DE3422721A1

DE3422721A1 - Gewebehalter

Info

Publication number: DE3422721A1
Application number: DE19843422721
Authority: DE
Inventors: Robert Henry Union N.J. O'Holla
Original assignee: Ethicon Inc
Current assignee: Ethicon Inc
Priority date: 1983-06-20
Filing date: 1984-06-19
Publication date: 1984-12-20
Also published as: US4532926A; GB2141630A; GB2141630B; GB8415622D0; JPH0569540B2; CA1233719A; JPS6012049A

Description

Die Erfindung betrifft einen Halter zum Zusammenhalten von Gewebeteilen bei chirurgischen Verfahren und insbesondere einen zweistückigen Gewebehalter mit einem eine Sperre oder Klammer ausbildenden Schenkel und einem abdichtbaren ■Verriegelungssitz.

Bei verschiedenen chirurgischen Verfahren werden Halter in Form von Klammern oder dergleichen verwendet, um zum Erleichtern des Heilens einer Wunde oder eines Einschnittes Gewebeteile oder Gewebeabschnitte zusammenzuhalten. Beispielsweise ist eine Halteklammer oder Krampe mit einem Nut und Feder aufweisenden Aufbau, durch den die Klammer blockiert wird, in der US-PS 2 88i 762 beschrieben. Eine insbesondere zum Unterbinden von Blutgefäßen geeignete Metallklammer ist in der US-PS 3 0?9 608 beschrieben. In der Internationalen Patentanmeldung PCT/SU79/OOO4-9 sind mehrere Befestigungsvorrichtungen zum Durchführen zirkulärer Anastomose am Dickdarm beschrieben. Die vorstehenden Druckschriften sind Beispiele für eine große Zahl von Gewebehaltern, Befestigungsmitteln und Verschlüssen sowie Techniken, die in allgemei- nen oder speziellen chirurgischen Verfahren angewandt werden können.

Eine allgemein bekannte Art von Haltern zum Verbinden oder Zusammenhalten weicher Gewebeteile ist eine U-förmige Klammer oder Krampe, die üblicherweise aus einem geeigneten Metall hergestellt ist. Derartige Klammern, die im allgemeinen derart beschrieben werden, daß sie zwei Schenkel aufweisen, die zur Ausbildung einer U-Form im gelösten Zustand miteinander verbunden sind, können auch als Konfiguration in Form einer "offenen" Schleife im gelösten Zustand betrachtet werden. Die Schenkel sind nicht notwendigerweise parallel, aber

sind üblicherweise zum Durchdringen der Gewebeteile und zum Aufnehmen von Gewebematerial zwischen sich geeignet.

Weitere Beispiele von U-förmigen Klammern oder Klammern in Form einer offenen Schleife sowie Verfahren und Instrumente zum Applizieren derartiger Klammern an Gewebe sind in den US-PSen 3 252 643, 3 482 428, 3 692 224, 3 790 057, 3 795 034, 3 889 683, 4 198 982, 4 316 468 und 4 319 576 beschrieben.

Es wurden auch andere Gewebehalter vorgeschlagen, die sich von den vorstehenden Klammern dadurch unterscheiden, daß diese Halter mehrere Bestandteile aufweisen und nicht in der für Klammern verwendeten Art und Weise zusammengedrückt werden müssen. Ein derartiger Halter ist in der US-PS 4 060 beschrieben und weist einen Haltestreifen mit mehreren in Längsrichtung beabstandeten, parallelen Zinken auf, die zwei überlappende Gewebeteile von einer Seite her durchdringen können, so daß die vorderen Enden der Zinken von der anderen

Seite der Gewebeteile vorragen.
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Der Halter weist ferner einen Sicherungsstreifen auf, der auf der dem Haltestreifen gegenüberliegenden anderen Seite der Gewebeteile angeordnet werden kann und mit den Enden der vorspringenden Zinken des Haltestreifens in Eingriff bringbar ist, wodurch die Gewebeteile zwischen dem Haltestreifen und dem Sicherungsstreifen festgehalten werden. Der Sicherungsstreifen bildet kegelstumpfförmige Öffnungen zur Aufnahme der Zinken des Haltestreifens aus, die jeweils mehrere beabstandete, kegelstumpfförmige Eingriffsteile zum Eingriff mit dem Sicherungsstreifen in einer bestimmten Position relativ zu den Zinken aufweisen- Dadurch läßt sich der Abstand zwischen dem Haltestreifen und dem Sicherungsstreifen einstellen. Eine derartige Haltevorrichtung kann aus biologisch abbaubarem oder resorbierbarem Material herge-

stellt werden.

