DE3426641C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung aus konzentrischen
Rohrleitungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
Verfahren zum Nachevakuieren der vakuumisolierten
konzentrischen Rohrleitungen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Bei vakuumisolierten Leitungsrohren hat sich gezeigt, daß
nach dem Evakuieren und Verschließen des Ringraumes zwischen
den beiden konzentrischen Rohren Stoffe vorhanden sein
können, die nachgasen. Zu diesen Stoffen gehören
beispielsweise Abstandshalterelemente bzw. auch eine
Superisolierung oder aber auch schlichtweg aus der Fertigung
herrührender Staub. Dieses Nachgasen führt zu einer
Verschlechterung des Vakuums und damit zu einer Minderung der
Isolierqualität.
Um einer solchen Verschlechterung des Vakuums vorzubeugen,
hat man bereits zur Aufrechterhaltung eines Vakuums von
weniger als 10-3 mbar in vakuumisolierten Rohrleitungen oder
-systemen Adsorbtionsmittel etwa auf Basis Aktivkohle,
Aluminiumoxid und dergleichen als sogenannte Molekularsiebe
verwendet. Die Restgase im Ringraum der Rohrleitung oder auch
aus den Rohrwandungen selbst oder den Abstandshaltern bzw.
den Staubteilen diffundierende Gase werden dann auf der
extrem großen Oberfläche des Molekularsiebes angelagert, so
daß ein Gesamtdruck von weniger als 10-3 mbar auch über
längere Zeit im System aufrechterhalten werden kann.
(DE-OS 29 17 844).
Auch hat man bereits vorgeschlagen, im Ringraum sogenannte
chemische Getter vorzusehen, beispielsweise in Form eines
Bandes, welches um das Innenrohr herumgewickelt ist. Auch
sind siebartige Einsätze vorgeschlagen worden, die mit
physikalischem und chemischem Gettermaterial, d. h. mit
Aktivkohle und Zirkondioxyd gefüllt sind. Diese siebartigen
Einsätze werden in den Ringraum zwischen dem Innen- und dem
Außenrohr eingebracht. Nach dem Einbringen der chemischen
Getter wird üblicherweise der Raum evakuiert und anschließend
das Gettermaterial durch Erwärmen aktiviert (GB-PS
12 71 070, US-PS 40 88 456, DE-OS 33 18 524). Auch ist es
bekannt, das Gettermaterial in einer zerstörbaren Kapsel oder
Ampulle in den Vakuumraum einzubringen und die Ampulle bzw.
die Kapsel durch Einwirkung von außen zu zerstören (DE-AS
11 34 398, DD-PS 1 57 013).
Das Einbringen von Gettermaterial in den Ringraum von
vakuumisolierten Leitungsrohren ist in jedem Fall recht
aufwendig. Darüberhinaus ist ein Auswechseln verbrauchten
Gettermaterials bei großen Rohrlängen nur schwer möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für
Rohrleitungen, die ohne Gettermaterial im Ringraum zwischen
den Rohren auskommen, eine Möglichkeit anzugeben, bei einer
unvorhergesehenen Verschlechterung des Vakuums das gewünschte
Vakuum wieder aufzubringen.
Diese Aufgabe wird bei einer Anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße nachträgliche Anschließen einer
Getterpumpe an den Ringraum zwischen zwei konzentrischen
Rohren ermöglicht somit ein Nachevakuieren des Vakuums, ohne
daß Außenluft in den Ringraum eindringen kann. Der
Ventileinsatz wird durch Drehen der Getterpumpe über eine mit
der Getterpumpe und dem Ventileinsatz fest verbundene Welle
geöffnet. Dabei ist es wesentlich, daß die Welle und das sie
umgebende flexible Metallrohr aus der Drehachse des
Ventileinsatzes heraus gebogen ist. Beim Drehen der
Getterpumpe um die Drehachse des Ventileinsatzes wird der
Ventileinsatz aus seinem Gewinde herausgedreht, ohne daß eine
Relativbewegung zwischen dem flexiblen Metallrohr und dem
Flansch des Ventileinsatzes auftritt. An dieser Stelle können
also metallische Dichtungen verwendet werden. Das flexible
Metallrohr ist an die Getterpumpe angeschweißt. Das
Evakuieren des Ringraums zwischen der Welle und dem flexiblen
Metallrohr geschieht zweckmäßigerweise über einen
Pumpanschluß und eine an diesen Pumpanschluß angeschlossene
Vakuumpumpe. Die Vakuumpumpe bleibt so lange angestellt, bis
die Aktivierung der Getterpumpe abgeschlossen ist. Erst dann
wird der Pumpanschluß abgequetscht und die Vakuumpumpe
entfernt. Das Abquetschen des Pumpanschlusses nach der
Aktivierung der Getterpumpe hat den Vorteil, daß aus dem
Gettermaterial frei werdende Gase noch durch die Pumpe
abgesaugt werden können, so daß das Gettermaterial lediglich
für die im Ringraum zwischen den Rohren befindlichen
Restmoleküle verwendet werden kann.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 3. Das Verfahren zeichnet sich aus
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 3.
