DE1014087B - Verfahren zum Extrahieren von Aluminiumoxyd aus aluminiumhaltigen Erzen - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren von Aluminiumoxyd aus aluminiumhaltigen Erzen

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Description

  • Verfahren zum Extrahieren von Aluminiumoxyd aus aluminiumhaltigen Erzen Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Aluminiumoxyd aus bestimmten Aluminiumerzarten und betrifft insbesondere ein verbessertes Verfahren. zum Extrahieren von Aluminiumoxyd aus aluminiumhaltigen Erzen, die Gemische ausAluminiumoxydtrihydrat (Gibbsit) und Aluminiumoxydmonohydrat (Boehmit) enthalten.
  • Das bisher bekannte Bayer-Verfahren zum Aufschließen von Aluminiumoxyderzen mit Alkalilauge wurde hauptsächlich nach zwei Richtungen hin abgewandelt.
  • Im einen Fall wird das Aluminiumoxy dtrihydrat enthaltende Erz mit einer mäßigen konzentrierten, etwa 150 g Na0H/1 enthaltenden alkalischen Aluminatlösung bei 145 bis 150° C im Verlauf einer halben bis einer Stunde praktisch vollständig extrahiert. Im anderen Fall, z. B. bei den europäischen Erzen, in denen das Aluminiumoxyd hauptsächlich als Monohydrat enthalten ist, sind kräftigere Aufschlußbedingungen erforderlich. Sie bestehen im wesentlichen aus einer Calcinierung bei etwa 500' C und anschließender Behandlung mit stark alkalischen Aluminatlaugen (250 bis 300 g NaOHIl) bei 175 bis 200° C im Verlauf von 3 bis 4 Stunden. Es sind zwar auch schon weniger konzentrierte Lösungen (z. B. 110 g NaOH/l; 20 bis 25' Be) verwendet worden, doch mußte dann unter hohem Druck und bei Temperaturen über 190' C gearbeitet werden. Diese Arbeitsweise erforderte einen beträchtlichen technischen Aufwand und erlaubte nur einen geringen Durchsatz an Aluminiumerzen.
  • Beim Versuch, eines der beiden Verfahren allein zur Gewinnung von Aluminiumoxyden aus einem Erz heranzuziehen, das sowohl Aluminiumoxydmonohydrat als auch -trihydrat enthält, traten erhebliche Schwierigkeiten auf, insbesondere ergaben sich unwirtschaftliche Ausbeuten, die erst durch die Erfindung beseitigt werden konnten.
  • Es wurde nämlich festgestellt, daß sich während der Auflösung des rohen, sowohl Gibbsit als auch Boehmit enthaltenden Aluminiumoxyderzes in einer alkalischen Aluminatlösung eine zunehmende Verminderung an verwertbarem Aluminiumoxyd zeigt, wenn das Beschickungsverhältnis, das ist das berechnete Gewichtsverhältnis von Aluminiumoxyd zu Alkali (A1203/NaOH) in der angereicherten Lösung, bezogen auf die Beschickungsgeschwindigkeit des frischen Erzes, ansteigt. Diese Abnahme nimmt mit der Erhöhung der Lösungstemperatur und der Lösungsdauer zu. Es wurde bereits erkannt, daß dieser Verlust im wesentlichen auf einer Umwandlung des löslicheren Trihydrates zu dem weniger löslichen Monohydrat beruht, welches sich dann auf dem ungelösten Monohydrat absetzt. Dieses Phänomen wird im weiteren durch den Ausdruck »Reversion« bezeichnet.
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Extrahieren praktisch sämtlichen Aluminiumoxydtrihydrats und eines Teils des Monohydrats aus Erzen, die Gemische von Aluminiumoxydtrihydrat und Aluminiumoxydmonohydrat enthalten. Das Aluminiumoxyd soll dabei so extrahiert werden, daß man eine Rohlauge mit hohem Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis erhält, wobei die Reversion zu weniger löslichem Aluminiumoxydmonohydrat und der dadurch bedingte Verlust an Aluminiumoxyd ausgeschaltet wird.
  • Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxyd aus Aluminiumerzen geringerer Güte zu ermöglichen, bei dem das Erz einem optimalen Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis und unter wirtschaftlich brauchbaren Temperatur-Zeit-Bedingungen aufgeschlossen und dabei gleichzeitig eine wirksame Siliciumabtrennung erreicht wird.
