DE3426517A1 - Verfahren zur dampferzeugung, und die dabei erhaltene aluminiumoxidzusammensetzung - Google Patents
Verfahren zur dampferzeugung, und die dabei erhaltene aluminiumoxidzusammensetzungInfo
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Description
-4-Beschreibung P 18 900
Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Dampferzeugung für dampfverbrauchende Verfahren.
5
Dieses sowie andere Ziele, die aus der folgenden Diskussion ersichtlich sind, werden erfindungsgemäß dadurch erzielt,
daß eine Wasser enthaltende feste Substanz zur Dampferzeugung erhitzt wird.
Die Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft zusammen mit der Entfernung von Wasser aus Aluminiumhydroxid zur Herstellung
von Aluminiumoxid, insbesondere als Beschickung für das elektrolytische Hall-Heroult-Verfahren zur Erzeugung
von Aluminiummetall', anwenden. Das Aluminiumhydroxid wird in feuchtem oder trockenem Zustand in einer Zersetzungsvorrichtung
unter selbst-fluidisierenden bzw. selbst-verwirbelnden Bedingungen oder fluidisiert bzw. verwirbelt durch
Dampf, und ohne Kontakt mit Abgasen von der Verbrennung von Brennstoff, erhitzt, so daß reiner Dampf erhalten wird.
Die Drücke liegen typischerweise im Bereich von 1,37 χ 10 bis 34,5 χ 10 Pa absol. (20 bis 500 psia), so daß sich der
Dampf bei einem zur Verwendung geeigneten Druck befindet. Dieser Dampf ist zur Verwendung als Verfahrensdampf in
einer Bayer-Raffinationsanlage, sowie auch zur Energieerzeugung in üblichen Dampfmaschinen oder Turbinen geeignet.
Man erhält neue Aluminiumoxidprodukte. Es wird ein wichtiger Vorteil erzielt, da ein geringerer Bruch der Teilchen
während der Entfernung von Wasser auftritt, als während des Kalzinierens durch Entspannung oder im Brennofen, den
bekannten Techniken zur Wasserentfernung. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, daß ein Aluminiumoxidprodukt erzielt werden kann, das charakterisiert ist durch eine verringerte
Menge des Aluminiumoxidtyps mit paralleler Rißbildung, der erhalten wird durch Kalzinieren von Aluminiumhydroxid bei
Atmosphärendruck, durch Entspannen und im Brennofen. Das erfindungsgemäße Aluminiumoxidprodukt ist stärker als Aluminiumoxid,
das durch Kalzinierverfahren unter
-δι Atmosphärendruck erzeugt wurde, was durch geringere Abriebindices
angezeigt wird. Als einen weiteren Vorteil zeigen Tests durch Differentialkalorimetrie, daß das Verfahren
etwa 10 % weniger Energie verbraucht, als Kalzinierverfahren
durch Entspannung oder im Brennofen, wobei diese Einsparungen zusätzlich zu den Energieeinsparungen erfolgen,
die durch Verwendung des aus dem Aluminiumhydroxid kommenden Dampfes erzielt werden.
Die Erzeugung von im wesentlichen reinem Dampf aus Aluminiumhydroxid
(Aluminiumoxid-trihydrat oder abgekürzt "Hydrat") kann unter Verwendung verschiedener Energiequellen durchgeführt
werden. Sowohl direkte als auch indirekte Heizmethoden sind möglich. Die Heizmethode, die zur Anpassung an
eine vorhandene Kalziniervorrichtung am günstigsten ist, ist die Verwendung heißer Verbrennungsgase aus dem Brennofenabschnitt
der Kalziniervorrichtung zur indirekten Erhitzung des Hydrats. Andere Heizmethoden zur indirekten Wärmeübertragung
umfassen die Heizung durch elektrische Widerstände, Heißöl oder Salzbäder, die Induktionsheizung, Laser, Plasmas,
die Verbrennung von Kohle, die Mikrowellenbestrahlung, Kernreaktoren und chemische Reaktoren. Die Hitzequelle kann auch
von anderen Verfahren stammen, wie die Anwendung von heißen Gasen aus einer Kohlevergasungseinheit zur Zersetzung des
Hydrats, oder kann das Hydrat direkt zersetzt werden, wobei es als ein Kühlmittel zur Steuerung eines stark exothermen
Reaktors dient.
Direkte Wärmeübertragungsmethoden zur Trocknung und Zer-Setzung
von Hydrat unter Bildung eines Aluminiumoxidprodukts und von reinem Dampf umfassen die Anwendung im Bett von
elektrischen Widerstandsheizungen, Mikrowellengeneratoren, Lasern und/oder überhitztem Dampf.
Im folgenden werden die beigefügten Figuren kurz beschrieben.
Die Figuren 1A bis 1C stellen ein Verfahrensfließschema
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform dar.
Die Figur 2 ist das Schema einer alternativen Vorrichtung zur Anwendung beim Verfahren der Figur 1.
Die Figuren 3 und 4 sind Raster-Elektronenmikrographien bei
12000-facher Vergrößerung; wobei die Figur 3 von einem erfindungsgemäßen
Produkt stammt und die Figur 4 von einem Produkt des Stands der Technik.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben.
Die Erfindung findet eine bevorzugte Anwendung in Verbindung mit dem Bayer-Verfahren zur Erzeugung von Aluminiumoxid aus
Bauxit. Das Bayer-Verfahren verwendet Dampf, beispielsweise in seinem Dampfkocher, wo Bauxiterz, das vorher in einer
Mahlvorrichtung gebrochen wurde, mit Natriumhydroxidlösung zur Auflösung des Aluminiumgehalts behandelt wird. Die zur
Aufrechterhaltung der Temperatur und der Druckbedingungen der Aufschlämmung in dem Dampfkocher benötigte Hitze wird
durch Dampf geliefert. Diese liegen typischerweise bei 100 bis 300 0C und 6,89 χ 105 bis 34,5 χ 105 Pa absol. (100
bis 500 psia).
Dampf wird beispielsweise auch in dem Verdampfer einer Bayer-Anlage verwendet.