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Ein weiterer Gewebehalter mit mehreren Bestandteilen ist in der U.S.S.N. 349,433 (18.3.1982) offenbart. Dieser Halter ist aus verschiedenen polymeren Materialien hergestellt und die Schenkel des U-förmigen Klammerabschnittes des Halters weisen eine Neigung auf, um das Eindringen der Klammer in Gewebe zu erleichtern.

Obwohl manche der vorstehenden Gewebehalter bei verschiedenen Anwendungen zufriedenstellende Ergebnisse zeigen, besteht ein Bedürfnis für einen verbesserten, zweistückigen Halter, der insbesondere vollständig aus resorbierbaren Materialien hergestellt sein soll.

Außerdem besteht ein Bedürfnis für einen aus resorbierbaren Materialien hergestellten Gewebehalter, mit dem in erster Linie die Gewebekanten angenähert werden können, um einen ständigen Kontakt dieser Gewebekanten zu gewährleisten.

Bei einem derartigen zweistückigen Halter aus resorbierbaren Materialien ist darauf zu achten, daß die beiden Teile in Klammerstellung auf dem Gewebe zusammenbleiben, auch wenn die Resorption des Haltermaterials durch den Körper beginnt.

Es besteht deshalb ein Bedürfnis für einen zweistückigen Gewebehalter aus resorbierbaren Materialien mit einem Halte- oder Sperrmechanismus, der für eine genügend lange Zeitdauer in !funktion bleibt, während das Haltermaterial resorbiert wird.

Ein derartiger Halter sollte auch eine gewünschte Menge hämostatischen Drucks zum Verringern von Blutungen liefern, sollte aber gleichzeitig genügend Luftzufuhr zu den Wundoder Einschnittkanten des Gewebes zulassen, um die Heilung zu fördern. Zudem sollte ein derartiger Halter in der Lage sein, unterschiedliche Gewebedicken aufzunehmen und beim Verbinden des Gewebes möglichst wenig Gewebe in Form einer Manschette oder eines Saumes übriglassen.

Ferner ist es wünschenswert, daß die Ausgestaltung eines derartigen Halters seine Herstellung mit einer möglichst kleinen Größe zuläßt, um die Dosierung zu verringern. Ferner sollte der Halter derart ausgestaltet sein, daß möglichst wenige Stellen zur Ausbildung von Infektionshöhlen im Gewebe vorhanden sind.

Ferner sollte ein derartiger Gewebehalter dem Chirurgen während seiner Applizierung eine fühlbare Rückkopplung oder Rückmeldung und Kontrolle ermöglichen.

Schließlich sollte ein derartiger Halter in der Lage sein, die Gewebeteile für mindestens 21 Tage in vivo in Annäherung und unter Druck zu halten.

Der Halter sollte derart ausgebildet sein, daß seine Applizierung an die Gewebeteile mit einem einfachen und wirksamen Verfahren möglich ist. Die einfache Applizierung eines derartigen Halters mittels eines geeignet ausgebildeten Instrumentes ist ebenfalls wünschenswert.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Halter zum Zusammenhalten von durch eine Wunde oder einen Einschnitt ausgebildeten Gewebeteilen von Menschen oder Säugetieren bereitzustellen, der die vorstehenden Anforderungen erfüllt und das Heilen der Wunde oder des Einschnittes erleichtert.

Der erfindungsgemäße Halter weist ein Befestigungselement und einen mit diesem zusammenwirkenden Sitz oder Aufnehmer auf. Das Befestigungselement weist mindestens einen Schenkel auf, dessen vorderes Ende durch die Gewebeteile hindurchführbar ist und über diese vorragt. Das Befestigungselement weist ferner einen Querträger oder eine Gewebeklammer auf, die mit dem Schenkel verbunden ist und im wesentlichen gegen eines der Gewebeteile anlegbar ist. Der Schenkel weist an seiner Außenseite über mindestens einen Teil seiner Länge

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mehrere Abdichteinrichtungen auf, die jeweils erstens einen biegsamen oder elastischen, ringförmigen Dichtabschnitt, der im allgemeinen in einer zur Längsachse des Schenkels im wesentlichen senkrechten Ebene liegt, und zweitens eine vom ringförmigen Dichtabschnitt in Richtung auf das vordere Ende des Schenkels nach innen geneigte Fläche ausbilden.

