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Werkzeug zum Transportieren und Einbauen von Randsteinen
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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Transportieren und Einbauen
von Randsteinen für den Straßen- und Wegebau.
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Das Einbauen von Randsteinen erfolgt auch heute noch von Hand, obgleich
es sich bei Randsteinen um schwere und unhandliche Bauteile handelt. Sie weisen
bei einer Länge bis zu 1,5 m ein Gewicht von bis zu mehr als einem Zentner auf.
An der Baustelle müssen sie vom Lagerplatz oder einem Fahrzeug zur Einbaustelle
transportiert und dort auf einen vorbereiteten Ortbeton-Unterbau aufgesetzt werden.
Dabei müssen sie Stirnseite an Stirnseite fluchtend ausgerichtet werden, wozu im
allgemeinen eine Richtschnur gespannt wird. Als Werkzeug für diese Arbeiten dienen
jeweils zwei Steinzangen, die mit Abstand von oben her auf den Randstein aufgesetzt
werden und mit ihren Greiferteilen entweder an den äußeren Längsseiten oder an der
Unterseite des Randsteins
angreifen, wobei sich die Zangen beim
Anheben des Randsteins selbsttätig aufgrund dessen Gewichtes schließen.
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Das Transportieren und Einbauen der Randsteine mit solchen Werkzeugen
zählt aufgrund des Gewichtes der Randsteine zu den anstrengensten Arbeiten im Straßenbau
mit der Folge, daß diese Tätigkeit zu Gesundheitsschäden, vor allem im Bereich der
Wirbelsäule führt und im allgemeinen nur für eine begrenzte Zeitdauer ausgeübt werden
kann. Die Ursache liegt nicht nur im Gewicht der Randsteine, sondern auch in der
Art des Einbaus, bei dem die beiden Arbeitskräfte, die je eine Klammer halten, den
Randstein von der Seite her in die Flucht der bereits gesetzten Randsteine aus dem
Kreuz heraus absetzen müssen. Hinzu kommt, daß dabei die Klammern an die Richtschnur
anstoßen, so daß diese ungewollt verlagert wird und gegebenenfalls die Spannpflöcke
gekippt oder gar herausgerissen werden. Diese Gefahr ist vor allem auch beim Entfernen
der Steinzangen gegeben. Hinzu kommt, daß es für zwei Arbeitskräfte beschwerlich
ist, sich mit dem Randstein fortzubewegen, da sie sich leicht einander stören und
die Steinzange mit Abstand vom Körper gehalten werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug vorzuschlagen,
das die Arbeit des Transportierens und Einbauens von Randsteinen wesentlich erleichtert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug gelöst, das
sich auszeichnet durch je ein dem Randstein an der Stirnseite anliegendes und dessen
Unterseite untergreifendes Winkelstück und einem den senkrechten Schenkel desselben
querenden und an diesem gelagerten Hebel mit einem der Oberseite des Randsteins
widerlagerartig aufliegenden inneren Ende und einem als Handhabe ausgebildeten äußeren
Ende.
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Das erfindungsgemäß hergestellte Werkzeug besteht demgemäß jeweils
aus einem Paar von Winkel stücken und Hebeln, wobei der eine Schenkel der in der
Arbeitslage horizontal verläuft, die Unterseite des Randsteins untergreift und der
in der Arbeitslage senkrechte Schenkel der Stirnseite des Randsteins anliegt. Das
Winkelstück wird mit Vorteil von der Stirnseite her auf den Randstein aufgeschoben.
Sind beide Winkelstücke in Position gebracht, so brauchen die beiden Arbeitskräfte
lediglich noch an den äußeren Enden der Hebel, die also etwa in Richtung der Längsachse
des Randsteins verlaufen anzugreifen und anzuheben, wobei sich das innere Ende des
Hebels widerlagerartig auf der Oberseite des Randsteins abstützt. Der Randstein
wird also durch den horizontalen unteren Schenkel des Winkelstücks und das widerlagerartig
wirkende innere Ende des Hebels an beiden Enden zangenartig eingespannt, wobei der
Kraftschluß allein durch das Gewicht des Randsteins erzeugt wird. Die beiden Arbeitskräfte
können sich in gestreckter Haltung - den Randstein der Länge nach zwischen sich
- fortbewegen und den Randstein an der Einbaustelle in einfacher Weise durch Heruntergehen
in die Kniebeuge absenken, wobei der Transport einhändig geschehen kann, während
das Absetzen in der Regei durch Ergreifen des Hebels an der Handhabe mit zwei Händen
bewerkstelligt wird. Dadurch wird die Belastung des Körpers erheblich reduziert.