Nimmt man den Dampfkocher als ein Beispiel, so kann der
Dampf die Aufschlämmung direkt durch direktes Einspritzen
in die Aufschlämmung, beispielsweise durch eine Rohröffnung unter der Oberfläche der Aufschlämmung, erhitzen. Aderig 5 nativ kann der Dampf die Aufschlämmung indirekt durch Wärmezufuhr
zu einem Wärmeaustauscher im Kontakt mit der Aufschlämmung erhitzen.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn der Dampf vollständig H2O ist, und somit keine Verdünnungsgase wie Luft enthält.
Beispielsweise sollte der Dampf mindestens 50 Vol.-% Wasser, vorzugsweise mindestens 75 Vol.-% Wasser, und bevorzugter
mindestens 94 oder sogar 100 Vol.-% Wasser sein.
Ein besonderer Vorteil von Dampf, bei dem es sich um reines H2O handelt, ist seine charakteristische Kondensation bei
konstanter Temperatur, wobei eine derartige konstante Temperatur eine Funktion des Druckes ist. Dies ist günstig für
!0 die Temperatursteuerung in dem Dampf verbrauchenden Verfahren.
Beispielsweise kondensiert reiner H9o-Dampf von 7,58
5
χ 10 Pa absol. (110 psia) bei etwa 175 0C und kann dazu verwendet werden, eine Dampfkochertemperatur von etwa 150 0C aufrecht zu erhalten, wobei die Differenz von 25 0C zur 5 Antriebskraft für die Wärmeübertragung verwertet wird.
χ 10 Pa absol. (110 psia) bei etwa 175 0C und kann dazu verwendet werden, eine Dampfkochertemperatur von etwa 150 0C aufrecht zu erhalten, wobei die Differenz von 25 0C zur 5 Antriebskraft für die Wärmeübertragung verwertet wird.
Wenn der Dampf mit anderen Gasen, wie Luft, verdünnt ist, die nicht bei für das Dampf verbrauchende Verfahren interessierenden
Temperaturen kondensierbar sind, so kondensiert
2Q das H2O in dem Dampf über einen Temperaturbereich (was aus
der bekannten Änderung des Taupunkts mit dem Wasserdampf-Partialdruck
ersichtlich ist). Zusätzlich stellen die nichtkondensierbaren Gase eine Abschwächung bzw. Verdünnung der
als H20-Kondensate erhaltenen großen Wärmefreisetzung dar,
2g wobei die durch die nicht-kondensierbaren Gase beim Temperaturabfall
freigesetzte Wärme relativ unbedeutend ist.
Ein Verdünnungsgas, wie C0„, das beispielsweise aus der
Verbrennung eines Kohlenstoff enthaltenden Brennstoffs
OQ stammt, ist äußerst nachteilig im Falle des Erhitzens mit
direktem Dampf in einem Bayer-Verfahren-Dampfkocher, da
das CO2 mit dem zum Auflösen des Aluminiumgehalts in dem
Bauxit benötigten NaOH reagiert. Der NaOH-Verlust erfolgt durch die Reaktion des Typs
2NaOH + CO2 ~>
Na3CO3 + H3O .
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zumindest den ersten
Teil der Kalzinierung von Aluminiumhydroxid, "Hydrat",
3426517 -β-ι durch indirektes oder direktes Erhitzen des Hydrats in einem
geeigneten unter Druck befindlichen Behälter durchzuführen. Dies ermöglicht die Gewinnung von Dampf, der unter
Druck freigesetzt wird durch Verdampfen der freien Feuchtigkeit und Entfernen des chemisch gebundenen Wassers. Der
abgetrennte Dampf kann dann an anderen Stellen der Aluminiumoxid-Verfeinerungsanlage
verwendet werden, wodurch beträchtliche Kosteneinsparungen erzielt werden. Das aus
dem Druckzersetzungsgefäß erhaltene teilweise kalzinierte Aluminiumoxidprodukt kann dann in einer üblichen Kalziniervorrichtung,
wie einem Rotationsofen oder einer stationären Kalziniervorrichtung, kalziniert werden.
So wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung Dampf für das Bayer-Verfahren durch Erhitzen von Aluminiumhydroxid,
Al(OH)3, um es zumindest teilweise zu kalzinieren, gewonnen,
wobei der entwickelte Dampf zur übertragung, zum Beispiel zum Dampfkocher, abgefangen wird. Dies ist im Gegensatz
zu bisherigen Methoden zum Kalzinieren von Al(OH)3, wo die Gase, die vom Kalzinieren kommen, statt Dampf, Brennstoff
abgase sind, die Wasser aus der Verbrennung des Brennstoffs und aus dem Al(OH)., enthalten. Ein Beispiel für eine
Analyse ist in Volumen-%: 8 % CO2, 55,3 % KL·, 2,5 % O2 und
34,2 % H2O, wie ersichtlich aus der Tabelle auf Seite 34
von Schuhmann's Metallurgical Engineering, Bd. 1, Engineering
Principles, Addision Wesley Press Inc., Cambridge, Massachusetts (1952) . Bei einem derartigen Verfahren kommt
das brennende oder verbrannte Brennstoff-Luft-Gemisch in direkten Kontakt mit dem Al(OH) 3 ι wenn es dehydratisiert
wird.
Ein spezieller Vorteil von Al(OH)3 als Feststoff, der als
Dampfquelle verwendet wird, liegt darin, daß der Dampf im wesentlichen 100 %, das heißt, reines H2O, ist. Dies steht
im Gegensatz zu z.B. Sägespänen , wo der Dampf durch organische Verbindungen verunreinigt sein könnte, die ebenfalls
während der Freisetzung von Dampf verflüchtigt werden.
— Q —
Es wird geschätzt, daß etwa ein Drittel des Dampfbedarfs für
ein Bayer-Verfahren aus dem Wasser in dem Al(OH)^-Produkt zugeführt werden kann.
