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Die Erfindung betrifft eine Rundballenpresse mit einer
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Pick-up-Vorrichtung zur kontinuierlichen Aufnahme von landwirtschaftlichem
Erntegut und dessen Zufuhr in eine Vorkammer, die eine Vielzahl von drehbaren Preßwalzen
zur Ausbildung eines Vorballens aufweist, mit einer sich daran anschließenden Rollkammer,
die eine Vielzahl von drehbar entlang ihres im wesentlichen kreisförmigen Umfangs
angeordneten Preßwalzen zur Fertigstellung des Rundballens aufweist, wobei der hintere
Teil der Rollkammer aufklappbar ist zum Ausstoßen des fertigen Rollballens und mit
einer Bindeeinrichtung für den Rundballen.
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Rundballenpressen bieten bei der Ernteeinbringung ein Höchstmaß an
Wirtschaftlichkeit bei personalsparender Arbeitserleichterung. Insbesondere zum
Pressen von Heu, Stroh und Welkheubergung zur Silage-Gewinnung eignen sich derartige
Rundballenpressen, da sie eine hohe Preßdichte ermöglichen, die für den Gärprozeß
ideal ist.
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Mit derartigen Rundballenpressen wird das Erntegut von oben aufgenommen
und durch eine Einlaßöffnung während der Sammelfahrt verdichtet , wonach es durch
eine Bindeeinrichtung gebunden und in Form von runden zylindrischen Ballen durch
eine Auslaßöffnung abgegeben wird, so daß sie insbesondere dort, wo der vorhandene
Silo-Raum nicht ausreicht oder wo
Futterüberschuß zu bergen ist
oder wo kurzfristig kleinere Erntemengen konserviert werden müssen, auf einfache
Art und Weise gelagert werden können.
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Rundballenpressen , die nur mit einer Preßkammer ausgestattet sind,
weisen noch den Nachteil auf, daß die Vorwärtsfahrt der Presse vorübergehend unterbrochen
werden muß, sofern der Ballen fertig gerollt worden ist um ihn zu verschnüren und
dann auszustoßen, da eine weitere Erntegutaufnahme während dieser Arbeitsgänge nicht
möglich ist.
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Ublicherweise beträgt jedoch die Zeitdauer, die zum Verschnüren und
zum Entladen der fertigen Rollballen benötigt wird, 50 % und mehr der Gesamtdauer,
die für den eigentlichen Vorgang der Ausbildung des Rundballens erforderlich ist.
Aus der US-PS 3 004 377 ist es bereits bekannt, zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit
einer Rundballenpresse diese mit einer Hilfsfördereinrichtung zu versehen, um das
aufgenommene Erntegut zu sammeln und in einem endlosen Weg auf der Maschine,jedoch
außerhalb der Preßkammer, zirkulieren zu lassen, während der Ballen gewickelt und
ausgestoßen wird. Nach dem Ausstoßen des fertigen Rundballens soll dann das zwischengespeicherte
Erntegut der Preßkammer wieder zusammen mit neuen vom Boden aufgenommenem Erntegut
zugeführt werden um den nächsten Rundballen zu formen.
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Diese Rundballenpresse weist jedoch noch den Nachteil auf, daß es
aufgrund der lang andauernden Zirkulation des auf der Hilfsfördereinrichtung kreisenden
zwischengespeicherten Erntegutes während des Umschnürungs- und Ausstoßvorgangs des
fertigen Rundballens zu beträchtlichen Blattverlusten kommt, da das zwischengespeicherte
Erntegut zu lange mit den mechanischen Rütteleinrichtungen der Presse in Verbindung
steht. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Hilfsfördereinrichtung
der Rundballenpresse mehr Erntegut aufsammeln kann als für die Ausbildung eines
Rundballens erforderlich ist, wodurch ein weiterer Halt erforderlich ist um die
Hilfsfördereinrichtung zu entleeren.
