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Warmgewindewalzmaschine für Holzgewinde. Bei den bisher bekannten
Warmgewindewalzmaschinen für Holzgewinde, wie sie beispielsweise zur Herstellung
von Schwellenschrauben benutzt werden, findet die Ableitung der Offnungs- und Schlußbewegung
für die Gewindewalze zumeist von der Hauptantriebsspindel mittels Vorgeleges statt.
Es sind zu diesem Zwecke außer den drei Spindeln für den Antrieb der Gewindewalzen
noch eine weitere Transmissionsachse erforderlich, die eine ausrückbare Kupplung
trägt, welche zum Schließen der Walzen mittels eines verwickelten Mechanismus von
Hand oder durch Fußtritt eingerückt und selbsttätig durch einen Anschlag wieder
ausgerückt wird, der sich am Führungsschlitten für das Werkstück befindet, das durch
die Gewindewalzen in die Maschine hineingezogen wird.
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Da diese Kupplung während des Gewind°-walzens sich unter dem von den
Walzen auf das Werkstück auszuübenden Druck in Spannung befindet, erfolgt die Ausrückung
der Kupplung und damit das Öffnen der Gewindewalzen nicht mit der Genauigkeit und
Schnelligkeit, die zur Erzielung eines gleichen Abstandes des Gewindebeginns vom
Kopf, der beispielsweise bei Schwellenschrauben von den Behörden genau vorgeschrieben
ist, notwendig ist. Die Folge davon ist eine ungleichmäßige, den Vorschriften nicht
vollständig entsprechende Ware. Des weiteren unterliegt aber insbesondere der Mechanismus,
welcher von dieser Transmissionswelle aus die Öffnung der Walzen bewirkt, einem
starken Verschleiß, der in Rücksicht auf die Abnahmefähigkeit der Ware eine sorgfältige,
den Betrieb erheblich verteuernde Unterhaltung der Teile erfordert.
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Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Warmgewindewalzmaschine, bei
welcher die vorgeschilderten Übelstände beseitigt sind. Sie besteht darin, daß die
Schlußbewegung der Gewindewalzen unabhängig von der Hauptantriebachse der Maschine
mittels Fußtrittes oder von Hand unter gleichzeitiger Sperrung der Walzeneinstellvorrichtung
erfolgt, die vermittels durch das Vorrücken des Werkstückschlittens gespannter Federn
oder Gewichtswirkung beim Hubende des Schlittens selbsttätig von diesem ausgelöst
wird, so daß das Öffnen der Walzen und die Zurücknahme des Werkstückschlittens gleichzeitig
mit großer Geschwindigkeit erfolgen. Diese Anordnung vereinfacht und verbilligt
nicht nur die Maschine erheblich und verringert die Anzahl der bewegten durch den
Walzdruck beanspruchten Teile derselben, sie bedeutet gleichzeitig auch eine Erhöhung
der Leistungsfähigkeit der Maschine und der Genauigkeit des Walzerzeugnisses.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist die neue Anordnung in Abb. x bis
5 beispielsweise an einer Gewindewalznraschine mit einer fest gelagerten oberen
und zwei mittels Gewinde radial verstellbaren unteren Gewindewalzen und in Abb.
6 bis 9 an einer Gewindewalzmaschine, bei welcher sämtliche drei Gewindewalzen durch
Kniehebelwirkung verstellbar sind.
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In Abb. i bis 5 bedeuten i die drei Antriebsspindeln für die Gewindewalzen,
z die
Gewindewalzen, deren obere festgelagert ist, 3 den Kopf der
Gewindewalzmaschine, in welchem die Achse 4 für die Anstellung der unteren beiden
Gewindewalzen gelagert und die Führungen 5 für die radiale Anstellurg derselben
untergebracht sind, welche mittels der Kegelräderpaare 6 und der Schrauben 7 bewirkt
wird.
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Der aus dem Kopf der Maschine heraustretende Teil der Achse 4 trägt
einen Bund 8 und einen losen Hebel g, welcher zwecks Anpassung der Walzenentfernung
an den zu walzenden Kerndurchmesser des Gewindes verstellbar mittels der -Schrauben
oder in sonst bekannter Weise, etwa durch feine Verzahnung, mit dem Bunde 8 verbunden
ist. Die Nabe des Hebels g trägt eine Nase so, hinter welche die am Maschinenkopfe
gelagerte und gegen diesen abgefederte Sperrklinke ir faßt. In der Mitte trägt die
Achse 4 ein Zahnrad i2, welches in eine Zahnstange i3 eingreift. Diese Zahnstange
13 greift mit ihrem runden Fortsatz am Doppelhebel 14, welcher seinerseits
in einer Traverse 15 an den beiden Führungen 16 für den Werkstückschlitten 2o gelagert
ist, an.
