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Bei einer derartigen Wechselsprechanlage erkennt der gerufene Teilnehmer
am Aufblinken einer Signallampe, die dem rufenden Teilnehmer zugeordnet ist, daß
ein Ruf vorliegt und wer der rufende Teilnehmer ist Er kann dann nach dem Drücken
der dem rufenden Teilnehmer zugeordneten Linientaste am Tastenfeld seiner Teilnehmerstelle
den Ruf beantworten. Befindet sich der gerufene Teilnehmer im Augenblick des Rufes
nicht unmittelbar in der Nähe des Tastenfeldes seiner Teil-
nehmerstelle,
so kann er einerseits oft nicht erkennen, von wem der Ruf kommt und er muß andererseits
zum Rücksprechen sich in die Nähe des Sprechgerätes begeben, um durch Drücken der
richtigen Linientaste den Ruf zu beantworten. Dies kann selbst dann, wenn der gerufene
Teilnehmer, beispielsweise an der Stimme des rufenden Teilnehmers erkannt hat, wer
ihn gerufen hat, lästig sein, wenn der gerufene Teilnehmer gerade an einer anderen
Stelle seines Raumes mit einer wichtigen Arbeit beschäftigt ist, die er im Augenblick
nicht unterbrechen kann oder will.
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Es sind grundsätzlich Rufspeichereinrichtungen bekannt (siehe DE-AS
1261 556, DE-AS 20 05 745) bei denen dem gerufenen Teilnehmer auch nach Beendigung
des Rufes durch das Blinksignal der dem rufenden Teilnehmer zugeordneten Signallampe
mitgeteilt wird, von wem der Ruf kam. Derartige Rufspeichereinrichtungen sind aber
einerseits relativ aufwendig und müssen von vornherein an den Teilnehmerstellen
der Wechselsprechanlage vorgesehen sein und andererseits muß auch bei derartigen
Rufspeichereinrichtungen der gerufene Teilnehmer, wenn er rücksprechen will, sich
zum Gerät seiner Teilnehmerstelle begeben und durch Drükken der richtigen Linientaste
seinerseits den rufenden Teilnehmer anrufen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, eine Rücksprecheinrichtung
für eine Teilnehmerstelle einer tastengesteuerten Wechselsprechanlage mit Linienwahl
zu schaffen, bei der jeder ankommende Ruf, wenn er nicht nach einer vorgegebenen
Zeit durch Drücken der entsprechenden Linientaste am Tastenfeld der Teilnehmerstelle
beantwortet wird, eine gewisse Zeit lang gespeichert wird und mit der es weiterhin
möglich ist, von einer beliebigen Stelle des Raumes aus den Ruf zu beantworten,
ohne eine der Linientasten am Tastenfeld der Teilnehmerstelle betätigen zu müssen.
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Weiterhin sollte es möglich sein, diese Rücksprecheinrichtung auch
nachträglich an einzelnen oder allen Teilnehmerstellen einer Wechselsprechanlage
vorzusehen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen
aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Rücksprecheinrichtung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Wie weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels genauer erläutert,
wird bei der erfindungsgemäßen Rücksprecheinrichtung der ankommende Ruf nach einer
vorgegebenen Anzahl von Rufimpulsen gespeichert und das Rücksprechen ist durch Drücken
einer zentralen Ruftaste möglich, ohne daß am Tastenfeld der Teilnehmerstelle die
entsprechende Linientaste gedrückt wird. Die zentrale Ruftaste ist im allgemeinen
nicht am Gerät der Teilnehmerstelle selbst angeordnet, sondern sie kann sich irgendwo
im Raum befinden und beispielsweise auch als Fußschalter ausgebildet sein. Der gerufene
Teilnehmer ist dadurch in der Lage von einer beliebigen Stelle des Raumes aus einen
ankommenden Ruf durch Drücken der zentralen Ruftaste zu beantworten oder auch vorläufig
zu beantworten, beispielsweise durch die Durchsage: »Einen Augenblick ich rufe gleich
zurück«.
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Eine besonders vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemäßen Rücksprecheinrichtung
besteht darin, daß sie als Interface ausgebildet sein kann, das bei bestimmten Teilnehmerstellen
einer in bekannter Weise
aufgebauten Wechselsprechanlage zwischen das Gerät der Teilnehmerstelle
und den Anschluß der Teilnehmerstelle zur Zentrale, beispielsweise den Wandanschlußkasten,
eingefügt wird.