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Aus der DE-OS 31 51 580 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Rundballen in einer Rundballenpresse bekannt, wobei der eigentlichen Preßkammer
ein Speicherraum zugeordnet ist, land der die Preßkammer und den Speicherraum voneinander
trennende Wandungsteil Bestandteil eines dreischenkligen, zusätzliche Förderelement
tragenden Drehsterns ist. Nach der Fertigstellung des Rundballens in der Preßkammer
wird deren hinteres Gehäuse angehoben, wobei gleichzeitig die Achse des Drehsterns
synchron mit dem Gehäuse gedreht und damit die Schenkel des Drehsterns verschwenkt
werden. In dieser Lage ist der zusätzliche Speicherraum geöffnet und nimmt nun den
einlaufenden Erntegutstrom
auf. Während dieser Bewegungsphase und
im Anschluß daran, wird der Ballen durch die Umschnüreinrichtung mit Bindegarn verschnürt,
wonach der Drehstern erneut verschwenkt wird.
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Dadurch rollt der Ballen auf den Boden während das zuvor im Speicherraum
angesammelte Erntegut durch einen der Schenkel bzw. die daran befestigten Förderelemente
in den Preßraum eingeschwenkt wird, wonach alle Elemente in ihre Anfangsstellung
zurückkehren und ein erneuter Speicherraum durch zwei andere Schenkel des Drehsterns
unterhalb der eigentlichen Preßkammer gebildet wird.
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Eine derartige Rundballenpresse bedingt einen erheblichen baulichen
Aufwand für den Drehstern mit den zusätzlichen, angetriebenen Förderelementen auf
seinen drei Schenkeln.
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Ferner ist ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich um den fertig
gewickelten Rundballen anzuheben, bevor er umschnürt und ausgestoßen werden kann.
Die Einleitung des Umschnürungsvorgangs in der Lage hohen Schwerpunkts des angehobenen
Rollballens ist problematisch, da hierbei sowohl die Walzen des feststehenden Teils
der Preßkammer als auch des verschwenkbaren Teils der Preßkammer den Garnleitarmen
im Wege stehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine robuste, einfacher
aufgebaute, billiger herstellbare, kompakte Rund-
ballenpresse
zu schaffen, mit der ohne Zeitverluste durch Anhalten kontinuierlich hochverdichtete
Rundballen hergestellt werden können.
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Ausgehend von einer Rundballenpresse der eingangs näher genannten
Art wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß ein Großteil der entlang des
Umfangs des feststehenden Teils der Rollkammer angeordneten und diese von der Vorkammer
trennenden Walzen aus ihrer Arbeitsstellung in eine Ruhestellung verschiebbar sind,
in der sie einen Durchgang von der Vorkammer zur Rollkammer freigeben.
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Vorteilhafterweise durchsetzen die Enden der Achsen der verschiebbaren
Walzen einen im wesentlichen kreissegmentförmigen Schlitz in den Seitenwänden der
Rollkammer, der auf dem durch alle Walzen gebildeten Kreis liegt, wobei sich an
dem kreissegmentförmigen Schlitz ein stufenförmig gestalteter Führungsschlitz anschließt.
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Vorzugsweise sind die untersten beiden der verschiebbaren Walzen von
einem drehbaren Schwenkarm gehalten, wobei die übrigen verschiebbaren Walzen an
Verbindungsarmen angelenkt sind, die mit dem Schwenkarm gelenkig verbunden sind.
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Die beiden von dem Schwenkarm gehaltenen Walzen können nach
ihrer
Maximalverschiebung die Stelle zweier anderer in den stufenförmig gestalteten Führungsschlitz
verschobenen Walzen einnehmen.
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Besonders günstig ist es, wenn der stufenförmig ausgestaltete Führungsschlitz
oberhalb eines Teils der feststehenden Walzen verläuft.
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Beim weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel liegen die Lager des
Schwenkarms in den Seitenwänden der Rollkammer im wesentlichen auf deren Achse.
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Die der Pick-up-Vorrichtung am nächsten liegende unterste Walze der
Vorkammer ist vorzugsweise frei drehbar, wobei diese Walze auch mit Längsrippen
versehen sein kann.
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Vorteilhafterweise sind alle Walzen der Vorkammer derart an den Seitenwänden
der Vorkammer gelagert, daß ihre gemeinsame Drehachse außerhalb des Preßraums der
Vorkammer liegt.