Eine prinzipielle Vorrichtung für das Verfahren ist ein Zersetzungsgefäß. Zwar kann das Zersetzungsverfahren in
jeglicher Kombination eines Druckgefäßes mit indirekter Erwärmung erfolgen, jedoch besteht eine wirksame Methode
zur Durchführung dieses Verfahrens in der Anwendung eines fluidisierten Betts bzw. Wirbelschichtbetts. Im Rahmen der
Erfindung hat es sich gezeigt, daß ein Bett des Hydrats eine selbst-fluidisierende bzw. selbst-verwirbelnde Verhaltensweise
beim Erhitzen entwickelt, aufgrund der Freisetzung des Dampfes bei der Zersetzung. Auf diese Weise
können hohe Ausmaße der Wärmeübertragung auf das sich zersetzende Hydrat, durch Ausnutzung dieser Selbstverwirbelungscharakteristika,
erzielt werden.
Die Figur 1 zeigt eine Ausführungsform, bei der das erfindungsgemäße
Verfahren in Verbindung mit einem Bayer-Verfahren verwendet wird. Die Segmente der Figur 1 zeigen folgendes:
Figur 1A - Ein Bayer-Verfahren unter Verwendung von Dampf aus dem erfindungsgemäßen Verfahren; Figur 1B - die Dampferzeugung gemäß der Erfindung;
Figur 1A - Ein Bayer-Verfahren unter Verwendung von Dampf aus dem erfindungsgemäßen Verfahren; Figur 1B - die Dampferzeugung gemäß der Erfindung;
Figur 1C - eine Entspannungs-Kalζiniervorrichtung, um teilweise
kalziniertes Aluminiumoxid aus der Fig.1B auf einen endgültigen gewünschten Wassergehalt
zu bringen, der zur Anwendung als metallurgisches Aluminiumoxid geeignet ist.
In der Figur 1A wird zuerst Bauxit aus einem Bauxitreservevorrat 10 in einer Mahlvorrichtung 12 gemahlen und anschliessend
zum Dampfkocher 14 geführt, wo er zum Feststoffanteil der in dem Dampfkocher enthaltenen Aufschlämmung beiträgt.
Der flüssige Anteil der Aufschlämmung ist eine in geeigneter
Weise, beispielsweise durch den Verdampfer 16, konzentrierte, NaOH enthaltende wäßrige Lösung.
3426517 -ιοί Anschließend an den Dampfkoch- bzw. Digestionsvorgang wird
die Aufschlämmung zu der Vorrichtung zur Abtrennung des Rückstands 18 geschickt, die Feststoffe die von dem Kochvorgang
zurückbleiben, entfernt . Anschließend wird die von Feststoffen freie Lösung zur Ausfal!vorrichtung 20 geführt,
wo Aluminiumhydroxid, Al(OH)3, kristalline Gibbsitform,
ausgefällt wird. Die resultierende Aufschlämmung wird durch das Filter 22 geführt unter Bildung eines Feststoffanteils
durch die Leitung 24 und eines Flüssigkeitsanteils durch die Leitung 26, der zur Konzentration zur Rückfuhr zum
Dampfkocher 14 durch die Leitung 26 läuft. Der Al(OH)3-Filterkuchenfeststoff
in der Leitung 24 weist sowohl freie Feuchtigkeit bis zu einem Ausmaß von 8 bis 16 Gew.-%, als
auch chemisch gebundenes Wasser in einer Menge von 34,5 Gew.-%, bezogen auf trockenes Al(OH)3, auf.
Andere Stufen können selbstverständlich im Bayer-Verfahren beispielsweise eine kaustische Behandlung unter Verwendung
von Kalk sein. Somit dient die Figur 1A zur Erläuterung, wie das Dampferzeugungsverfahren gemäß der Erfindung mit
einem Bayer-Verfahren allgemein als ein Beispiel für ein Dampf verbrauchendes Verfahren kombiniert werden kann, ohne
dabei auf zahlreiche Feinheiten des Bayer-Verfahrens einzugehen .
Erfindungsgemäß wird Dampf zur Zulieferung zum Dampfkocher
und zu den Verdampfereinheiten des Bayer-Verfahrens durch die Leitungen 28 und 30 durch Erhitzen von Al(OH), in einer
Zersetzungsvorrichtung 32 (Fig. 1B) erzeugt, um freie Feuch-
QQ tigkeit und chemische gebundenes Wasser aus dem Al(OH)3 abzutreiben.
Der Gleichgewichtszustand des entfernten Wassers ist im gasförmigen Zustand. Die Zersetzungsvorrichtung wird
unter einem Druck geeigneter Größenordnung über 10 Pa (1 Atmosphäre bzw. 14,7 psi) Überdruck betrieben, um die
gewünschte Temperatur während der Kondensation des Dampfes im Bayer-Verfahren zu ergeben. Der Druck kann beispielsweise
im Bereich von 1,37 χ 105 bis 17,2 x 105 Pa (20 bis
250 Psig) überdruck liegen.
Die Beschickungseinrichtung 34 ist vorgesehen, um das Al(OH)3
vom im wesentlichen Atmosphärendruck in der Leitung 24 auf den erhöhten Druck, zum Beispiel 1,37 χ 10 bis 17,2 χ 10
Pa überdruck (20 bis 250 psig) der Zersetzungsvorrichtung 32 zu bringen. Die Beschickungsvorrichtung des auf den Seiten
99-120 der Veröffentlichung "Workshop on Critical Coal
Conversion Equipment" für ein kontinuierliches Beschicken von Kohle von einem Zustand bei niedrigem Druck auf einen
Zustand mit hohen Druck, kann für die Beschickungsvorrichtung 34 verwendet werden. Beispielsweise wäre eine geeignete
Beschickungsvorrichtung der Lockheed-kinetische Extruder, der auf dem Bild 6.22 auf der Seite 113 dieser Veröffentlichung
dargestellt wird. Alternativ kann die Beschikkungsvorrichtung ein Paar von Schleusentrichtern (lock
hoppers) sein, wobei einer unter erhöhtem Druck beschickt, während der andere unter atmosphärischem Druck auffüllt und
umgekehrt, wie durch das Ducon Coal Feed-System des Bildes 6.26 der Seite 115 veranschaulicht. Weitere Information über
diese Veröffentlichung findet sich in: Huntington, W.V. 1.-3. Oktober 1980, Harry W. Parker, Herausgeber, The Engineering
Societies Commission on Energy, Inc., 444 North Capitol Street, N.W., Suite 405, Washington, D.C, 20001,
Veröffentlichungsdarum Januar 1981, vorbereitet für das
United States Department of Energy, unter Kontraktnummer EF-77-C-01-2468; FE-2468-88, Dist. Category LIC-90D.
