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Verfahren zum Betrieb von Waschmaschinen für die Chemischwäscherei
mit Schutzgas und Waschmaschine zur Ausführung des Verfahrens Um in der Chemischwäscherei
bei Waschmaschinen, welche mit leicht flüchtigen, brennbaren Waschmitteln beschickt
werden, das Entstehen eines explosiblen Gas-Luft-Gemisches zu vermeiden, werden
die Waschmaschinen mit einem Schutzgas, z. B. Stickstoff, gefüllt. Dieses Schutzgas
wird unmittelbar in die Waschtrommel eingeführt, und zwar so lange, bis das Schutzgas
an einem Auslaßstutzen der Waschtrommel bemerkbar wird. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme
sind wiederholt Unglücksfälle bei derartigen Waschmaschinen aufgetreten. Diese sind
darauf zurückzuführen, daß das Schutzgas bei der bishcrigen Art der Einführung lediglich
die Waschmaschine teilweise füllt und auch nicht genügend in die Umluftleitungen
tritt (Flockenfänger Kühler Ventilator), so daß in diesen ein nicht unerheblicher
Teil von Luft zurückbleibt, der unter Umständen sogar in den Waschbenzinbehälter
übertreten kann. Es ist beispielsweise vorgeschlagen worden, der Waschmaschine eine
Kohlensäuremenge zuzuführen, die etwa 1/5 des Rauminhaltes der Maschine bzw.
der daran angeschlossenen Leitungen beträgt. Nach einem anderen Verfahren soll durch
Absaugen der in der Maschine enthaltenen Luft in dieser ein Unterdruck erzeugt und
dann Schutzgas zugeführt werden. Alle diese Vorschläge berücksichtigen aber nicht,
daß das Schutzgas sich nicht ohne weiteres gleichmäßig und innig mit der in der
Maschine vorhandenen Luft mischt, selbst wenn zu diesem Zweck die Waschmaschinen-
oder Schleudertrommel in Betrieb gesetzt wird. Die Erfahrung hat gelehrt, daß sich
in abgelegenen Räumen der Maschine b ZD und der Leitung, toten Winkeln
u. d"l., /u Nveiii"l# Schutzgas ansammelt, so daß an solchen Stellen explosionsfähige
Gemische entstehen können, die beispielsweise ein Funke zur Eutzündung brin,-en
Das ktinn
bereits geschehen, bevor die erstrebte Mischung des Schutzgases
mit der Luft beendet ist. Das Verfahren, bei dem in der Maschine eiii Unterdruck
erzeugt wird, hat außerdem den Nachteil, daß Luft aus der Umgebung der Maschine
durch stets vorhandene undichte Stellen derselben nachströmt. Es wird also in Wirklichkeit
das mit dem Nekannten Verfahren erstrebte, vorber berechnete Mischungsverhältnis
von Luft und Schutzgas an manchen Stellen der Maschine'nicht erreicht und mithin
die Explosionsgefahr nicht beseitigt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die in der Waschmaschine
vorhandene Luft und Gasrückstände vor der Inbetriebsetzung der Maschine durch einen
zwangsläufig durch diese einschließlich der Umluftleitun-en hindurchgefülirten Schutzgasstrom
vollständig verdrängt werden und die Maschine anschließend bei vollständi«er Füllung
init unter Überdruck stehendem Schutzgas betricben wird.
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Bei dem neuen Verfahren werden nicht nur die in der Maschine vorhandene
Luft und Gasrückstände vollständig durch das Schutzcras ausgetrieben, sondern es
wird überdies während des Betriebes der Maschine das Wiedereindringen von Luft unmöglich
ge-Z> macht, weil die Maschine unter Schutzgasüberdruck steht. Dadurch ist die Bildung
explosionsfähiger Gemische vollkommen ausgeschlossen.
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Die Erfindun '-betrifft auch die Ausbildung einer Waschmaschine für
die Chemischwäscherei mit Schutzgasbetrieb nach dem ang Crebenen erfiiiduii-s-emäßeii
Verfahren und besteht insoweit darin, _ daß die Schutzgaszuleitung in dem
für den Kreislauf beim Trocknen dienenden Rohrsvstein angeordnet ist und daß zwischen
Ventilator und Schutz-Isaszuleitun- eine Drosselvorrichtung für die Kreislaufleitung
sowie jenseits der Drosselvorrichttuig, von der Schutzgaszuleitung aus I t' betrachtet,
eine verschließbare Entlüftungsöffnung vorgesehen ist. Diese Ausbildung der Waschmaschine
hat den Vorzüg, daß sie die Durchführung des neuen Verfahrens ohne Änderung der
bisherigen Bauart der Waschb iz maschine mit einfachsten Mitteln ermöglicht. Dabei
wird die Waschmaschine erlindun-sgenläß insbesondere in der Weise ausgeführt, daß
die Kreislaufleitung als Drosseleinrichtung eine mit ihrer oberen Kante an der Leitungswand
drehbar gelagerte Klappe aufweist, die gleichzeitig als Verschluß der Entlüftuiigsöffiiui)"
dient.