Der Sitz ist gegen den dem Befestigungselement gegenüberliegenden anderen Gewebeteil anlegbar. Im Sitz ist eine öffnung zur Aufnahme des Schenkels des Befestigungselementes ausgebildet, nachdem dieser durch die Gewebeteile hindurchgeführt wurde. Der Sitz bildet einen ringförmigen Haltering auf der Innenfläche der Öffnung aus, der mit dem ringförmigen Dichtabschnitt einer der Abdichteinrichtungen des Schenkels in Eingriff bringbar ist, um das Herausziehen des Schenkels aus der öffnung nach seiner Aufnahme im Sitz zu verhindern, wobei die Dichtabschnitte benachbarter Abdichteinrichtungen in der Öffnung in dichtem, wie abdichtendem Eingriff mit der

Oberfläche des Sitzes stehen.
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Zum Verbinden der Gewebeteile mittels des Halters werden diese zunächst im allgemeinen Fläche an Fläche aneinander angenähert. Danach wird das Befestigungselement auf einer Seite der Gewebeteile angeordnet, wobei der Schenkel zum Durchdringen der Gewebeteile in einem geeigneten Winkel orientiert ist. Der Sitz wird auf der dem Befestigungselement gegenüberliegenden anderen Seite der Gewebeteile angeordnet, wobei seine öffnung im allgemeinen mit dem Schenkel des Be-

festigungselementes ausgerichtet ist. 30

Danach werden das Befestigungselement einerseits und die Gewebeteile und der Sitz andererseits relativ zueinander bewegt, so daß die Gewebeteile von dem Schenkel des Befestigungselementes durchdrungen werden und ein Teil des Schenkels innerhalb des Sitzes aufgenommen wird.

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Die Relativbewegung wird durchgeführt, bis die Klammer an der Fläche eines der Gewebeteile und bis der Sitz gegen das andere Gewebeteil anliegt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Haltering des Sitzes mit einem der ringförmigen Dichtabschnitte auf dem Schenkel des Befestigungselementes7und verhinderh eine Trennung des Befestigungselementes vom Sitz. Benachbarte Dichtabschnitte auf beiden Seiten des im Eingriff befindlichen Dichtabschnittes isolieren diesen vom Körpergewebe und verhindern seine sofortige Resorbierung. 10

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Halters mit einem Befestigungselement und einem Sitz,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Ebene 2-2 gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine bruchstückartige, teilweise geschnittene Ansicht von zwei durch einen Einschnitt oder eine Wunde ausgebildeten Gewebeteilen, wobei das Gewebe teilweise weggeschnitten ist, um die inneren Details des durch die beiden Gewebeteile eingeführten und in vollem Eingriff mit dem Sitz gemäß Fig. 1 stehenden Befestigungselementes gemäß Fig. 1 besser darstellen zu können, und

Fig. 4· eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3, wobei aber ein Teil des Sitzes weggeschnitten ist, um den Festhalt emechanismus besser darstellen zu können.

Die Erfindung kann viele verschiedene Ausführungsformen aufweisen. Die Beschreibung und die Zeichnungen zeigen lediglieh beispielhaft eine bestimmte Ausführungsform. Die genauen Formen und Abmessungen der hierin beschriebenen Kompo-

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nenten können in der Regel auch anders ausgestaltet sein; die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Halters 50 ist in den Fig. 1 bis A- dargestellt. Der Halter 50 ist in den Fig. 3 und 4 in der fertigen, eingesetzten Konfiguration dargestellt, in der er zwei Gewebeteile 52 und 5^ eines Menschen oder Säugetieres zusammenhält, wie sie durch eine Wunde oder einen operativen Einschnitt ausgebildet werden, um das Heilen der Wunde oder des Einschnitts zu erleichtern. Typischerweise werden mehrere derartige Halter 50 zum Schließen einer Wunde oder eines Einschnittes verwendet. Für eine kleine Wunde oder einen kleinen Einschnitt kann aber auch ein einziger Halter 50 ausreichen.