  • Es wurde nun festgestellt, daß die genannten Aufgaben gelöst werden können, wenn man das Aluminiumoxyd vor dem Auflösen bis zu einem restlichen Glühverlust von etwa 2 bis 5 °/o, bezogen auf das Erzgewicht, bei 400 bis 550' C calciniert und dann diese teilweise calcinierten Erze mit kaustischer Aluminatlauge mit Alkalikonzentrationen von nicht mehr als etwa 160 g, vorzugsweise 140 g NaOH je Liter bei 140 bis 170' C, aufschließt, so daß das Gewichtsverhältnis von gelöstem Aluminiumoxyd zu Alkalihydroxyd in der angereicherten Lauge mindestens 0,8, vorzugsweise 0,8 bis 0,85, beträgt. Auf diese Weise kann bei geringem technischem Aufwand ein hoher Durchsatz an Aluminiumoxyderzen erreicht werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann gewissermaßen als eine Kombination bekannter Verfahrensschritte angesehen werden, wenn auch erwähnt werden muß, daß die Calcinierung bis zu einem restlichen Glühverlust von etwa 2 bis 5 0/a noch nicht bekannt ist. Durch diese Calcinierung wird die Reversion des löslicheren, in der AufschluBlauge in Form des gelösten A1,03 vorhandenen Gibbsits zu dem viel weniger löslichen Boehmit gehemmt und die Durchführung des Verfahrens bei einem hohen Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis von mindestens 0,8 ermöglicht, so daß nur ein minimaler Verlust an löslichem Aluminiumoxyd eintritt.
  • Bei hochwertigen Bauxiten, die im wesentlichen sämtliches verwertbares Aluminiumoxyd in Form des Trihydrates enthalten, wird die Calcinierung vor dem AufschluB im allgemeinen als unangebracht angesehen, anscheinend wegen der an sich damit verbundenen Abnahme der Löslichkeit des Aluminiumoxyds. Es ist daher als überraschend zu bezeichnen, daB die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewendete Calcinierung auch bei hochwertigen Gibbsit-Bauxiten eine Wirkung ausübt, die die Löslichkeit des Aluminiumoxyds in der relativ schwachen Allkahlauge erhöht.
  • Der Calcinierungsgrad des aluminiumhaltigen Erzes gemäß der Erfindung wird als Wert des restlichen Glühverlustes des calcinierten Materials ausgedrückt. Der Ausdruck »restlicher Glühverlust,: wird definiert als die restliche Menge an flüchtiger Substanz des ursprünglichen Materials, das nach der teilweisen Calcinierung zurückbleibt und das man durch Ausglühen noch austreiben kann, wobei dann ein vollständig calciniertes Material erhalten wird. Er wird in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des ursprünglichen Materials, angegeben. Eine Calcinierung bis auf weniger als etwa 20/, Glühverlust des calcinierten Rückstandes soll vermieden werden, um eine Abnahme der Löslichkeit des verwertbaren Aluminiumoxydtrihydrates in dem Erz auf Grund einer Übercalcinierung des Erzes zu verhindern. Eine Untercalcinierung soll ebenfalls vermieden werden, da die Kristallstruktur des Monohydrats dann nicht ausreichend verändert wird, um die Reversion des Trihydrates zu verhindern.
  • Optimale Ergebnisse wurden mit calciniertem Material erhalten, das einen restlichen Glühverlust von etwa 2,5 bis 40/, aufwies, wobei vorzugsweise eine Temperatur von 425 bis 525' angewendet wird.
  • Die Art und Weise, mit der die Calcinierung durchgeführt wird, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von Bedeutung, damit eine einheitliche Calcinierung praktisch sämtlicher Teilchen des Erzes gesichert ist. Der restliche Glühverlust muß für sämtliche einzelnen Teilchen bezeichnend sein und soll nicht einen durchschnittlichen Verlust aller Teilchen darstellen, von denen ein Teil überealciniert und der andere Teil untercalciniert ist. Es wurde festgestellt, daB dieser einheitliche Calcinierungsgrad dadurch erreicht werden kann, daß man einen Herdofen verwendet oder daß man die Erhitzung im Wirbelbett durchführt. Dies stellt ein neues und besonders vorteilhaftes Calcinierungsverfahren für Bauxit dar. Der feinzerteilte Bauxit wird hierbei im Schwebezustand so stark und so lange erhitzt, bis der gewünschte Calcinierungsgrad erreicht ist.