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Bei der Beschickting der Waschmaschine mit dem Schutzgas werden zunächst
alle von dem Kreislauf für das Trockenuas von der Maschine wegführenden Rohre abgesperrt
und -die Kreisleittnig durch die erwähnte Sperrvorrichtunc unterbrochen. Das eingeführte
;n
Schutzgas ist infolgedessen gezwungen, die gesamte Maschine zu durchströmen,
und entweicht aus der freigegebenen üffnung ncben der Sperrvorrichtung. Sowie an
dein aus der ü:inun- austretenden Schutzgas festgestellt werden kann, daß die Waschmaschine
mit ihren sämtlichen Teilen mit Schutzgas gefüllt ist, wird die öffnung geschlossen
und der Kreislauf durch Betätigung der Sperr-F ZD einrichtung freigegeben, so daß
der Wasch-und Trockenprozeß beginnen kann. Zu dieser Zeit steht die Waschmaschine
unter demselben Druck wie das Schutzgas im Gasometer. Erst dann wird die Ausgleichsleitung
nach den Waschbenzinbehältern geöffnet. Die Drosseleinrichtung für die Kreislaufleitung
des Trockengases ist zweckmäßig als Klappe ausgebildet und derart : gestaltet
und angeordnet, daß sie gleichzeitig als Verschluß der Üffnung in der Kreisleitung,
durch welche das Schutzgas wieder entweicht, verwendet werden kann. Dadurch wird
mit einem Handgriff diese üffnung verschlossen und gleichzeitig die Leitung für
den Kreislauf des Trocken-ZD gases freigegeben.
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Auf der Zeichnung ist die Waschniztschine gemäß der Erfindung in einer
beispielsweisen Ausführung dargestellt. Es zeigen: Abb. i eine Seitenansicht, Abb.
2 eine Rückansicht, Abb.3 eine Draufsicht und Abb.4 die Drosseleinriclitung der
Kreisleitung für das Trockengas in verIgrößertein Maßstabe.
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Mit t ist die auf einem Unterbau 2 gelagerte Waschmaschine
bezeichnet, welche mit einer luftdicht verschließbaren Öffnung 3
versehen
ist und eine drehbar gela-erte Siebtrommel enthält. Von den beiden Stirnseiten des
Waschinaschinengehäuses i geht je ein Rohr 4 ab, welche sich auf der Rückseite
der Maschine vereinen und gemeinsam in den Flusenfänger 5 eintreten. Der
Flusenfänger 5
wieder ist durch ein Rohrstück 6 mit dein
Kühler
7 verbunden. Der Kühler 7 ist durch ein Rohr 8 mit der Saugöfinuilg
eines Ventilators 9 verbunden, welcher auf dem Waschmaschineii-ehäuse i gela-ert
ist. Der Druckstutzen des Ventilators 9 mündet in einen auf der Oberseite
des Waschinaschinengehäuscs i angeordneten Erliitzer io, der sich wieder in das
Innere des Waschinaschinengehäuses i öffnet. Die Rohre 4 sind über (las Innere des
Waschniaschinengehäuses i mit dein Er. hitzer io verbunden, so daß ein geschlossenes
Rohrsystem vorhanden ist, in welchein bei der Tätigkeit des Ventilators
9 das in der N\#';tscliiiiascliiiie vorhandene Schutzgas urngewälzt werden
kann. Die von dein unigewälzten Gas initgeführten Dämpfe des in der
Waschmaschine
benutzten leichtflüchtigen Waschmittels werden in dem Kühler 7 kondensiert
und sammeln sich in dem Benzinsammelgefäß i i. Das umgewälzte Schutzgas wird in
dem Kühler 7 durch ein- baute Zwi-Cle schenwände gezwungen, seine Richtung
mehrfach zu ändern, so daß hinreichend Gelegen-Ileit ist, daß in dem umgewälzten
Schutzgas Z> Z>
vorhandene Dämpfe kondensieren können. In dem den Ventilator
9 mit dem Erhitzer i o verbindenden Rohrstück 12 ist ein Anschlußstutzen
13 für die Schutzgasleitung -esehen. Unmittelbar neben diesem Stutzen 12 ist nach
dem Ventilator 9 zu in dem ge-
nannten Rohrstück eine Klappe 14 mit
ihrer oberen Kante um einen Bolzen 15 schwenkbar -ela-ert. Das Leitun-sstück
12 ist im Z> -, ZD Querschnitt viereckig gestaltet, so daß die
, zi Klappe 14 um ungefähr go' ungehemmt ver-C ZD schwenkt werden kann. In
der einen Stellung steht sie senk-recht zum Rohrstück 1-2 und versperrt vollkommen
dessen Querschnitt, während sie sich in der anderen Stellung an die Wandung des
Rohrstückes 12 bzw. des Blasstutzens des Ventilatorso flach anlegt. Die Klappe 14
muß aus diesem Grunde einen Umfang haben, welcher dem Querschnitt des Rohrstückes
12 und dem Blasstutzen des Ventilators 9 entspricht. Zweckniäßig sind an
den Kanten der Klappe i-i verhältnismäßig weit überstehende Gummistreifen 16 vorgesehen,
welche sich bei senkrechter Stellung der Klappe 14 dicht an die Wandung des iz Rohrstückes
12 anlegen. Die Klappe 14 ist Z>
mit dem Drehbolzen 15 fest
verbunden. Der Drehbolzen ragt seitlich aus der Rohrleitunng heraus und trägt einen
durch Gewicht 17 be-ZD lasteten Hebel 13. Dieser ist auf dem Bolzen 15
so angeordnet, daß das Gewicht 17 die Klappe 14 in den beiden End stellungen
hält. Zum Überführen der Klappe 14 aus der einen .Stellung in die andere muß das
Gewicht 17 angehoben und über eine Totpunktlage hin-weg ebracht werden.