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Es können also bestimmte Teilnehmerstellen einer Wechselsprechanlage,
bei denen eine solche Rücksprecheinrichtung zweckmäßig und vorteilhaft ist, nachträglich
mit der erfindungsgemäßen Rücksprecheinrichtung ausgerüstet werden.
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Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel für
eine Rücksprecheinrichtung nach der Erfindung näher erläutert.
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In der Zeichnung ist in einem Schaltbild eine zwischen eine Teilnehmerstelle
und die Zentrale einer Wechselsprechanlage eingeschaltete Rücksprecheinrichtung
dargestellt.
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Von der mit der Rücksprecheinrichtung RSausgerüsteten Teilnehmerstelle
TSO sind lediglich die den Linienleitungen L 1 bis Ln zugeordneten Linientasten
LTO1 bis LTOn sowie die diesen Lininentasten zugeordneten Signallampen LPO1 bis
LPOn, über welche Ruf- und Besetztsignale angezeigt werden, dargestellt.
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Weiterhin ist der Teilnehmerstelle TSO eine zentrale Ruftaste RT zugeordnet,
die aber nicht am Gerät der Teilnehmerstelle selbst angeordnet ist, sondern mit
der Teilnehmerstelle verbunden ist. Die zentrale Ruftaste RTkann beispielsweise
als Fußschalter ausgebildet sein, der über ein längeres Kabel mit dem Gerät der
Teilnehmerstelle verbunden ist.
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Die übrigen Teilnehmerstellen der Wechselsprechanlage, die über die
Zentrale ZTmit der Teilnehmerstelle TSO verbunden sind, sind jeweils mit TS 1 bis
TSn bezeichnet und lediglich durch die jeweils der Teilnehmerstelle TSO zugeordnete
Linientaste LT10 bis LTn 0 und die entsprechende Signallampe LP 10 bis LPn 0 symbolisiert.
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Soll von der Teilnehmerstelle TSO aus einer der anderen Teilnehmer
gerufen werden, so kann dies geschehen, indem am Tastenfeld der Teilnehmerstelle
TSO eine der Linientasten LT0l bis LTOn gedrückt wird. Dadurch wird über eine der
Linienleitungen L 1 bis Ln und eine der Dioden D 11 bis Dln der Zentrale das Rufsignal
zugeführt und in einer der Teilnehmerstellen TS 1 bis TSn blinkt eine der Lampen
LP 10 bis LPn 0 auf.
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Soll von einer der Teilnehmerstellen TS 1 bis TSn die Teilnehmerstelle
TSO gerufen werden, so wird in der betreffenden Teilnehmerstelle eine der Linientasten
LT10 bis LTnO gedrückt und es wird dann von der Zentrale ZTaus ein aus Impulsen
bestehendes Rufsignal über eine der Linienleitungen L 1 bis Ln und eine der Diodenketten
DK 1 bis DKn der Teilnehmerstelle TSO zugeführt und bringt eine der Lampen LPO1
bis LPOn zum Aufblinken.
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Besetztsignale werden den einzelnen Teilnehmerstellen über die Linienleitungen
als Dauersignale zugeführt, so daß in diesem Fall, beispielsweise in der Teilnehmerstelle
TSO die Signallampen LPO1 bis LPOn, die einer gerade besetzten Teilnehmerstelle
zugeordnet sind, im Dauerlicht brennen.
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Die Linienleitungen L 1 bis Ln sowie die Sprechleitung SL sind durch
die Rücksprecheinrichtung Rü geführt.
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Jede der Linienleitungen L 1 bis Ln ist über einen Optokoppler 0
1 bis On, dessen Eingangsspannung durch die Diodenketten DK 1 bis DKn erzeugt wird,
mit dem einen Eingang eines UND-Gliedes U21 bis U2n verbunden, dessen Ausgang über
eine Rufimpulserkennungsvorrichtung mit dem Eingang eines Zählers Z 1 bis
Zn
verbunden ist. Die Rufimpulserkennungsvorrichtung besteht jeweils aus einem ersten
NICHT-Glied N21 bis N 2n, einem Kondensator C1 bis Cn und einem zweiten NICHT-Glied
N31 bis N3n und dient dazu sicherzustellen, daß der Zähler Z1 bis Zn nur beim Vorliegen
von echten Rufimpulsen anspricht und nicht etwa bei irgendwelchen zufälligen Impulsen
oder Spannungsschwankungen. Die Zähler Z1 bis Zn sind jeweils über zwei hintereinander
geschaltete UND-Glieder U31 bis U3n und U41 bis U4n mit dem Setzeingang einer bistabilen
Kippstufe FF1 bis FFn verbunden.