  • Der für die Calcinierung des Erzes vor der Auflösung geeignete Temperaturbereich beträgt etwa 400 bis 550', vorzugsweise 450 bis 525'. Eine Veränderung des Monohydrats tritt in diesem Bereich anscheinend sehr leicht ein, ohne daB eine ungünstige Einwirkung auf die Trihydratlöslichkeit erfolgt. Die Erhitzungsdauer ändert sich natürlich mit der gewählten Temperatur. Sie muB im Bereich der Minimaltemperatur von etwa 400' länger und bei der oberen Temperaturgrenze von etwa 550' kürzer gewählt werden. Im allgemeinen beträgt die Verweildauer der Teilchen bei diesen Grenztemperaturen ungefähr 1 Minute bis zu ungefähr 1 Stunde. Der Zeitfaktor hängt auch von der Geschwindigkeit des Wärmeüberganges ab. Bei Verwendung einer Schnellcalcinierungsvorrichtung werden nur einige Sekunden nötig sein, um den gewünschten einheitlichen Calcinierungsgrad zu erzielen.
  • Nach dem Calcinieren des gemischten Gibbsit-Boehmit-Erzes bis zu einem restlichen Glühverlust von etwa 2 bis 5 °/o, vorzugsweise etwa 2,5 bis -10;,'" bei Temperaturen von etwa 400 bis 550', wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das verwertbare Aluminiumoxyd unter Bedingungen, wie sie im wesentlichen dem üblichen amerikanischen Bayer-Verfahren entsprechen, d. h. Aufschließen des Erzes in einer kaustischen Aluminatlauge mit Alkalikonzentrationen von nicht mehr als etwa 160 g Na O H je Liter bei Temperaturen von nicht über 170° und einem hohen Beschickungsverhältnis in der Größenordnung von etwa 0,80 bis 0,85 extrahiert. Vorzugsweise beträgt die Alkalikonzentration 140 g Na O H j e Liter und die Temperatur 140 bis 170' C.
  • Das Verfahren ist insbesondere bei solchen Aluminiumerzen anwendbar, die einen Hauptanteil des gesamtverwertbaren Aluminiumoxyds in Form des Trihydrats aufweisen, da Erze mit einem Hauptanteil an Monohydrataluminiumoxyd wahrscheinlich vorteilhafter den europäischen AufschluBbedingungen unterworfen werden, damit das Monohydrat- und das Trihydrataluminiumaxyd gleichzeitig extrahiert werden. Jeder kleinere Anteil an Monohydrat kann in den Erzen vorhanden sein, die gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt werden, wobei die Ergebnisse je nach dem Monohydratgehalt etwas verschieden sind. Auch Aluminiumerze, die nur einige Prozent des insgesamt verwertbaren Aluminiumoxyds in Form des Monohydrats enthalten, sind leichter zu extrahieren, wenn sie vor dem Auflösen erfindungsgemäß calciniert werden. Typische Erze, die man vorteilhafterweise so verarbeiten kann, sind die westindischen Bauxite oder Laterite, z. B. die Bauxite Jamaikas, bei denen etwe 70 bis über 95 °/o des verwertbaren Aluminiumoxyds 'in Form des Trihydrats und der Rest als Monohydrat vorliegt.
  • Bei denjenigen Erzen, die einen Monohydratanteil enthalten, der ausreicht, um eine nachfolgende getrennte Behandlung des Erzrestes zwecks Gewinnung des Monohydratrestgehalts wirtschaftlich zu rechtfertigen, kann man die üblichen europäischen Bedingungen anwenden. Eine bevorzugte Neuerung liegt jedoch darin, daB man das Aluminiumerz nach der Calcinierung einem Zweistufenlösungsverfahren unterwirft, wobei das Trihydrat und löslich gemachte Monohydrat zuerst extrahiert find das ungelöste Monohydrat dann aus dem ROtschlArnmrückstand unter den Bedingungen des amerikanischen Bayer-Verfahrens hinsichtlich Laugenkonzentration und Temperatur bei einem geringeren Beschickungsverhältnis extrahiert wird. Das gereinigte Aluminiumoxyd wird dann aus den vereinigten mit Aluminiumoxyd angereicherten Laugen der beiden AufschluBstufen erhalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Extrahierung von praktisch sämtlichen Aluminiumoxyd aus dem Erz, das bei den optimalen Beschickungsverhältnissen von Aluminiumoxyd zu Laugenkonzentration von etwa 0,80 bis 0,85 löslich ist. Die obere Grenze von ungefähr 0,85 des Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis5es in der angereicherten Lauge stellt ein Maximum dar, das durch die Bedingungen bei der Abtrennung des @chläs aus dem ErzaufschluB begrenzt wird, wenn die Flüesigkeit bei Atmosphärendruck geklärt wird. Die Druckv6rminderung verursacht dabei eine wesentliche AbküHtnig infolge Schnellverdampfung der den Rotschlamih enthaltenden Rohlauge. Dieses Aluminiumoxyd =AlkäIi-Ver: hältnis stellt den äußersten Grad der Übersättigung des Aluminiumoxyds in der Natronlauge dar, der das Filtrieren der angereicherten Flüssigkeit bei etwa 93 bis 99' C noch erlaubt, ohne daß eine Hydrolyse des Aluminates und Ausfällung von Aluminiumoxyd auf den Filtern eintritt.