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"g In dem Teil des Blasstutzens des Ventilators 9, gegen welchen
sich die Klappe i-i legt, wenn sie -die Leitung nicht versperrt, ist eine Offnung
ig vorgesehen, durch welche die Rolirleituii,r4 bis io mit der Atmosphäre in Verbindung
steht. Diese üffnung ig durch die Klappe 14 abgeschlossen, wenn sie den Rohrquerschnitt
freigibt. Um einen 0
festen Abschluß der öffnung io zu erhalten, ist in die
üffnung ig eine bei 2o gut abgedichtete Buchse2i eingesetzt, welclic auf der Innenseite
des Blasstutzens de-, Ventilatorsg eine sclinia(c Ringrippe22 nach Art eines
Ventilsitzes aufweist. Ge--en diese Ringrippe 22 legt sich die Klappe 14 Mit einer
z. 13. aus Gummi bestehenden DiChtt111-SplattC23. t# Das Gewicht r,- j)r(-I3t
die Dicht1111-#sPlatte 23
fest gegen die Ringwulst 22, so daß ein luftdichter
Abschluß gebildet ist.
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Wenn die Waschmaschine mit Schut7gas -efÜllt werden soll, wird die
Klappe 14 in die Sperrstellung gebracht und die Schutzgaszuleitung bei 13 geöffnet.
Außerdem werden sämtliche von der Waschmaschine und dem Rohrleitungssystein 4 bis
io fortführenden anderen Leitungen abgesperrt. Das Rohrleitungssystem4 bis io steht
dabei aber, da durch das überführen der Klappe 14 in Sperrstellun, die öffnung ig
geöffnet worden ist, mit der Atmosphäre in Verbindung. Das bei 13 eintretende Schutzgas
kann mithin lediglich über den Erliitzer i o in das . Waschmaschinengehäuse
i gelangen. Während des Einführens des Schutzgases ist der Ventilator
9 in Tätigkeit. Er saugt das in das Waschinaschinen,-ehäuse i eintretende
Schutzb ,gas an und drückt es durch die öffnung 19
nach außen. Dabei wird
so viel Schutzgas durch den Stutzen 13 in die Waschmaschine i eingelassen, als dem
doppelten Fassungsvermö-en. der Waschmaschine entspricht. Diese 'Men-e läßt sich
an dem Sinken der Glocke des das Schutzgas enthaltenden Gasometers ohne weiteres
feststellen. Eine erhebliche -Menge des Schutz-ases entweicht dabei selbstverständlich
durch die Öffnuilg ig. Es besteht aber bei dieser Arbeitsweise die Gewähr, daß das
Schutzgas s;imtliche in der Waschmaschine vorhandene Luft ausgetrieben hat, so daß
in alleil Teilen der Waschmaschine nur Schutzgas vorhanden ist. Darauf wird die
Klappe i-t aus ihrer Sperrstellung umgelegt und dabei gleichzeitig die öffnung ig
geschlossen. Dadurch kommt die ganze Waschmaschine unter demselben Druck zu stehen,
welcher in dem Gasometer herrscht und für gewöhnlich 3oomm Wassersäule
be-
trägt. Erst dann, #"-eiiii dieser Zustand eingetreten ist, #% -ird die
Ausgleichsleitung 24 nach den Waschbenzinbebältern -eöffnet. Nach den Waschbenzinbehältern
kann mithin nur Schutzgas und unter keinen Umständen -Luft gelangen.
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Die Klappe 14 und entsprechend die Stutzen 13 und 21 können
selbstverständlich auch auf der Ansaugseite des Ventilatorsg angeordnet worden.