Der Halter 50 weist zwei Komponenten oder Bestandteile auf, ein im allgemeinen T-förmiges Befestigungselement oder Befestiger 60 und einen Sitz, wie einen Aufnehmer 62, die zunächst, wie in Fig. 1 dargestellt, getrennt sind und die zusammenwirken, um zwischen sich die Gewebeteile festzudrükken oder festzuhalten.

Das Befestigungselement weist mindestens einen Schenkel 66 auf, der durch die Gewebeteile geführt werden kann und auf der gegenüberliegenden Seite vorragt. Das vordere Ende 70 des Schenkels 66 ist vorzugsweise abgerundet, um leichter durch die Gewebeteile und durch den Sitz 62 geführt werden zu können, wie nachstehend noch näher erläutert. 30

Mit dem anderen Ende des Schenkels 66 ist ein nach außen vorragender Querträger, wie ein Kreuzstück,oder ein vergrößertes Teil, wie eine Klammer oder Zwinge 68 verbunden. Die Klammer 68 und der Schenkel 66 sind relativ zueinander im allgemeinen rechtwinklig orientiert und bilden eine vorzugsweise T-förmige Konfiguration aus. Der Querträger oder

die Klammer 68 können, wie dargestellt, die Form eines regulären Parallelepipeds oder jede andere geeignete Form aufweisen.

Der Schenkel 66 weist vorzugsweise eine im allgemeinen massive, zylindrische Form auf. Der Schenkel 66 weist an seiner Außenseite über mindestens einen Teil seiner Länge mehrere Abdichteinrichtungen 80 auf. Vorzugsweise ist jede Abdichteinrichtung 80 kegelstumpfförmig ausgebildet. Jede Abdichteinrichtung 80 bildet erstens einen im wesentlichen in einer zur Längsachse des Schenkels 66 im wesentlichen senkrechten Ebene liegenden Dichtabschnitt 82 und zweitens eine Fläche 84 (wie die dargestellte kegelstumpfförmige Fläche) aus, die vom ringförmigen Dichtabschnitt 82 in Richtung auf das vordere Ende 70 des Schenkels 66 nach innen geneigt ist.

Wie in Fig. 1 dargestellt, weist die Fläche 84 von der Klammer 68 weg.

Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Sitz 62 derart ausgebildet, daß er an den vom Befestigungselement 60 entfernten Gewebeteil anliegen kann. Der Sitz, wie das Gegenstück 62 bildet eine erste Seite 73 aus (vgl. Fig. 1), die gegen ein Gewebeteil anliegt, beispielsweise das in den Fig. 3 und 4- dargestellte Gewebeteil 52. Der Sitz 62 weist auch eine zweite Seite 75 aus (vgl. Fig. 2), die im allgemeinen von der ersten Seite 73 wegzeigt. Zwischen der ersten und zweiten Seite des Sitzes 62 erstreckt sich die Umfangsflache, wie Außenfläche 77·

Der Sitz 62 bildet eine Öffnung, wie eine im allgemeinen zylindrische Bohrung 76 aus (vgl. Fig. 1 und 2), die sich von der ersten Seite 73 des Sitzes zu seiner zweiten Seite 75 erstreckt. Der Durchmesser der Bohrung 76 ist kleiner als der größte Durchmesser des ringförmigen Dichtabschnittes 82 jeder Abdichteinrichtung 80. Der Durchmesser der Bohrung 76 ist jedoch größer als die kleinste Querschnitts-

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abmessung der zwischen den ringförmigen Dichtabschnitten 82 angeordneten Abschnitten des Befestigungselementes. In der dargestellten Ausführungsform weist die Bohrung 76 eine ausreichend große Länge oder Tiefe auf, um einen Teil des Schenkels des Befestigungselementes aufzunehmen, der mindestens vier Abdichteinrichtungen 80 aufweist.

