterschiedlich ausgebildete vorspringende Verbindungs
mittel in Ausnehmungen auf dem jeweils anderen Gehäuseteil
einrasten. Das Verbindungsprinzip eignet sich zur schrauben
losen Montage kompletter Gehäuse. Zur Montage der Gehäuse
teile sind keine Werkzeuge erforderlich, so daß eine einfa
che, zeitsparende Fertigung möglich ist. Vorteilhaft sind
die Verbindungsmittel sowie die Gegenverbindungsmittel aus
dem jeweils zugehörigen Gehäuseteil einstückig herausgebil
det. Dadurch läßt sich die Zahl der für ein Gehäuse benötig
ten Teile klein halten, in besonders vorteilhafter Gestal
tung kann ein Gehäuse aus nur einem Teil bestehen. Die Ver
bindungsmittel zeichnen sich weiterhin durch sehr geringe
Baugröße aus, wobei zusätzliche Sicherungselemente nicht er
forderlich sind. Das Verbindungskonzept eignet sich hervor
ragend für Metallgehäuse, wo es ohne Zusatzmaßnahmen elek
trisch leitende Verbindungen herbei führt und dadurch die
EMV-Abschirmung unterstützt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach folgender
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch zwei verbundene Gehäu
seteile,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Wirkverbindung,
Fig. 3 und 4 senkrecht zur Ansicht nach Fig. 1 gelegte
Schnitte durch zwei zusammenzufügende Gehäuseteile vor dem
Zusammenfügen,
Fig. 5 und 6 die gleiche Anordnung nach
dem Zusammenfügen,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung
der Verbindungseinrichtung.
Fig. 1 zeigt, gesehen in Richtung der Zusammenfügebewe
gungsrichtung, zwei verbundene Gehäuseteile 10 und 20, wovon
das mit der Bezugszahl 10 versehene im folgenden als oberes
Gehäuseteil, das andere als unteres Gehäuseteil 20 bezeich
net wird. Die Gehäuseteile 10, 20 können, was im folgenden
weiterhin angenommen wird, Teile eines Gehäuses für eine
elektronische Baugruppe, etwa eine speicherprogrammierbare
Steuerung (SPS) sein. Sie bestehen bevorzugt aus einem Me
tall, können aber auch aus Kunststoff gefertigt sein. Beide
Teile 10, 20 weisen jeweils eine langgestreckte Anlagefläche
13, 23 auf, mit denen sie in zusammengefügtem Zustand anein
ander liegen. Das Gehäuse ist insgesamt so konstruiert, daß
die Gehäuseteile 10 und 20 durch eine konstruktiv hervorge
rufene Kraft F aneinander gedrückt werden.
An den mit A bzw. B bezeichneten Stellen weisen die Gehäuse
teile 10, 20 Verbindungen vom Typ A bzw. Typ B auf. Verbin
dungsmittel des Verbindungstyps A haben beim unteren Gehäuse
teil 20 die Form einer aus der Anlagefläche 23 in Richtung
auf die Anlagefläche 13 des oberen Gehäuseteils 10 hin her
vorspringenden biegsamen Zunge 21. Sie springt, wie in Fig.
3 angedeutet, so aus der Ebene der Anlagefläche 23 hervor,
daß sie beim Zusammenfügen der beiden Gehäuseteile 10, 20
entlang der durch den Pfeil Z gekennzeichneten Richtung in
die Anlagefläche 13 gedrückt wird. Die Zungen 21 sind zweck
mäßig, wie in Fig. 2 angedeutet, durch Anbringen eines
Schnittes 24 aus dem Gehäuseteil 20 herausgeformt. Verbin
dungsmittel des Verbindungstyps B haben an den Stellen B am
unteren Gehäuseteil 20 die Gestalt von Noppen 22 in Kugel
kappenform.
Den am unteren Gehäuseteil 20 befindlichen Verbindungsmit
teln 21, 22 entsprechen am oberen Gehäuseteil 10 komplemen
täre, im folgenden Gegenverbindungsmittel genannte Verbin
dungsmittel. Sie haben an den Stellen A die Gestalt einer
rechteckigen Ausnehmung 11, die etwas größer ist als die zu
geordnete Zunge 21 am unteren Gehäuseteil 20, und deren der
Richtung Z der Einschubbewegung zugewandte Kante 23 die Po
sition der Gehäuseteile 10, 20 entlang der Einschubrichtung
Z zueinander fixiert. Die Gegenverbindungsmittel an den
Stellen B haben die Gestalt einer runden Ausnehmung 12, de
ren Durchmesser dem der Noppen 22 des unteren Gehäuseteils
20 entspricht.
Zu verbindende Teile 10, 20 verfügen an den die Verbindungs
mittel tragenden Kontaktflächen 13, 23 jeweils sowohl über
wenigstens eine Verbindung des Typs A wie des Typs B. Beide
sind benachbart angeordnet, so daß ihre Verbindungsfunktion
beim Zusammenfügen parallel eintritt, und sie sich in ihrer
Wirkung gegenseitig unterstützen.
Für das rechtwinklige Zusammenfügen zweier Gehäuseteile,
etwa zweier Seitenwände eines Baugruppenträgers, sind die
Verbindungsmittel 21, 22, wie aus den Fig. 3 und 4 er
sichtlich, jeweils auf einer rechtwinklig zur Außenfläche
des Gehäuseteils 20 ausgerichteten Winkelfläche 26 angeord
net. Die Winkelflächen 26 sind in einfacher Weise einstückig
aus dem Gehäuseteil 20 herausgebogen. Statt der Verbindungs
mittel 21, 22 am Gehäuseteil 20 können selbstverständlich
auch die Gegenverbindungsmittel 11, 12 auf einer entspre
chenden, aus dem Gehäuseteil 10 herausgebogenen Winkelfläche
angeordnet sein.
