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ELASTISCHER WERKZEUGSTIEL
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Die Erfindung betrifft einen elastischen Werkzeugstiel aus Holz, bei
dem die Bruchgefahr erheblich vermindert ist. Durch Aufteilung des Stieles in Längsrichtung
und quer zur Schlagrichtung in zwei oder mehrere Teile, werden die KnickstöBe die
z.B. beim Schlagen eines Hammers auftreten aufgefangen, so daß es nicht zum Reißen
der Längsfaser des Holzes kommt.
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Es sind Werkzeugstiele bekannt, z.B. für Hämmer, Spitzhacken, Beile,
usw., die aus einem möglichst zähen Holz, z.B. Eschenholz, gefertigt, ins Stiel
loch gepreßt und verkeilt sind. Diese Stiele bestehen aus einem Stück und können
etwas konisch ausgebildet sein. Besonders bei schweren Hämmern treten Knickbewegungen
auf, die den Stiel oft schon nach wenigen Schlägen zerbrechen lassen.
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Um der Bruchgefahr entgegenzuwirken, hat man die Einstielöffnung der
Werkzeuge rohrförmig verlängert. Hierdurch wird das Werkzeug wesentlich teurer,
die Bruchgefahr ist trotzdem nicht ausgeschaltet.
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Auch sind Werkzeugstiele bekannt, die aus glasfaserverstärktem Kunststoff
bestehen. Diese Stiele brechen zwar kaum noch, sind aber zu schwer und zu teuer
in der Herstellung.
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Weiter sind Werkzeugstiele bekannt, die aus gestauchtem Holz gefertigt
sind. Diese Stiele brechen zwar nicht so leicht, Jedoch biegt sich der Stiel bei
Gebrauch in alle Richtungen, so daß eine sichere Handhabung des Werkzeuges nicht
möglich ist.
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Dem erfindungsgemäßen Stiel liegt die Aufgabe zu Grunde, die beim
Gebrauch auftretenden Knickbewegungen elastisch aufzufangen und das Brechen des
Stieles weitgehend zu verhindern. Auch sollen die Herstellungskosten niedrig gehalten
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Stiel in
Längsrichtung und quer zur Schlagrichtung, ein- oder mehrmals aufgeschnitten ist.
Der aufgeteilte Stiel wird mittels eines durchgehenden Kunststoff- oder Gewebeschlauches,
oder auch durch mit Abstand voneinander angeordnete Ringe, zusammengehalten. Trifft
nun ein Wekzeug, z.B. Hammer, auf einen harten Gegenstand auf, so werden auftretende
Knickbewegungen des Hammerkopfes durch den Stiel elastisch aufgefangen Trifft der
Hammerkopf beim Schlagen mit der vorderen Kante auf, so möchte er eine Drehbewegung
nach hinten durchführen. Der Stiel fängt diese Drehbewegung auf und bXgt sich nach
unten durch, wobei sich die einzelnen Lagen des Stieles übereinander verschieben.
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Trifft der Hammerkopf beim Schlagen mit der hinteren Kante auf, so
möchte er eine Drehbewegung nach vorne durchführen. Der Stiel fängt diese Drehbewegung
auf und biegt sich nach oben durch.
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Beim Auftreffen der linken oder rechten Kante des Hammerkopfes auf
einen harten Gegenstand dreht sich der Hammerkopf seitlich weg.
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Diese Bewegung wirkt sich weniger auf den Stiel aus. je unelastischer
nun ein Stiel ist, desto härter wirkt sich die Drehbewegung des Hammerkopfes als
Knickbewegung auf den Stiel aus, so daß es zum Bruch kommen kann. Bei dem erfindungsgemäßen
Stiel ist durch die Aufteilung eine große Elastizität gegeben, die weitgehend unabhangig
ist von der Art und Qualität des Holzes.
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Der Schlauch oder die Ringe die den Stiel zusammenhalten, sind mit
Leim oder Stiften befestigt, so daß sie sich auf dem Stiel nicht verschieben können.
Die auf dem Stiel befestigten Ringe verhindern gleichzeitig das Abrutschen der Hand
bei der Handhabung.
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Um nicht einen zu elastischen Stiel zu bekommen, sollte dieser nur
aus zwei, bei dicken Stielen aus drei Einzelteilen bestehen. Eir. zu elastischer
Stiel wirkt sich bei der Handhabung ungünstig aus.
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Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit des Stieles ist es, wenr zwischen
den einzelnen Holzteilen elastische Zwischenlagen, wie z.B. Gummi, angebracht sind.
Um den nötigen Halt in den Stiel zu bekommen, ist das Gummiteil fest mit dem Holz
verbunden. Hierdurch wird der Überzugsschlauch, bzw. die Ringe, überflüssig. Durch
die elastischen Zwischenlagen aus Gummi wird erreicht, daß sich die Holzteile ebenfalls
etwas übereinander verschieben können, so daß die notwendige
Elastizität
erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß beim Einpressen dieses
Stieles in das Werkzeug die Zwischenlage nachgibt und der Stiel sich der Einstielöffnung
der Werkzeuge besser anpaßt.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die beiden Stielteile statt
mit Schlauch oder Ringen, mittels Drahtklammern miteinander zu verbinden.
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In der Zeichnung sind clrei Ausführungsbeispiele des erfindunsgemäßen
elastischen Stieles dargestellt und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch
einen zweigeteilten Stiel mit Hammer und Ringen1 Fig. 2 einen Querschnitt durch
einen Stiel entsprechend der Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch einen dreigeteilten
Stel mit Schlauch, Fig. 4 einen Querschnitt durch einen zweigeteilten Stiel mit
Gummizwischenlage.
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Entsprechend der Fig. 1 + 2 besteht der Stiel aus zwei aufeinanderliegenden
Hölzern (2 3). Die Hölzer (2 3) sind in die Einstielöffnung (6) des Hammerkopfes
(1) eingestielt und mit einem Keil (7) versehen. Die beiden Stielhölzer (2 3) sind
durch Ringe (5) zusammengehalten. Die Ringe (5) sind vorzugsweise aus Kunststoff,
wie z.B.
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Schrumpfschlauch, gefertigt. Die Stielhölzer (2 3) haben an den Berührungsflächen
(4) abgeschrägte Kanten (8) um das Einklemmen der Haut in der Hand zu vermeiden.
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In der Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel mit drei Stielhölzern (9
10 11) im Querschnitt dargestellt. Da der Stiel mit einem durchgehenden Schlauch
(14) (Schrumpfschlauch) umgeben ist, brauchen lie Kanten (8) an den Berührungsflächen
(12 13) nicht abgeschrägt zu sein.
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In dem Ausführungebeispiel Fig. 4 ist ein Stiel im Querschnitt dargestellt.
Der Stiel besteht aus zwei Stielhölzern (15 16) die fest mit einer Gummizwischenlage
(17) verbunden sind. In diesem ?alle braucht der Stiel nicht mit einem Schlauch
oder Kunststoffringel versehen zu sein.