Der Sitz 62 bildet auch einen ringförmigen Haltering oder Riegel 90 auf der Innenfläche der Öffnung oder Bohrung 76 aus, der mit einem ringförmigen Dichtabschnitt 82 einer der Abdichteinrichtungen 80 in Eingriff bringbar ist. Dadurch wird ein Herausziehen des Schenkels 66 des Befestigungselementes aus der Bohrung 76 verhindert, nachdem der Schenkel vom Sitz 62 aufgenommen wurde, wobei die Dichtabschnitte 82 benachbarter Abdichteinrichtungen 80 in dichtem Eingriff mit den Flächen des Sitzes 62 in der Bohrung 76 stehen.

Vorzugsweise ist der Riegel oder Haltering 90 einstückig mit dem Sitz 62 ausgebildet. Der Ring 90 ragt nach innen in die Bohrung 76 um eine ausreichende Strecke vor, um eine Bewegung eines Dichtabschnittes 82 des Befestigungselementes' durch den Ring 90 zu verhindern, wenn das Befestigungselement 60 relativ zum Sitz 62 in eine Richtung gezogen wird, in der sich das Befestigungselement 60 und der Sitz 62 voneinander trennen. Der Haltering 90 ragt jedoch nicht soweit nach innen vor, daß eine Bewegung der Abdichteinrichtung 80 durch den Haltering 90 in die andere Richtung verhindert wird.

Das Befestigungselement 60 und der Sitz 62 können aus geeigneten Materialien, wie thermoplastischen Polymeren ausgebildet sein, die durch Menschen- und Säugetiergewebe resorbierbar sind. Beispielsweise können das Befestigungselement und der Sitz aus resorbierbaren Polymeren oder Copolymeren von Polydioxanon, Lactid, Glykolid und dergleichen gegossen werden. Der Halter kann auch aus einer Kombination derarti-

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ger Materialien hergestellt, wie gegossen werden.

Der Halter 'pO wird zur Verbindung der Gewebeteile 52 und 54-(vgl. Fig. 2 und 3) auf eine neuartige Weise verwendet. Insbesondere werden zunächst, wie am besten aus den Fig. 2 und ersichtlich, die Gewebeteile 52 und 54- aneinander angenähert, bis sie sich mit ihren Oberflächen berühren. Dann wird das Befestigungselement 60 auf einer Seite der Gewebeteile angeordnet, wobei der Schenkel 66 unter einem geeigneten Winkel orientiert ist, um die Gewebeteile zu durchdringen. Der Sitz 62 wird gegenüber dem Befestigungselement 60 auf der anderen Seite der Gewebeteile gehalten, wobei die Bohrung 76 im wesentlichen mit dem Schenkel 66 des Befestigungselementes ausgerichtet ist.

Danach werden das Befestigungselement 60 und der Sitz 62 relativ zueinander bewegt, so daß das Befestigungselement und der Sitz zusammengedrückt werden und der Schenkel 66 des Befestigungselementes die Gewebeteile 52 und 5^ durchdringt und mindestens ein Teil des Schenkels 66 innerhalb des Sitzes 62 angeordnet ist. Die Relativbewegung zwischen dem Befestigungselement 60 und dem Sitz 62 wird beendet, wenn sich der Querträger 68 in einem bestimmten, gewünschten Abstand vom Sitz 62 befindet, um die Gewebeteile miteinander zu verbinden. Vorzugsweise wird diese Bewegung beendet, nachdem die Gewebeteile mit einem gewünschten Druck oder um einen gewünschten Betrag zusammengedrückt wurden.

Wenn der Schenkel 66 des Befestigungselementes durch den Sitz 62 gedrückt oder geschoben wird, werden die Abdichteinrichtungen 80 nach innen verformt, während sie durch die einen kleineren Durchmesser aufweisende Bohrung 66 passieren und während sie durch den Haltering 90 hindurchbewegt werden, der einen noch kleineren Durchmesser aufweist. Nachdem eine Abdichteinrichtung 80 den Haltering 90 passiert hat, weitet sich diese Abdichteinrichtung 80 nach außen auf

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und kommt in Kontakt mit der Wand der Bohrung.76.

Nachdem die Gewebeteile 54 und 52 um den gewünschten Betrag zusammengedrückt wurden, werden die die Relativbewegung zwisehen dem Befestigungselement 60 und dem Sitz 62 bewirkenden Kräfte weggenommen. Das Befestigungselement 60 und der Sitz können danach durch die komprimierten Gewebe auseinandergedrückt werden. Dies kann eine geringfügige entgegengesetzte Relativbewegung verursachen. Diese geringfügige entgegengesetzte Bewegung ist jedoch, wie nachstehend erläutert, begrenzt.

