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Minenräumgerät
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Die T'rfindung geht aus von einem durch Unterwasserdrohnen verbringbarem
Minenräumgerät zum Räumen von Qnkertauminen bestehend aus engem Stiel und einer
daran befestigten v-förmigen, zweis(henkligen, das Ankertau aufnehmenden AnkertauführungsEabel,
wobei an einem langen Schenkel eine mechanische schwenkbare Ankertausperrklinke
angeordnet und an einem kurzen Schenkel eine Schneidladung mit Zünd- und Sicherheitseinrichtung
angebracht ist, welche durch einen kolbenförmigen Auslösungsmechanismus aktivierbar
ist.
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Eine derartige Anordnung ist bekannt geworden durch die deutsche Offenlegungsschrift
26 24 053. Im bekannten Fall ist eine pyrotechnische Schere beschrieben, welche
in einer Unterwasserdrohne befestigt ist. Dieses Minenräumgerät wird mit Hilfe einer
Unterwasserdrohne in die Nähe des Ankertaus einer Ankertaumine verbracht. Durch
einen Sprengsatz, welcher sich in der Unterwasserdrohne befindet, wird dieses Räumgerät
in Richtung auf das Ankertau abgeschossen und klemmt sich durch eine Mechanik an
diesem Ankertau selbsttätig fest. Durch ein in dem Minenräumgerät installiertes
als Sicherung fungierendes Zeitmeßgerät wird eine Schneid ladung nach 21 Minuten
aktiviert und dadurch das Ankertau getrennt. Diese Vorrichtung weist gravierende
Nachteile auf.
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Es besteht die Möglichkeit, daß das aus der Unterwasserdrohne abgeschossene
Minenräumgerät das Ankertau verfehlt und unkontrolliert sich durchs Wasser bewegt.
Wegen der im Räumgerät angeordneten Schneidladung besteht die Gefahr eines unkontrollierten
Aktivierens derselben, was zur Beschädigung von in seiner unmittelbaren Nähe befindlichen
Gegenstände führen kann.
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s ist ferner nicht ausschließen, daß herbei das fläumgerät, sofern
der Einsatz in einem Minenfeld erfolgt, durch eine Detonation über die damit verbundene
Druckwelle andere scharfe Ankertauminen zur Detonation bringt. Hierdurch werden
in der Nähe befindliche Uber-und Unterwasserfahrzeuge gefährdet. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß das Minenräumgerät, sofern es sich an dem Ankertau verklemmt
hat, die Unterwasserdrohne beschädigen oder gänzlich zerstören kann, sofern sich
bei der Unterwasserdrohne nach Abschuß des Räumgerätes eine Funktionsstörung einstellt,
die das Entfernen vom Räumgerät unmöglich macht.
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Das Ninenräumsystem ist überdies kompliziert aufgebaut und sehr kostspielig,
da zu seinem Einsatz zum einenzwei Sprengladungen erforderlich sind und zum anderen
das Minenräumgerät mit einer Vorrichtung ausgerüstet sein muß, welche das totale
Festhalten an dem Ankertau gewährleistet.
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Der I'rfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Minenräumvorrichtung
zu schaffen, welche von einer Unterwasserdrohne gefahrlos für diese verbringbar
ist, einen einfachen Aufbau hat und somit mit einem geringen Kostenaufwand herstellbar
ist. Die Erfindung wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches 1 durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Das Minenräumgerät wird von der Unterwasserdrohne so zum Ankertau
gebracht, daß dieses direkt in die Ankertauführungsgabel einlaufen kann und nach
Passieren der Ankertausperrklinke in einer festdefinierten Position vor die Schneidladung
gebracht wird.
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Dieses hat den Vorteil, daß cie Unterwasserdrohne nicht mit einer
das Minenräumgerät herausschießenden Treibladung versehen werden muß. Ferner ist
ein Danebenschießen unmöglich. Die Gefahr einer evtl. Zerstörung oder Beschädigung
der Unterwasserdrohne durch eine Funktionsstörung hervorgerufene, zu einer falschen
Zeit aktivierten, Sprengladung besteht ebensowenig wie eine unkontrollierte Laufbahn
des Minenräumgerätes.
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ch macht sich die 3rfinåung kostengünstig bemerkbar, weil auf die
Sprengladung innerhalb der tUnter,zasserdrohne verzichtet werden kann und die Drohne
damit wiederverwendbar ist.
