-
Kennwort: "Weidezaunband"
-
Zaun, insbesondere Weidezaun Die Erfindung richtet sich auf einen
Zaun, insbesondere Weidezaun zum Einfrieden eines der Tierhaltung dienenden Geländes,
bestehend aus einer Schar von aufrecht stehenden Pfählen und aus wenigstens einem
insbesondere spannfähigen Strang, der zwischen den Pfählen verläuft und an den Pfählen
befestigt ist.
-
Bei dem bekannten Zaun verwendete man als Strang einen Draht, der
als sogenannter Weidezaundraht im Handel verfügbar ist. Dieser zeichnet sich zwar
durch eine befriedigende Festigkeit und leichte Montage aus, hat aber den Nachteil,
Verletzungen der Tiere zu verursachen, wenn diese die Absperrung nicht erkennen
und gegen den Zaun laufen. Um diese Gefahr herabzusetzen, hat man Schlaufenabschnitte
aus Plastikband od. dgl. an den Draht gehängt, damit die Tiere die Absperrung besser
erblicken. Die Drahtabschnitte zwischen diesen Kennzeichnungsstellen blieben aber
unausgerüstet und veranlaßten die Tiere, an diesen Stellen einen Durchbruch zu versuchen,
was wieder zu Unfällen führte. Doch selbst wenn die Tiere gegen die gekennzeichneten
Stellen des Weidezaundrahts liefen, was versehentlich geschehen konnte, so waren
selbst hier Verletzungen nicht ausgeschlossen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stabilen, preiswerten
Zaun zu entwickeln, der die Verletzungsgefahr von Tieren im eingefriedeten Bereich
vermeidet.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Strang Bandform
aufweist und aus einem Nadelfilzstreifen von genadelten Faservliesen besteht sowie
eine längsdurchlaufende Einlage aus wenigstens zwei in Abstand zueinander angeordneten
Filamenten, wie einem Spanndraht, besitzt, wobei die Filamente an den Bandenden
herausragen und zur Befestigung des Bandes an den Pfählen dienen.
-
Der Nadelfilzstreifen ist ein sehr preiswert herzustellendes, stabiles
Gebilde, das ein weiches Polster bilden, das Verletzungen von Tieren vermeidet.
Dabei ist die Montage und die Reißfestigkeit eines solchen erfindungsgemäßen Bandes
derjenigen des Weidezaundrahts mindestens ebenbürtig, denn der Nadelfilzstreifen
ist durch längsdurchlaufende Filamente verstärkt. Der Nadelfilzstreifen ist auch
optisch für die Tiere eine weithin sichtbare Barriere, weshalb sie schon davon abgehalten
werden, nutzlos gegen den Zaun anzurennen. Als Einlage verwendet man vorzugsweise
zwei Filamente, damit eine Verdrillung des Nadelfilzstreifens vermieden ist und
die gewünschte optimale vertikale Lage zwischen den Pfählen eingehalten werden kann.
Als Filament wird man den an sich bewährten Weidezaun-Draht selbst verwenden können.
Möglich ist es aber auch andere reißfeste Produkte, wie z.B. Stahlseile, Kabel,
Schnüre, Kunststoff stränge und dgl. zu verwenden.
-
Die Befestigung des erfindungsgemäßen Nadel streifens kann in der
bei Spanndrähten üblichen Weise erfolgen, weil die drahtartigen Filamente an den
Bandenden herausgeführt sind und eine gemeinsame oder einzelweise Befestigung am
Pfahl ermöglichen. Dabei ist eine besonders einfache
Zwischenabstützung
des Bandes an dazwischenliegenden Pfählen des Zaunes möglich, weil nämlich der Nadelfilzstreifen
durchnagelbar oder durchbohrbar ist.
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Bandes ist preiswert ausführbar,
weil besondere Verbindungsmittel der Einlage gegenüber dem Nadelfilzstreifen entbehrlich
sind, wenn man die Filament-Einlage als Mittelschicht zwischen zwei, eine Ober-
und eine Unterlage im Nadelfilz erzeugenden Vliesen anordnet und diese Schichtung
einheitlich miteinander vernadelt unter Aussparung der durch die Lage der Filamente
bestimmten Längszonen des Bandes. Man verwendet dabei für die Ober- und Unterlage
ihrerseits vorverfestigte Vliese, wofür zweckmäßigerweise eine Nadelung als Verfestigungsvorgang
verwendet wird.
-
Die Vereinigung der Filamente mit dem Nadelfilzstreifen vollzieht
sich also in der letzten Phase der Nadelfilzherstellung selbst. In der Längszone
des Filaments wird nicht genadelt, um weder die Nadeln noch das Filament gegenseitig
zu beschädigen. Aus diesem Grunde ist es möglich, das Filament in einem den Nadelfilzstreifen
durchziehenden Kanal aufzunehmen.
