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Verfahren zur Identifizierung von Benutzern eines
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Fernsprechapparates Die Erfindung betrifft ein Verahren zur Identifizierung
von Benutzern eines Fernsprechapparates, der an eine Fernsprechvermittlungsanlage,
insbesondere Fernsprechnebenstellenanlage angeschlossen ist und mehreren Personen
vorüberhend zur Verfügung steht.
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Es ist bekannt, zum Zweck der Gebührenerfassung entweder den einzelnen
Fernsprechanschlüssen eigene Zähleinrichtungen zu zuordnen oder eine zentrale Gesprächsdatenerfassung
vorzusehen. Bei der Gebührenerfassung mit Einzelzähiern müssen die von einer übergeordneten
Vermittlungsstelle einlaufenden Gebührenzählimpulse in geeigneter Weise umgeformt
und dem an der Verbindung beteiligten Teilnehmer zugeordneten Zähler zugeschaltet
werden. Diese Zähler werden dann, sofern sie sich nicht am Fernsprechapparat selbst
befinden, fotografisch abgelesen und ihre Zählerstände werden manuell ausgewertet.
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Bei sehr vielen Sprechstellen, besonders in großen Fernsprechnebenstellenanlagen
ist eine derartige Gebührenerfassung nicht zweckmäßig, weshalb häufig eine zentrale
Gesprächsdatenerfassung vorgesehen ist, wie dies in einem Artikel in den TlNachrichten
1974, Heft 75 von Seite 38 bis 44 beschrieben ist. Dabei werden neben den eigentlichen
Gebühreninformationen
viele andere fiir die betreffende G esprac:nsvei$indung
charakteristische und wichtige Merkmale mit erfaßt. Diese Merkmale sind aufgelistet
auf Seite 39 und enthalten u.a.
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auch die Umrechnung von Gebühreneinheiten in Geldbeträge, Privatgesprächs-Kennzeichen
sowie Zimmernummer eines Hotels,Sanatoriums usw. Die für å ede Gesprächsverbindung
von der Vermittlungsanlage gesammelten Gesprächsdaten werden in einer Form ausgegeben,
die für die Weiterverarbeitung der Daten in einer Datenverarbeitungsanlage geeignet
ist. Es ist dabei aber auch möglich, daß von jeder einzelnen Gesprächsverbindung
ein sofortiger Ausdruck erfolgt. Wenn die Gesprächsdaten lediglich sofort nach Beendigung
eines Gespräches ausgedruckt werden, und keine weiteren Datenträger zur Verfügung
stehen, so muß auch hier die Zusammenstellung einer Rechnung für einen einzelnen
Anschluß, beispielsweise für jenen Hotelgast, manuell vorgenommen werden.
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Voraussetzung für die ordnungsgemäße Abwicklung der Gebührenzuordnung
bei diesen bekannten Gebührenerfassungsverfahren ist es, daß die einzelnen Fernsprech-Teilnehmeranschlüsse
nur bestimmten Personen zugänglich sind. Dabei kann es sich um befugte Mitarbeiter
eines Betriebes handeln, die vorwiegend Dienstgespräche führen, wobei eine Fernsprechnebenstellenanlage
dazu geeignet ist, besonders bei Ferngesprächen mittels einer Codewahleinrichtung
nur Dienstgespräche zuzulassen. Die Fernsprechnebenstellenanlage kann dann so eingerichtet
sein, daß private Ferngespräche über den Abfrageplatz geführt werden müssen. Dabei
kann dann verlangt werden, daß sich der Anrufer mit seinem Namen zu erkennen gibt.
Der Idealfall liegt dann vor, wenn ein Fernsprechanschluß nur von einer einzigen
Person benutzt wird und andere Personen diesen Anschluß niclt benutzen. Nur in diesem
Fall ist es möglich, daß anfallende Gesprächsgebühren, auch von Privatgespächen,
der Person zugeordnet werden können, die das Gespräch geführt hat.