Durch diese Beschickungsvorrichtungen wird es möglich, daß die Zersetzungsvorrichtung 32 ein kontinuierlich oder halbkontinuierlich, im Falle von zum Beispiel Systemen vom
Schleusentrichtertyp, arbeitendes Druckgefäß ist, in dem Al(OH)3, das in die Kammer 36 eintritt, in eine Anzahl von
Rohren 38 fällt, von denen aus schematischen Gründen nur drei dargestellt wurden. Die Rohre 38 haben eine hohe Temperatur,
beispielsweise 250 bis 650 0C, so daß freie Feuchtigkeit
und chemisch gebundenes Wasser als Dampf abgetrieben werden. Diese Entwicklung von Wasser im gasförmigen
Zustand fluidisiert bzw. verwirbelt die Al (OH) .,-Teilchen
in den Rohren 38. Die Verweilzeit in den Rohren beträgt zum
-12-Beispiel 10 bis 120 Minuten.
Die hohe Temperatur in den Rohren wird durch heiße Gase erzielt, die in die Kammer 39 durch die Leitung 40 eintreten
und durch die Leitung 42 austreten. Die Kammer 39 ist von Seitenwandungen 39a, einer Deckenwandung 39b und einer
Bodenwandung 39c eingeschlossen.
Sämtliche Teilchen des Al(OH)3 fallen in die Rohre 38, sie
häufen sich übereinander unter Bildung eines Bettes an.
Das daraus im gasförmigen Zustand entweichende Wasser strömt aufwärts zur Belüftung zur Leitung 44 und reicht aus, um
die Teilchenbetten in den Rohren zu fluidisieren bzw. zu verwirbeln. Dies wird als selbst-fluidisierend bzw. selbstverwirbelnd
bezeichnet, da das Verwirbelungsgas aus den Teilchen selbst kommt. Während des Anlaufens kann Dampf aus
einer Hilfs-Dampfquelle in die Kammer 52 durch die Leitung
53 eingespritzt werden, um die Teilchen in den Rohren 38 zu fluidisieren, bis die Selbst-Fluidisierung erzielt ist,
worauf die Leitung 53 geschlossen werden kann. Wenn das entwickelte Wasser nicht ausreicht, um die gewünschte Verwirbelung
zu ergeben, so kann dieses durch Einspritzen von Dampf durch die Leitung 53 während der Wasserentfernung
aus dem Al(OH)3 ergänzt werden. Die Dampfrückführung aus
der Leitung 44 zur Leitung 53 stellt eine weitere Möglichkeit dar. Die Rückführung kann beispielsweise verwendet
werden, um die Fluidisierung aufrecht zu erhalten, oder eine Bindung zwischen den Teilchen zu verhindern, wenn das
Verfahren im Leerlauf durchgeführt wird, wie wenn das Bedürfnis nach Dampf in der Bayer-Anlage zeitlich verringert
ist. Das erfindungsgemäße Dampfprodukt bewegt sich
durch die Leitung 44 zu einem Feststoffabscheider, wie ein Zyklon 46, wobei die Feststoffe zu der Zersetzungsvorrichtung
durch die Leitung 48 zurückgeführt werden, und der Dampf dem Bayer-Verfahren durch die Leitung 50 zu den Leitungen
28 und 30 gelangt. Es läßt sich abschätzen, daß der Dampf aus der Zersetzungsvorrichtung ein Drittel des in
einem Bayer-Verfahren benötigten gesamten Dampfes darstellt.
Die restlichen zwei Drittel treten in die Leitung 50 durch
die Leitung 49 ein und kommen von einem oder mehreren Wasserkochern (die nicht dargestellt sind). Im allgemeinen
befindet sich der Dampf, der von der Zersetzungsvorrichtung kommt, im überhitzten Zustand und hierfür kann Sorge
getragen werden durch Wärmeverlust in den Leitungen oder durch Wiedergewinnung der Wärme im (nicht dargestellten)
Heißdampfkühler, um den Dampf an seinem Anwendungsort auf seine Sättigungstemperatur zu bringen. Beispielsweise kann
ein Kondensat, das zu den Wasserkochern, die die Leitung 49 speisen, zurückkehrt, durch Durchlaufen eines derartigen
Heißdampfkühlers vorerwärmt werden. Ein derartiges
Kondensat kann auch verwendet werden, um mehr Wärme aus den Gasen in der Leitung 42 zu erhalten.
Das das Aluminium enthaltende Produkt, das aus der Entfernung von Wasser aus dem Al(OH)^ in den Rohren 38 erhalten
wird, sammelt sich in der Kammer 52. Es besteht nun aus Teilchen von Böhmit und/oder gamma-Aluminiumoxid und Röntgenstrahlen-Indifferentem
(kein wohldefiniertes Beugungsmuster) Aluminiumoxid, das pseudomorph mit Aluminiumhydroxid
ist. gamma-Aluminiumoxid liegt etwas an der Grenze der Röntgenstrahlen-Indifferenz, da sein Beugungsmuster
nicht sehr gut definiert ist. Der Produktverlust bei Entzündung bzw. beim Erhitzen (LOI) (300 bis 1200 0C) liegt
im Bereich von 1 bis 12 %, seine spezifische Oberfläche liegt im Bereich von 10 bis 100 m2/g.
Interessanterweise erfolgt in der Druck-Zersetzungsvorrichtung weniger Bruch von Teilchen während der Entfernung von
Wasser als dies der Fall ist, wenn durch Entspannen oder im Ofen kalziniert wird, wie bei den bisherigen Techniken
zur Entfernung von Wasser. Bei Tests im Labormaßstab trat kein Teilchenbruch auf, was durch die Gewichte einer Teilchengrößenfraktion
von kleiner 0,044 mm (-325 mesh) "vorher" und "nachher" bestimmt wurde. Bei gleichen Tests im
Labormaßstab für atmosphärischen Druck unter Verwendung von vom Entspannungs- bzw. Brennofenkalzinieren, findet
man typischerweise eine Zunahme des Gewichts der Größenfraktion von kleiner 0,044 mm (-325 mesh), um 2 bis 5 %,
aufgrund des Teilchenbruchs.
