DE3437673C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Be- und Entladen
eines in einem Fährbecken befindlichen Eisenbahngüterfähr
schiffes mit mehreren Decks, insbesondere eines Zweideck-Eisen
bahngüterfährschiffes, das auf jedem der Decks eine Gleis
anordnung aufweist, über eine mehretagige Laderampe, deren
einzelne Rampen unabhängig voneinander in eine Be- und
Entladestellung für das zugehörige Deck verfahrbar sind.
Ein derartiges Verfahren ist bereits in der Fachwelt
diskutiert worden (DE-Buch "Jahrbuch der schiffbautechnischen
Gesellschaft", 73. Band, 1979, Springer Verlag Berlin-Heidelberg-New York, Seiten 263-280), doch wurde
die Auffassung vertreten, daß ein derartiges Verfahren nicht
durchführbar sei, weil der bei Trimmänderungen entstehende
Querspalt im Bereich einer Rampe insbesondere bei Einsatz
einer Laderampe mit fest verbundenen Rampen unzulässig groß
werden würde, und weil die Verformungen der Rampen durch
Krängung eine befriedigende Lösung kaum gestatten würden.
Es ist auch bereits bekannt (US-PS 19 13 207), für das Be-
und Entladen eines Eisenbahngüterfährschiffes eine zweistöckige
Laderampe zu verwenden, deren Rampen sich in starrer
Zuordnung zueinander befinden. Dies führt jedoch infolge der
unterschiedlichen Tauchungen des Hecks des Eisenbahngüterfähr
schiffes zu einer erheblichen Klaffung im Bereich der
unteren bzw. oberen Rampe, so daß sich ein derartiges Verfahren in der
Praxis nicht durchsetzen konnte.
Es ist auch bereits bekannt ("Schiff und Hafen", Heft
8/1963, 15. Jahrgang, Seiten 759-776), ein Eisenbahngüterfähr
schiff dadurch in einem Fährbecken zu positionieren, daß an
einem Endbereich des Fährbeckens elastisch verlagerbare
Fenderwände vorhanden sind, die in Eingriff mit der Scheuer
leiste im Bereich des Schiffshecks kommen und so dieses beim
Einfahren des Schiffes durch ihre verhältnismäßig große
elastische Verlagerbarkeit abpuffern. Ist das Eisenbahngüter
fährschiff in seine Position im Fährbecken gebracht, wird
die einzige Rampe am Schiffsheck montiert, über die die
Fahrzeuge dann vom Hauptdeck herunter und auf das Hauptdeck
hinauffahren können.
Da bei diesem vorbekannten Verfahren das Be- und Entladen
des Eisenbahngüterfährschiffes lediglich über eine einzige
Laderampe erfolgt, die mit dem Hauptdeck gekoppelt wird,
ergeben sich die vorstehend angesprochenen, bei der
Verwendung von mehretagigen Laderampen auftretenden Probleme
überhaupt nicht, und die Fenderwände des Fährbeckens
bewirken, wie erläutert, durch ihre elastische Verlagerbar
keit eine Dämpfung der Schiffsbewegungen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, daß Be- und Entladen eines in
einem Fährbecken befindlichen Eisenbahngüterfährschiffes mit
mehreren Decks über eine mehretagige Laderampe mit
unabhängig voneinander verfahrbaren Rampen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
erwähnten Gattung erfindungsgemäß derart gelöst, daß das
Eisenbahngüterfährschiff im Fährbecken mittels einer auf
Höhe des jeweils zu be- und entladenden Decks angreifenden,
diesem Deck zugeordneten, zwischen einer Ruhestellung und
einer Arbeitsstellung verschiebbaren, landseitigen Fenderan
ordnung gegen Verlagerung in der Decksebene senkrecht zur
Schiffslängsachse gehalten wird.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also eine
Lösung geschaffen, die die Fachwelt zunächst nicht für
möglich hielt, indem mittels einer Fenderanordnung das
Krängungsverhalten des Eisenbahngüterfährschiffes beeinflußt
wird, indem das Eisenbahngüterfährschiff mittels seitlich
angreifender Fender so auf Höhe des jeweils geradezu be- und
entladenden Decks abgestützt wird, daß in der Ebene dieses
Decks praktisch keine seitliche Verlagerung, also keine
Verlagerung in der Decksebene senkrecht zur Schiffslängsachse stattfindet.
