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Vakuumflüssigkeitsheber. Bei dem vorliegenden Vakuumflüssigkeitsheber
von der Art, bei der zur Erzeugung des Vakuums in allseitig geschlossenen, mit Auspuffventil
versehenen Kesseln brennbare Gase verpufft werden (Patente 77289, 83346,
3083r3), soll zwischen dem Verpuffungsraum, der mit brennbarem Gasgemisch beschickt
wird, und dem Auspuffventil, aus dem sich die Verpuffung nach außen ins Freie ausgleicht;
ein Expansionsraum eingeschaltet werden, der nicht mit brennbarem Gemisch beschickt
wird und der deshalb gegen den Verpuffungsraum zweclzmäßig .abgesetzt ist, so daß
die sich ausdehnenden heißen Verpuff ungsgase zunächst den Expansionsraum anfüllen,
indem sie dessen Luftinhalt vor sich her zum Auspuffventil heraus ins Freie schieben,
damit erstens trotz der nur teilweisen Anfüllung des Gesamtkesselraumes, Verpuffungsraum
plus Expansionsraum, mit -Brennstoffgemisch doch der ganze Kesselraum mit heißen
Gasen angefüllt wird, wie beim Vakuumflüssigkeitsheber nach Patent 308313,
aber ohne Verwendung eines Flugkolbens, allein durch die zweckmäßige Formung und
Absetzung des Expansionsraumes gegen den Verpuffungsraum; zweitens durch Einlassen
von Luft in den Vcrpuffungsraum die Verbrennungsrückstände daraus in den Expansionsraum
geschoben werden, so daß eine erneute Verpuffung durch Beschickung des Verpuffungsraumes
mit Brennstoff ohnf, weiteres möglich ist, ohne daß der VFrpuffungsraum erst »gelüftet«
werden muß, wie bei den Apparaten nach den Patenten 7728g und 83346, -also zum Zweck-dcr
Brennstoffersparnis und der Vereinfachung und der Sicherheit des Betriebes.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des 'neuen Vakuumflüssigk,.itshebers
schematisch dargestellt. Abb. t verdeutlicht das Prinzip des Apparates. K ist der
Kessel, der Verpüffungsraum, der mit Br(nnstcff geladen wird. 1< ist der Expansionsraum
und P das selbsttätige Auspuffventil. In K wird das Verpuffungsgemisch erzeugt durch
Einführen von Benzin, Benzol, Spiritus, Schwefelkohlenstoff und anderen flüssigen
Brennstoffen und Mischungen davon, durch Einleiten von Azetylen, Kohlenstaub usw.
Dcr Expansionsraum wird nicht geladen.- Wird nun das brennbare Gemisch in h verpufft,
so dehnt sich der Gasinhalt von K entsprechend aus,
dabei verdrängt
er den Gasinhalt von V so, als befände sich ein Kolben zwischen Expansionsraum V
und Kessel .K, wie bei den Apparaten nach Patent 3o8323. Die Luft entweicht zuerst
aus dem Ventil P von V ins Freie, das verpuffte Gemisch folgt zum Teil nach, in
dem Maße, als seine Raumausdehnung durch die Verpuffung den Rauminhalt von I' übersteigt,
abgesehen von Wärmeverlusten.
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Abb. 2 zeigt schematisch einen Abfuhrwagenkessel nach diesem Prinzip.