Wie bereits oben beschrieben, ist es wesentlich, daß die
Welle und das flexible Metallrohr aus der Drehachse des
Ventileinsatzes herausgeschwenkt ist. Dadurch, daß keine
Relativbewegung beim Drehen des Ventileinsatzes zwischen dem
flexiblen Metallrohr und dem den Ventileinsatz tragenden
Flansch auftritt, kann der vakuumdichte Anschluß des
flexiblen Metallrohres an den Pumpflansch durch
Metallringdichtungen abgedichtet sein. Metallringdichtungen
haben gegenüber Kunststoff- oder Gummidichtungen den Vorteil,
daß sie dauerhaft vakuumdicht sind.
Die Erfindung ist anhand der in den Fig. 1 und 2
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
Die Rohrleitung besteht aus einem gewellten Innenrohr 1,
einem gewellten Außenrohr 2 und dem zwischen den Rohren 1 und
2 befindlichen evakuierten Ringraum 3. An das Ende dieser
Rohrleitung ist ein Anschlußflansch 4 angebracht, in den das
Innenrohr 1, wie bei 5 dargestellt, eingeschweißt ist. Das
Außenrohr 2 ist gegenüber dem Innenrohr abgesetzt und an ein
Rohrstück 6 vakuumdicht angeschweißt, dessen freies Ende bei
7 an den Flansch 4 ebenfalls vakuumdicht angeschweißt ist. In
das Rohrstück 6 ist ein Pumpanschluß 8 mit Flansch
eingeschweißt, der in seinem Inneren den Ventileinsatz 9
trägt. Nach dem Evakuieren der Rohrleitung wird der
Ventileinsatz 9 geschlossen.
Tritt nun bei einer solchen Rohrleitung eine Verschlechterung
des Vakuums im Ringraum 3 auf, muß der Ringraum 3
nachevakuiert werden. Hierzu setzt man auf den Pumpflansch 8,
wie in der Fig. 1 dargestellt, den Flansch 10 und verspannt
den Flansch 10 fest mit dem Flansch des Pumpeinsatzes 8 unter
Zwischenlegung einer Metallringdichtung 11. Der Ventileinsatz
9 weist eine vorzugsweise sechskantige Ausnehmung 12 auf, in
die das entsprechend sechskantig geformte Ende 13 einer Welle
14 eingeführt wird. Die Welle 14 ist von einem flexiblen
Metallrohr 15, vorzugsweise einem Wellrohr, umgeben, welches
vakuumdicht an den Flansch 10 angeschweißt ist. Das andere
Ende der Welle 14 ist mechanisch fest über ein nicht näher
bezeichnetes Lager drehbar mit einer Getterpumpe 16
verbunden. Das Ende des flexiblen Metallrohres 15 ist
ebenfalls vakuumdicht mit der Getterpumpe 16 verschweißt. Die
Welle 14 und das flexible Metallrohr 15 sind aus der
Drehachse A des Ventileinsatzes 9 herausgeschwenkt. Beim
Drehen der Getterpumpe 16 um die Achse A wird die Welle 14
gedreht und kann den Ventileinsatz 9 bewegen. Der
Ventileinsatz 9 ist mittels eines Gewindes 17 in ein Gewinde
18 im Pumpflansch ein- bzw. ausschraubbar. Nach dem Einsetzen
des Sechskantes 13 in die entsprechende Ausnehmung 12 im
Ventileinsatz 9 sowie der vakuumdichten Verbindung zwischen
dem Pumpflansch 8 und dem Flansch 10 wird über einen
Pumpenanschlußstutzen 19 und eine nicht mehr dargestellte
Vakuumpumpe der Ringraum 20 zwischen der Welle 14 und dem
flexiblen Metallrohr 15 evakuiert. Nachdem das gewünschte
Vakuum erreicht ist, wird die Getterpumpe 16 aktiviert, d. h.