Die Fig. 3 bis 6 veranschaulichen das Zusammenfügen zwei
er Gehäuseteile 10, 20. Das Gehäuseteil 20 wird dazu entlang
der Einschubrichtung Z auf das Gehäuseteil 10 geschoben.
Durch konstruktive Gestaltung des Gehäuseoberteiles 10 oder
des Gehäuseunterteiles 20 wirkt dabei senkrecht zur Ein
schubrichtung Z eine Kraft F. Zur konstruktiven Herbeifüh
rung der Kraft F kann das Gehäuseunterteil 20 beispielsweise
nach Art eines Deckels mit U-Querschnitt ausgeführt sein,
wobei sich jeweils auf zwei gegenüberliegenden abgewinkelten
Seitenflächen 26 des U-Profiles Verbindungsmittel 21, 22 be
finden, welche nur gegen die Kraft F auseinanderbewegbar
sind. Die Schubbewegung beim Zusammenfügen der Gehäuseteile
10, 20 wird fortgesetzt, bis alle Verbindungsmittel 21, 22
in die zugehörigen Gegenverbindungsmittel 11, 12 einrasten.
In der dann erreichten Endlage, die in den Fig. 5 bis 6
veranschaulicht ist, sind die Gehäuseteile 10, 20 fest zu
einander fixiert. Sowohl die dann in die Ausnehmung 11 des
oberen Gehäuseteiles 10 hineinragende Zunge 21, wie der in
der Ausnehmung 12 zu liegen gekommene Noppen 22 bewirken,
daß das Gehäuseunterteil 20 nicht vom Gehäuseoberteil 10
trennbar ist. Zur Trennung der Gehäuseteile 10, 20 ist die
in die Ausnehmung 11 hereinragende Zunge 21 mittels eines
Werkzeuges in die Ebene der dem unteren Gehäuseteil 20 zuge
hörenden Anlagefläche 23 zu drücken und gleichzeitig das un
tere Gehäuseteil 20 entgegen der Montagerichtung Z zu bewe
gen. Zusätzlich kann es erforderlich sein, gleichzeitig auch
den Noppen 22 aus der Ausnehmung 12 zu drücken.
Durch Anordnen jeweils mehrerer Verbindungen des Typs A bzw.
Typs B nebeneinander, läßt sich die Festigkeit der erzielten
Verbindung erhöhen. Die für die Verbindungsmittel 21, 22
bzw. Gegenverbindungsmittel 11, 12 angegebene Geometrie hat
sich als besonders zweckmäßig erwiesen. Unter Beibehaltung
der vorteilhaften Wirkungen sind aber Variationen denkbar.
So können die Zungen 21 beispielsweise halbkreisförmig ge
formt sein, wodurch die Ausnehmungen 11, 12 rund ausführbar
sind. Anstelle einer Kreiskontur können die Noppen 22 eine
komplexere Kontur, zum Beispiel eine elliptische besitzen.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Zusammenfügen zweier Teile eines Gehäu
ses, wobei das Zusammenfügen durch eine Schubbewegung er
folgt, in deren Endlage am ersten Teil ausgebildete Verbin
dungsmittel in am zweiten Teil ausgebildete Gegenverbin
dungsmittel einrasten,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Verbindungsmittel (21, 22) einen kugelkappenförmig ge stalteten Noppen (22) sowie eine wegspringende, zur Ebene der Schubbewegung hingeneigte Zunge (21),
- - die Gegenverbindungsmittel (11, 12) eine runde sowie eine auf die Randkontur der Zunge (21) abgestimmte Ausnehmung (11) aufweisen,
- - und in der Verbindungsendlage der Noppen (22) in die runde Ausnehmung (12), die Zunge (21) in die an ihre Kontur ange paßte Ausnehmung (11) greift.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zunge (21) aus dem zugehörigen Gehäuseteil (20) ein
stückig herausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsmittel (21, 22) oder die Gegenverbindungsmit
tel (11, 12) auf einer einstückig aus dem zuhörigen Gehäuse
teil (10, 20) unter einem Winkel herausgebogenen Verbin
dungsfläche (26) angeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer Verbindungsfläche (26) jeweils ein Noppen (22) und
eine vorspringende Zunge (21) benachbart angeordnet sind und
parallel in ihre Endlagen einrasten.
5. Aus wenigstens zwei Teilen bestehendes Gehäuse, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseteile (10, 20) unter
Verwendung einer Verbindungseinrichtung nach Anspruch 1 zu
sammengefügt sind.
6. Gehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gehäuseteile (10, 20) so gestaltet sind, daß die durch die
Verbindungsmittel (11, 12, 21, 22) aufgebauten Verbindungen
mit einer senkrecht zur Kontaktfläche (13, 23) zwischen den
Gehäuseteilen (10, 20) wirkenden Kraft (F) beaufschlagt
sind.
7. Gehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gehäuseteile (10, 20) aus Metall bestehen.
Priority Applications (2)
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DE1997142496 DE19742496C1 (de) | 1997-09-26 | 1997-09-26 | Einrichtung zum Zusammenfügen zweier Teile eines Gehäuses |
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