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Wenn jedoch aus betriebstechnischen und/oder Kostengriinden mehreren
Personen zu einem Fernsprechanschluß Zugang haben,
besonders dann,
wenn diese Personen nûr vorübergehend anwesend sind, wie dies beispielsweise bei
Hotels und Krankenhäusern der Fall ist, so tritt das Problem auf, die Zuordnung
der Telefonkosten zu wieder einzelnen Person zufriedenstellend zu lösen. Die Zuordnung
von Telefongebühren zu bestimmten Personen ist besonders dann wichtig, wenn diese
Kosten nicht einzeln pro Gesprächsverbindung abgerechnet werden können, sondern
der vorübergehend anwesenden Person am Ende ihres Aufenthalts als Gesamtrechnung
zugestellt werden sollen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren anzugeben,
womit eine automatische, personenbezogene Erfassung von Fernsprechgebühren ermöglicht
wird, ohne daß dabei die Mithilfe von weiteren Personen, beispielsweise von Vermittlungskräften,
in Anspruch genommen werden muß. Diese Aufgabe wird durch eine Merkmalskombination
gelöst, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben ist.
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Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß durch einen dem Benutzer
eines Fernsprechapparates überlassenen Schlüssel einer werden Gesprächsverbindung,
die von der betreffenden Person aufgebaut wird, ein persönliches Kennzeichen zugeordnet
wird, welches dann zusätzlich in den Gesprächdaten enthalten ist. Es ist dann ausgeschlossen,
daß von den Fernsprechanschliissen aus, die mehreren Personen vorübergehend zur
Verfügung stehen, Gespräche geführt werden, deren Kosten nicht individuell erfaßt
sind. Unabhängig davon ist es weiterhin möglich, bsi einer zentralen Gesprächsdatenerfassung
Einzelausdrucke pro Verbindung herzustellen, oder eine Gesamtrechnung auszudrucken.
Je nach Ausgestaltung der für die zentrale Gesprächsdatenerfassung vorgesehenen
Einrichtungen kann auch mit Hilfe des Benutzerkennzeichens eine Fernsprechrechnung
auf den Namen der betreffenden Person ausgestellt werden.
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Die in den Unteransprüchen angegebenen Weiterbildungen der Erfindung
geben an, auf welche Weise das Benutzerkennzeichen erzeugt wird, und wie erreicht
werden kann, daS
von einem mehreren Personen vorüb-ergeEehS zur
Verfügung gestellten Fernsprechanschluß keine kostenpflichtige Gesprächsverbindung
aufgebaut werden kann, ohne daß das Benutzerkennzeichen vorhanden ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung sind schematisch die Teile eines Fernsprechapparates
FA dargestellt, die mit der Erfindung zu tun haben. Der Fernsprechapparat FA ist
in üblicher Weise über eine Anschlußleitung AL mit einer Vermittlungsanlage VA verbunden.
In dem erfindungsgemäß ausgestatteten Fernsprechapparat FA ist eine Codiereinrichtung
CE vorgesehen, die mit einem Schlüssel 5 aktivierbar ist. Je nach Codierung des
Schlüssels S werden Codierkontakte ckl bis ckn betätigt, so daß die Codiereinrichtung
CE entsprechend eingestellt wird und dabei die Aussendung des Benutzterkennzeichens
vorbereitet. Mit weiteren durch den Schlüssel S betätigbaren Kontakten können zusätzliche
Funktionen erreicht werden. So ist es beispielsweise möglichwmit einem Kontakt wk
die Wähleinrichtung WE freizugeben, wenn der Schlüssel S gesteckt ist. Damit ist
es nur für einen Schlüsselinhaber möglich, den Fernsprechapparat FA zu benutzen.
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Ein we:iterer Kontakt ek kann dazu dienen, ein Kriterium abzugeben,
mit dem beispielsweise bei Nebenstellenanlagen in bekannter Weise eine sogenannte
Amtsleitung belegt wird, um eine externe Verbindung aufzubauen. Dieses Kriterium
kann ein Erdtastendruck sein, wenn der betreffende Kontakt ek so wie in der Zeichnung
dargestellt angeordnet ist.
