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Vorrichtung zum Lagern einer Brücke beim Verschub
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lagern der Unterseite
einer Brücke auf einer feststehenden Unterlage beim Längs- oder Querverschub, mit
Gleitflächen aus Kunststoff mit geringerem Reibungskoeffizienten.
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Beim Verschub von Brücken in Quer- und Längsrichtung sind im allgemeinen
zwei Verschubarten bekannt. Entweder ordnet man das Verschublager an der Brückenunterseite
an und gleitet mit einer unten liegenden Gleitfläche über eine auf ganzer Verschublänge
vorhandene Bahn oder man gleitet mit der Brückenunterseite über ein stationäres
Verschublager mit oben liegender Gleitfläche. Die erste Verschubart erlaubt ein
exaktes Zentrieren des Lagers zum Brückensteg, erfordert aber eine entsprechend
lange Verschubbahn. Die zweite Art benötigt keine Verschubbahn, hat aber den Nachteil,
daß bei der, unvermeidlichen Querbewegungen der Brücke keine Zentrierung des Brückenstegs
zum Verschublager mehr gegeben ist und somit die entstehenden Exzentrizitätsmomente
bei der Bemessung der Brücke berücksichtigt werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten
Art derart zu verbessern, daß bei beliebig langen Verschubwegen ein geringer Material-
und Arbeitsaufwand erforderlich ist und eine exakte Lage der Gleitlagerflächen auch
dann erreicht wird, wenn die Brücke quer zur Hauptverschubrichtung sich bewegt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß paarweise jeweils
zwei Kunststoffgleitflächen übereinander angeordnet sind, von denen eine die Brückenbewegung
in Hauptverschubrichtung und die andere die Brückenbewegung dazu quer zuläßt.
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Die Vorrichtung ermöglicht beliebig lange Verschubwege einer Brücke
bei geringem Material- und Arbeitsaufwand. Auch bei einem Wandern der Brücke quer
z ur zur Hauptverschubrichtung kann stets eine exakte Lage der Gleitlagerflächen
erreicht werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die obere Gleitfläche die Hauptverschubrichtung
und die untere Gleitfläche eine dazu quer verlaufende Bewegung zuläßt. Eine exakt
gesteuerte Bewegung der Vorrichtung entsprechend einem seitlichen Auswandern wird
dadurch geschaffen, daß das oder die die Gleitflächen bildende Kunststoffelement(e)
durch die Brücke in der zulässigen Stellung gehalten und verschiebbar ist bzw. sind.
Hierbei kann an der Brückenunterseite mindestens ein Teil vorstehen, das die Vorrichtung
führt.
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Eine konstruktiv besonders einfache Ausführung wird dadurch geschaffen,
daß das auf der oberen Gleitfläche aufliegende Teil der Brückenunterseite ein nach
unten vorstehendes, in Verschubrichtung, insbesondere in Brückenlängsrichtung angeordnetes
Profil ist. Hierbei kann das Profil
mit seinen Seitenflächen zwischen
nach oben vorspringenden Anschlägen oder Führungsstücken der Vorrichtung einliegen.
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Eine konstruktiv vorteilhafte Ausführung wird dann erzielt, wenn die
obere Gleitfläche von einem Kunststoffelement gebildet wird, das in einer nach oben
offenen Ausnehmung der Vorrichtung einliegt, und die untere Gleitfläche von einem
Kunststoffelement gebildet wird, das in einer nach unten offenen Ausnehmung der
Vorrichtung einliegt. Alternativ können aber auch die beiden übereinander angeordneten
Gleitflächen der Ober- und Unterseite eines einzigen Kunststoffelementes gebildet
werden, das die Vorrichtung von oben nach unten durchdringt. Hierdurch ist noch
ein einziges Kunststoffelement zur Bildung beider Gleitflächen erforderlich.
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Eine verhältnismäßig große Lagerfläche bei großen Brücken oder Brückenteilen
kann dadurch erreicht werden, daß mehrere paarweise übereinander angeordnete Gleitflächen
hintereinander in einer waagerechten Platte größerer Länge als Breite gelagert sind,
die längs zur Verschubrichtung angeordnet ist. Hierbei kann die Platte in Verschubrichtung
stirnseitig an einem Anschlag der Unterlage anliegen.
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Der Reibungskoeffizient kann weiter dadurch verringert werden, daß
den Gleitflächen durch Kanäle ein Schmiermittel, insbesondere Silikonfett zuführbar
ist. Dabei können die Gleitflächen für das Schmiermittel Nuten und/oder taschenförmige
Vertiefungen aufweisen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen
senkrechten Schnitt durch ein Lager quer zur Verschubrichtung, mit zwei voneinander
getrennten Kunststoffelementen; Fig. 2 einen Schnitt entsprechend Fig. 1 mit einem
einzigen Kunststoffelement; Fig. 3 einen Schnitt nach Fig. 1 mit zwei Kunststoffelementen
in einer weiteren alternativen Ausführungsform; und Fig. 4 eine Draufsicht auf die
Vorrichtung nach Fig. 3 bei nicht dargestellter Brücke.