auf ca. 350° erwärmt, wobei die Pumpe weiterhin angeschaltet
bleibt. Nach Erreichen der Aktivierungstemperatur wird der
Pumpenanschlußstutzen 19 vakuumdicht abgequetscht und die
Pumpe entfernt. Nun wird durch Drehen der Getterpumpe 16 um
die Drehachse A der Ventileinsatz 9 aus dem Pumpstutzen 8
herausgedreht, bis er eine Verbindung zwischen dem Ringraum
20 und dem Ringraum 3 der Rohrleitung freigibt. Restgase, die
sich in dem Ringraum 3 befinden, werden nun von der
Getterpumpe 16 eingefangen.
Claims (4)
1. Anordnung aus konzentrischen Rohrleitungen, die aus
einem mediumführenden metallischen Innenrohr und einem
metallischen Außenrohr bestehen, die durch
Abstandshalter in konzentrischer Anordnung zueinander
gehalten sind und wobei der Ringraum zwischen den Rohren
evakuiert ist und ein vakuumdicht verschließbarer
Ventileinsatz zum Evakuieren des Ringraumes vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ventileinsatz
(8, 9) ein flexibles Metallrohr (15) vakuumdicht
angeschlossen ist, daß an das andere Ende des flexiblen
Metallrohres (15) eine Getterpumpe (16) ebenfalls
vakuumdicht angeschlossen ist und daß im Innern des
flexiblen Metallrohres (15) eine Welle (14) vorgesehen
ist, die mechanisch fest aber drehbar an die Getterpumpe
(16) angeschlossen ist, wobei die Welle (14) und das sie
umgebende flexible Metallrohr (15) aus der Drehachse des
Ventileinsatzes (8, 9) heraus gebogen ist und die Welle
(14) mit einem im Querschnitt eckigen Ende (13) in den
Ventileinsatz (8, 9, 12) eingesteckt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das flexible Metallrohr (15) gegenüber der Getterpumpe
(16) und dem Flansch (8) des Ventileinsatzes (9) mit
Metallringdichtungen (11) abgedichtet ist.
3. Verfahren zum Nachevakuieren der vakuumisolierten
konzentrischen Rohrleitungen entsprechend Anspruch 1,
die aus einem mediumführenden metallischen Innenrohr und
einem metallischen Außenrohr bestehen, die durch
Abstandshalter in konzentrischer Anordnung zueinander
gehalten sind und wobei der Ringraum zwischen den Rohren
evakuiert ist und ein vakuumdicht verschließbarer
Ventileinsatz zum Evakuieren des Ringraumes vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ventileinsatz
(8, 9) eine Getterpumpe (16) über ein flexibles
Metallrohr (15) vakuumdicht angeschlossen wird, daß der
Innenraum (20) des Metallrohres (15) über einen
Pumpanschluß (19) evakuiert wird, daß die Verbindung
zwischen dem Ringraum (3) zwischen den Rohren (1, 2) und
dem Innenraum (20) des Metallrohres (15) durch Drehen
der Getterpumpe (16) über eine mit der Getterpumpe (16)
und dem Ventileinsatz (8, 9) verbundene Welle (14)
geöffnet wird, wobei die Welle (14) und das sie
umgebende flexible Metallrohr (15) aus der Drehachse des
Ventileinsatzes (8, 9) herausgebogen ist und die
Getterpumpe (16) durch Erwärmen aktiviert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Aktivieren der Getterpumpe (16) der
Pumpanschluß (19) abgedichtet wird.
Priority Applications (1)
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DE19843426641 DE3426641A1 (de) | 1984-07-19 | 1984-07-19 | Verfahren zum nachevakuieren von vakuumisolierten konzentrischen rohrleitungen |
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Publications (2)
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DE3426641C2 true DE3426641C2 (de) | 1992-01-02 |
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Family Applications (1)
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