-
Verfahren zur Belüftung von Trockenkammern. - Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Belüftung von Trockenkammern, das darin besteht, daß nacheinander
und gleichmäßig in verschiedenen Abschnitten der Trockenkammer senkrecht gerichtete
Luftströme und wagerechte oder geneigte Luftströme mit Hilfe einer im Innern der
Kammer verschiebbaren Lüftungseinrichtung in der Verschiebungsrichtung der Lüftungsvorrichtung
erzeugt werden. Man erreicht hierdurch Luftbewegungen von unten nach oben in dem
Abschnitt der Trockenkammer, in dem sich die bewegliche Vorrichtung befindet, und
wagerechte Luftströmungen, die wiederum Strömungen von unten nach oben in einer
beträchtlichen Entfernung von der Lüftungseinrichtung hervorrufen. Ferner kann man
auf diese Weise geneigte Luftströme erzeugen, die von der einen oder von beiden
Vorderwänden der Lüftungseinrichtung ausgehen. Auch lassen sich Luftströme erzielen,
die durch Öffnungen in den wagerechten Wandungen der Vorrichtung senkrecht ausgeblasen
urid durch Öffnungen in den Stirnwänden angesaugt werden.
-
In allen Fällen erzielt man eine wechselnde Belüftung, die besonders
dann zweckmäßig ist, wenn das zu trocknende Gut, wie z. B. Nährpasten in länglicher
Form, Garne aus Wolle oder Baumwolle, Tabakblätter o. dgl., in mittlerer Höhe der
Trockenkammer aufgehängt ist. Auf der Zeichnung stellen die Fig. 1 bis i Längsschnitte
durch eine Trockenkamme schematisch dar, die mit einer Lüftungsvor richteng versehen
ist. Fig. 7 bis 12 zeiget in ähnlicher `'eise schematisch eine Einrich tung, bei
der auch noch Ein- und Ausläss, für Frischluft in der Trockenkammer arge ordnet
sind. Fig. 13 ist ein Querschnitt durcl die Trockenkammer nebst Lüftungseinrichtung
Fig. 1q.' ist ein Längsschnitt hierzu. Fig. i; zeigt eine abweichende Ausführung
der Lüf tungseinrichtung. Fig: 16 veranschaulich schematisch die Wirkungsweise dieser
Vorrich tung. Fig. 17 bis -2o sind Längsschnitte dui;cl eine Trockenkammer mit einer
anders gebautes Lüftungseinrichtung. Fig. 21 veranschaulich diese Einrichtung in
Verbindung mit Ein- unc Auslässen für Frischluft. Fig. 22 stellt nocl eine weitere
Ausführung dieser Einrichtuni dar. ' Wie aus den Fig. i bis 6 hervorgeht, is in
der Trockenkammer A, in der das Trocken gut beispielsweise in der mit P bezeichneter
Zone aufgehängt ist, eine Vorrichtung T' ver schiebbar, die Luft von oben her ansaugt
unc in der Längsrichtung der Kammer nach des mit <Y oder mit Z bezeichneten Richtuni
wieder ausstößt. Gibt man hierbei dem längs gerichteten Luftstrom eine Länge, die
ungefähr der halben Länge der Trockenkammer entspricht, was durch geeignete Wahl
der Aus
trittsgesch«zndigkeit der Luft an dur Vorrichtung 1- erreicht
«-erden kann, und sorgt man dafür, daß dieser wagerechte Luftstrom in die Hälfte
Z der Trockenkammer eintritt, wenn die Vorrichtung 1" sich in der anderen Hälfte
l bewegt, so wird die durch das Trockengut eingenommene Zone P der Hälfte Z abschnittweise
von unten nach oben und gleichmäßig belüftet, während gleichzeitig die Zone P dir
Hälfte X ebenfalls abschnittweise und gleichmäßig von oben nach unten durchströmt
wird. Die Belüftung der beiden Hälften der Zone I' erfolgt in umgekehrter Richtung.