Das aluminiumhaltige Produkt in der Kammer 52 wird anschließend durch die Druckverminderung-Beschickungsvorrichtung
54 (mit der gleichen Bauweise wie die Beschickungsvorrichtung 34) und die Leitung 56 zum Entspannungs-Kaiζinierverfahren
der Figur 1C zur weiteren Entfernung von Wasser geführt, um ein Aluminiumoxid zu erzeugen, das für
die Elektrolyse in dem Hall-Heroult-Verfahren zur Erzeugung
von Aluminiummetall geeignet ist.
Alternativ kann, falls der höhere Anteil des Temperaturbereichs von 250 bis 650 0C in der Zersetzungsvorrichtung
verwendet wurde, das Produkt in der Leitung 56 als Beschickung für eine Hall-Heroult-Elektrolyse gesammelt
werden. So zeigt das nachstehende Beispiel 1, daß für diesen Zweck ausreichend niedrige LOI-Werte erzielt werden
können.
Die Entspannungs-Kalziniervorrichtung kann nach den Prinzipien gebaut sein, die in "Alumina Calcination in the
Fluid-Flash-Calciner" von William M. Fish, Light Metals
1974, Bd. 3, The Metallurgical Society of the American Institute of Mining, Metallurgical and Petroleum Engineers,
Inc., New York, N.Y. Seiten 673-682, und in "Experience with Operation of the Alcoa Fluid Flash Calciner", von
Edward W. Lussky, Light Metals 1980, The Metallurgical Society of AIME, Warrendale, PA, Seiten 69-79, beschrieben
werden. Eine alternative Vorrichtung ist (1) die Kalziniervorrichtung von F. L. Smidth, wie in einer Veröffentlichung
beschrieben, die beim jährlichen AIME-Treffen in Dallas im Februar 1982 von B. E. Raahauge et al. vorgelegt
wurde, und (2) die Lurgi/VAW-Kalziniervorrichtung, wie in Proceedings of the Second International Symposium
of ICSOBA, Bd. 3, Seiten 201-214 (1971) beschrieben.
Die in der Fig. 1C schematisch veranschaulichte Entspannungs-Kai ziniervorrichtung erhält zum Beispiel Böhmit-Teilchen
durch die Leitung 56 und bringt sie auf Temperaturen im Bereich von 950 bis 1220 0C durch Einwirken des Brennstoffs
durch die Leitung 58 und des Heißgases (Leitung 60), das die Verbrennung des Brennstoffs unterstützt. Das Aluminiumoxidprodukt
wird durch die Leitung 62 gesammelt. Heiße Abgase entweichen durch die Leitung 64 und werden von mitgeschlepptem
Aluminiumoxid in der Trennvorrichtung 66 gerei- IQ nigt, wobei die Feststoffe durch die Leitung 68 zur Leitung
62 dirigiert werden, und heißes Abgas durch die Leitung zur Erhitzung der Zersetzungsvorrichtung wandert.
Das Verfahren der Figuren 1A bis 1C arbeitet kontinuierlich.
Der Anteil der Fig. 1B kann als Ansatz wie in der Fig. 2 dargestellt betrieben werden. Die Bezifferung der Fig. 1
wurde,sofern die Vorrichtung die gleiche ist, beibehalten.
Diese Modifikation erzielt man durch Verwendung einer ansät
zweise betriebenen Zersetzungsvorrichtung 70 und geeigneter Speichertrichter 72 und 74, um die noch kontinuierlichen
Beschickungen durch die Leitung 24 von dem Bayer-Verfahren und durch die Leitung 56 zu der Entspannungs-Kalziniervorrichtung
anzupassen.
Die ansatzweise betriebene Zersetzungsvorrichtung 70 umfaßt
eine Kappe 76, die zwischen einer Druck-Dichtungs-Stellung (dargestellt) und einer offenen Stellung (nicht
go dargestellt) durch öffnen der Klammer 78 und Drehen gegen
den Uhrzeigersinn, um etwa 95°, um ein Gelenk 80, bewegt werden kann. Am unteren Ende der Zersetzungsvorrichtung
befindet sich ein Boden 82. Die Kappe 76 und der Boden bilden zusammen mit den Seitenwandungen 84 eine Kammer
gg Mit dem Boden 82 in geschlossener Stellung, wie dargestellt,
ist die Druckabdichtung der Kammer 86 vollständig. Der Boden 82 kann gegen den Uhrzeigersinn um ein Gelenk 85 bei
Freisetzung der Klammer 86 gedreht werden, um die Kammer 86aur
-16-Entleerung eines Ansatzes des Produkts zu öffnen.
Die Kammer 86 wird durch den Wärmeaustauscher 88 erhitzt, der innerhalb der Kammer 86 liegt und mit einer Strömung
von heißem Gas durch die Leitungen 40 und 42 versehen ist. Eine andere Möglichkeit besteht in einer elektrischen
Heizung.
Die Rückdruckregelungsvorrichtung oder das Ventil 90 dient IQ zuerst dazu, den Dampf in der Leitung 50 daran zu hindern,
in die Zersetzungsvorrichtung 70 zurückzuströmen, wenn der Druck in der Zersetzungsvorrichtung noch zu niedrig ist,
und zweitens öffnet es die Leitung 50 für den Dampf nur nachdem der gewünschte Druck, zum Beispiel 7,58 χ 10 Pa
!5 absol. (110 psia) in der Zersetzungsvorrichtung erreicht
wurde.
Beim Betrieb des ansatzweise durchgeführten Verfahrens wird die Kappe 76 geöffnet und Al(OH)3 aus dem Trichter 72 wird
2Q in die Kammer 86 durch die Leitung 25 eingeführt. Das
resultierende Bett verwirbelt sich selbst durch die Wirkung der Wärmeaustauscher 88 durch das Austreiben von freier
Feuchtigkeit und chemisch gebundenem Wasser aus den Al(OH)3-Teilchen.