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Auf der Zahnstangenfortsetzung befindet sich eine lose Schraubenfeder
17 und ein aufgeklemmter Bund 18, gegen welchen die Feder Z7 durch den am Werkstückschlitten
2o befestigten Anschlag ig zusammengepreßt werden kann. In dem anderen Schenkel
des Doppelhebels 14 ist eine Nuß 21: gelagert, in welcher eine am Anschlag ig angreifende
Rückzugstange 22 für den Werkstückschlitten ruht. Diese Rückzugstange 22 trägt auf
ihrem freistehenden Ende gleichfalls eine lose Schraubenfeder 23, die sich beim
Vorschieben des Werkstückschlittens gegen die Nuß 21 spannt. Auf der Achse des Doppelhebels
14 sitzt noch fest der Hebel 24, an welchem das Gestänge 25 des Fußtrittes 26 angreift.
27 ist ein am Werkstückschlitten 2o befestigter verstellbarer Anschlagbolzen, welcher
in der vorbewegten Stellung des Werkstückschlittens gegen die Sperrklinke ii anstößt
und die Gewindelänge auf der Holzschraube bedingt.
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Der Arbeitsgang vollzieht sich nun in folgender Weise: Der Fußtritthebel
26 (Abb. i) wird in die Lage in Abb. 5 gebracht. Dadurch werden die Gewindewalzen
zusammengestellt und vermittels der Zahnstange 13 und des Zahnrades 12 die Achse
4 und der Hebel g so weit gedreht, daß die Sperrklinke ii hinter die Nase io faßt,
die Schlußstellung der Walzen sichernd. Gleichzeitig wird in den mit zweckdienlich
ausgestalteten Haltern versehenen Werkstückschlitten das mit Gewinde zu versehende
Material eingelegt und dieser durch Handgriff 28 den Walzen genähert, welche das
Werkstück schnell fassen und es in die Maschine hinein.-ziehen. Durch die fortschreitende
Bewegung des Werkstückschlittens werden beide Federn 17 und 23 gespannt. Sobald
die erforderliche Gewindelänge erreicht ist, stößt der Anschlag 27 gegen die Sperrklinke
ii, der Hebel g wird frei und schlägt unter dem Druck der Federn 17 und infolge
des Walzdrucks in die Lage nach Abb. = zurück, die Walzen öffnend, das Walzstück
freigebend, wobei durch die Feder 23 der Werkstückschlitten mit großer Geschwindigkeit
in seine Anfangsstellung (Abb. i) zurückgeschleudert wird. Dabei wird der Fußtritt
durch das Gestänge 25 hochgezogen und für ein neues Arbeitsspiel freigegeben.
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Die Anordnung nach Abb. 6 bis g ist von der geschilderten nur insofern
abweichend, als die Feder 17 in Abb. i durch das Eigengewicht des Hebels 3o ersetzt
wird. Die Schlußstellung der Gewindewalzen wird dort durch Drehung der Nabe des
Hebels 30 mittels der Stützen 31 bewirkt. Gedreht wird der Hebel 3o durch
Zahnstange 32 und Zahnrad 33 auf der Achse 35, und zwar unter Zuhilfenahme eines
Zwischenhebels 38 mit Rolle 39 zwecks Anpassung der Walzenstellung an den
Kerndurchmesser des zu erzeugenden Gewindes. Die Sperrklinke 37 liegt hier horizontal
und hält die Gewindewalzen durch Sperrung der Zahnstange 32 in der geschlossenen
Stellung.
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Der Arbeitsgang ist-im übrigen der gleiche wie bei der vorherbeschriebenen
Anordnung. Die Arbeit an diesen neuen Gewindewalzmaschinen stellt derart geringe
Anforderungen an die Kräfte der Bedienungsperson, daß dafür nur noch weibliche oder
jugendliche Arbeiter in Betracht kommen.
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Die neue Gewindewalzmaschine besitzt den weiteren erheblichen Vorzug,
daß sämtliche übertragungsmechanismen zum Zusammenstellen der Gewindewalzen zwischen
denselben und der Hauptantriebsachse fortfallen, die neue Betätigungsvorrichtung
für den Walzen schluß von der größten Einfachheit, gut zugänglich, leicht schmierbar
und unterhaltungsfähig ist. An jeder vorhandenen Gewindewalzmaschine kann die neue
Vorrichtung leicht angebracht werden.
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Die dargestellten Ausführungsformen können natürlich nur als Beispiel
gelten, denn es bleibt für die Erfindung gleichgültig, ob die eine oder andere Bewegungsübertragung
auf andere bekannte Weise erfolgt oder ob die Schließung der Walzen anstatt mittels
Fußtrittes unmittelbar oder mittelbar von Hand erfolgt.