DE3410443C2 - Vorrichtung zum Einleiten eines von einer Krempel über ein Transportband herangeführten Flores in einen Kalander - Google Patents
Vorrichtung zum Einleiten eines von einer Krempel über ein Transportband herangeführten Flores in einen KalanderInfo
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Abstract
Vorrichtung zum Einleiten eines von einer Krempel oder dergleichen über ein Transportband oder dergleichen herangeführten, verhältnismäßig lockeren Flores in ein nachgeschaltetes Walzensystem, insbesondere einen Kalander, unter Höhenverringerung des Flores vor Eintritt in das Walzensystem, gekennzeichnet durch eine dem Walzensystem vorgeschaltete Florleiteinrichtung zum Verdichten des Flores unter Andrücken desselben gegen das Transportband.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einleiten eines von einer Krempel über ein Transportband herangeführten
Flores in einen Kalander nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Beim Einleiten eines Flores, der, von einer Krempel kommend, auf einem Transportband einem Kalander
zugeführt wird, treten infolge der ständigen Zunahme der gewünschten Arbeitsgeschwindigkeiten Probleme
auf, die darauf beruhen, daß der auf dem Transportband bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 m/Min, geführte
Flor unmittelbar vor dem Einlauf in den Kalander durch Luftturbulenzen aufbauscht, wodurch eine weitere Steigerung
der Arbeitsgeschwindigkeit stark beeinträchtigt wird. Bei der gattungsgemäßen Vorrichtung ist bereits
versucht worden, diesem Problem dadurch zu begegnen, daß zwischen dem Transportband und dem Kalander
ein Anspannverzug eingestellt wird, woraus sich eine höhere Anspannung innerhalb des Faserverbundes
des Flores unter gleichzeitiger ganz minimaler Höhenverringerung des Flores vor dem Eintreten in den Kalander
erzielen läßt, jedoch sind dabei Fehlverzüge und Qualitätseinbußen durch auftretende Ungleichmäßigkeiten
im Florbild als Folgeerscheinung nicht zu vermeiden. Die vorstehend beschriebenen Probleme t: jten besonders
gravierend in Erscheinung, wenn es sich um stark umorientierte (gestauchte) Flore handelt wie sie
ίο in immer stärkeren Maße von den Abnehmern gewünscht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mittels
welcher die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich gesteigert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art durch das Merkmal
im Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 11.
Während bisher lediglich versucht wurde, wie beim gattungsgemäßen Stand der Technik, zur Verhinderung
des Aufbauschens bzw. Auslenkens des dem Kalander zugeführten, in der Krempel fertig bearbeiteten Flores
eine entsprechende Vorspannung vorzusehen und damit die Arbeitsgeschwindigkeit zu steigern, mit den eingangs
erörterten Nachteilen, beruht die Erfindung auf der überraschend wirksamen Erkenntnis, daß es gelingt,
das vorgenannte Aufbauschen bzw. Auslenken des FIores aus der Zuführebene zu verhindern bzw. stark zu
reduzieren, indem die im Flor vorhandene Luft, die an der Klemmstelle, also beim Eintreten in das Kalandersystem,
wegen der Volumenverminderung des Flores notwendigerweise aus diesem entweichen müßte, bereits
vorher, also an einer vor der eigentlichen Klemmsteüe
mit Abstand angeordneten Position, aus dem Flor herausgedrückt wird. Demgegenüber w;rd bei einer aus dsr
DE-PS 16 85 578 bekannten Vorrichtung die bei der Volumenverringerung des Vlieses bzw. Faserbandes entweichende
Luft an der Klemmstelle aus dem Flor herausgedrückt, wobei lediglich für eine verbesserte Abführung
der entweichenden Luft Sorge getragen wird. Die DE-OS 28 36 979 zeigt, daß Lochbleche etc. an Karden
bereits zum Stand der Technik gehören, ohne daß an eine Vorverdichtung des Flores vor dem Kalandersystem,
wie dies Gegenstand der Erfindung ist, gedacht wäre. Aus der GB-FS 11 16 761 ist das allmähliche Verdichten
eines Faserensembles zur Herstellung eines Flores bekannt, wobei es sich aber nicht um eine Vliesbildung
wie bei der gattungsgemäßen Vorrichtung handelt, so daß das der Erfindung zugrundeliegende Problem
dort auch nicht angesprochen ist. Schließlich betrifft die US-PS 41 23 211 das Zusammendrücken eines
losen Faserensembles zu einem Vlies, wobei die der Erfindung zugrundeliegenden Probleme ebenfalls nicht
auftreten können.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Fiorverdichtungs- und Leiteinrichtung, mittels welcher der Flor
vor dem Eintreten in das Kalanderwalzensystem ohne Ausübung merklicher Druckkräfte durch Vorverdichtung
unter Andrücken an das Transportband von der mit ihm herangeführten Luft weitgehend befreit wird,
gelingt es, die Einleitung des Flores in den Kalander auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten von Störungen
freizuhalten, wie sie ansonsten insbesondere bei stark gestauchten Floren auftreten, wodurch sich die
Arbeitsgeschwindigkeiten gegenüber den bisher üblichen Werten von nicht mehr als 60 m/Min, bis auf über
100 m/Min, steigern lassen. Unter dem Ausdruck »Flitterblech«
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im übrigen ein verhältnismäßig dünnes,
leichtes Blech verstanden, welches auf den Flor keinen merklichen Druck ausübt, sondern lediglich in streifender
Auflage die darin enth?ltene Luft entfernt.