Wenn mehr und mehr Wasser als Dampf abgetrieben wird, so
steigt der Druck in der Kammer 86 an. Der Dampf bewegt sich durch die Leitung 44 zum Zyklon 46, wie vorstehend für den
kontinuierlichen Betrieb erläutert. Wenn der Druck am Ven-QQ
til 90 sich bis zu einem ausreichenden Wert aufbaut, so öffnet sich das Ventil 90 und Dampf wird durch die Leitung
50 dem Bayer-Verfahren zugeführt.
Wenn das Wasser entfernt ist, wird der Boden 82 geöffnet, gg und zum Beispiel Böhmit-Produkt aus der Kammer 86 in Richtung
73 in den Trichter 74 entlassen.
Bevor sich das Ventil 90 öffnet, kann das Bayer-Verfahren
von einer Hilfs-Dampfquelle bespeist werden, die Dampf mit
dem gewünschten Druck liefert. Die Hilfs-Dampfquelle kann
beispielsweise eine zweite Zersetzungsvorrichtung 70 sein, die alternierend zu der in der Fig. 2 dargestellten betrieben
wird.
C) Produkt
Das erfindungsgemäße Dampferzeugungsverfahren ergibt, angewendet
auf Al(OH)3, neue Produkte.
Die Betriebsbedingungen der Druckzersetzungsvorrichtung sind: Temperatur 250-650 0C; Druck (Dampf): 1,37-17,2 χ
Pa Überdruck (20-250 psig); und Verweilzeit: 10-120 Minuten. Das Hydrat zersetzt sich unter diesen Bedingungen unter
Freisetzung von Wasser als Dampf unter Druck und Erzeugung eines teilweise kalzinierten Aluminiumoxids. Im Rahmen der
Erfindung hat es sich gezeigt, daß die Entwässerung von Aluminiumoxidhydrat unter Dampfdruck durch anfängliche Um-Wandlung
des Trihydrats (Gibbsit) in das Oxid-Hydroxid Böhmit fortschreitet. Der gebildete Böhmit zersetzt sich
dann zu gamma- und/oder Röntgenstrahlen-Indifferentem oder amorphem Aluminiumoxid, teilweise oder völlig, je nach der
Temperatur und der Verweilzeit des Materials in der Zer-Setzungsvorrichtung.
So ist das aus der Zersetzungsvorrichtung kommende Material Böhmit und gamma- und/oder röntgenstrahlenindifferentes
Aluminiumoxid, das pseudomorph mit Aluminiumhydroxid ist.
Der Böhmitgehalt ist gewöhnlich relativ hoch, im Bereich von 10 bis 50 %. Jedes Teilchen besteht aus einer Vielzahl
von Kristallen. Der Verlust beim Entzünden bzw. Erhitzen (LOI) (300-1200 0C) liegt im Bereich von 1 bis 12 %, wobei
das erhaltene Material mit niedrigerem Wassergehalt unter Anwendung des hohen Anteils von zum Beispiel 250 bis 650 0C
des Temperaturbereichs in der Zersetzungsvorrichtung erhalten
wird. Die spezifische Oberfläche liegt im Bereich von 10-100 m2/g (Quadratmeter pro Gramm). Die hier angegebenen
-18-spezifischen Oberflächendaten sind BET, N»-Adsorption.
Falls auf die Zersetzungsvorrichtung ein Kalzinieren folgt bei hoher Temperatur, bei Atmosphärendruck, das heißt höchstens
0,689 χ 10 Pa Überdruck (10 psig) der aus den Gebläsen
zur Bewegung der Gase resultiert, erzielt das resultierende Aluminiumoxid einen LOI-Wert (300-1200 0C) von weniger als
1 %, eine spezifische Oberfläche im Bereich von 10-100 m2/g
und einen modifizierten Forsythe-Hertwig-Abriebindex von 1 bis 20.
Der hier aufgeführte Abriebindex wird nach der Methode von Fosythe und Hertwig, "Attrition Characteristics of Fluid
Cracking Catalysts", Ind. and Engr. Chem. 41, 1200-1206, derart modifiziert, daß die Proben nur 15 Minuten lang abgerieben
werden, da sich diese Zeit als besser zur Darstellung der Unterschiede von Aluminiumoxiden erwiesen hat,
bestimmt.
Abriebindex I = 100 (X - Y)/X1 worin
X = Prozent größer 0,044 mm (+ 325 mesh) vor dem Abrieb, Y = Prozent größer 0,044 mm (+ 325 mesh) nach dem Abrieb.
Je kleiner der Abriebindex ist, desto größer ist die Wider-Standsfähigkeit
gegen den Abrieb.
Im allgemeinen ist das erfindungsgemäße Aluminiumoxidprodukt wesentlich stärker, zum Beispiel hat einen niedrigeren Abriebindex,
als das Aluminiumoxid, das durch Kalzinieren von Al(OH)3 bei Atmosphärendruck hergestellt wird.
Es ist günstig, wenn man eine anfängliche Druckzersetzung mit einem abschließenden Kalzinieren unter Atmosphärendruck
kombiniert. Beispielsweise kann das abschließende Kalzinieren unter Atmosphärendruck bei 850 0C oder weniger betrieben
werden, um den LOI-Wert (300-1200 0C) auf 1 % oder darunter zu bringen. Dies ist mit den über 950 0C zu vergleichen,
die bisher erforderlich waren.
Ein weiterer Nutzen liegt in der Möglichkeit, ein Aluminiumoxidprodukt
mit einem LOI-Wert von 1 % oder weniger und einer spezifischen Oberfläche im Bereich von 10-100 m2/g
zu erhalten, ohne jegliches alpha-Aluminiumoxid, eine
kristalline Form mit geringer Löslichkeit im geschmolzenen Salzbad einer Hall-Heroult-Zelle, zu erzeugen. Im allgemeinen
wandelt das Kalzinieren unter Atmosphärendruck den Böhmit des Zwischenprodukts in gamma-Aluminiumoxid um. Auf
diese Weise bedeutet ein 50 % Böhmit-Gehalt in dem Produkt der ProduktzerSetzungsvorrichtung etwa 50 % gamma-Aluminiumoxidgehalt
in dem Produkt, das erhalten wird, wenn man das Produkt der Druckzersetzungsvorrichtung einer Kalzinierung
unter Atmosphärendruck unterwirft.