-
Um die Festigkeit des Nadelfilzes zu verbessern und die Witterungsbeständigkeit
zu erhöhen, empfiehlt es sich, den Nadelfilz zusätzlich adhäsiv zu verfestigen.
Besonders bewährt hat sich hierzu ein vollbadiges Tränken mit flüssigen Bindemitteln.
-
Die Herstellung eines solchen Produktes ist sehr preiswert auf üblichen
Maschinen ausführbar, weil der Nadelfilz zunächst als Breitware hergestellt werden
kann, worin die Filament-Einlagen in vielfacher Anordnung vorgesehen sind.
-
Diese Breitware wird nach ihrer Fertigstellung in Streifen geschnitten,
die der gewünschten Bandbreite des Produkts entsprechen und von denen jedes Band
seine eigene Filament-Einlage besitzt.
-
In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 die Ansicht eines gemäß der Erfindung hergestellten
Zauns, Fig. 2 in perspektivischer Ansicht und etwa natürlicher Größe ein Teilstück
des erfindungsgemäßen, beim Zaun verwendeten Bandes, Fig. 3 eine Detailansicht des
Bandes von Fig. 3, Fig. 4 schematisch die ganze Fertigungsstraße zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Bandes nach Fig. 2 und Fig. 5 die Draufsicht auf die letzte
Phase der Herstellung im Rahmen des in Fig. 4 erläuterten Verfahrens.
-
Der Zaun lo umfaßt eine Schar von Pfählen 11, die in vertikaler Position
auf übliche Weise im Boden 12 verankert sind und die untereinander durch einen eine
Bandform aufweisenden Strang 13 verbunden sind, dessen genaueres Aussehen aus Fig.
2 und 3 zu erkennen ist. Dieses Gebilde wird in der aus Fig. 4 und 5 ersichtlichen
Weise hergestellt.
-
Die Herstellung erfolgt vollautomatisch in einem Zuge.
-
Fasern werden durch Krempeln zu einem Vlies gelegt, welches durch
Kreuz legen und Vorverfestigen zu einem Faservlies 14 und 14' gemäß Fig. 4 geformt
wird, das seinerseits jeweils einer Vornadelung 15 bzw. 15' unterzogen wird.
-
Es liegt dann ein Nadelvlies 16, 16' vor, das als Ober-und Unterlage
im weiteren Vollzug des Fertigungsverfahrens benutzt wird. Als Faserwerkstoff empfiehlt
es sich Polyester oder Polypropylen zu verwenden, was sich durch Lichtfestigkeit
und Wetterbeständigkeit der Fasern auszeichnet. Dies erfolgt gemäß DIN 61210.
-
Im weiteren Verfahrensverlauf von Fig. 4 wird zwischen die aufeinander
zugeführte Oberlage 16 und Unterlage 16' eine Schar von Drähten 17 eingebracht,
welche auf ein oder mehreren Bobinen 18 angeordnet sind. Führungsmittel 19 sorgen
dafür, daß die Drähte in definierte Lagen bezüglich der Breite zu liegen kommen.
Die Drähte 17 bilden eine Mittellage in einem nun durch die Nadelvliese ober- und
unterseitig belegten Schichtkörper 20 aus, der nun einer weiteren Gesamtnadelung
22 unterzogen wird. Die Nadeln 23 sind am Nadelbalken 24 so angeordnet, daß an jenen
Stellen, wo die einzelnen Drähte 17 in der Mittellage verlaufen, Lücken vorhanden
sind, so daß an diesen Stellen der Schichtkörper 20 nicht durchstochen wird. Alle
übrigen Flächenbereiche des Schichtkörpers 20 erfahren aber eine durchgehende Nadelung,
so daß ein als Breitware ausgebildeter Nadelfilz 25 erlangt wird.
-
Im weiteren Verfahrensverlauf wird der Nadelfilz, wie Fig.
-
4 verdeutlicht, in ein Bad 26 eingetaucht, wo eine vollbadnge Imprägnierung
des Nadelfilzes 25 erfolgt. Als Badflüssigkeit 27 können Styrol-Butadien oder Acrylate,
wie Polyacrylsäureester, verwendet werden. Nach dem Durch-und - Durch - Tränken
wird die Bahn 28 an den Walzen 29
abgequetscht und gelangt zu einem
Trockner 30, der hier aus einem Siebtrommeltrockner besteht. Danach ist die Bahn
28 fertiggestellt und durchläuft eine Schneideinrichtung 31, wo die Bahn, wie am
besten aus Fig. 5 ersichtlich, in Streifen 32 zerschnitten wird, welche in ihrer
Anwendung nach der Erfindung die eingangs erwähnten bandförmigen Stränge 13 bilden.
Die Schneideinrichtung 31 umfaßt Kreismesser 33 und eine Gegenhaltewalze 34. Die
Streifen 32 können nun aufgewickelt und in Wickel form in den Handel gebracht werden.