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Wird dagegen für die Belegung einer Externleitung ein Wahlsignal verangt,
so kann dieser Kontakt ek auch mit der Codiereinrichtung CE oder der Wähleinrichtung
WE verbunden werden, damit von dort eine Wahlziffer erzeugt wird. Der Kontakt ek
für die Belegung einer externen Leitung kann beispielsweise dadurch betätigt werden,
daß der Schlüssel S kurzzeitig bis zum Anschlag eingedrückt wird. Wenn ein besonderer
Kontakt ek für die Belegung einer ExternleitungJ d.h. für das Aufbauen einer möglicherweise
gebührenpflichtig
werdenden Verbindung, vorgesehen ist, so erübrigt
sich u.u. das Vorhandensein eines Kontaktes wk womit das Wählen nur ermöglicht wird,
wenn der Schlüssel S steckt.
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Bei der Anwendung eines Kontaktes ek für den Aufbau von Externverbindungen,
der nur mit dem Schlüssel S betätigbar ist, entsteht der Vorteil, daß auch beliebige
Personen ohne Schlüssel S interne Verbindungen aufbauen können, so daß es auch ohne
weiters möglich ist eine hilfeleistende Stelle oder die Vermittlung anzurufen.
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Entsprechend den zuvor gemachten Ausführungen ist es nur dann möglich,
eine gebührenpflichtige Verbindung aufzubauen, wenn der Schlüssel S gesteckt ist.
Die Bedienung des Fernsprechapparates FA bleibt dabei unverändert erhalten.
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Der einzige Unterschied kann darin bestehen, daß nach dem Abheben
des Handapparates das Einleiten des Aufbaues einer Externverbindung auch mit dem
Schlüssel 5 vorgenommen werden kann, wenn ein entsprechender Kontakt ek vorgesehen
ist.
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Ist beim Abnehmen des Handapparates ein Schlüssel S gesteckt, so sind
entsprechend der Codierung des Schlüssels S einer oder mehrere Codierkontakt ckl
bis ckn betätigt. Die Codiereinrichtung CE sendet daraufhin, noch bevor der Teilnehmer
mit der Wahl beginnt, das mit der Kontaktkombination eingestellte Benutzerkennzeichen
aus. Im hier gezeigten Beispiel mit vier Codierkontakten ck ergeben sich bis zu
15 verschiedene Möglichkeiten. Bei der Aussendung des Benutzerkennzeichens kann
entweder ein einziges, nicht als Wahl ziffer interpretierbares Zeichen gesendet
werden, oder es wird eine Folge von drei Zeichen gesendet, wobei das eigentliche
Benutzerkennzeichen nach einem Anfangssignal und vor einem Endesignal gesendet wird.
Das Anfangssignal und das Endesignal sind dann auch Zeichen, die nicht als Wahlziffer
interpretierbar sind. Beim Senden nur eines einzigen, nicht als Wahl ziffer interpretierbaren
Benutzerkennzeichens ergeben sich naturgemäß nur wenige Möglichkeiten, wenn beispielsweise
bei einem Mehrfrequenzsender, die nicht für die Wahl ziffern vorgesehenen Frequenzen
benutzt werden.
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Da zehn Ziffern für das Wählen vergeben sind, bleiben nur noch sechs
Frequenzkombinationen übrig, die als Benutzerkennzeichen in Anspruch genommen werden
können. Wird
dagegen mit Anfangs- und Endesignal gearbeitet, so
sind mindestens 16 verschiedene Benutzerkennzeichen möglich, wenn das zwischen Anfangs-
und Endesignal gesendete Benutzerkennzeichen aus nur einer "Ziffer" besteht. Da
es aber prinzipiell möglich ist, zwischen Anfangs- und Endesignal noch mehrere Ziffern
zu senden, ist eine große Anzahl von Benutzerkennzeichen möglich.