Hinzu kommt, daß das Ausfluchten des Randsteins wesentlich leichter ist, da die
Arbeitskräfte beim Absenken des Randsteins in der Flucht der Randsteine stehen und
so den neu einzubauenden Stein besser ausrichten können. Die senkrechten Schenkel
der Winkel stücke weisen eine Breite auf, die maximal der Fuge zwischen den Randsteinen
entspricht, so daß die Winkelstücke nach dem Einbau zur Seite hin und senkrecht
zur Flucht der Randsteine herausgenommen werden können. Dies geschieht zu der der
Richtschnur abgekehrten Seite hin, so daß diese weder beim Einbau, noch beim Entfernen
des Werkzeugs berührt bzw. verstellt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist jedes Winkelstück aus
einem flächigen Winkelblech mit einer der Breite des Randsteins etwa entsprechenden
Breite ausgebildet, dessen senkrechter Schenkel den Randstein überragt und in dem
überragenden Bereich das Lager für den Hebel aufweist Diese konstruktiv sehr einfache
Ausbildung ermöglicht ein einwandfreies Ansetzen des Winkelstücks am Randstein sowie
ein ebenso einwandfreies A=tehen. Ferner kann durch die Blechstärke die Fugenbreite
zwischen benachbarten Randsteinen vorgegeben werden. Der Hebel besteht zweckmäßigerweise
aus einem Rundstahl, so daß das für ihn bestimmte Lager im senkrechten Schenkel
des Winkelstücks als einfache oder Bohrungtkreisförmige Ausstanzung ausgebildet
sein kann.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der senkrechte Schenkel
des Winkelstücks zwei oder mehr in unterschiedlicher Höhe angeordnete Lager für
den Hebel auf. Damit kann das Werkzeug auf unterschiedliche Randstein-Höhen eingestellt
werden, indem der Hebel lediglich in das eine oder andere Lager eingesteckt wird.
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Mit Vorzug weist dieser Hebel an seinem inneren Ende ein flächiges
Widerlager für den Randstein auf, das aus einem Winkelstück oder - in einer besonders
vorteilhaften Ausführung - von einem auf dem Hebel sitzenden mehrflächigen Klotz
gebildet ist. Auch dieser Aufbau ist besonders einfach und kostensparend. Das Winkelstück
bzw. der Klotz haben zweckmäßigerweise ein ausreichendes radiales Spiel auf dem
Hebel, so daß sich beim Anheben des Hebels an der Handhabe stets eine Fläche des
Klotzes bzw. ein Schenkel des Winkelstücks der Oberseite des Randsteins widerlagerartig
auflegt.Besteht der Klotz, wie vorzugsweise vorgesehen, aus Kunststoff wird ein
weicher und stark reibungsbelasteter Angriff des Klotzes in der Arbeitslage erreicht.
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Vorzugsweise ist jeder Hebel in dem senkrechten Schenkel des Winkelstücks
verschieblich gelagert, so daß einerseits ein aus Sicherheitsgründen notwendiger
minimaler Abstand des flächigen Widerlagers bzw.
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des Klotzes vom Ende des Randsteins, andererseits eine ausreichende
freie Länge des äußeren Endes des Hebels eingestellt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann auch der mehrflächige
Klotz auf dem Hebel verschieblich gelagert sein, um bei vertretbar kurzer Länge
des äußeren Hebelarms eine Einstellung des Klotzes auf die Randsteinlänge zu ermöglichen.
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Eine besonders einfache Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß der Hebel zumindest an der Innenseite des Lagers im senkrechten Schenkel des
Winkelstücks und/oder der mehrflächige Klotz beiderseits seiner senkrechten Flächen
durch auf den Hebel aufgezogene Gummiringe axial gesichert ist. Diese nicht nur
herstellungstechnisch einfache Ausführungsform ermöglicht in einfacher Weise eine
beliebige Verschiebung des Hebels gegenüber dem senkrechten Winkelstück, wie auch
des Klotzes auf dem Hebel. Dadurch kann das Werkzeug schnell und unproblematisch
auf unterschiedliche Randstein-Abmessungen eingestellt werden.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Figur 1 Eine perspektivische
Ansicht des Werkzeugs in der Arbeitslage; Figur 2 eine schematische Ansicht der
Einbausituation und Figur 3 eine schematische Ansicht des Werkzeugs nach dem Einbau
des Randsteins.