Vielmehr wird bei seitlicher Abstützung auf Höhe des
Hauptdecks eine Krängung um einen Drehpunkt in der Ebene des
Hauptdecks und nicht mehr um den Verdrängungsschwerpunkt
stattfinden, während die Krängung bei Abstützung auf Höhe
des Oberdecks um einen Punkt in der Ebene dieses Oberdecks
erfolgt. In jedem dieser Fälle findet zwar eine seitliche
Verlagerung des jeweils anderen, also des nicht abge
stützten Decks statt, jedoch nicht des jeweils zu be- und
entladenden Decks. Daher braucht die jeweils im Betrieb
befindliche Rampe auch keine seitlichen Verlagerungen aus
zugleichen, sondern lediglich die reine Krängungsverlage
rung, was in der Praxis kein Problem darstellt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden, wie dargelegt,
Fenderanordnungen verwendet, die eine Verlagerung in der
Decksebene senkrecht zur Schiffslängsachse verhindern.
Der
artige Fenderanordnungen sind somit auch nicht mit solchen
Fenderanordnungen zu vergleichen, deren Fender zwar zwischen
unterschiedlichen Betriebsstellungen verlagerbar sind, bei
denen jedoch der gesamte Aufbau dazu dient, Schiffsstöße
dämpfend aufzunehmen, d. h. sich unter der Wirkung von
Schiffsstößen in gewissen Umfang elastisch zu verlagern und
dadurch die Stoßenergie zu absorbieren (US-PS 28 42 939).
Diese bekannten Fender wären für die erfindungsgemäß vorge
sehene unverlagerbare Halterung des Eisenbahngüterfährschiffes
in der jeweiligen Decksebene ungeeignet.
Ein weiteres von der Fachwelt als schwerwiegend angesehenes
Problem bei der Verwendung von mehretagigen Laderampen
(DE-Buch "Jahrbuch der schiffbautechnischen Gesellschaft", 73.
Band, 1979, Springer Verlag Berlin-Heidelberg-New York, Seiten 263-280), besteht darin, daß beispielsweise
für ein Zweideckschiff die obere Rampe wegen ihrer
verhältnismäßig großen Länge zwischen Abstützung und freiem
Ende einen großen Querschnitt der Trägerprofile haben muß,
um so eine ausreichende Festigkeit zu erreichen, während
andererseits das dieser Rampe zugeordnete Oberdeck zur
Erzielung einer geringen Bauhöhe des Schiffes in möglichst
geringem Abstand oberhalb des Hauptdecks liegt, wobei die
Festigkeit durch zwischen benachbarten Gleisen zwischen
Hauptdeck und Oberdeck angeordnete Stützen erreicht wird,
also keine großen Profilquerschnitte erforderlich sind.
Diese Schwierigkeit läßt sich unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Zweideck-Eisenbahngüterfährschiff überraschenderweise dadurch auf
einfache Weise beseitigen, daß der Be- und Entladevorgang
für das Oberdeck
über einen am Ladeende des Oberdecks befindlichen, gegenüber
dessen Basis erhöhten Bereich erfolgt.
Da bei einer derartigen Ausgestaltung die wegen ihrer großen
Profilquerschnitte in größerem Abstand von der unteren Rampe
zu haltende obere Rampe mit einem gegenüber der Basis des
Oberdecks erhöhten Bereich am Ladeende des Schiffes
gekoppelt wird, wird einerseits der erforderliche Abstand
zwischen den Rampen eingehalten und andererseits braucht die
Basis des Oberdecks nicht höher als unbedingt notwendig
gelegt zu werden, weil der erhöhte Bereich zur Anpassung an
die Position der oberen Rampe ausreicht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine
landseitige Anordnung mit einer am Rand eines Fährbeckens
vorgesehenen, mehretagigen Laderampe mit unabhängig vonein
ander in eine Be- und Entladestellung bringbaren Rampen
dienen, die sich auszeichnet durch in Arbeitsstellungen
bewegbar, dem jeweiligen Deck zugeordnete Fender, von denen
zwei einander gegenüberliegend an den der Laderampe benach
barten Seiten des Fährbeckens und näher zur Laderampe als
der dritte Fender vorgesehen sind. Dabei können sich die an
der gleichen Seite des Fährbeckens vorgesehenen Fender an
einer Pier befinden.
