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Sicherheitseinrichtung zur Verhütung von Bränden an Erennkraftmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuge mit Brennkraftmaschinen
zur Verhütung von Bränden und mißbräuchlicher Benutzung, indem die Brennstoffzuleitungen
vollständig abgesperrt und der in dem Rohrleitungssystem befindliche Brennstoff
gleichzeitig in den Brennstoffvorratsbehälter bzw. in einem besonders dafür vorgesehenen,
außerhalb des Gefahrenbereiches liegenden Zwischenbehälter zurückgeführt wird und
wobei im Brandfalle die Absperrung des Leitungssystems und die Rückführung des Brennstoffes
selbsttätig durch den entstandenen Brand - und zum Schutz vor mißbräuchlicher Benützung
von Hand ausgelöst wird.
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Das Neue der Erfindung besteht in vorstehend angeführter Doppelwirkung
der Sicherheitseinrichtung gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art, bei
welchen die mit der Absperrung gleichzeitig einsetzende Rückfiihrung des Brennstoffes
in den Vorratsbehälter und Entleerung des Leitungssystems nicht möglich ist.
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Neu ist ferner; daß diese Rückführung und Entleerung durch Unter-
oder Überdruck erfolgt, welcher von der Brennkraftmaschine selbst oder von einer
besonderen .Pumpe erzeugt wird.
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Die beiliegenden Figuren zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Fig. i eine schematische Darstellung-- der Anlage, Fig:2 die zugehörige
Vorrichtung zur Steuerung des Absperrorgans in vergrößertem Maßstab und teilweisem
Schnitt. _ _ Gemäß Fig. i ist das Schwimmergehäuse-i des Vergasers durch eine; Brennstoffleitung-2
an den Absperrhahn 3 des Vorratsbehälters q. angeschlossen, indem, wie üblich, in
der einen Stellung des Hahnes (Fig. i ausgezogen) Brennstoff aus dem Behälter q.
zu ' dem Vergaser strömt; in der anderen Stellung (Fig. i gestrichelt) die Brennstoffzufuhr
unterbunden ist. In den Vorratsbehälter q. ist- ein Sammelgefäß 5 eingesetzt, welches
bodenseitig eine durch ein Rückschlagventil 6 abschließbare Öffnung y besitzt. In
das Sammelgefäß@ _5 münden zwei Leitungen 8 und 9, deren, erstere an die Brennstoffleitung
2, deren letztere °an das Hahngehäuse angeschlossen ist. Die Leitung 9 ist auf der
gegenüberliegenden ,Seite des Hahngehäuses durch eine Leitung To fortgesetzt, welche
ähnlich der Saugleitung eines Unterdruckförderers mit dem Verbrennungsraum der.
Maschine derart in Verbindung 'steht, daß deren Saughübe in der Leitung io Unterdruck
erzeugen. . In dem Hahn 3 ist neben dem Dürchströmkanal 13: ein Kanal 12 - eingelassen,
der bei geöffnetem Hahn die Leitung 9 mit. einer Öffnung 13 des Hahngehäuses
verbinrdet und- so für Enflüftung sowohl
des Sammelgefäßes 5 als
auch des Vorratsbehälters 4 durch die Leitung 9 sorgt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Wird
der Hahn bei laufender Maschine in die Sperrstellung übergeführt (Fig. z gestrichelt),
so wird weitere Brennstoffzufuhr aus dem Vorratsbehälter sowie die Entlüftung unterbunden;
die Leitungen 9 und io werden durch den Hahn verbunden, so- daß das Sammelgefäß
5 nunmehr an Uhterdxuck liegt. Durch die Unterdruckwirkung schließt sich das Rückschlagventil
6; der in der Brennstoffleitung 2 und in dem Schwimmergehäuse i des Vergasers vorhandene
Brerinstoff wird durch die Leitung 8 in den Sammelbehälter 5 abgesaugt.
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Nach neuerlicher Umstellung des Hahnes 3 zwecks Wiederinbetriebsetzung
der Maschine erfolgt, wie vorbeschrieben, die Entlüftung des Vorratsbehälters 5
durch den Kanal 12 und die Leitung 9; das Rückschlagventil 6 fällt ab und.der in
dem Gefäß 5 gesammelte Brennstoff ergießt sich in den Vorratsbehälter 4..
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Das Schließen des Hahnes 3 soll einerseits durch Hand- oder Fußbetätigung
möglich sein, anderseits bei Brand selbsttätig erfolgen. Zu diesem Zweck ist die
aus Fig. 2 ersichtliche Anordnung getroffen. Der Hahn 3 steht unter dem Einfluß
einer Feder 14, welche bestrebt ist, ihn in die Verschlußstellung überzuführen.
An den Hahn greift eine über eine Rolle 15 geführte Kette 16 an, welche durch einen
biegungssteifen Bowdenzug 17 verlängert ist. Das Ende des Bowdenzuges ist unter
Zwischenschaltung einer auswechselbaren Schmelzpatrone 18 an einer unbeweglich befestigten
Federzange 19 verankert. Kette und Bowdenzug sind auf einem Teil ihrer Länge von
einer Schraubenfeder 2o umgeben, die an ihrem einen Ende gegen ein festes Widerlager
2r, an ihrem anderen Ende gegen ein durch den Bowdenzug getragenes Widerlager 22
abstützt; die Feder 2o ist schwächer. als die Feder 14. Das Rad` 15 ist durch einen
Hohlriegel 23 getragen,- der fn einer Büchse 24 geführt ist. In dem Hohl-. riegel
ist um eine Achse 25 schwenkbar ein Sperriegel 26 gelagert, dessen Sperrnase 27
die äußere Kante der Büchse 24 in Sperrstellung hintergreift (Fig.2 ausgezogen).