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Besonders günstig ist es, wenn die gesamte Vorkammer um ihre Drehachse
um wenigstens 900 verschwenkbar ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Rundballenpresse wird der Vorteil erzielt,
daß nur ein geringer Bauaufwand erforderlich ist,
daß durch die
Anordnung der Vorkammer direkt oberhalb der Pick-up-Vorrichtung nur eine geringe
Baulänge benötigt wird, daß ein nur geringer Aufwand für das Verschwenken der Vorkammer
sowie das Verschieben der die Rollkammer von der Vorkammer trennenden Preßwalzen
erforderlich ist und daß nach dem Verschieben genügend Raum für die Garnleitarme
zum Umschnüren des vollständig gewickelten Rundballens zur Verfügung steht.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert,
in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen: Figur 1
einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Rundballenpresse nach Übergabe des
Vorballens; Figur 2 einen Längsschnitt durch die Maschine mit fertig gerolltem Rundballen;
Figur 3 einen Längsschnitt durch die maschine beim Ausstoßen des Rundballens und
Figur 4 einen Längsschnitt durch die Maschine zum Zeitpunkt der Übergabe des Vorballens.
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Die in den Figuren dargestellte Rundballenpresse weist eine Vorkammer
1 sowie eine Rollkammer 2 auf, die sich an die Vorkammer anschließt. Die Vorkammer
1 ist oberhalb einer Pick-up-Vorrichtung 3 vorgesehen, die mit Greifzinken 4 versehen
ist und das aufzusammelnde Erntegut durch einen Einzugsspalt 5 in die Vorkammer
führt, da zu Beginn des Arbeitseinsatzes die Rollkammer 2 für das Erntegut verschlossen
ist (Figur 2). Die Vorkammer 1 weist entlang ihrer oberen Hälfte eine Vielzahl von
angetriebenen Walzen 7, 8 auf, die von einer schematisch mit 10 bezeichneten Antriebsvorrichtung1
beispielsweise einer Kette,in Drehungen versetzt werden zur Ausbildung eines Vorballens.
Die Kraftübertragung erfolgt durch ein Getriebe 6, das mit der Zapfwelle eines nicht
dargestellten Schleppers verbunden ist.
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Die vorderste unterste Walze 11 in der Vorkammer ist frei drehbar
und kann mit parallel zur ihrer Achse angeordneten Längsrippen an der Oberfläche
versehen sein.
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Die Vorkammer 1 wirktmit mehreren Einlaufwalzen zusammen, die unterhalb
des Einzugsspaltes 5 vorgesehen sind.
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Die eigentliche Rollkammer 2 zur Ausbildung eines Rundballens ist
von der Vorkammer 1 durch mehrere Walzen 13, 14, 16 getrennt, wobei die untersten
beiden die Rollkammer 2 von
der Vorkammer 1 trennenden Walzen 13,
14 an einem Schwenkarm 12 drehbar gelagert sind. Der Schwenkarm 12 ist um eine Drehachse
15 verschwenkbar, die z.B. mit der Achse der zylindrischen Rollkammer 2 zusammenfällt.
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An den Walzen 13, 14 sind weitere Walzen 16, 17, 18 über Gelenkverbindungen
19, 20, 21 angelenkt, wobei die Achsen der Walzen 13, 14, 16, 17, 18 einen kreisförmigen
Schlitz 22 in der Seitenwand der Rollkammer 2 durchsetzen. An den kreisförmigen
Schlitz 22 schließt sich ein stufenförmiger Führungsschlitz 23 an, der sich oberhalb
der Rollkammer 2 erstreckt. Durch einen geeigneten, nicht dargestellten, z.B.
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hydraulischen Antrieb kann der Schwenkarm 12 um seine Achse 15 verschwenkt
werden, so daß die beiden an ihm gelagerten Walzen 13,14 zusammen mit den an diesen
Walzen angelenkten Walzen 16, 17, 18 aus ihrer in Figur 2 gezeigten Arbeitsstellung
in eine in Figur 4 gezeigte Ruhestellung verschoben werden können.