Mit einer derartigen landseitigen Anordnung ist es möglich,
das im Fährbecken befindliche Eisenbahngüterfährschiff so zu
halten, wie dies vorstehend in Zusammenhang mit dem erfin
dngsgemäßen Verfahren erläutert wurde.
Um das erfindungsgemäße Verfahren ohne Vergrößerung der
Bauhöhe des Schiffes durchführen zu können, kann das
Oberdeck am Ladeende gegenüber der Basis des Oberdecks
erhöht sein und von dort aus geradlinig oder gekrümmt in die
Basis übergehen. Dabei hat der Übergang vom erhöhten
Bereich zur Basis mindestens die Länge eines
Eisenbahnwaggons.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein
Zweideck-Eigenbahngüterfährschiff im Zusammenwirken
mit einer doppelstöckigen Laderampe.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung aus
Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in einer schematischen Darstellung die
Verbindung von Laderampe und Eienbahngüterfähr
schiff.
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung eine Heckan
sicht des Eisenbahngüterfährschiffes.
Fig. 5 zeigt in einer schematischen Darstellung die
geometrischen Daten für das Zusammenwirken des
Zweideck-Eisenbahngüterfährschiffes und der doppel
stöckigen Laderampe.
Fig. 6 zeigt in einer schematischen Darstellung geometrische
Daten einschließlich des erhöhten Ladeendes des
Oberdecks.
Das dargestellte Eisenbahngüterfährschiff 1 besitzt für den
Transport von Eisenbahnwaggons 2 zwei Ladedecks, nämlich das
Hauptdeck 3 und das Oberdeck 4. Beide Ladedecks sind ohne
Decksprung ausgebildet. Die genauen Höhenkoordinaten der
Schienenoberkante auf dem Hauptdeck 3 und auf dem Oberdeck 4
werden aus der Lage des jeweiligen Ladedecks, aus dem
Tiefgang und dem Trimm und unter Beachtung der in Betracht
zu ziehenden extremen Hochwasser- bzw. Niedrigwasserstände
ermittelt. Das Be- und Entladen erfolgt üblicherweise in
horizontaler Richtung über eine doppelstöckige Laderampe 5,
die eine untere Rampe 6 und eine obere Rampe 7 aufweist. Die
Laderampe 5 ist als Einfeldkonstruktion ausgeführt.
Die Laderampe 5 ist am Ende eines Fährbeckens 10 auf dem
Land 12 vorgesehen, und auf der unteren Rampe 6 und auf der
oberen Rampe 7 sind Eisenbahngleise angeordnet, die mit auf
dem Land 12 vorhandenen Eisenbahngleisen in Wirkverbindung
stehen. Die Laderampe 5 wird mittels eines Hubtragwerkes 13
in Ruhe- bzw. Arbeitsstellung gebracht, wobei das Hubtrag
werk 13 so ausgebildet ist, daß die untere Rampe 6 und die
obere Rampe 7 unabhängig voneinander bewegbar sind.
Aus Gründen der Stabilität des Eisenbahngüterfährschiffes 1
und des Erreichens einer minimalen Schiffsbreite ist der
Abstand H zwischen dem Oberdeck 4 und dem Kiel so niedrig
wie möglich festgelegt. Sowohl auf dem Hauptdeck 3 als auch
auf dem Oberdeck 4 sind fünf Eisenbahngleise I-V angeordnet,
die mit den auf den Rampen 6 und 7 der Laderampe 5
vorhandenen Eisenbahngleisen zusammenwirken.
Zum Positionieren des Eisenbahngüterfährschiffes 1 im Fähr
becken 10 wird das Eisenbahngüterfährschiff 1 in üblicher
Weise in das Fährbecken 10 eingefahren und durch an Bord
befindliche Verholwinden an am Pier 11 angeordneten Pollern
vertäut. Zur Vermeidung einer Bewegung des Eisenbahngüterfähr
schiffes 1 in der Horizontalen in Querrichtung sind land
seitige, bewegliche Fender 14 vorgesehen, die an starren
Abstützungen angebracht sind. Dabei befinden sich auf der
der Laderampe 5 näheren Seite beiderseits des Eisenbahngüterfähr
schiffes 1 Fender 14, während am anderen Schiffsende nur an
der Seite der Pier 11 derartige Fender 14 vorgesehen sind.