Wenn sich das Befestigungselement 60 und der Sitz 62 in den in den Pig. 3 und 4· dargestellten Relativpositionen befinden, begrenzt eine unmittelbar benachbart zum Haltering 90 des Sitzes, aber unterhalb diesem angeordnete Abdichteinrichtung 80 die entgegengesetzte Relativbewegung zwischen dem Befestigungselement 60 und dem Sitz 62. Bei dieser Orientierung kommt der Haltering 90 in der Bohrung 76 des Sitzes 62 mit dem ringförmigen Dichtabschnitt 82 der Abdichteinrichtung 80 in Eingriff und verhindert ein Herausziehen des Schenkels 66 aus dem Sitz 62.

Das vordere Ende des Schenkels 66 ragt üblicherweise aus dem Sitz 62 auf der Seite vor, die der mit einem der Gewebeteile in Kontakt stehenden Seite des Sitzes 62 gegenüberliegt. Gegebenenfalls kann das vorragende Ende des Schenkels 66 mittels einer geeigneten Vorrichtung mit dem Boden des Sitzes 62 bündig gemacht werden. Vorzugsweise ist der vorspringende Teil des Schenkels 66 während des Abtrennens von einem geeigneten Behälter umgeben, um den vorspringenden Teil nach .dem Abtrennen aufzufangen, so daß der abgetrennte Teil des Schenkels nicht in das umliegende Gewebe oder in die Körperhöhle fallen kann.
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Unabhängig vom bündigen Abtrennen des vorspringenden Teiles des Schenkels mit dem Boden des Sitzes 62 stehen die Abdichteinrichtungen 80 innerhalb der Bohrung 76 des Sitzes in dichtem Eingriff mit den Seiten der Bohrung 76 und isolieren den Haltering 90. Insbesondere aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß die dritte Abdichteinrichtung 80 vom vorderen Ende des Schenkels 66 mit dem Haltering 90 in Eingriff steht und von diesem festgehalten wird. Die benachbarte, vom vorderen Ende des Schenkels aus gesehene zweite Abdich'teinrichtung unterhalb der mit dem Ring 90 in Eingriff stehenden Abdichteinrichtung 80 steht im Bereich A in dichtem Eingriff mit der Bohrung 76. In ähnlicher Weise steht die unmittelbar benachbart und oberhalb der mit dem Ring 90 in Eingriff stehenden Abdichteinrichtung 80 angeordnete Abdichteinrichtung 80 ebenfalls im Bereich B mit der Bohrung 76 in dichtem Eingriff.

Der dichte, wie abdichtende Eingriff zwischen den Abdichteinrichtungen 80 und dem Sitz 62 in den Bereichen A und B verhindert wirksam das Eindringen von Körperflüssigkeiten und Gewebe. Deshalb wird die relativ geringe Menge des den Haltering 90 und den ringförmigen Dichtabschnitt 82 ausbildenden Materials nicht unmittelbar von den Körperflüssigkeiten und Geweben affiziert und nicht unmittelbar resorbiert. Somit bleibt die erfindungsgemäße Halte- oder Riegelvorrichtung zunächst unzerstört und in Funktion.

Andererseits stehen die Außenabschnitte des Befestigungselementec 60 und des Sitzes 62 in direktem Kontakt mit den Körperflüssigkeiten und Geweben. Die Resorption dieser Außenabschnitte beginnt sofort. Zu dem Zeitpunkt, an dem das Material des Befestigungselementes außerhalb der Dichtbereiche A und B resorbiert ist, sind die geklammerten Gewebe ab schnitte 52 und 54 ausreichend geheilt und ein weiteres Klammern ist nicht mehr erforderlich. Der Zutritt von Körperflüssigkeiten und Geweben in den Bereich des