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Im Schaltbild sind alle Setzeingänge der Zähler und Kippstufen mit
S und alle Rücksetzeingänge mit R bezeichnet.
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Die Ausgänge der bistabilen Kippstufe FF1 bis FFn sind über jeweils
ein UND-Glied U11 bis Uln mit elektronisch ansteuerbaren Schaltvorrichtungen verbunden,
die aus jeweils zwei Transistoren Trll und Tr21 bis Tr in und Tr2n aufgebaut sind
und über die den Linienleitungen L1 bis Ln über Dioden D 21 bis D 2n ein Rufsignal
( + ) zugeführt werden kann.
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Der zweite Eingang der UND-Glieder U31 bis U3n ist über ein UND-Glied
U6 mit einer Spracherkennungsvorrichtung A VÜ und einer Leitungsspannungserkennungsvorrichtung
UE verbunden, die beide an die Signalleitung SL angekoppelt sind.
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Die Spracherkennungsvorrichtung A VÜ ist über die Sekundärwicklung
eines die beiden Zweige a und b oder Signalleitung SL angeschlossenen Übertragers
Üangeschlossen und besitzt eine Verstärkungsstufe Tr5, über welche dem UND-Glied
U6 ein Signal zugeführt wird, wenn auf der Signalleitung SL ein Niederfrequenz-Signal
übertragen wird.
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Die Leitungsspannungserkennungsvorrichtung UE ist an den Mittelpunkt
MÜ der Primärwicklung des Übertragers Ü angeschlossen und gibt an den anderen Eingang
des UND-Gliedes U6 ein Steuersignal ab, wenn auf der Signalleitung SL eine Gleichspannung
vorgegebener Höhe gemessen wird, die durch eine Zenerdiode ZD festgelegt ist.
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Die zentrale Ruftaste RT ist mit jeweils einem Eingang der UND-Glieder
U11 bis U in verbunden.
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Es ist weiterhin eine Rücksetzvorrichtung vorhanden, die eine bistabile
Kippstufe FF0 aufweist. Der Setzeingang der bistabilen Kippstufe FF0 ist über Dioden
D 31 bis D 3n mit den Ausgängen der bistabilen Kippstufen FF1 bis FFn verbunden.
Der Ausgang der bistabilen Kippstufe FF0 ist über ein Verzögerungsglied, das aus
einem Widerstand R 0 und einem Kondensator CO besteht mit einem Eingang eines UND-Gliedes
U5 verbunden, dessen anderer Eingang über ein NICHT-Glied N4 mit der von der zentralen
Ruftaste RTausgehenden Leitung verbunden ist. Der Ausgang des UND-Gliedes U5 ist
mit dem Rücksetzeingang der bistabilen Kippstufe FF0 und außerdem mit den Rücksetzeingängen
der bistabilen Kippstufen FF1 bis FFn und der Zähler Z 1 bis Zn verbunden.
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Weiterhin sind die zweiten Eingänge der UND-Glieder U21 bis U2n über
ein NlCHT-Glied N 1 mit dem Setzeingang der bistabilen Kippstufe FF0 verbunden und
der Ausgang der UND-Glieder U21 bis U2n ist mit jeweils einem Eingang der UND-Glieder
U41 bis U4n verbunden.
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Weiterhin ist ein Blinkimpulsgeber G vorhanden, der über ein UND-Glied
U7 und zwei Transistorstufen Tr3 und Tor 4 mit einer Anzeigelampe A verbunden ist.
Der zweite Eingang des UND-Gliedes U7 ist mit dem Setzeingang der bistabilen Kippstufe
FF0 verbunden.
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Im folgenden wird die Funktionsweise der beschriebenen Schaltung
am Beispiel eines von der Teilnehmerstelle TS1 zur Teilnehmerstelle TSO gehenden
Rufes beschrieben.