In beiden Fällen, Zersetzungsvorrichtung allein, oder Zersetzungsvorrichtung plus Kaliziniervorrichtung, ist das
Produkt durch mindestens eine verringerte Menge und sogar die Abwesenheitder parallelen Rißbildungen charakterisiert,
die so charakteristisch für das Aluminiumoxid sind, das aus Aluminiumhydroxid resultiert, das bei den Drücken Null
bis etwa höchstens 0,48 χ 10 Pa Überdruck (7 psig) oder 0,69 χ 10 Pa überdruck (10 psig) resultiert, das bisher
zur Entwässerung der Beschickung für Hall-Heroult-Zellen
verwendet wurde.
Die Fig. 3 zeigt im Vergleich mit der Fig. 4 dieses wesentliche Charakteristikum der erfindungsgemäßen Produkte, nämlich
die verringerte Menge oder sogar die Abwesenheit von parallelen Rissen.
Das bekannte Produkt (Bezug Nr. AP T182B) der Fig. 4 wurde
hergestellt durch Kalzinieren von Al(OH)3 in einer Entspannung
s-Kaiζiniervorrichtung, wie in den vorstehend genannten
Artikeln von Fish und Lussky beschrieben. Es bemißt sich auf 1 bis 5 % Böhmit, wobei der Rest amorph ist. Wie
aus der Fig. 4 ersichtlich ist, ist das Produkt des Stands der Technik durch parallele Rißbildungen charakterisiert.
Dieses bekannte Aluminiumoxidprodukt wies einen LOI-Wert
(300-1200 0C) von 0,94 %, eine spezifische Oberfläche von
84 m2/g und einen Abriebindex von 15 auf.
Das Produkt (Bezugsnummer AP 4052-H2) der Fig. 3, bei dem
es sich um ein erfindungsgemäßes Produkt handelt, wurde hergestellt durch Erhitzen von Al(OH), bei 500 0C, einem
Überdruck von 8,27 χ 10 Pa (120 psig) während 1 Stunde unter selbst-fluidisierenden Bedingungen, und anschließend
bei 850 0C, Atmosphärendruck (0 psig) während 1 Stunde (die
Behandlung bei 850 0C entspricht einer Entspannungs-Kaiζinierverfahrensweise).
Das aus dieser Behandlung resultierende Produkt war etwa 50 % gamma-Aluminiumoxid, der Rest
war amorph und es wies einen LOI-Wert von 0,5 %, eine spezifische Oberfläche von 51 m2/g und einen Abriebindex von
6 auf. Aus diesem Vergleich der Figuren 3 und 4 ist klar ersichtlich, daß bei diesem Beispiel parallele Rißbildungen
beim erfindungsgemäßen Produkt überhaupt nicht vorhanden sind.
Es wird angenommen, daß das günstige Ergebnis der nicht vorhandenen
parallelen Rißbildung zur Fähigkeit des erfindungsgemäßen
Produkts führt unter geringerer Feinstoffbildung gehandhabt und transportiert zu werden als dies bei Material
der Fall ist, das parallele Risse aufweist. Auf jeden Fall ist das erfindungsgemäße Produkt stärker, was durch die
charakteristisch geringerenWerte des modifizierten Forsythe-Hertwig-Abriebindex verdeutlicht wird. So ist es
für eine vorgegebene Al (OH) .,-Beschickung möglich, einen
beständig niedrigen Abriebindex für die Aluminiumoxidbeschickung für Hall-Heroult-Zellen zu erzielen. Beispielsweise
ist für eine vorgegebene Al (OH) ^Beschickung der Abriebindex mindestens 2 Einheiten niedriger für das erfindungsgemäße
Produkt, als er es für ein Produkt mit dem gleichen LOI-Wert wäre, das durch Kalzinieren unter Atmo-Sphärendruck
erzielt wurde. Darüber hinaus sind Abriebindices, die geringer als die von bisherigen gewerblichen
Aluminiumoxidprodukten sind,erfindungsgemäß erhältlich.
So ist es bekannt, daß unterschiedliche Al(OH)~-
Beschickungen unterschiedliche Abriebindices beim Kalzinieren
unter Atmosphärendruck ergeben. Es wird gesagt, daß
niedrigere Abriebindices aus gut kristallisiertem Al(OH),
resultieren, wohingegen höhere Indices aus schwach kristallisiertem Al(OH)- resultieren. Durch Verwendung von gut
kristallisiertem Al(OH)^ in Kalziniervorrichtungen unter
Atmosphärendruck waren die bisher erzielten niedrigsten Abriebindices 4 oder 5. Erfindungsgemäß führt gut kristallisiertes
Al(OH)- zu Abriebindices von 2 oder weniger.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung:
Ein Produkt (Bezugsnummer AP 4203-6) wurde erfindungsgemäß
zersetzt durch Übertragen von Wärme durch die Wandungen eines Behälters und in ein Bett von Al(OH)1, in dem Behälter.
Die Temperatur in dem Bett betrug 600 0C. Die Heizdauer
betrug 1 Stunde. Der Druck betrug 8,25 χ 10 Pa Überdruck
(120 psig). Das Bett fluidisierte selbst unter der Einwirkung des gasförmigen Wassers, des Dampfes, der aus
den Partikeln entwich. Es trat kein Bruch von Teilchen während dieses Verfahrens auf, d. h. keine Zunahme des
Gewichts der Fraktion von kleiner als 0,044 mm (-325 mesh). Das durch dieses Verfahren erhaltene Produkt wies einen
LOI-Wert (300-1200 0C) von 1,5 %, eine spezifische Oberfläche
von 94 m2/g und einen Abriebindex von 4 auf. Die Röntgenstrahlenbeugungsanalyse ergibt folgende Ergebnisse:
etwa 2 % Böhmit (das Röntgenstrahlenbeugungsmuster entspricht
dem der Karten 5-0190 und 21-1307 des Joint Committee on Powder Diffraction Standards, Swarthmore, PA),
Rest gamma und amorph.
