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Verlegegerät für im wesentlichen
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plattenförmige Straßenbelagselemente Beschreibung Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verlegegerät für im wesentlichen plattenförmige Straßenbelagselemente,
insbesondere Pflastersteine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Für die maschinelle Verlegung von Pflastersteinen werden Verlegeeinheiten
gebildet, die auf Paletten od. dgl. in Stapeln an die Baustelle angeliefert werden.
Diese Gruppen oder Stapel bestehen aus in der Formation des herzustellenden Pflasters
angeordneten losen Pflastersteinen. Die auf der Baustelle eingesetzten Verlegegeräte
nehmen jeweils eine Verlegeeinheit vom Stapel, fördern diese auf dem eventuell
bereits
verlegten Pflaster zum Rand desselben und setzen die Verlegeeinheit an das vorhandene
Teilpflaster an. Dabei muß üblicherweise die Verlegeeinheit in einen "Winkel" eingesetzt
werden, also unter Ausrichtung an unter einem Winkel sich erstreckende Begrenzungen
des bereits verlegten Pflasters.
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Bisher gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen von Verlegegeräten.
Zum einen karrenförmige Geräte (DE-AS 27 07 495), die von einer Bedienperson geschoben
werden und mit einer Kraftspeichereinrichtung (meist Federspeicher) ausgerüstet
sind, um eine selbsttätige Auf- und Abbewegung des Auslegers zu ermöglichen. Der
die Verlegezange haltende Tragarm ist hierbei linear längs einer senkrechten Tragsäule
verschiebbar. Zum endgültigen Absetzen wird das gesamte Gerät von Hand gekippt.
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Auch das Verfahren des Gerätes erfolgt allein mit Muskelkraft.
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Die zweite Art von Verlegegeräten (DE-OS 27 15 476) ist eine motorbetriebene,
großvolumige Maschine, bei der die Bedienperson auf dem Fahrzeug sitzt und von einer
Kabine bzw. von einem Fahrersitz aus einen Ausleger - ähnlich wie bei einem Bagger
- bedient. Dieses Verlegegerät ist übermäßig aufwendig und teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verlegegerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, das einerseits komfortabel und kraftsparend zu bedienen ist, andererseits
bei hoher Verlegeleistung doch technisch einfach ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Bei dem Verlegegerät nach der Erfindung werden alle Bewegungsfunktionen
über den motorischen Antrieb ausgeführt, die Bedienperson läuft jedoch hinter dem
Gerät her, so daß letztendlich ein sehr handliches, kleines und doch leistungsfähiges
Gerät geschaffen wird.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine
schematische Seitenansicht des Verlegegerätes nach der Erfindung; und Fig. 2 eine
Draufsicht auf das Verlegegerät der Fig. 1.
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Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen gleiche
Teile.
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Das Verlegegerät hat ein Fahrgestell 1, das vorzugsweise aus U-Trägern
aufgebaut ist. Zwei Vorderräder 2 werden über hydraulische Fahrmotoren 3 angetrieben,
während ein oder zwei Hinterräder 4 nicht angetrieben sind. Das Fahrgestell ist
teilweise durch eine Abdeckplatte 5 abgedeckt, wobei sich die Abdeckplatte 5 nur
so weit nach vorne über das Fahrgestell 1 erstreckt, daß eine hinter dem Gerät stehende
Bedienperson freie Sicht auf die Verlegezange 15 bzw. das Verlegegut (Steine 20)
in der Absetzstellung hat.
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Die Abdeckplatte 5 dient als Tragplatte für einen Dieselmotor 6, der
über Schwingmetalle 7 oder sonstige elastische Lagerungen auf der Abdeckplatte 5
befestigt ist. An dem Dieselmotor 6 ist eine Hydraulikpumpe 8 angeflanscht, die
den für die Betätigung der einzelnen Bewegungen sowie für die Fahrmotoren 3 benötigten
Hydraulikdruck erzeugt.
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Am hinteren Ende des Fahrgestelles 1 bzw. der Abdeckplatte 5 ist ein
Haltearm 9 für einen Steuerblock 10 für die Hydraulik befestigt.