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Die über die Linienleitung L 1 laufenden Rufimpulse werden vom Optokoppler
0 1 aufgenommen und auf den einen Eingang des UND-Gliedes U21 gegeben. Am anderen
Eingang des UND-Gliedes U21 liegt zunächst ein festes Bezugssignal. Über die bereits
beschriebene Rufimpulserkennungsschaltung, also die Schaltelemente N21, C1 und N31,
gelangen die Rufimpulse auf die Zählvorrichtung Z1, die auf einen bestimmten Wert
voreingestellt ist, der beispielsweise auch nur ein oder zwei Rufimpulse betragen
kann. Nach Ablauf des Zählers wird auf das UND-Glied U31 ein Signal gegeben und
weitergeleitet, wenn am anderen Eingang dieses UND-Gliedes U31 ein Steuersignal
liegt, das sowohl von der Leitungsspannungserkennungsvorrichtung UE als auch von
der Spracherkennungsschaltung A ÜV abgegeben wird. Damit wird sichergestellt, daß
beispielsweise die Vorrichtung nicht in Tätigkeit tritt, wenn in der Teilnehmerstelle
TS 1 lediglich die Linientaste LT 10 gedrückt wird - was z. B. aus Versehen geschehen
kann - und keine Durchsage erfolgt, oder wenn aus irgendwelchen Gründen auf der
Signalleitung SL keine Leitungsspannung vorhanden ist und somit keine Durchsage
weitergeleitet werden kann. Das vom Zähler Z1 abgegebene Signal gelangt dann auf
das UND-Glied U41, wo es weitergeleitet wird, wenn am anderen Eingang dieses UND-Gliedes
noch Rufimpulse auftreten.
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Dadurch wird zusätzlich sichergestellt, daß die Schaltung nicht in
Funktion tritt, wenn die Linientaste LT10 wieder gelöst wurde, bevor die Zählvorrichtung
Z 1 abgelaufen ist. Durch das Ausgangssignal des UND-Gliedes U41 wird die bistabile
Kippstufe FF1 gesetzt und damit der ankommende Ruf gespeichert. Sobald die bistabile
Kippstufe FF1 gesetzt ist, wird über die Diode D 31 ein Signal abgegeben, durch
das einerseits über das NlCHT-Glied N 1 die weitere Zuführung von Rufimpulsen unterbrochen
wird und durch das andererseits die bistabile Kippstufe FFO gesetzt und über das
UND-Glied U7 die Blinkimpulse freigegeben und an der Anzeigelampe A angezeigt werden.
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Soll der ankommende Ruf über die Rücksprecheinrichtung RÜbeantwortet
werden, so drückt der gerufene Teilnehmer die zentrale Ruftaste RT Am Ausgang des
UND-Gliedes U 11 erscheint dann das Steuersignal, welches die Transistoren Tr 11
und Tr2l durchschaltet, so daß über die Diode D 21 ohne Betätigung der Linientaste
LTO1 ein Pluspotential auf die Linienleitung L 1 und damit zur Zentrale ZTgelangt.
Es erfolgt in bekannter Weise die Durchschaltung der Teilnehmerstelle TSO zur Teilnehmerstelle
TS1 und es kann eine entsprechende Antwort an diese Teilnehmerstelle durchgegeben
werden.
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Wird der ankommende Ruf nicht durch Drücken der zentralen Ruftaste
RTbeantwortet, so wird nach Ablauf der durch das Verzögerungsglied R 0-CO gegebenen
Zeit das Ausgangssignal der bistabilen Kippstufe FFO dem Rücksetzeingang dieser
Kippstufe sowie allen anderen Rücksetzeingängen zugeführt und damit der Rufspeicher
wieder gelöscht. Diese Rücksetzung wird durch Drücken der zentralen Ruftaste RT
gehemmt, weil dann über das UND-Glied U5 die Weiterleitung des die Rücksetzung auslösenden
Signals unterbrochen ist. Nach Lösen der zentralen Ruftaste RT erfolgt dann, sobald
die Verzögerungszeit abgelaufen ist, die Rück-
setzung. Sobald alle
bistabilen Kippstufen zurückgesetzt sind, erlischt auch die Blinkanzeige an der
Anzeigelampe A.
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Die gleichen Vorgänge laufen analog ab, wenn von einer anderen Teilnehmerstelle,
beispielsweise der Teilnehmerstelle TSn, ein Ruf an die Teilnehmerstelle TSO gegeben
wird.
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Trifft kurz nach dem Eintreffen eines Anrufes, solange noch eine
der bistabilen Kippstufen FF1 bis FFn gesetzt ist, ein weiterer Anruf ein, so wird
dieser infolge der Sperrung der betreffenden Rufsignale durch eines der UND-Glieder
U21 bis U2n nicht gespeichert. Dieser weitere Ruf kann dann nur durch Betätigen
einer der Linientasten LT01 bis LTOn beantwortet werden. Sobald die bistabilen Kippstufen
zurückgesetzt sind, ist die Rücksprecheinrichtung zur Speicherung eines weiteren
Anrufes bereit.
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