  • Es ist von Vorteil, daß die Calcinierung vor dem Aufschluß infolge Hemmung der Reversion des Trihydrats einen Erzaufschluß bei Temperaturen ermöglicht, die etwas höher liegen als die üblichen Lösungstemperaturen des amerikanischen Bayer-Verfahrens von etwa 140 bis 150°. Man kann daher etwa bei 160 bis 170° arbeiten, so daß die Extraktionsdauer verringert wird. Jedoch ergeben auch Temperaturen von etwa 145 bis 150° ausgezeichnete Ergebnisse.
  • Die Alkalikonzentration in der Aufschlußlauge kann von etwa 120 bis zu etwa 160 g-Na0H/1 (etwa 160 bis 215 g;1, bezogen auf kaustifiziertes Nag CO,) betragen. Die bevorzugte Konzentration ist etwa 140 g N a O H 'l. Bei der üblichen Durchführung des Verfahrens wird man die gebrauchte Flüssigkeit aus der Aluminiumoxydfällung für den Aufschluß verwenden. Diese Lauge besitzt normalerweise ein Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis von etwa 0,35 bis nicht wesentlich mehr als 0,40.
  • Die Aufschlußdauer kann sehr verschieden sein, je nach den Faktoren, wie dem betreffenden Erz, der Laugenkonzentration sowie der Temperatur bei der Auflösung. Im allgemeinen beträgt die bevorzugte Aufschlußdauer etwa 20 bis 60 Minuten. Diese Zeiten sichern eine entsprechende Abtrennung des Silicats von der Flüssigkeit bei den herrschenden Temperaturen.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß sich der Rotschlammrückstand schneller absetzt, daß er beim Waschen durch die übliche Gegenstromdekantierung gut ausflockt und in einem beträchtlich geringeren Maße als der Schlamm eines trocknen, rohen Bauxitaufschlusses dispergiert. Infolgedessen wird ein Laugenfiltrat mit größerer Klarheit erhalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll in folgenden Beispielen noch etwas näher erläutert werden.
  • Beispiele 1. Es wurde ein Bauxit aus Jamaika folgender Zusammensetzung verwendet Si02 ............................ 2,85010 Fez 03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20,13 0/ 0 Tioz ............................ 1,67 0/, Gibbsit-A1203 .................... 37,32 01/0 Boehmit A1203 .................. 7,11 0/0 Lösl. P205 ...................... 0,14 0!0 V20,5 ........................... 0,0920%o Cr203 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,135 0,10 Glühverlust . . .. . .. . .. . .. . . . .. . . . . 25,50 0/0 Der Bauxit wurde in einen kalten Muffelofen eingebracht und 60 Minuten lang auf 450° erhitzt. 15 g des calcinierten Bauxits wurden 30 Minuten lang bei 160° in 100 cm3 künstlicher Gebrauchslauge mit einem Aluminium-Alkali-Verhältnis von 49,5I137,6 oder 0,358 aufgelöst. Die Abnahme beim Glühen während der Calcinierung betrug 23,48 g je 100 g Bauxit. Der restliche Glühverlust des calcinierten Materials betrug daher 2,810,10. Der Gehalt an löslichem A1203 betrug 38,83 g und das Aluminiumoxyd-Alkali-Verhältnis der angereicherten Lösung 0,799.