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Vor dem Dieselmotor 6 und dem Haltearm 9 ist auf der Abdeckplatte
5 eine senkrechte Tragsäule 11 befestigt, an deren oberem freien Ende ein Ausleger
12 schwenkbar befestigt ist. Die Schwenkbewegung wird durch einen Hubzylinder 13,
der im Winkel zwischen der Tragsäule 11 und dem Ausleger 12 an diesen beiden befestigt
ist, gesteuert.
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Am freien Ende des Auslegers 12 ist eine Zugstange 14 befestigt, welche
eine Verlegezange 15 hält. Der genaue Aufbau der Verlegezange 15 ist in der älteren
Patentanmeldung P 33 42 072.6 beschrieben und muß daher hier nicht näher erörtert
werden. Die Zugstange 14 ist in einem Lager 16 an dem Tragarm 12 so befestigt, daß
die Verlegezange 15 pendeln kann. Weiterhin ist die Verlegezange 15 mittels eines
Drehlagers 17 an der Zugstange 14 befestigt, so daß die Verlegezange 15 um die Achse
der Zugstange 14 gedreht und damit ausgerichtet werden kann. Zwischen der Verlegezange
15 und dem Tragarm 12 sind Schwingungsdämpfer 18 angeordnet, die beispielsweise
wie ein Autostoßdämpfer aufgebaut sein können und die beim Verfahren der Verlegeeinheit
auftretenden Pendel schwingungen der Verlegezange 15 dämpfen.
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An der Verlegezange 15 sind zwei seitliche Führungsbügel 19 angebracht,
die als Handgriffe zum exakten Ausrichten der Verlegezange 15 dienen. Wie allgemein
üblich, richtet eine zweite Bedienperson beim Verlegen die Verlegezange 15 von Hand
exakt auf die zu verlegende Position aus.
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Der Steuerblock 10 für die Hydraulik besitzt hier vier Steuerventile.
Über einen ersten Handgriff 21 (linker Handgriff in Fig. 2), der drehbar ist, wird
mittels eines Gestänges 22 das erste Steuerventil 23 betätigt, worüber der Hubzylinder
13 mit Druckmedium beaufschlagt wird bzw. Druckmedium aus diesem abgelassen wird.
Dies hat ein Anheben
bzw. Absenken des Auslegers 12 zur Folge. Ein
zweiter Handgriff 24 (rechter Handgriff in Fig. 2) ist ebenfalls drehbar und betätigt
über ein Gestänge 25 ein zweites Steuerventil 26, welches die Hydraulikpumpe 8 mit
den Fahrmotoren 3 verbindet, zur Einleitung einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung
des Verlegegerätes.
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Ein drittes Steuerventil 27 betätigt die Verlegezange 15 (öffnen bzw.
Schließen), während ein viertes Steuerventil 28 eine Seitenformiereinrichtung (nicht
dargestellt) der Verlegezange 15 öffnet und schließt. Üblicherweise sind die Klammerbacken
der Verlegezange 15 quer zur Fahrtrichtung des Verlegegerätes ausgerichtet. Zusätzliche
Seitenformiereinrichtungen, die sich in Fahrtrichtung des Verlegegerätes erstrecken,
erfassen die Verlegeeinheiten zeitweilig an den Seiten, um die Pflastersteine 20
innerhalb einer Verlegeeinheit bei gewissen Relativverschiebungen nach Transport
und ungenauer Anordnung auszurichten und gegeneinander zu drücken. Vor dem Absetzen
der Verlegeeinheit werden diese seitlichen "Seitenformiereinrichtungen" hydraulisch
hochgeschwenkt, so daß die Verlegeeinheit dann nur an der in Bewegungsrichtung vorderen
und rückwärtigen Seite erfaßt ist.
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Wie eingangs schon angedeutet, ist es wichtig, daß die hinter dem
Verlegegerät stehende Person freie Sicht auf die zu ihr weisende Klemmbacke der
Verlegezange 15 hat.
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Dies ist durch eine Sichtlinie 29 angedeutet. Diese freie Sichtlinie
29 wird dadurch erhalten, daß die Vorderkante 33 der Abdeckplatte 5 sich nur über
einen Teil des Fahrgestells 1 erstreckt, so daß die vorderen Enden der Längsträger
34, 35 einen freien Raum zwischen sich lassen.