Die adhäsive Verfestigung der Bahn in der Badflüssigkeit 27 führt zu einem besonders
maßhaltigen und gut:-schnittfähigen Produkt.
-
Für die erfindungsgemäße Anwendung gemäß Fig. 1 gewinnt man aus den
erlangten Streifen 32 den bandförmigen Strang 13, der in Fig. 2 und 3 näher gezeigt
ist. Das Band 13 besteht aus einem verfestigten Nadelfilzstreifen 32, der mit einer
längsdurchlaufenden Einlage 36 aus zwei in So Abstand zueinander angeordneten, parallel
verlaufenden Drähten 17 besteht. Die Schnittführung des Bandes in Fig. 5 erfolgt
stets so, daß eine Bandbreite 37 gemäß Fig. 2 erreicht wird, wo wenigstens zwei
solcher Drähte 17 verlaufen. Zur Aufnahme der Drähte 17 ist in den dafür maßgeblichen
Längszonen 38 ein den Nadelfilzstreifen 32 durchziehender Kanal 39 entstanden, weil
in diesen Bereichen, wie am besten Fig. 3 zeigt, nicht die an der Verfahrensstelle
22 von Fig. 4 erzeugte durchgehende Nadelung 40 zustande kommt, wegen der erwähnten
Nadellücken an diesen Stellen. Die ausgehärteten Bindemittel 41 sorgen desweiteren
für eine innige Verbindung, durch welche die feste Verankerung der Drähte 17 im
Nadelfilzstreifen 32 und ihre Wetterbeständigkeit gegeben ist. In Fig. 3 sind diese
chemischen Bindungen durch eine Punktierung 41 angedeutet.
-
Wie Fig. 1 in ihrer Anwendung veranschaulicht, ragen die Drähte 17
an beiden Bandenden 42, 43 heraus und können dort in konventioneller Weise an den
Pfählen 11 befestigt werden. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hat es sich bewährt, an
einem Ende ein Bandspannmittel 44 zu verwenden, z.B. eine Schraubspindel. Für eine
vereinfachte Montage empfiehlt es sich, die beiden herausragenden Drahtenden 17
an einem Querjoch 45, 46 zu befestigen, z.B. durch Schweißen oder Klemmen, und das
eine Joch 45 über ein Halteseil 47 od. dgl. mit dem Pfahl 11 zu verbinden, während
das andere Joch 46 über einen Trapezzug 48 od. dgl. an dem am gegenüberliegenden
Pfahl 11 befestigten Spannmittel 44 angreift.
-
Über das Spannmittel 44 läßt sich der erfindungsgemäße bandförmige
Strang 13 strecken. Es kommt dabei nur darauf an, möglichst eine vertikale Verlaufsrichtung
des Bandes 13 zwischen den Pfählen 11 aufrechtzuerhalten, weshalb insoweit ein leichtes
Durchhängen in Kauf genommen werden kann. Es ist möglich, ein erfindungsgemäßes
Band 13 sehr großer Länge zu verwenden, das praktisch weitgehend ein Feld in einem
Zuge umgrenzt. Es kommt daher eine Zwischenabstützung in Frage, die durch dazwischengesetzte
weitere Pfähle 11' zustande kommt, an welchen das Band 13 durch Nägel 49 od. dgl.
befestigt werden kann. Die vorbeschriebenen Nadelfilzstreifen 32 sind nämlich sowohl
nagel fähig als auch lochausreißfest. Das feine Fasergeflecht innerhalb der Nadelfilzstreifen
sorgt für eine weiche Barriere, die durch die eingelagerten Drähte 17 praktisch
unreißbar gemacht ist. Die Fasern in dem Nadelfilzstreifen 32 werden durch das Tränken
in situ gehalten.Der erfindungsgemäße Zaun lo ist dadurch gut sichtbar, unfallhemmend
und einwandfrei verrottungsbeständig.
-
Kennwort: "Weidezaunband" Bezugszeichenliste: lo Zaun 11, 11' Pfahl
12 Boden 13 bandförmiger Strang, Band 14, 14' Faservlies 15, 15' Vernadelung 16,
16' Nadelvlies, Oberlage, Unterlage 17 Draht, Filament 18 Bobine von 17 19 Führung
für 17 20 Schichtkörper 21 22 Gesamtnadelung 23 Nadeln 24 Nadelbalken 25 Nadelfilz
26 Bad 27 Badflüssigkeit 28 Bahn 29 Quetschwalze 30 Trockner 31 Schneideinrichtung
32 Streifen von 28, Nadelfilzstreifen 33 Kreismesser 34 G6genhaltewalze 35 36 Einlage
aus 17 37 Bandbreite
38 Längszone von 32 39 Kanal 40 durchgehende
Nadelung 41 Bindemittel 42 Bandende 43 Bandende 44 Bandspannmittel 45 Joch 46 Joch
47 Halteseil 48 Trapezzug 49 Nagel 50 Abstand von 17