Der freie Schenkel 28 des Sperrhebels 26 ist federnd ausgebildet und steht in Wechselwirkung
mit Anschlägen 29 und 3o der Kette 16. In das äußere geschlossene Ende 31 des Schlittens
23 ist ein Druckknopf 32 eingesetzt, welcher auf eine mit dem Sperrhebel 26 in Wechselwirkung
stehende Auslöseklinke 33 wirkt. Der Kopf 31 des Schlittens oder Riegels 23 trägt
außerdem einen Teil 34 eines Schlosses, dessen Gegenstück 35 auf der Büchse 24 sitzt.
Vor der in die Arbeitsstellung eingesetzten Schmelzpatrone 18, welche ,einerseits
mit einer Ausnehmung 36 einen Zapfen 37 des Bowdenzuges 17 hintergreift, anderseits
mit einem Kopf 38 zwischen den federnden Schenkeln 39 der Zange i9 gehalten eist,
befindet sich eine Vorratskammer 40 für Schmelzsicherungen 18', die ähnlich der
Selbstladeeinrichlüng -bei- Feuerwaffen durch Federn 41 gegen den in einer Büchse
42 geführten Bowdenzug gepreßt werden.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende Die. Schmelzpatrone
18 liegt an der Stelle der Maschine, von welcher aus Brände regelmäßig entstehen,
so daß sie sofort bei Beginn eines Brandes abbrennt. Dadurch werden der Bowdenzug
17, die Kette 16 und das Hahnküken 3 der- Wirkung der Feder 14 freigegeben; unter
Öffnung des Hahnes (Drehung im Uhrzeigersinn) wälzt sich die Kette 16 an dem Rad
15 so lange ab, bis der Kettenanschlag 29 den Arm 28 des Auslösehebels 26 trifft;
während dieser Bewegung legt das mit dem Haltezapfen 37 versehene Ende des Bowdenzuges
den Weg y zurück, d. h. der Haltezapfen 37 geht an der Vorratskammer 40 vorbei und
gestattet so, daß unter dem Einfluß der Federn 41 eine neue Patrone eingerückt wird.
Gleichzeitig- wird durch den auf dem Bowdenzug 17 sitzenden Anschlag 22 die Feder
2o gespannt. Durch Auftreffen des Anschlages 29 auf den Arm 28 wird Hebel 26 im
Uhrzeigersinn verschwenkt und dadurch der Riegel 32 ausgelöst.. Letzterer "verschiebt
sich unter dem Einfluß der sich nunmehr entspannenden Feder 2o-um den Weg z nach
rechts (Fig.2 gestrichelt). Diese schiebt den biegungssteifen Bowdenzug 17 und mit
ihm die neue eingesetzte Patrone so weit nach rechts (Fig. 2), bis der gekröpfte
Kopf 38 der neuen Patrone hinter die Federarme 39 der Zange i9 einschnappt. Inzwischen
hat sich auch die Feder 14- völlig entspannt. und den Hahn 3 geschlossen, so daß
nun in der vorbeschriebenen Weise die Entleerung der Brennstoffleitung 2 -und des
Schwimmergehäuses i vor sich geht. Mit dem Riegel oder Schlitten 23 war auch der
Schlößteil 34 in das zugehörige Gegenstück 35 eingerückt; wodurch dem Fahrzeugführer
angezeigt wird, daß ein Vergaserbrand stattgefunden hat. Um die Maschine wieder
betriebsfertig machen zu können, ist es lediglich notwendig, den Kopfteil 31 und
damit den Schlitten 23 entgegen der Wirkung der Feder- 14, d. h. unter Drehung des
Halmkükens entgegen dem -Uhrzeigersinn, so weit nach links (Fig. 2) herauszuziehen,
bis die Nase 27 Ales Sperrhebels 26 unter dem Einfluß des Anschlages 3o der
Kette
wieder in die Sperrstellung übergeht. Selbstverständlich ist, falls erforderlich,
durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, daß der Brand der jei?#eils in
Ge brauchsstellung befindlichen Patrone nicht auf die Vorratspatronen der Kammer
40 übergreift. _ Das Schließen des Hahnes von Hand geschieht durch Druck auf den
Knopf 32, welcher über die Auslöseklinke 33 ebenfalls die Entsperrung des Hebels
26 bewirkt; die Bewegungen des Schlittens 23 und des Sclhloßteiles 34 sind dabei
dieselben wie vorbeschrieben; nach Umlegen des Hahnes in die Verschlußstellung werden
wiederum die Brennstoffleitung 2 und das Schwimmergehäuse i des Vergasers entleert.
Die Absperrung des Schlosses 34, 35 erfolgt mittels eines geeigneten Schlüssels,
worauf eine unbefugte Inbetriebsetzung der Maschine nicht mehr möglich ist.