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Die Erfindung betrifft eine Ankuppelvorrichtung für Betonteile od. dgl., bestehend aus zwei mittels einer Schwenkachse gelenkig miteinander verbundenen Schwenkarmen, die mit einem Verankerungsteil am Betonteil über formschlüssig an dieses anlegbare Klemmbacken zusammenwirken, wobei die Schwenkarme an ihren den Klemmbacken abgewandten Enden mit Öffnungen zum Anhängen an ein Hebezeug versehen sind.
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Es ist bekannt, daß Betonteile od. dgl. leicht das Gewicht von mehreren Tonnen erreichen und daß deshalb ihre Handhabung Hebeeinrichtungen, wie beispielsweise Kräne od. dgl., notwendig macht. Um die Handhabung durch Maschinen zu ermöglichen, werden im allgemeinen Verankerungsstellen vorgesehen, die mit der Armierung des Wandteils verbunden oder nicht verbunden sind. Eine Ankuppelvorrichtung der Art, die auch Gegenstand der Erfindung ist, soll daher einerseits eine mechanische Verbindung zwischen der Ankuppelvorrichtung und der Anhebeeinrichtung, im allgemeinen unter Zwischenschaltung eines Kranhakens, erlauben, und zum anderen aber auch eine mechanische Verbindung zwischen der Ankuppelvorrichtung mit mindestens einer Verankerungsvorrichtung herstellen, die im Inneren des Betonteils oder an dessen Umfang angebracht ist. Es ist darüber hinaus eine notwendige Vorraussetzung für die Funktion einer Ankuppelvorrichtung dieser Art, daß sie sich in keinem Fall öffnen kann, so lange sie mit einer Last verbunden ist. Es geht dabei um das Leben des Bedienungspersonals.
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Eine Ankuppelvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-AS 25 14 301 bekannt. Bei dieser Ankuppelvorrichtung sind die Schwenkarme schwenkbar gelagert und mit ihren freien Enden an einem Tragteil eingehängt. Die Klemmbacken sind Bestandteil jeweils eines Schwenkarmes. Sie sind derart ausgestaltet, daß mit ihrer Hilfe ein Anschlußteil des Betonteils ergriffen werden kann. Die Verriegelung der Klemmbacken in der Anhebestellung erfolgt mittels zweier Abstützhebelarme durch die gegeneinander wirkenden Drehmomente der Schwenkarme. Ingesamt sind bei dieser Ankuppelvorrichtung eine Vielzahl von Bauelementen notwendig, um insbesondere ein sicheres Verriegeln der Klemmbacken in jedem Fall zu gewährleisten.
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Eine andere Ankuppelvorrichtung, die in der französischen Patentschrift 15 68 605 beschrieben ist und die auch die oben erwähnten Sicherheitsvorraussetzungen erfüllt, besteht aus einem einheitlich gegossenen Stück, das an seinem oberen Teil einen Ring besitzt, der einen Kranhaken aufnehmen kann, und das in seinem unteren Teil eine kugelförmige Gestalt aufweist, in deren Innerem eine gebogene Aufnahmeausnehmung vorgesehen ist, die den Kopf eines Zapfens mit angepaßter Form aufnehmen kann, dabei aber die im Innern des Betonteils aufgenommene und verankerte Stange des Zapfens vorbeilaufen läßt. Die Nut oder die Ausnehmung besitzt eine solche Form, daß sich der Kopf des Zapfens nur dann aus der Ankuppelvorrichtung lösen läßt, wenn die Last auf irgendeiner Unterlage abgestellt ist und die Ankuppelvorrichtung gegenüber dem Kopf des Zapfens verdreht werden kann. Dieser Kopf kann in die Ausnehmung nur durch eine Neigung des Ankuppelstücks gegenüber dem Zapfenkopf eintreten, bei der die Ankuppelvorrichtung im wesentlichen parallel zu der Oberfläche des zu transportierenden Betonteiles verläuft. Diese durchaus wirksame und auch häufig verwendete Ankuppelvorrichtung weist insbesondere den Nachteil auf, daß sie sehr sperrig ist, so daß oft der Einsatz beispielsweise für relativ dünne Wandplatten unmöglich ist. Ebenfalls erfordert die beschriebene Ankuppelvorrichtung den Einsatz von besonderen Verankerungsstücken mit geeigneter Form, was die Verwendungsmöglichkeiten einschränkt.
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Bei der in der DE-AS 17 56 606 beschriebenen Ankuppelvorrichtung ist zum Verriegeln der Klemmbacken eine Schließplatte vorgesehen, die vor dem Anheben des Betonteiles angebracht werden muß. Dies hat den Nachteil, daß die Bedienung der genannten Ankuppelvorrichtung aufwendig und zeitintensiv ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben und eine Ankuppelvorrichtung zu schaffen, die auch die Handhabung dünnerer Wandplatten unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsbestimmungen erlaubt, unabhängig davon, wie der obere Teil der Verankerungsstücke ausgebildet ist, sei es als Kopf eines Zapfens, als Schlaufe der Armierung oder als Loch, das in der Platte gebildet ist.