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Für die Anwendung des Verfahrens kommen beispielsweise Krankenhäuser
und Sanatorien in Betracht, wo für den vorübergehenden Aufenthalt von Patienten
aus Kostengründen nicht ender einzelnen Person ein eigener Fernsprechapparat zur
Verfügung gestellt werden kann. Dies kann auch für kleinere notels oder Pensionen
zutreffen, die nur wenige von den Gästen gemeinsam benutzbare Telefonanschlüsse
haben. In derartigen Betrieben kann an vorübergehend anwesende Patienten oder Gäste
ggf. gegen eine Gebühr ein Schlüssel S abgegeben werden, der in einen zur Verfügung
gestellten Fernsprechapparat FA paßt. Weil mehrere Personen einen Fernsprechapparat
FA benutzen können sollen, müssen auch mehrere verschieden codierte Schlüssel S
in ein und denselben Fernsprechapparat FA passen. Das Schlüsselloch am Fernsprechapparat
FA muß also so ausgestaltet sein, daß die Schlüssel S unabhängig von ihrer Codierung
jeweils in den zugehörigen Fernsprechapprat FA passen.
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In größeren Betrieben, z.B. Krankenhäusern,wo es häufig vorkommt,
daß sehr viele Zimmer vorhanden sind mit jeweils einem Telefonanschluß, an dem mehrere
Patienten teilhaben können, ist es zweckmäßig, das Benutzerkennzeichen mit der Anschlußnummer
des Fernsprechapparates zu kombinieren.
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Die Anzahl der insgesamt gegebenen Möglichkeiten wird dadurch drastisch
erhöht. Es muß jedoch dafür gesorgt werden, daß die Schlüssellöcher an den einzelnen
Apparaten unterschiedlich ausgebildet sind, damit der einem bestimmten Fernsprechapparat
FA zugeordnete Schlüssel S nicht auch in andere Apparate paßt.
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Wenn zu Beginn des Verbindungsaufbaus das Benutzerkennzeichen als
Einzelsignal, oder aus mehreren Signalen bestehend
über die Anschlußleitung
AL zur veiiitt] ungsara '7iTA V übertragen worden ist, so wird dieses dort zunächst
der Rufnummer der AnschlußleItung AL zugeordnet zwischengespeichert. Beim Aufbauen
einer gebührenpflichtigen Verbindung gelangt dieses Benutzerkennzeichen zusammen
mit den anderen Daten in den zur zentralen Gesprächsdatenerfassung vorgesehenen
Speicher, wo es zunächst der Verbindung zugeordnet zusätzlich zur Anschlußnummer
des Fernsprechapparates FA abgelegt wird. Damit ist es möglich, die Gebühren nach
Benutzerkennzeichen zu sortieren, so daß einem Patienten oder Gast die Summe aller
von ihm verursachten Gebühren am Ende seines Aufenthaltes präsentiert werden können.
Es ist jedoch außerdem auch möglich, wenn entsprechende zusätzliche Eingaben gemacht
werden, eine Rechnung direkt auf seinen Namen ausstellen zu lassen, wobei außerdem
die einzelnen Gesprächsverbindungn mit allen bei einer zentralen Gesprächsdatenerfassung
möglichen Angaben aufgelistet werden können.
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Das dastberlassenvon Schlüsseln an verschiedene Personen unabhängig
ist von deren Qualifikation und Ausbildungsstand und auch die Handhabung in Verbindung
mit dem Fernsprechapparat FA sehr einfach ist, ergeben sich außer den bereits beschriebenen
Möglichkeiten zum Zwecke der Gebührenerfassung noch weitere Anwendungsgebiete fernmeldetechnischer
Art. So ist es beispielsweise u.a. denkbar, daß mit derartigen Schlüsseln S ausgestattete
Wächter bei ihrem Rundgang lediglich den Schlüssel S in die entsprechend ausgestatteten
Fernsprechapparate FA stecken,den Hörer abnehmen, wieder auflegen und danach den
Schlüssel wieder abziehen. Durch das dabei zu der Vermittlungsanlage VA gesendete
Benutzerkennzeichen kann die Vermittlunpsanlage VA mit einer Protokolliereinrichtung
(Drucker) den Rundgang eines jeden Wächters, wie üblich mit Zeit-und Ortsangabe,
festhalten.
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Es ist nicht ausgeschlossen, daß noch weitere Anwendungsbeispiele
für das Verfahren zur Identifierung von Benutzern eines Fernsprechapparates gefunden
werden.
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