Die Fender 14 können mittels eines Antriebes zwischen einer
Ruhestellung und einer Arbeitsstellung verfahren werden.
An der Außenseite des Eisenbahngüterfährschiffes 1 sind auf
Höhe des Hauptdeckes 3 und des Oberdeckes 4 Stützelemente 15
befestigt. Um das Hauptdeck 3 oder das Oberdeck 4 zu be- und
entladen, werden Fender 14 in Eingriff mit den auf Höhe des
zu be- und entladenden Decks befindlichen Stützelemente 15
gebracht, so daß sich in der Ebene dieses Decks das
Eisenbahngüterfährschiff 1 nicht quer zur Schiffslängsachse
bewegen kann, während eine Vertikalbewegung bzw. Krängungs
bewegung bis ca. 3° möglich ist.
Die mit dem zu be- und entladenden Deck, das von Fendern 14
in der Horizontalen quer zur Schiffsachse unverlagerbar
gehalten ist, in Eingriff zu bringende Rampe 6 bzw. 7 der
Laderampe 5 wird in üblicher Verriegelungstechnik mit diesem
verbunden.
In den Fig. 5 und 6 sind auf der rechten Seite die
verschiedenen Lagen der Decks 3, 4 des Eisenbahngüterfähr
schiffes 1 und auf der linken Seite die entsprechenden
Stellungen der Rampen 6, 7 der Laderampe 5 dargestellt,
wobei die Schiffslänge über alles mit L A und die Länge der
Laderampe 5 mit L B bezeichnet wurde.
Die Figuren zeigen die Lage des Hauptdecks 3 bei Niedrig
wasser 3′, bei Mittelwasser 3′′ und bei Hochwasser 3′′′ sowie
die Lage des Oberdecks 4 bei Niedrigwasser 4′, bei Mittel
wasser 4′′ und bei Hochwasser 4′′′. Die gestrichelte Linie
deutet die Lage von Hauptdeck 3 bzw. Oberdeck 4 beim Be- und
Entladevorgang an, da zu diesem Zeitpunkt vorteilhafter
Weise ein hecklastiger Trimm mit einem Trimmwinkel von ψ
vorhanden ist.
Die Höhenkoordinaten der Schienenoberkanten sind für das
Hauptdeck 3 mit T 1 u als niedrigster Punkt und mit T 1 o als
höchster Punkt und die entsprechenden Punkte für das
Oberdeck 4 mit T 2 u und T 2 o bezeichnet.
Auf der Landseite sind die möglichen Stellungen der Lade
rampe 5 dargestellt. Die Höhenkoordinate A 1 der unteren
Rampe 6 wird entsprechend dem vorhandenen Gelände und den
Tiefgängen des Eisenbahngüterfährschiffes 1 bei Beladung des
Hauptdecks 3 festgelegt. Die Höhenkoordinate A 2 für die
obere Rampe 7 ergibt sich aus der Durchfahrtshöhe der
Waggons einschließlich der Bauhöhe der Trägerkonstruktion
der Rampe 7. Der Abstand von Schienenoberkante zu Schienen
oberkante in beiden Rampenebenen wurde mit A bezeichnet.
Aus dem Grenzneigungswinkel α G , der sowohl zwischen Land und
Laderampe 5 als auch zwischen Laderampe 5 und Eisenbahngüter
fährschiff 1 zu beachten ist, ergeben sich für das see
seitige Ende der Laderampe 5 die maximal bzw. minimal
erreichbaren Höhenkoordinaten K 1 u und K 1 o für die untere
Rampe 6 sowie K 2 u und K 2 o für die obere Rampe 7.