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Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß bei einer Ankuppelvorrichtung der eingangs genannten Art die Schwenkarme gegeneinander in Richtung ihrer mit einem Steilgewinde versehenen Schwenkachse bewegbar angeordnet und in ihrem oberen Hebelteil unmittelbar mit den Öffnungen für das Hebezeug versehen sind und zwar zwischen den Schwenkarmen frei verschwenkbar angeordnete Klemmbacken vorgesehen sind, die von der Schwenkbewegung der Schwenkarme mitschwenkbar und durch die Axialbewegung der Schwenkarme in ihrer fluchtenden Stellung arretierbar sind.
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Auf diese Weise hat die Verdrehung der Schwenkarme zueinander gleichzeitig eine Axialverschiebung der Schwenkarme zur Folge, und zwar derart, daß die Klemmbacken geöffnet werden. In diesem Zustand kann ein nahezu beliebig ausgeformtes Verankerungsteil zwischen die Klemmbacken eingeschoben werden. Durch ein gegensinniges Verdrehen der Schwenkarme werden die Klemmbacken wieder geschlossen und das Verankerungsteil ergriffen. Das Verankerungsteil ist zwischen den Klemmbacken gefangen. Deren Verriegelung wird dadurch sichergestellt, daß in den oberen Teil der Ankuppelvorrichtung ein Kranhaken oder irgendein anderes ähnliches Organ in die dort vorgesehenen Öffnungen eingreift und die Schwenkarme in ihrem geschlossenen Zustand hält. Die Sicherheit ist daher vollständig, da die ergriffene Last nicht angehoben werden kann, solange kein Haken in die genannten Öffnungen der Schwenkarme eingeführt ist.
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In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ankuppelvorrichtung weist eine der Klemmbacken einen zapfenförmigen Vorsprung auf, der in eine Ausnehmung in der anderen Klemmbacke eindringen kann. Auf diese Weise ist es möglich, daß mit Hilfe der Klemmbacken auch beispielsweise an der Armierung der Betonteile angebrachte Schlaufen sicher ergriffen und verriegelt werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus der nachfolgenden Beschreibung hervor und ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
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Fig. 1 eine Ansicht eines als Ankuppelvorrichtung vorgesehenen Anheberinges in der offenen Stellung oberhalb eines bekannten Verankerungsstückes,
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Fig. 2 eine Frontansicht des Anheberinges der Fig. 1 mit geschlossenen Klemmbacken,
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Fig. 3 eine Seitenansicht, aus der die geringe Stärke des Ringes ersichtlich ist,
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Fig. 4 eine Frontansicht des Ringes nach einer Verschwenkung der Klemmbacken,
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Fig. 5, 6 u. 7 die Ansichten im Profil, von vorne und in einem Schnitt durch eine Klemmbacke,
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Fig. 8 eine schematische Darstellung des Montagevorganges der Schwenkarme auf ihre Achse und
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Fig. 9 eine im unteren Teil der Klemmbacken abweichende Einrichtung, mit der es möglich ist, Betonteile anzuheben, deren Verankerungsstücke aus einer Schlaufe an ihrer Oberseite bestehen bzw. aus einer Platte mit einem Loch.
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In der Fig. 1 ist zu erkennen, daß der Anhebering eine Gelenkanordnung besitzt, die aus zwei Schwenkarmen 1 und 2 besteht, die gegeneinander um die Achse 3 verschwenkbar gelagert sind. Zwischen den Schwenkarmen 1 und 2 sind zwei Klemmbacken 4 und 5 angeordnet, die selbst wiederum schwenkbar auf der Innenseite der Schwenkarme 1 und 2 angeordnet sind, wie das im folgenden noch beschrieben werden wird.
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Die Schwenkarme 1 und 2 besitzen in ihrem mittleren Bereich jeweils Augen 6 und 7, die zur Fernbedienung des Ringes dienen. Im oberen Bereich jeder der Schwenkarme 1 und 2 ist jeweils eine Öffnung 8 und 9 vorgesehen, durch die ein Anhebeorgan, wie beispielsweise ein Seil oder ein Kranhaken, durchgeführt werden kann. In der Fig. 1 ist der Anhebering oberhalb eines Verankerungsteiles angeordnet, dessen Kopf 11 aus einer Ausnehmung 10 herausragt, welche das Vorbeiführen der unteren Enden der Klemmbacken 4 und 5 erlaubt. Der Kopf 11 wird durch eine Stange 12 in diese Ausnehmung hereingedrückt und in das Betonteil verlängert, deren unterer Teil eine Verbreiterung 13 aufweist, die eine gute Verankerung im Beton bewirken soll. Der Anhebering gemäß der Erfindung erlaubt es, Klemmbacken 4 und 5 um den Kopf 11 herumzulegen, diesen Kopf festzuhalten und die Verankerung so lange beizubehalten, wie die durch die Betonplatte gebildete Last nicht auf einer festen Ablage abgestellt ist.