-
Die Wirksamkeit der auf diese Weise erzeugten Belüftung kann durch
Einlässe und Auslässe erhöht werden, die man in den Wandungen der Trockenkammer
anbringt. Die zu diesem Zweck in die beiden Öff nungen all und \' (Fig. 7 bis 12)
der Endwandungen der Trockenkammer eingeführte Luft trifft mit dem durch die Vorrichtung
T# erzeugten Luftstrom zusammen. Die Öffnungen 111 und 1V sind mit Lüftern
F ausgestattet, deren Drehrichtung umgekehrt wird, sobald die Belüftungseinrichtung
I' die Mitte der Trockenkammer erreicht. Dadurch wird auch die Einwirkung der durch
die Öffnungen 11 und N eintretenden Luftströmung auf die von der Vorrichtung T"
erzeugte umgekehrt.
-
Eine Belüftungsvorrichtung selbst ist beispielsweise in den Fig. 13
und 14 veranschaulicht. Sie besteht aus einem Gehäuse i, das mit Hilfe von Trägern
2 auf Achsen 3 ruht, die mit Rädern 4 ausgestattet sind. Diese Räder laufen auf
Schienen 5 und werden von einem Motor 6 mit Hilfe eines Getriebes 7 in Gang gesetzt.
-Das Gehäuse i hat oben zwei Mündungen 8, 8', von denen jede mit zwei einander gegenüberliegenden
Öffnungen g, 1o auf den Stirnseiten des Gehäuses in Verbindung steht. Lüfter 2o
und 2o', die durch Motoren ii, ii' angetrieben werden, führen die Luft durch das
Gehäuse hindurch. Zu jeder Mündung 8, S' gehört eine Klappe 12, 12', durch die die
Mündungen 8, 8' in der" einen Stellung mit der Öffnung g und in der anderen Stellung
mit der Öffnung 1o in Verbindung gesetzt werden (Fig. 14). Die Klappen 12, 12' sitzen
auf einer durchgehenden `Felle 13, die unter Vermittlung eines Getriebes 14, 15
durch einen seitlich am Gehäuse. gelagerten Hebel 16 gedreht werden kann. Dieser
Hebel wird umgelegt, wenn sein Ende gegen einen Anschlag 17 trifft, der an der einen
Längswand der Trockenkammer annähernd in ihrer Mitte (Fig. 13) befestigt ist. An
Stelle einer einheitlichen Klappe 1a oder i2' können auch, wie Fig. 15 zeigt, an
der Verbindungsstelle einer jeden der Öffnungen g und io drehbare Ventilklappen
21, 21' vorgesehen sein. Der Strom wird den Antriebsclclctromotoren mit Hilfe einer
Rolle iS zugeführt, die an der Stromzuleitung ig entlangläuft.
-
Bei dieser Vorrichtung erzeugen die Lüfter 2o einen Saugstrom, der
von oben nach unten gerichtet ist, und befördern die so angesaugte Luft in wagerechter
Richtung nach der einen oder andern Seite des Gehäuses i je nach der Stellung, die
dieses Gehäuse gerade in der Trockenkammer einnimmt, wobei durch den Hebel 16 in
der Mitte der Kammer eine selb ttätige Umsteuerung der Klappe i2 oder der Ventile
21, 21' stattfindet.
-
Ebenso kann durch die Verschiebung der Belüftungseinrichtung auch
der Gang der Lüfter F in den Öffnungen 31 und N gesteuert werden,
so daß sich die in den Fig. 7 bis i= veranschaulichte Wirkung ohne weiteres erreichen
läßt. Die dadurch bedingte Erneuerung der Luft in der Trockenkammer sichert eine
wirksame Belüftung, da an den Stellen, wo die einander entgegengesetzten Luftströme
aufeinander treffen, eine starke Luftströmung von unten nach oben erzeugt wird,
die die sich schnell nach der Decke der Kammer bewegende Luftmenge beträchtlich
vergrößert, indem diese Luft nach der Saugseite der Belüftungseinrichtung und nach
den am anderen Ende der Trockenkammer liegenden Auslässen getrieben wird.
-
Während bei den bisher betrachteten Ausführungsbeispielen wagerecht
gerichtete Luftströme erst in einer gewissen Entfernung von der Belüftungsvorrichtung
eine senkrechte Bewegung der Luft hervorrufen, läßt sich die Einrichtung auch so
treffen, daß eine ähnliche Luftbewegung in größerer Nähe der Belüftungseinrichtung
erzielt wird. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß man den in den Stirnwänden der
Belüftungseinrichtung V angeordneten Luftaustrittsöffnungen eine schräg nach oben
gerichtete Lage gibt, wie dies in den Fig. 17 bis 21 veranschaulicht ist.