Man erkennt, daß durch die Lagen von Hauptdeck 3 und
Oberdeck 4 sowie die bereits erwähnte Festlegung des
Abstandes A zwischen unterer Rampe 6 und oberer Rampe 7, die
Lage des Oberdecks 4 bei mittlerem Wasserstand 4′′ nicht mit
der Höhenkoordinate A 2 der oberen Rampe übereinstimmt, weil
in den Abstand A die unvermeidbare Bauhöhe der Trägerkon
struktion der oberen Rampe 7 eingeht, während der Abstand
zwischen Hauptdeck 3 und Oberdeck 4 durch eine derartige
Konstruktion nicht beeinflußt ist.
Um diese Höhendifferenz zu überbrücken, ist, wie in Fig. 6
dargestellt, die Seitenhöhe des Oberdecks 4 am Ladeende
8 des Eisenbahngüterfährschiffes 1 auf voller Schiffs
breite um den Betrag Δ H erhöht ausgeführt. Von der so
erreichten Höhe T 2 u′ bzw. T 2 o′ verläuft das Oberdeck 4 mit
einem Übergang 9 auf die normale Lage des
Oberdecks 4. Der dabei entstehende Neigungswinkel ist mit
β bezeichnet, wobei β ≦ α G ist.
Der Übergang 9 kann sowohl linear als auch gekrümmt
abnehmend ausgeführt sein. Seine Länge sollte mindestens
eine Waggonlänge betragen. Die Eisenbahngleise sind auf dem
so abgewandelten Oberdeck 4 verlegt.
Es sei erwähnt, daß es auch möglich ist, das Oberdeck 4
zunächst von den Höhen T 2 u′ bzw. T 2 o′ parallel zur Basis
des Oberdecks 4 verlaufen zu lassen, um dann erst einen
Übergang 9 vorzusehen. Die Länge einer solchen
parallelen Führung sollte dabei mindestens eine Waggonlänge
betragen.
Die Größe der Erhöhung Δ H des Oberdecks 4 ergibt sich
vorzugsweise aus der niedrigsten Stellung der oberen Rampe 7
und der Stellung des Eisenbahngüterfährschiffes 1 im
schwersten Beladungsfall unter Beachtung des Niedrigwasser
standes, d. h. Δ H = K 2 u - T 2 u.
Mit der Übereinstimmung der Höhenkoordinaten der oberen
Rampe 7 und des Oberdecks 4 ist ein sicheres Be- und
Entladen ermöglicht. Die optimale Lage des Übergangs 9 bei
hecklastigem Trimm ergibt sich im Extremfall zu
a G ≧ β ≧ ψ.
Der Be- und Entladevorgang, der im dargestellten Ausführungs
beispiel über die Heckseite des Eisenbahngüterfährschiffes 1
vorgenommen wird, läuft wie folgt ab:
Das Eisenbahngüterfährschiff 1 schwimmt mit geöffnetem
Heckverschluß bis zur Laderampe 5 in das Fährbecken 10 ein
und wird vertäut. Dann wird die obere Rampe 7 mit Hilfe des
Hubtragwerkes 13 in die Ebene des Oberdecks 4 geschwenkt und
fest mit dem Eisenbahngüterfährschiff 1 verriegelt. Dabei
sind die zugelassenen Toleranzen zwischen den Eisenbahnschienen
in Höhenlage und Abstand zu beachten. Dann werden die dem
Oberdeck 4 zugeordneten Fender 14 gegen die auf Höhe des
Oberdecks 4 am Schiffskörper befestigten Stützelemente 15
gefahren und auf diese Weise eine Horizontalbewegung des
Eisenbahngüterfährschiffes 1 in der Ebene des Oberdecks 4
verhindert.
In dieser Stellung erfolgt das Entladen der Eisenbahnwaggons
2 in Form von Zugverbänden, d. h. zusammengekoppelten Eisen
bahnwaggons 2, wobei die Zugverbände beispielsweise ein
Transportgewicht von ca. 1600 t aufweisen. Der Entladevor
gang beginnt mit den Eisenbahnwaggons 2 vom Gleis III,
danach werden gleichzeitig die Gleise II und IV und
schließlich gleichzeitig die Gleise I und V entladen.
Ist das Oberdeck 4 entladen, werden die Verriegelungen der
Rampe 7 gelöst und diese hochgeschwenkt sowie die Fender 14
des Oberdecks 4 gelöst. Danach wird die untere Rampe 6
mittels des Hubtragswerkes 13 auf die Höhe des Hauptdeckes 3
bewegt und mit dem Eisenbahngüterfährschiff 1 verriegelt.