Fehlverzüge und Qualitätseinbußen, wie sie bei Vorhandensein ei.ies Anspannveizuges zwischen Transportband
und Kalander bisher zu beobachten waren, treten nicht auf. Anzumerken ist noch, daß sich insbesondere
diejenigen Ausführungsformen der Erfindung bewährt haben, bei denen die Florleiteinrichtung, sei es
eine Florleitwalze oder auch ein Drucktisch, über entsprechende Luftabführeinrichtungen in Form von Perforationen
mit entsprechend großem Durchmesser etc. verfügen, wobei die Florleitwalze gegebenenfalls auch
als Stiftwalze ausgeführt sein kann. Es versteht sich, daß durchaus zwischen Krempel und Kalander mehrere hintereinander
geschaltete Florleitwalzen und/oder Drucktische und/oder Fiitterbieche vorgesehen sein können,
um so stufenweise die gewünschte Vorverdicntung des Flores zu erzielen.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen
erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Florverdichturgs- und Leiteinrichtung nach der Erfindung in
perspektivischer Darstellung, von schräg oben/seitlich gesehen;
F i g. 2 in F i g. 1 entsprechender Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
F i g. 3 in F i g. 1 und 2 entsprechender Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
oberhalb eines herkömmlichen Transportbandes 10, eincs
Florleittisches oder dergleichen, mittels dessen ein verhältnismäßig lockerer Flor 12 von einer in der Zeichnung
nicht dargestellten, links des Transportbandes 10 angeordneten Krempel oder dergleichen einem nachgeschalteten
Walzensystem, bestehend aus zwei Kalanderwalzcn 14, 16 zugeführt wird, eine gelochte Florleitwalze
18 angeordnet, deren Abstand relativ zu dem Transportband 10 einstellbar ist und mittels welcher in
der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise der von der Krempel herankommende, noch verhältnismäßig lockere
Floi 12 so stark verdichtet wird, daß beim Eintreten
des auf diese Weise verdichteten Flores in das Kalanderwalzensystem
14, 16 kein Luftstau mehr auftritt, der zu einem Aufbauschen des Flores und damit zu einer
Behinderung bei einer Heraufsetzung der Arbeitsgeschwindigkeit
führen könnte. Die beim Verdichten des Flores 12 mittels der mit dem Transportband 10 zusammenwirkenden
Florleitwalze 18, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mitlaufend ausgebildet ist, aus dem
Flor entfernte Luft wird durch die in der Zeichnung dargestellten Perforationen der Oberfläche der Florleitwalze
18 in deren Inneres und anschließend weiter in die Außenatmosphäre abgeführt. In manchen Anwendungsfällen
reicht es jedoch auch aus, die Oberfläche der Florleitwalze 18 glatt auszubilden, wobei natürlich
auch eine entsprechende Längs- oder Querprofilierung von Vorteil sein kann.
Rei dem Ausführungsbeispiel von Fig.2 weist die
erfindungsgemäße plorleiteinrichtung statt der in
Fig. J vorgesehenen Florleitwalzen 18 einen Drucktisch 20, hier mit separate-τι Antrieb versehen, auf, dessen
umlaufendes Siebtuch 22 mit Perforationen versehen ist, uiii auf diese We>se das Abführen der aus dem
Flor herausgedrückten Luft zu erleichtern. Bei dem in Fig.3 gezeigten Ausführungsbeispiel v/eist die erfindungsgemäß
vorgesehene Florverdichtungs- und Leiteinrichtung ein Flitterblech 24 auf, welches von einer
entsprechend gelagerten Haltestange 26 aus auf den Flor 12 herunterhängt. Auch der Abstand der Haltestange
26 kann, wie im übrigen auch derjenige des Drucktisches 20 von Fig.2, gegenüber dem Transportband 10
zum Variieren des Durchlaßspaltes zwischen Transportband und Florleiteinrichtung verstellt werden, so daß
also unterschiedliche Verdichtungsgrade des Flores 12 erzielbar sind, wobei darauf hinzuweisen ist, daß mittels
der erfindungsgemaß vorgesehenen Florleiteinrichtung gegebenenfalls auch ein Vorverbinden von Unter- und
Oberflor erzielt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Einleiten eines von einer Krempel über ein Transportband herangeführten
Flores in einen Kalander, mit einer Einrichtung zum Vermindern des Aufbauschens des Flores vor Eintriit
in den Kalander, gekennzeichnet durch eine dem Kalander (14, 16) unmittelbar vorgeschaltete
Fiorverdichtungs- und Leiteinrichtung (18, 20, 24) zum Andrücken des Flores (12) gegen das Transportband
(10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fiorverdichtungs- und Leiteinrichtung mindestens eine drehbare Florleitwalze (18)
aufweist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dü6 die Florleitwalze(n) (18) als Lochwalze
ausgebildet xt bzw. sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fiorverdichtungs-
und Leiteinrichtung mindestens ein umlaufendes Endlosband (20) aufweist
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband \20) ein luftdurchlässiges
Siebtuch (22) ist
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebtuch (22) profiliert ausgebildet
ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß fe'as SieL-.uch (22) mit Öffnungen
versehen ist
8. Vorrichtung nach einem d< Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Florleitwalze(n) (J8) bzw. das/die EndiosbandZ-bänder (20) separat
angetrieben ist bzw. sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fiorverdichtungs-
und Leiteinrichtung mindestens ein Flitterblech (24) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flitterblech (24) öffnungen
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Fiorverdichtungs- und Leiteinrichtung (18,
20,24) zum Transportband (i0) einstellbar ist.
Priority Applications (4)
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