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Auf der Oberseite eines festen Untergrundes, insbesondere eines Brückenpfeilers,
ist eine feststehende Unterlage 1 befestigt, die von einer Stahlplatte gebildet
sein kann.
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Auf der Unterlage 1 liegt eine Lagervorrichtung 2 größerer Länge als
Breite, auf der die Unterseite 3 einer Brücke 4 verschieblich gelagert ist. Hierzu
ist an der Brückenunterseite 3 ein im Querschnitt rechteckförmiges Stahlprofil 5
angeschweißt, das in Verschubrichtung über die gesamte Brückenlänge zumindest so
weit verläuft wie ein Verschub erfolgen soll.
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Die in Fig. 1 dargestellte Lagervorrichtung 2 weist über ihre gesamte
Länge eine Stahlplatte 6 auf, in der an der Unter- und Oberseite miteinander senkrecht
fluchtend rechteckförmige Ausnehmungen 7 eingebracht sind, in denen Kunststoffelemente
8, 9 einliegen, wobei die Kunststoffelemente die Stahlplatte 6 an der Ober- bzw.
Unterseite überragen.
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Als Kunststoff wird vorzugsweise Polytetrafluoräthylen verwendet.
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Die Kunststoffelemente 8, 9 liegen exakt übereinander, wobei
das
obere Kunststoffelement 8 eine obere erste waagerechte Gleitfläche 10 bildet, auf
der das Profil 5 mit seiner Unterseite aufliegt. Das untere Kunststoffelement 9
bildet eine untere waagerechte zweite Gleitfläche 11, die auf der Unterlage 1 verschieblich
liegt. Statt einem einzigen Paar von Kunststoffelementen 8, 9 können auch mehrere
Paare hintereinander in Verschubrichtung angeordnet sein, wie dies in Fig. 4 dargestellt
ist. Die Vorrichtung 2 ist in Verschubrichtung unbeweglich und wird durch einen
Anschlag 12, der an der Unterlage 1 befestigt ist, daran gehindert, mit der Brücke
in Verschubrichtung zu wandern.
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Das Profil 5 gleitet somit über die Flächen 10 hinweg, ohne die Vorrichtung
2 in dieser Richtung mitzunehmen. Dagegen ist die Vorrichtung 2 gegenüber der Unterlage
1 quer zur Verschubrichtung beweglich, wobei die Fläche 11 auf der Unterlage 1 gleitet.
Hierdurch bleibt die Vorrichtung 2 stets exakt unter dem Profil 5,und damit in der
optimalen Lagerungsposition, wenn die Brücke während des Verschubs seitlich wandert
Damit die Vorrichtung 2 sich quer zur Verschubrichtung exakt mit der Brücke bewegt,
sind seitlich an der Vorrichtung 2 Führungsprofile oder Führungsstücke 13 an beiden
Seiten befestigt, die seitlich am Profil 5 anliegen.
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Fig. 4 zeigt, daß an den beiden Enden der Vorrichtung 2 jeweils zwei
Führungsstücke ausreichen, um die Vorrichtung an dem Profil 5 in der Querrichtung
exakt zu halten.
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Statt Führungsstücke 13 können auch nicht dargestellte Führungen vorgesehen
sein, die von anderen Teilen der Brücke geführt sind. Ferner können auch an der
Brücke Führungen befestigt sein, die mit der Brücke verschoben werden und seitlich
an der Vorrichtung 2 entlanggleiten, um diese quer zur Verschubrichtung stets in
der richtigen Lage zu halten.
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Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der nach Fig.
1 dadurch, daß in die Stahlplatte 6 keine Ausnehmungen 7 eingebracht sind, sondern
auf der Ober- und Unterseite Profile 14 längs befestigt sind, die zusammen mit quer
angeordneten Profilen Aufnahmetaschen für die Kunststoffelemente 8, 9 bilden. Ferner
kann in einer weiteren Alternative auf der Ober- und Unterseite der Stahlplatte
6 jeweils ein Rahmen 15 etwa gleicher Größe wie die Stahlplatte 6 befestigt sein,
der die Ausnehmungen 7 für die Kunststoffelemente 8, 9 bildet.(siehe Fig. 4).
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In Fig. 3 sind die Führungsstücke 13 nicht dargestellt, da die Vorrichtung
2 in einem mittleren Bereich außerhalb der Führungsstücke geschnitten dargestellt
ist.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 1 dadurch, daß statt zweier Kunststoffelemente 8, 9 ein einziges Kunststoffelement
8a vorgesehen ist, dessen Oberseite die Gleitfläche 10 und dessen Unterseite die
Gleitfläche 11 bildet. Das Kunststoffelement 8a weist eine größere Höhe als die
Stahlplatte 6 auf und durchdringt diese in öffnungen 16 gleicher Größe.
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Die Kunststoffelemente 8, 8a, 9 weisen in ihren Gleitflächen 10, 11
Nuten und taschenförmige Vertiefungen auf, denen über Kanäle im Kunststoff ein Schmiermittel,
insbesondere Silikonfett mit erheblichem Druck zugeführt wird.