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Durch die zwischen dem Stielende des Minenräumgerätes und dem Bug
der Unterwasserdrohne angeordneten Zugleinenverbindung ist die MöglichReit gegeben,
daß die ZUndvorrichtung erst dann aktiviert wird, wenn durch die ablaufende Unterwasserdrohne
eine genügend große Scilzugkraft aufgebracht wird. Dieses geschieht erst dann, wenn
das Seil straff gespannt ist. Durch eine geeignete Wahl der Länge dieses Seiles,
welche zusammengerollt in der Unterwasserdrohne anbringbar ist, kann ein genügend
großer Sicherheitsabstand zwischen dem Minenräumgerät und der Unterwasserdrohne
bewirkt werden. Die Schneidladung im Minenräumgerät wird durch das erfindungsgemäß
Minenräumgerät erst dann aktivert, wenn die Unterwasserdrohne einen ausreichenden
großen Sicherheitsabstand zum Minenräumgerät erlangt hat. Beide Schenkel der Ankertauführungsgabel
sind in einem festdefinierten Winkel zueinander angeordnet. Bin zusätzlicher Spreitzmechanismus
ist daher nicht von Nöten.
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Die flächenhafte Ausbildung der Ankertausperrklinke hat den großen
Vorteil, daß sie gegen Beschädigung insbesondere Verbiegen geschützt ist. Somit
ist eine reibungslose Funktion auch dieses Bauteils gewährleistet.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt die einzige Figur der Zeichnung das Minenräumgerät in der Draufsicht.
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Das Minenräumgerät ist in der dargestellten Weise als Schweißkonstruktion
aus überwiegend handelsüblichen Bauteilen zusammengesetzt. Das Hauptteil dieses
Minenräumgerätes ist durch eine Ankertauführungsgabel dargestellt. Sie besteht aus
einem langen Schenkel (1) und aus einem kurzen Schenkel (2). Beide sind in einem
festen Winkel zueinander angeordnet. Dieser Winkel ist duch die Konstruktion vorgegeben.
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Auf dem langen Schenkel (1) ist eine Ankertalsperrklinke (3) drehbeweglich
und durch ein nicht näher erläutertes Federelement in eine festdefinierte Stellung
bringbar angeordnet. Die Ankertausperrklinke (3) befindet sich in der Nähe des Zusammenschlusses
der beiden Schenkel. Ihr gegenüber ist an dem kurzen Schenkel (2) eine Schneidladung
(4) mit Zünd- und Sicherheitseinrichtung angeordnet.
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Dieser kurze Schenkel (2) ist zweiteilig ausgebildet und zwar derart,
daß ein Teil parallel zu der Schneidladung verläuft und der andere Teil in einem
Winkel so dazu angeschweißt ist, daß das Ankertau ohne die Schneidladung (4) zu
berühren in die Ankertauführungsgabel einlaufen kann. Das Minenräumgerät besitzt
ferner einen Stiel (5), welcher am Zusammenschluß der beiden Schenkel so mit angeschweißt
ist, daß das Minenräumgerät eine y-förmige Figur erhält. Am anderen Ende des Stieles
ist eine Zugleine befestigt, welche die Verbindung zur hier nicht näher beschriebenen
Unterwasserdrohne herstellt.
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Diese Zugleine befindet sich aufgerollt in einem Container (6). Das
Minenräumgerät funktioniert folgendermaßen: Die Unterwasserdrohne fahrt das Minenräumgerat,
welches lösbar mit der Unterwaserdrohne verbunden ist, mit der Cffnung der Ankertauführungsgabel
voran auf das Ankertau zu.
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Das Ankertau läuft dann hervorgerufen durch die Geometrie der Schenkel
1, 2 in Richtung auf das andere Ende. 111erbei drückt es die Ankertausperrklinke
(3) gegen das Federelement, passiert diese und erreicht so seinen Lagerort am spitzen
Ende (7) der Ankertauführungsgabel.
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Die Ankertausperrklinke (3) wird danach durch die Federkraft in seine
vorherige Position zurückbewegt und verhindert somit ein Rücklaufen des Ankertaus
aus der Ankertauführungsgabel. Danach ändert die Drohne ihre Fahrtrichtung und läuft
in genau entgegengesetzter Richtung ab. Die bis dahin im Container (6) aufgerollte
Zugleine spult sich dabei vollständig ab und schafft dadurch zwischen Minenräumgerät
und Drohne eine Zugverbindung. Ist die Zugleine am Ende dieses Abspulvorganges straff
gespannt, so übt sie, bedingt durch die weiter ablaufende Drohne, eine Zugkraft
auf das Minenräumgerät aus.
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Das Ankertau drückt dadurch gegen den kolbenförmigen Auslösemechanismus
und aktiviert somit die Schneidladung (4) durch die dadurch hervorgerufene Detonation
wird das Ankertau durchtrennt.
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Anstelle eines Ankertaus kann auch eine Kette z. B. eine Ankerkette
getrennt werden.
Bezugsreichenleisste 1 langer Schenke 2 kurzer
Schenkel 3 Ankertausperrklinke 4 Schneidladung 5 Stiel 6 Container 7 spitzes Ende
der Ankertauführungsgabel 8 Zünd- und Sicherheitseinrichtung 9 kolbenförmiger Auslösemechanismus