Die Fender 14 für das Hauptdeck 3 werden mit den auf Höhe
des Hauptdecks 3 am Schiffskörper befestigten Stützelemente
15 in Eingriff gebracht, so daß wiederum eine Horizontal
bewegung des Eisenbahngüterfährschiffes in der Ebene des
Hauptdecks 3 ausgeschlossen ist. Danach kann der Entlade
vorgang entsprechend dem Entladevorgang des Oberdecks 4
durchgeführt werden.
Nach Beendigung des Entladevorgangs wird das Eisenbahngüter
fährschiff 1 in umgekehrter Reihenfolge beladen, d. h. es
erfolgt zunächst das Beladen des noch mit der unteren Rampe
6 verbundenen und gegen Horizontalbewegungen blockierten
Hauptdecks 3 und danach in entsprechender Weise das Beladen
des Oberdecks 4. Diese Reihenfolge gewährleistet günstige
Stabilitätsbewegungen für das Eisenbahngüterfährschiff 1.
Beim Entladen sowie beim Beladen wird eine beginnende
Krängung des Eisenbahngüterfährschiffes durch eine auf ihr
angeordnete Krängungsausgleichsanlage beeinflußt und inner
halb bestimmter, vorgegebener Grenzen gehalten.
Nach Beendigung des Beladungsvorgangs werden die Verbin
dungen zwischen Eisenbahngüterfährschiff und Laderampe 5
sowie zwischen Eisenbahngüterfährschiff und den Fendern 14
gelöst sowie die Vertäuung gelöst, und das Eisenbahngüter
fährschiff kann nach Schließen des Heckverschlusses aus
laufen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Be- und Entladen eines in einem Fährbecken
(10) befindlichen Eisenbahngüterfährschiffes (1) mit
mehreren Decks (3, 4), insbesondere eines Zweideck-Eisen
bahngüterfährschiffes, das auf jedem der Decks (3; 4)
eine Gleisanordnung (I, II, III, IV, V) aufweist, über
eine mehretagige Laderampe (5), deren einzelne Rampen (6;
7) unabhängig voneinander in eine Be- und Entladestellung
für das zugehörige Deck (3; 4) verfahrbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Eisenbahngüterfährschiff (1) im
Fährbecken (10) mittels einer auf Höhe des jeweils zu be-
und entladenden Decks (3; 4) angreifenden, diesem Deck
(3; 4) zugeordneten, zwischen einer Ruhestellung und
einer Arbeitsstellung verschiebbaren, landseitigen Fen
deranordnung gegen Verlagerung in der Decksebene senk
recht zur Schiffslängsachse gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Be- und Entladen eines
Zweideck-Eisenbahngüterfährschiffes (1), dadurch gekenn
zeichnet, daß der Be- und Entladevorgang für das Oberdeck
(4) über einen am Ladeende des Oberdecks (4) befind
lichen, gegenüber dessen Basis erhöhten Bereich erfolgt.
3. Landseitige Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch 1 oder 2, mit einer am Rand eines
Fährbeckens (10) vorgesehenen, mehretagigen Laderampe (5)
mit unabhängig voneinander in eine Be- und Entladestel
lung bringbaren Rampen (6; 7), gekennzeichnet durch in
Arbeitsstellungen bewegbare, dem jeweiligen Deck (3; 4)
zugeordnete Fender (14), von denen zwei einander gegen
überliegend an den der Laderampe (5) benachbarten Seiten
des Fährbeckens (10) und näher zur Laderampe (5) als der
dritte Fender (14) vorgesehen sind.
4. Landseitige Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an der gleichen Seite des Fährbeckens
(10) vorgesehenen Fender (14) sich an einer Pier (11)
befinden.
5. Schiffsseitige Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ober
deck (4) am Ladeende (8) gegenüber der Basis des
Oberdecks (4) erhöht ist und von dort aus geradlinig oder
gekrümmt in die Basis übergeht.
6. Schiffsseitige Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Übergang (9) vom erhöhten Bereich zur
Basis mindestens die Länge eines Eisenbahnwaggons hat.
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