  • 2. Die Ergebnisse weiterer Extraktionsversuche mit dem calcinierten jamaika-Bauxit, welche die Änderung des löslichen Trihydrataluminiumoxyds bzw. das Aluminium-Alkali-Verhältnis in der angereicherten Lauge je nach dem Calcinierungsgrad zeigen, sind unten in der Tabelle enthalten. Die Werte sind in g je 100 g Bauxit angegeben. Die Auflösungsbedingungen waren bezüglich Temperatur und Zeitdauer, d. h. bei 160' und 30 Minuten, in sämtlichen Fällen gleich, jedoch waren die Beschikkungen etwas voneinander verschieden. Die tatsächlichen Beschickungswerte für die in der Tabelle gezeigten Versuche entsprachen folgenden Werten: Versuche Nr. 1 bis 4, Calcinierung bei 500° 13,5 g in 100 ccm Lauge mit 51/132 g/1*) Versuche Nr. 5 bis 7, Calcinierung bei 475° 13,5 g in 100 ccm Lauge mit 51/132 g/1 Versuche Nr. 8 bis 10, Calcinierung bei 450° 15 g in 100 ccm Lauge mit 49,5/137,6 g/1 Versuch Nr. 11, Rohbauxit 23,8 g in 155 ccm Lauge mit 53,1/136 g/1 Versuch Nr. 12, Calcinierung bei 450° 23,8 g in 155 ccm Lauge mit 53,1/136 g/1 *) 51/132 g,!1 bedeutet eine künstliche Gebrauchsaufschlußlauge mit 51 g A12 03 und 132 g -NaOH je Liter.
    Tabelle
    Temperatur Ale 03/N a O H-
    Dauer der Glühverlust bei Restlicher Verwertbares Gewicht
    der Calcinierung * Verhältnis in
    oC Calcinierung) der Calcinierung Glühverlust A1,0, der Lauge des Rückstands
    1 500 0 22,1 4,4 I 38,28 0,798 39,01
    2 500 10 23,6 2,66 38,10 0,789 38,44
    3 500 20 23,83 2,36 37,60 0,795 38,55
    4 500 30 23,92 2,25 37,48 0,788 39,39
    5 475 10 22,25 4,35 38,31 0,803 38,12
    6 475 30 23,28 3,06 38,64 0,800 37,23
    7 475 60 23,61 2,65 38,28 0,798 37,52
    8 450 10 19,06 8,14 37,68 0,789 38,89
    9 450 30 22,79 3,69 38,35 0,797 37,34
    10 450 60 23,48 2,81 38,83 0,799 37,0
    11 Rohbauxit (unter entsprechenden 36,60 0,792 44,36
    Bedingungen aufgeschlossen)
    12 450 60 38,79 0,815 38,96
    *) In Minuten bei voller Temperatur.
    In sämtlichen Fällen, bei denen der Glühverlust des Rückstandes innerhalb des bevorzugten Bereiches von 3,5 bis 41ag, betrug das verwertbare Aluminiumoxyd mehr als 38 g und das Aluminium-Alkali-Verhältnis war sehr nahe bei dem erwünschten Wert von 0,80. Wenn bis zu einem Wert unter etwa 2,5 restlichem Glühverlust oder nur bis zu Verlusten, die höher als 5 % waren, calciniert wurde, trat eine vergleichsweise geringe Abnahme an löslichem Aluminiumoxyd auf. Bei dem Versuch 12 jedoch nahm das verwertbare Trihydrataluminiumoxyd bei dem Calcinieren sehr wesentlich zu, bezogen auf die in Versuch 11 gezeigten Werte, wie man sie beim Aufschluß des rohen Jamaika-Bauxits erhält.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Extrahieren von Aluminiumoxyd aus aluminiumhaltigen Erzen, die Gemische aus Aluminiumoxydmonohydrat und -trihydrat enthalten, wobei letzteres den Hauptanteil des verwertbaren Aluminiums darstellt, durch Calcinieren des Erzes und unter Anwendung des nassen Alkalialuminat-Aufschlußverfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erze bis auf einen restlichen Glühverlust von etwa 2 bis 5 °/a, vorzugsweise etwa 2,5 bis 4 °/o, bezogen auf das Erzgewicht, bei 400 bis 550°, vorzugsweise 425 bis 525°, calciniert und dann die teilweise calcinierten Erze mit einer kaustischen Aluminatlauge, deren Alkalikonzentration nicht mehr als etwa 160 g NaOH j e Liter, vorzugsweise etwa 140 g N a 0 H ' j e Liter, beträgt, bei einer Temperatur von etwa 140 bis 170° aufschließt, so daß das Gewichtsverhältnis von gelöstem Aluminiumoxyd zu Alkalihydroxyd in der angereicherten Lauge mindestens 0,8, vorzugsweise 0,8 bis 0,85, beträgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die teilweise calcinierten Erze so lange, wie für die Abtrennung der Silicate aus der Aufschlußlauge nötig ist, vorzugsweise 20 bis 60` Minuten lang, extrahiert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Erze verwendet, deren verwertbares Aluminiumoxyd zu 70 bis 95 °/o als Trihydrat vorhanden ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 579 114 und 665 495; Fulda-Ginsberg, »Tonerde und Aluminium,, Teil I, Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin, 1951, S. 5, 10 und 25.
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