Ein Produkt (Bezugsnummer AP 4064) wurde erfindungsgemäß
hergestellt durch übertragen von Wärme durch
Behälterwandungen und in ein Bett von Al(OH)3 in den Zersetzungsbehälter.
Die Bettbedingungen waren 500 0C, 8/27 χ
10 Pa überdruck (120 psig), 1 Stunde Verweilzeit. Das Material in dem Bett fluidisierte selbst unter der Einwirkung
des gasförmigen Wassers, das während der Zersetzung entwickelt wurde. Es resultierte ein Produkt, das 28 %
Böhmit enthielt. Anschließend wurde das Produkt dieser Hochdruckbehandlung bei 850 0C unter Atmosphärendruck (0
psig) während 1 Stunde erhitzt (diese Behandlung bei 850 0C
entspricht einer Entspannungs-Kalzinierverfahrensweise). Das endgültige Produkt wies einen LOI-Wert (300-1200 0C)
von 0,5 %, eine spezifische Oberfläche von 60 m2/g und einen Abriebindex von 2 auf. Die Röntgenstrahlenbeugungsanalyse
ergab folgende Ergebnisse: 0 % Böhmit, Rest gamma und amorph.
Erfindungsgemäße Produkte wurden wie im Beispiel 2 hergestellt,
jedoch mit folgenden Unterschieden. Die Temperatur im Zersetzerbett betrug 400 0C. Die Analyse des Produkts
aus der Zersetzungsvorrichtung: spezifische Oberfläche 4 0 m2/g, LOI 13,4 %, Abriebindex 5, 44 % Böhmit. Analyse
des Produkts vom Kalzinieren unter Atmosphärendruck bei 850 0C: LOI 0,5 %, 0 % Böhmit, spezifische Oberfläche 41 m2/g.
Erfindungsgemäße Produkte wurden wie im Beispiel 2 hergestellt, jedoch mit folgenden Unterschieden. Temperatur
des Zersetzerbetts 400 0C, überdruck 13,79 χ 105 Pa (200
psig), Zeit unter Druck 3/4 Stunde. Analyse des Produkts aus der Zersetzungsvorrichtung: spezifische Oberfläche
19 m2/g, LOI 16 %, Abriebindex 9, 44 % Böhmit. Analyse des
Produkts vom Kalzinieren unter Atmosphärendruck bei 850 0C:
LOI 0,4 %, 0 % Böhmit, spezifische Oberfläche 30 m2/g, Abriebindex 9.
-23-
Erfindungsgemäße Produkte wurden wie im Beispiel 2 jedoch mit folgenden Unterschieden hergestellt. Temperatur im Zersetzerbett
400 0C, Überdruck 4,14 χ 105 Pa (60 psig), Zeit
unter Druck 2 Stunden. Analyse des Produkts aus der Zersetzungsvorrichtung: spezifische Oberfläche 63 m2/g,
LOI 11,3 %, 30 % Böhmit. Das Kalzinieren unter Atmosphärendruck
erfolgte bei 750 0C erneut während 1 Stunde. Analyse
dieses Kalzinierungsprodukts: LOI 0,9 %, spezifische Oberfläche 65 m2/g und Abriebindex
Claims (1)
- 2530Patentan sprücheVerfahren zur Dampferzeugung bzw. Dampfverwertung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Dampfes durch Erhitzen einer wasserhaltigen festen Substanz zur Dampferzeugung gebildet wird und der erzeugte Dampf zur Verwertung gewonnen wird.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Substanz einen Dampf bildet, der im wesentlichen 100 % H2O ist.353. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Substanz Al(OH)3 verwendet.4. Verfahren zur Anhäufung von Teilchen übereinander,gegebenenfalls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen ein Bett bilden und daß Wasser aus den Teilchen entfernt wird, wobei das Wasser im gasförmigen Zustand entsteht und das Bett selbst-fluidisiert bzw. aufwirbelt. 105. Verfahren zur Entfernung von Wasser aus Aluminiumhydroxid, gegebenenfalls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Überdruck von mehr als 0,98 χ 10 Pa (mehr als 1 Atmosphäre) arbeitet, wobei die Druck- und Temperaturbedingungen so aufrechterhalten werden, daß sich der Gleichgewichtszustand des entfernten Wassers im Gaszustand bzw. in der Gasphase befindet.6. Verfahren nach Anspruch 5 oder einem der übrigen vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumhydroxid in der Stufe der Wasserentfernung ein Bett bildet, wobei dieses Bett fluidisiert bzw. ein Wirbelschichtbett ist.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das entfernte Wasser das Bett selbst fluidisiert bzw. selbst verwirbelt.8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsstufe im Bereich von 250-65 0 0C durchgeführt wird.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aluminium enthaltende Produkt aus der Entfernungsstufe einer Kalzinierstufe unter Atmosphärendruck bei einer Temperatur von größer als etwa 600 0C unterwirft.10. Zusammensetzung, enthaltend Teilchen aus Böhmit und gamma- und/oder Röntgenstrahlen-indifferentem Aluminiumoxid, pseudomorph mit Aluminiumhydroxid, und mit einer verringerten Menge an parallelen Rißbildungen, wobei jedes Teilchen mehrere Kristalle enthält, der LOI-Wert (300-1200 0C) der Teilchen 1 bis 12 % beträgt und ihre spezifische Oberfläche 10-100 m2/g beträgt.11. Zusammensetzung nach Anspruch 10, bei der keine parallele Rißbildung vorliegt.12. Aluminiumoxid mit einer spezifischen Oberfläche im Bereich von 10-100 m2/g, einem Abriebindex im Bereich von 1-20 und einer verringerten Menge an parallelen Rißbildungen.13. Aluminiumoxid nach Anspruch 12, bei dem die spezifische Oberfläche im Bereich von 10-70 m2/g liegt.14. Aluminiumoxid nach Anspruch 12 oder 13, in dem keine parallelen Rißbildungen vorliegen.15. Aluminiumoxid nach Anspruch 12, 13 oder 14, bei dem der Abriebindex weniger als oder gleich 2 beträgt.16. Aluminiumoxid nach Anspruch 12 bis 15, bei dem der LOI-Wert (300-1200 0C) weniger als 1 % ist.
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