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Das in der Zeichnung wiedergegebene Werkzeug besteht aus einem Paar
von Werkzeugteilen, von denen jedes im wesentlichen aus einem Winkelstück 1 aus
Stahlblech und einem Hebel 2 aus Rundstahl gebildet ist.
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Das Winkelblech 1 weist einen in der Benutzungslage im wesentlichen
horizontal verlaufenden unteren Schenkel 3 und einen senkrechten Schenkel 4 auf,
die aus dem Stahlblech beispielsweise durch Biegen erzeugt sind. Der senkrechte
Schenkel 4 jedes Winkel stücks 1 weist mit Abstand übereinander angeordnete Lager
5 in Form kreisförmiger Öffnungen auf, die als Lager für den Hebel 2 dienen. Jeder
Hebel 2 weist an seinem äußeren Ende eine Handhabe 6 in Form eines Handgriffs und
an seinem inneren Ende 7 eine widerlagerartige Auflagefläche 8 auf. Diese Auflagefläche
ist beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel eine Fläche eines mehrflächigen Klotzes
9, der aus Kunststoff hergestellt und auf das innere Ende 7 des Hebels 2 aufgezogen
ist. Die Hebel 2 sind in den Lagern 5 der senkrechten Schenkel 4 ebenso verschieblich
gelagert wie die Auflageklötze 9 auf den Hebeln. Um die Hebel 2 gegenüber den Winkelstücken
1, wie auch die mehrflächigen Klötze 9 gegenüber den Hebeln axial zu sichern, sind
Gummiringe 10 vorgesehen, die auf den Hebel kraftschlüssig aufgezogen sind.
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Die paarweise angeordneten Werkzeugteile, die in ihrer Ausgangslage
in Figur 3 wiedergegeben sind, werden durch Aufschieben der Winkelstücke 1 auf die
Stirnseite 12 der Randsteine 11 oder durch Aufschieben von der Seite in Richtung
auf eine Längsseite 13 des Randsteins in ihre Arbeitslage gebracht, wobei die horizontalen
Schenkel 3 die Unterseite 14 des Randsteins 11 untergreifen, während die senkrechten
Schenkel 4 der Stirnseite 12 des Randsteins 11 anliegen. Das Anbringen der Werkzeugteile
ist dann, wenn die Randsteine - wie üblich - palettiert und auf Abstand gestapelt
sind, problemlos. Wenn dies nicht der Fall ist, können die Randsteine ohne weiteres
von Hand an einer Seite angehoben und die Werkzeugteile in der Arbeitslage angebracht
werden.
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In der zuvor beschriebenen Arbeitslage kann der Randstein 11 (Figur
2) an die Einbaustelle transportiert werden, indem je eine Arbeitskraft an einer
Handhabe 6 des Hebels 2 angreift, wobei die Auflageklötze 9 mit ihrer Auflagefläche
8 auf der Oberseite des Randsteins 11 zur Anlage kommen und der Randstein zwischen
den Klötzen 9 und dem horizontalen Schenkel 3 der Winkelstücke 1 aufgrund seines
Eigengewichtes klemmend verspannt wird. Am Einbauort (Figur 2) sind die Randsteine
entlang einer Richtschnur 15 hintereinander Stirnseite an Stirnseite auf einem Beton-Unterbau
16 einzusetzen. Dies geschieht in einfacher Weise dadurch, daß die an den Handhaben
6 angreifenden Arbeitskräfte über dem Beton-Unterbau 16 in Fluchtrichtung stehend
den Randstein 11 absenken, so daß er in die Einbaulage gelangt. Anschließend werden
die Werkzeugteile senkrecht zur Richtschnur 15 und damit senkrecht zu den Längsseiten
13 des Randsteins 11 herausgezogen, so daß sie die Position gemäß Figur 3 einnehmen
und für den Einbau des nächsten Randsteins zur Verfügung stehen.
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