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Selbstverständlich ist die Höhe des Dieselmotors 6 und des Steuerblocks
10 ebenfalls so gewählt, daß sie nicht in die Sichtlinie 29 hineinragen.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal liegt darin, daß die Tragsäule 11 um
ihre Mittelachse drehbar ist. Dadurch sind der Ausleger 12 und die Verlegezange
15 quer beweglich. Wenn das Verlegegerät an die Verlegestelle fährt, ist in Querrichtung
gesehen nicht immer die exakte Position gegeben.
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Man müßte sonst vor- und zurückrangieren, bis die genaue Stellung
erreicht ist. Durch die Querbeweglichkeit des Auslegers 12 durch Drehen der Tragsäule
11 und damit durch die Querbeweglichkeit der Verlegeeinheit ist eine gewisse Ausgleichsmöglichkeit
für die Positionierung der Verlegeeinheit gegeben, ohne daß das Verlegegerät seine
Position ändern muß.
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Die Drehbeweglichkeit der Tragsäule 11 ist hier zwischen zwei Anschlägen
begrenzt. Hierzu besitzt die Tragsäule 11 an ihrem Außenumfang eine Lasche 30, die
zwischen zwei Stößel von Druckfederbegrenzern 31 ragt. Die Druckfederbegrenzer 31
sind über Einstellschrauben 32 einstellbar, und sie sind auf der Abdeckplatte 5
befestigt. In Fig. 2 sind die beiden Grenzlagen für die Verlegeeinheit durch gestrichelte
Linien dargestellt, wobei das Maß für die Querverschiebbarkeit mit dem Bezugszeichen
a angegeben ist.
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In Fig. 1 ist die Absetzstellung bei heruntergeschwenktem Ausleger
12 ebenfalls in gestrichelten Linien dargestellt.
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Es ist klar zu erkennen, daß die Bedienperson längs der Sichtlinie
29 eine klare Sicht auf die "Verlegekante", d. h. auf die ihr zuweisende Klammer
der Verlegezange 15 und die vorderste Steinreihe der Steine 20 hat.
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Aus Fig. 2 ist noch zu erkennen, daß die als elastische Anschläge
ausgebildeten Druckfederbegrenzer 31 einander entgegenwirken und die Tragsäule 11
und damit den Ausleger 12 ohne äußere Krafteinwirkung in eine Mittelposition zentrieren.
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Kurz zusammengefaßt wird mit der Erfindung ein einfach aufgebautes,
"handliches" Verlegegerät geschaffen, dem die Bedienperson "zu Fuß" folgt, bei dem
jedoch sämtliche kraftaufwendigen Bewegungen wie das Verfahren, das Aufheben und
Absenken der Steine sowie das Öffnen und Schließen der Verlegeklammer motorisch
(diesel-hydraulisch) erfolgen.
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Sämtliche in den Patentansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung
dargestellten technischen Einzelheiten können sowohl für sich als auch in beliebiger
Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenl iste 1 Fahrgestell 2 Vorderrad 3 Hydraulischer Fahrmotor
4 Hinterrad 5 Abdeckplatte 6 Dieselmotor 7 Schwingmetall (Motorlagerung) 8 Hydraulikpumpe
9 Haltearm 10 Steuerblock für Hydraulik 11 Tragsäule 12 Ausleger 13 Hubzylinder
14 Zugstange 15 Verlegezange 16 Pendellager 17 Drehlager 18 Schwingungsdämpfer 19
Führungsbügel 20 Stein 21 Handgriff (links) 22 Gestänge 23 Steuerventil (Heben/Senken)
24 Handgriff (rechts) 25 Gestänge 26 Steuerventil (Fahrt vorwärts/rückwärts) 27
Steuerventil (Verlegezange auf/zu) 28 Steuerventil (Seitenformiereinrichtung auf/zu)
29 Sichtlinie 30 Lasche 31 Druckfederbegrenzer 32 Einstellschraube 33 Vorderkante
34 Längsträger 35 Längsträger a = Maß für Querverschieblichkeil