-
Bei der in den Fig. 17 und 18 veranschaulichten Einrichtung wird nur
ein Luftstrom durch eine einzige Öffnung oder eine einzige Gruppe von Öffnungen
9 oder io der Belüftungsvorrichtung T% hervorgerufen. Er ist schräg nach oben gerichtet
und kehrt von oben her in die Belüftungsvorrichtung F zurück, durc'1 die
er in senkrechter Richtung hindurchgeht. Bei der Ausführung nach Fig. i9 werden
gleichzeitig auf beiden Seiten durch die Öffnungen 9 und io Luftströme ausgeblasen.
In Fig. 20 ist die Richtung der Luftströme umgekehrt wie in Fig. ig, d. h. die Luft
tritt oben aus der Vorrichtung V aus und kehrt durch die Öffnungen 9 und 1o in sie
zurück.
-
Selbstverständlich läßt sich auch die Wirkung der durch die Fig. 17
bis 20 veranschaulichten Luftströmungen verbinden mit der
Wirkung
von Öffnungen in der Wandung der Trockenkammer, ähnlich wie dies in den Fig. 7 bis
i2 veranschaulicht ist. Die Anwendung dieses Mittels bei einer Belüftungsvorrichtung
gemäß den Fig. 17 his 20 stellt Fig. ?,i dar, wobei die Lufteintrittsöffnungen ilI
und 1V noch ergänzt sind durch besondere oben angebrachte Luftaustrittsöffnungen
16I' und N'.
-
Zur Ausführung des Verfahrens, wie es in den Fig. 17 bis 2o dargestellt
ist, kann man sich der in den Fig. 13 bis 15 gezeigten Vorrichtung bedienen, indem
man die Öffnungen 9 und io mit Mitteln ausstattet, um die austretenden Luftströme
schräg nach - oben zu richten, wozu beispielsweise angesetzte Stutzen mit schräg
ansteigender Achse genügen.
-
Eine Einrichtung, die sich sowohl für die Aussendung von Luftströmen
in wagerechter als auch in schräg ansteigender Richtung verwenden läßt, ist in Fig.
22 veranschaulicht. Sie besteht ebenfalls aus einem fahrbgren Gehäuse x mit einer
oder mehreren Mündungen B. Diese sind durch Leisten 2o" unterteilt, um die Luft
gleichmäßig zu verteilen. Die Austrittsöffnungen 9 und io enthalten wagerechte Platten
21, auf deren Außenkanten Flügel 22 drehbar sind. Auf den Drehachsen dieser Flügel
sitzen Schneckensegmente 23, die mit Schnecken 24 einer Welle 25 in Eingriff sind.
Die Welle 25 kann durch ein Handrad 26 gedreht werden. Gibt man durch Drehung des
Handrades 26 den Flügeln 22 eine solche Stellung, daß sie mit den Platten 2,1 in
einer Ebene liegen, so treten die Luftströme aus der Öffnung 9 oder io in wagerechter
Richtung aus. Schwenkt man dagegen die Flügel 22 aufwärts, .so wird der austretende
Luftstrom mehr oder weniger schräg nach oben gerichtet, je nach der Stärke der Neigung,
die man den Flügeln 22 gegeben hat.
-
Durch die an sich bekannte Anordnung von in den Öffnungen der Lüftungseinrichtung
drehbaren Klapp,2n kann man sowohl die Luftbewegung nach Fig. i bis i2 als nach
Fig. 17 bis 21 nach Belieben erzeugen; dadurch wird es möglich, eine einzige Lüftungsvorrichtung
für Einrichtungen zu benutzen, die verschiedene Lüftung erfordern. Es wird weiter
möglich, die Bedingungen der Luftbewegung bei derselben Einrichtung zu ändern.
-
Selbstverständlich kann die Vorrichtung auf jeder Seite des Gehäuses
i statt einer oder zwei Öffnungen 9 und io auch deren mehrere besitzen je nach der
Breite der Trockenkammer. Entsprechend können die übrigen Teile mehrfach nebeneinander
angeordnet sein. Auch kann die Belüftungsvorrichtung statt auf dem Boden der Trockenkammer
zu laufen; auch auf Schienen an der Decke oder an besonderen Trägern aufgehängt
sein, in welchem Falle das Gehäuse eine umgekehrte Lage bekommt.