K ist der Förderraum des Kessels und der Verpuffungsraum. ° Bei einer Zündkammer
Z wird der Brennstoff in K eingeführt. Danu wird die Entzündung eingeleitet. Das
Kesselgefäß ist durch eine Ouerwand 1%V in zwei Teile geteilt. Der Teil rechts von
der Querwand bildet den Expansionsraum f', der durch Rohreinsätze N o. dgl. nach
an sich bekannter Weise in enge Gaswege unterteilt ist. Das verpuffende Gemisch
dringt nun durch das Rohr D in der Pfeilrichtung in den Expansionsraum V ein und
durchströmt die engen Gaswege darin, deren Luftinhalt vor sich herschiebend und
zum sich selbät öffnenden Ventil-P heraus ins Freie schiebend. Zum Schluß strömt
auch noch Verpaffungsprodukt zum Auspuff P heraus ins Freie. Nach vollständiger
Verpuffung kommt der Gasstrom aus P zum Stehen (die Verpuffung dauert einen Bruchteil
einer Sekunde), das Ventil P legt sich luftdicht auf seinen Sitz, der Gasrückstand
in K plus V kühlt sich ab (in einigen Sekunden), und es entsteht ein Vakuum in K
und V, als sei der gesamte Kessel K und V nach dem alten Betriebsverfahren der Patente
77289 und 83346 mit Brennstoffladung gefüllt gewesen. Gebraucht man allgemein
e'.n Quantum q Gramm Brennstoff für jeden Kubikmeter des Verpuffungsräumes zur Herstellung
des Vakuums, so sind also bei dem alten Verfahren (K -f- V) - q Gramm, bei dem vorliegenden
Verfahren nur K - q Gramm Brennstoff zur Evakuierung desselben Rauminhalts
erforderlich. Erforderte das alte Verfahren Q Einheiten Brennstoff, so genügen beim
neuen Verfahren K + # Q Einheiten. Wird der Kessel a1 nicht als Förderraum
gebraucht, sondern dient der Apparat nur als Luftpumpe zur Evakuierung anderer Kessel,
so darf K : (K+ 1') = o,i bis o,z sein, je nach der Güte des verwendeten Brennstoffs.
Dient K als Förderraum für Flüssigkeiten, etwa Wasser, Fäkalien usw., und muß man
deshalb K relativ groß herstellen, so kann man dennoch K noch durch Ouerwände weiter
unterteilen, die nur so anzuordnen sind, daß sich die Flüssigkeit in K ausbreiten
kann. Hat nun der Kessel K plus I% Gase oder Flüssigkeiten aus anderen zu evakuierenden
Kesseln angesaugt, und ist in diesem Falle der Kessel K nicht ganz gefüllt, so wird
zu einer erneuten Evakuierung geschritten. Bei den alten Betriebsverfahren mußte
man hierzu das Ventil .P öffnen und das Kesselinnere »lüftenx, um den Verbrennungsrückständen
den Abzug zu gestatten, eine Maßnahme, die Zeit verbraucht, in ihrer Zeitdauer-
unsicher ist und nicht bei jedem Wetter gelingt. Bei dein vorliegenden Betriebsverfahren
braucht man nur einen Lufthahn in der Gegend von Z zu öffnen, wenn Flüssigkeit in
K ist, und die eindringende Luft schieht von selbst die Verbrennungsrückstände nach
V, wo sie nichts schaden. Funktionierte der Apparat als Luftpumpe, so ist der' Lufthahn
auch in der Gegend von Z anzuordnen, mit demselben Effekt. Die »Lüftung<c ist
also unnötig, und die erneute Verpuffung kann sogleich eingeleitet werden.
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Man kann den Verdrängerraum V auch auf den Kessel K aufsetzen wie
einen Schornstein, etwa nach Abb. i, ihn dabei aber auch so zusammenfalten, wie
Abb. 3 zeigt. Man kann den Verdrängerraum V auch ganz vom Kessel K trennen und als
besonderen Kessel neben dem Kessel K konstruieren. K und V können dann dauernd oder
vorübergehend durch Rohre oder feuerfrste Metallschläuche verbunden werden. Etwas
Ähnliches ist in Abb. 3 schematisch abgebildet. V ist der Expansion3raum mit den
zusammengefalteten engen Gaswegen, er steht auf einem Gestell G und kann mit dem
Saugerkessel K durch den Metallschlauch S zwecks Evakuierung von K verbunden w3rden.