Halteringes 90 kann deshalb zugelassen werden und findet tatsächlich statt. Die vollständige Resorption des Halteringes und anderer Innenabschnitte des Halters 50 kann dann stattfinden.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Applizieren des Halters 50 auf die Gewebeteile 52 und 5^ kann mit einem geeigneten Instrument durchgeführt werden, das besonders ausgebildet ist zum Halten des Befestigungselementes 60 und des Sitzes 62 und zum Treiben des Befestigungselementes 60 durch die Gewebeteile und in Eingriff mit dem Sitz 62. Ein derartiges, nicht in der Zeichnung dargestelltes Instrument kann ein Paar gelenkig montierter Backen aufweisen, wobei eine der Backen den Sitz 62 auf einer Seite der Gewebeteile hält und die andere Backe das Befestigungselement 62 auf der anderen Seite der Gewebeteile hält. Als Teil des Instrumentes kann eine geeignete Einführeinrichtung vorgesehen sein, um das Befestigungselement 60 von seiner Haltebacke in die Gewebeteile und schließlich in Eingriff mit dem Sitz 62 zu treiben. Um das Durchstoßen des Gewebes zu erleichtern, kann das vordere Ende 70 des Befestigungselementes gegebenenfalls spitzer ausgebildet sein als dargestellt.

Das Instrument kann einen geeigneten Mechanismus aufweisen, um den vorspringenden Teil des Schenkels 66 nach dem Verriegeln des Befestigungselementes 60 mit dem Sitz 62 abzutrennen, während die Gewebeteile unter der gewünschten Kompression stehen. Ein derartiges Instrument vreist vorzugsweise eine Einrichtung zum gleichzeitigen Applizieren mehrerer derartiger Halter auf.

Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß im Rahmen der Erfindung· verschiedene Variationen und Modifikationen möglich sind. Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Halters und des Instruments und Verfahrens zu seiner Applikation ist nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt.

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Claims

VOSSIUS ■ VOSSIUS · TAUCK KER.· Ή EUNEMANN · RAUH ΡΛΤ E N TA ^ W-Vl-Tt? SIEB ERTSTRASSE 4 · 8OOO MÜNCHEN 86 · PHONE: (O B 9) 474Ο75 CABLE: BENZOLPATENT MÜNCHEN · TELEX 5-29 453 VOPAT D 19. Juni 1984 u.Z.: T 048 Case: ETH 562 RM ETHICON, INC. Somerville, New Jersey, V.St.A. "Gewebehalter" Patentansprüche

1.) Halter zum Zusammenhalten zweier Gewebeteile (52,54-) von Menschen oder Säugetieren, die durch eine Wunde oder einen Einschnitt ausgebildet werden, zum Erleichtern des Heilens der Wunde oder des Einschnitts, gekennzeichnet durch a) ein Befestigungselement (60) mit

al) mindestens einem Schenkel (66), dessen vorderes Ende (70) durch die Gewebeteile (52,54) hindurchführbar ist und auf der gegenüberliegenden Seite vorspringt,

a2) einer Klammer (68) für das Gewebe, die mit dem Schenkel (66) verbunden ist und im wesentlichen gegen eines der Gewebeteile (5^) anlegbar ist, a3) wobei der Schenkel (66) an seiner Außenseite

über mindestens einen Teil seiner Länge mehrere Abdichteinrichtungen (80) aufweist, die jeweils einen biegsamen, ringförmigen und im wesentlichen in einer zur Längsachse des Schenkels (66) im wesentlichen senkrechten Ebene liegenden Dichtabschnitt (82) und eine Fläche (84) ausbilden, die

in Richtung auf das vordere Ende (70) des Schenkels (66) vom ringförmigen Dichtabschnitt (82) nach innen geneigt ist, und

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den

b) einen gegen/dem Befestigungselement (60) gegenüberliegenden anderen Gewebeabschnitt (52) anlegbaren Sitz (62), mit

b1) einer Öffnung (76) zum Aufnehmen des Schenkels (66) nach dessen Einführung durch die Gewebeteile

(52,54), und

b2) einem ringförmigen Haltering (90) auf der Innenfläche der öffnung (76), der mit dem ringförmigen Dichtabschnitt (82) einer der Abdichteinrichtungen (80) des Schenkels (66) in Eingriff bringbar ist,

um ein Herausziehen des Schenkels (66) aus der öffnung (76) nach dessen Aufnahme durch den Sitz (62) zu verhindern, wobei die Dichtabschnitte (82) benachbarter Abdichteinrichtungen (80) in dichtem ■ ¹S Eingriff mit der Fläche des Sitzes (62) in der öff

nung (76) stehen.