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Wie in Fig. 2 gezeigt ist, wird durch die Ausrichtung der Schwenkarme 1 und 2 die Annäherung der unteren Enden der Klemmbacken 15 und 16 bewirkt, die zwischen sich einen Raum 14 bilden, in dem der Kopf 11 aufgenommen werden kann. Wie im folgenden noch erläutert werden wird, wird das Schließen der Klemmbacken durch das Zusammenschwenken der Schwenkarme 1 und 2 bewirkt. In der geschlossenen Lage, die auch in Fig. 3 gezeigt ist, stehen die oberen Flächen der Klemmbacken 4 und 5 in gegenseitigem Kontakt, derart, daß die Dicke des Ringes extrem verringert ist. Die Klemmbacke 4 ist dabei, wie das aus Fig. 8 zu erkennen ist, auf einem Ansatz 18 gefaßt, der um die Achse 3 herum verläuft. Die Klemmbacke kann daher frei um diesen Ansatz gedreht werden. Sie sind axial durch einen Rand 17 gehalten. In gleicher Weise ist auch die Klemmbacke 5 ausgebildet, die mit einem korrespondierenden Ansatz an dem Schwenkarm 1 in Verbindung steht. Der Schwenkarm 2 steht mit der Achse 3 über einen Splint 19 in Verbindung, der eine eventuelle Demontage des Ringes erlaubt. Der Schwenkarm 1 ist auf der Achse 3 so angeordnet, daß er nach einer Rotation um 90° gegenüber dem Schwenkarm 2 an einem Kopf 20 am Ende der mit einem Gewinde versehenen Achse 3 zum Anschlag kommt. Die zentrale Durchgangsbohrung 21 jedes der Schwenkarme 1, 2 ist mit einem Steilgewinde versehen.
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Wie in Fig. 4 gezeigt, können die Klemmbacken 4 und 5 leicht um die Achse 3 hin und her bewegt werden, da jeder von ihnen auf seinem Ansatz verschwenkbar angeordnet ist. Wenn aber eine Last an dem Anhebering angehängt ist, dann sind die Klemmbacken und die Schwenkarme zueinander fluchtend, wie das in Fig. 2 gezeigt ist.
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Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 1 gegenüber dem Schwenkarm 2 bewirkt daher die Trennung der beiden Schwenkarme und damit auch das Spreizen der beiden Klemmbacken. Die Klemmbacken 4 und 5 sind untereinander identisch und in den Fig. 5 und 6 ist daher nur eine einzige dargestellt. Die Klemmbacken 4 und 5, die jeweils ihren Schwenkarmen 1 und 2 zugeordnet sind, besitzen Seitenflächen 22, welche eine Art Steuernocken derart bilden, daß die Axialverschiebung der Schwenkarme ihre Öffnung und umgekehrt aber auch ihr Schließen bewirkt, wenn die Schwenkarme aufeinander zubewegt werden. Die oberen Teile der Klemmbacken können sich auf diese Art überlappen, wie das in Fig. 1 deutlich wird und sie kommen zum Anschlag und begrenzen daher das Wiederaufgehen.
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Die Klemmbacken 4 und 5 werden beim Schließen durch das Anschlagen der Schwenkarme 1 und 2 jeweils an den Kanten 30 mitgenommen. Durch die Axialverschiebung der Schwenkarme 1 und 2 verriegeln sich die Klemmbacken 4 und 5 untereinander, so daß sie dann zwar relativ zu den Schwenkarmen (Fig. 4) zusammen verschwenkbar sind, sich aber nicht öffnen lassen.
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Die beschriebenen Klemmbacken sind speziell dafür geeignet, die Köpfe von Verankerungszapfen derart aufzunehmen, wie einer in Fig. 1 gezeigt ist. Es ist aber auch möglich, durch Veränderung der Ausbildung der Klemmbacken 4 und 5 den Anhebering für solche Teile einzusetzen, deren Verankerungsstücke in deren oberen Bereich mit einer Schlaufe enden. Es genügt nämlich zu diesem Zweck, beispielsweise an der Klemmbacke 5 einen Zapfen 24 vorzusehen, der in das Innere einer Ausnehmung 25 an der Klemmbacke 4 eindringt. Nach dem Schließen der Klemmbacken wird dann das obere Ende der Schlaufe 24 im Raum 14 eingeschlossen. Wie oben bereits ausgeführt, können sich die Klemmbacken nur öffnen, wenn das Anhebeorgan - z. B. Seil oder Kranhaken - aus den Öffnungen 8 und 9 ausgehängt ist. Nachdem der Kranhaken entfernt ist, kann der Anhebering geöffnet werden, beispielsweise dadurch, daß man sich der Hilfe eines Bedienungsseiles oder einer Schnur bedient, die in eines der Augen 6 oder 7 so eingeführt wird, daß dadurch die Relativdrehung der Schwenkarme ausgelöst wird. Dadurch öffnen sich auch die Klemmbacken 4 und 5automatisch und der Anhebering kann von dem Verankerungsteil durch Zug an den Seilen gelöst werden, die mit dem Kranhaken oder mit der Anhebeeinrichtung verbunden sind.