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Der kreisförmige Schlitz 22 und der stufenförmige Führungsschlitz
24 sind am feststehenden Teil der Rollkammer 2 vorgesehen, deren hintere Hälfte
24 samt dem an ihr befestigten angetriebenen Walzen 25, 26, 27 nach oben verschwenkt
werden können um einen fertig gerollten und gebundenen Rundballen ausstoßen zu können
(Figur 3).
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Rundballenpresse ist wie folgt:
Zu Beginn ihres Arbeitseinsatzes ist die Rollkammer 2 durch die mit dem Schwenkarm
12 verbundenen untersten Walze 13, 14 für das einlaufende Erntegut verschlossen.
Dieses wird von der Pick-up-Vorrichtung 3 in die Vorkammer 1 eingegeben, deren Walzen
7, 8 angetrieben sind,so daß die Ausbildung eines Vorballens beginnt.
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(Figur 2). Ist der Vorballen in der Vorkammer 1 fertig ausgebildet,
so wird die Rollkammer 2 dadurch geöffnet, daß der Schwenkarm 12 um seine Drehachse
15 nach oben verschwenkt wird und dadurch die an ihm befestigten Walzen 13, 14 sowie
die gelenkig mit ihm verbundenen Walzen 16, 17, 18 entlang des kreisförmigen Führungsschlitzes
22 und des sich daran anschließenden stufenförmigen Führungsschlitzes 23 verschiebt
(Figur 4).
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Die Vorkammer 1 samt ihren oberen angetriebenen Walzen 7,8 ... kann
nun um eine den Walzen gemeinsame Drehachse 9 verschwenkt werden und zwar zusammen
mit den Seitenwänden der Vorkammer. Dadurch wird, wie es in Figur 4 dargestellt
ist, der Vorballen durch die entstandene Öffnung in die Rollkammer 2 gegeben und
zwar ohne großen Kraftaufwand aufgrund der Schwerkraft. Nach der Eingabe des Vorballens
in die Rollkammer 2 werden die Walzen 13, 14, 16, 17, 18 entlang ihrer Führungsschlitze
wieder abgesenkt (Figur 1), jedoch
nur so weit, daß der nun von
der Pick-up-Vorrichtung 3 aufgenommene Erntegutstrom durch den Einzugsspalt 5 in
die Rollkammer 2 gelangt, so daß ein Rundballen entsprechend der Größe der Rollkammer
2 ausgebildet werden kann.
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Nach Fertigstellung des Rundballens in der Rollkammer 2 wird dieser
durch die schematisch mit 28 bezeichnete Bindevorrichtung umschnürt (Figur 2), wonach
die Rollkammer 2 durch Verschwenken ihrer hinteren Hälfte 24 geöffnet wird (Figur
3) und der fertig gerollte Rundballen ausgestoßen wird.
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Bereits bei Einleitung des Bindevorgangs wird der Schwenkarm 12 samt
den daran angelenkten Walzen so weit abgesenkt, daß der Zugang zur Rollkammer 2
für das Erntegut verschlossen ist und diese in die Vorkammer gelenkt wird, wo die
Ausbildung eines erneuten Vorballens beginnt.
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Durch das zentrische Verschwenken der Walzen 13, 14 der Rollkammer
2 ist jederZeit eine kreisrunde Rollkammer gewährleistet. Das Anordnen der Vorkammer
1 oberhalb der Pick-up-Vorrichtung 3 ermöglicht eine gedrungene Bauform der Rundballenpresse.
Das Anordnen der Schwenklager für die Vorkammer 1 außerhalb der Vorkammer ermöglicht,
daß der wesentliche Teil der Seitenwände dieser Vorkammer mit den Walzen verschwenkt
werden kann. Es sind somit keinerlei
Schlitze in der Vorkammer
erforderlich.
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Eine kontinuierliche Aufnahme von Erntegut ist durch die abwechselnde
Betriebsweise der Vorkammer 1 und der Rollkammer 2 gewährleistet, wobei der bauliche
Aufwand gegenüber herkömmlichen Rundballenpressen erheblich verringert ist.
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