2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (60) im wesentlichen T-förmig ausgebildet ist, daß ein Teil des Schenkels (66) eine im wesentlichen massive, zylindrische Form aufweist, und daß das der Klammer (68) gegenüberliegende vordere Ende (70) des Schenkels (66) im wesentlichen abgerundet ist, um das Durchführen des Schenkels (66) durch die Gewebeteile (52,

54) zu erleichtern.

3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (66) im wesentlichen senkrecht zur Klammer (68) ausgebildet ist.

4. Halter nach einem der Ansprüche Λ bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (60) und der Sitz (62) aus einem resorbierbaren, thermoplastischen Polymerisat hergestellt sind.

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5- Halter nach einem der Ansprüche Λ bis 4-, dadurch gekennzeichnet,

a) daß jeder Sitz (62) eine gegen den anderen Gewebeteil (52) anlegbare erste Seite (73), eine im wesentlichen von der ersten Seite (73) wegweisende zweite Seite (75) und eine sich zwischen der ersten und der zweiten Seite (73,75) erstreckende Außenfläche (77) aufweist,

b) daß sich die Öffnung (76) des Sitzes (62) von der ersten Seite (73) zur zweiten Seite (75) des Sitzes (62) erstreckt, und

c) daß die Öffnung (76) des Sitzes (62) durch eine Bohrung ausgebildet wird, deren Durchmesser kleiner ist als der größte Durchmesser des ringförmigen Dichtabschnittes (82) der Abdichteinrichtung (80) des Befestigungselementes (60) und deren Tiefe genügend groß ist, um einen mindestens vier Abdichteinriehtungen (80) aufweisenden Teil des Schenkels (66) des Befestigungselementes (60) aufzunehmen.

6. Halter zum Zusammenhalten zweier Gewebeteile (52,5^) von Menschen oder Säugetieren, die durch eine Wunde oder einen Einschnitt ausgebildet werden, zum Erleichtern des Heilens der Wunde oder des Einschnittes, gekennzeichnet durch

a) ein im wesentlichen T-förmiges Befestigungselement (60) mit

al) einem durch die Gewebeteile (52,5*0 durchführbaren und auf der anderen Seite vorspringenden Schenkel (66) und

a2) einer mit einem Ende des Schenkels (66) verbundenen und im wesentlichen gegen eines der Gewebeteile (5*0 anlegbaren Gewebe-Klammer (68), a3) wobei der Schenkel (66) an seiner Außenseite über mindestens einen Teil seiner Länge mehrere im wesentlichen kegelstumpfförmige Abdienteinrichtun

gen (80) aufweist, die jeweils einen biegsamen,

ringförmigen, im wesentlichen in einer zur Längsachse des Schenkels (66) im wesentlichen senkrechten Ebene liegenden Dichtabschnitt (82) und eine vom ringförmigen Dichtabschnitt (82) nach innen geneigte und von der Klammer (68) weggerichtete, kegelstumpf förmige Fläche (84) ausbilden, und b) einen Sitz (62) mit

b1) einer gegen das andere Gewebeteil (52) anlegbaren ersten Seite (73) und einer im wesentlichen von der ersten Seite (73) weggerichteten zweiten Seite

(75),

b2) einer sich zwischen der ersten Seite (73) und cLer zweiten Seite (75) erstreckenden Außenfläche (77)? b3) einer sich von der ersten Seite (73) zur zweiten Seite (75) erstreckenden Bohrung (76) zur Aufnahme

des Schenkels (66) nach dessen Einführung durch die Gewebeteile (52,54), und

b4) einem ringförmigen Haltering (90) auf der Innenfläche der Bohrung (76), der mit dem ringförmigen Dichtabschnitt (82) einer der Abdichteinrichtungen

(80) des Schenkels (66) in Eingriff bringbar ist, um das Herausziehen des Schenkels (66) aus der Bohrung (76) nach dessen Aufnahme im Sitz (62) zu verhindern, wobei die Dichtabschnitte (82) benachbarter Abdichteinrichtungen (80) mit der Fläche des

Sitzes in der Bohrung (76) in dichtem Eingriff stehen.

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