DE3407740A1 - Rueckstossbetriebene vorrichtung zum reinigen von abwasserkanaelen - Google Patents
Rueckstossbetriebene vorrichtung zum reinigen von abwasserkanaelenInfo
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Description
- Rückstoßbetriebene Vorrichtung zum Reinigen von Abwasserkanälen
- Die Erfindung betrifft eine rückstoßbetriebene Vorrichtung zum Reinigen von Abwasserkanälen oder dergl.
- Eine solche Vorrichtung ist zum Beispiel aus der britischen Patentschrift 1046829 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist der Gleitkörper als eine von Kufen getragener Gleitkörperplatte ausgebildet. Das vordere Ende der Gleitkörperplatte wird somit ständig in einem gewissen Abstand vom Boden des zu reinigenden Kanals gehalten.
- Die bekannte Vorrichtung eignet sich immer dann nicht, wenn in den Kanal ein Material verhältnismäßig großer Härte, z. B. Zementbrühe, eingelaufen ist. Nach dem bisherigen Stand der Technik müßte man Bohr-, Fräs- oder Schneidgeräte einsetzen und in sehr aufwendiger zeitraubender Arbeit das Material, das sich im Kanal verfestigt hat, herausarbeiten.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Gerät der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß mit ihm auch stark verfestigte Ablagerungen am Kanalboden aus dem Kanal herausgebracht werden können. Durch die neue Vorrichtung soll das verfestigte Material unterfahren werden, dann angehoben und ggfs. zerkleinert werden und danach nach hinten aus dem Kanal herausgedrückt werden.
- Die zur Lösung der gestellten Aufgabe notwendigen wesentlichen Merkmale der Erfindung sind im Patentanspruch 1 genannt. Die Unteransprüche nennen Ausführungsarten der Erfindung.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich in jedem Kanal im Fließbereich eine Sielhaut befindet. Ablagerungen gleich welcher Art können daher keine ganz feste Verbindung mit der Kanalinnenwand eingehen. Trotzdem kann man solche Ablagerungen nicht einfach rausziehen oder rausschieben, weil sich diese Ablagerungen auch in die Muffenspalten zwischen den einzelnen Rohr-Abschnitten legen. Es ist daher erforderlich, die Ablagerungen zu unterfahren und anzuheben. Das wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung als sogenannte Keildüse erreicht.
- Das Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung wird vorzugsweise so durchgeführt, daß die Keildüse im Bereich des lotrechten Schachtes in den Kanal eingelegt wird. Dann wird zunächst ein so langes Teil des Schlauches, an dem die Keildüse hängt, im Schacht abgewickelt, wie der Entfernung vom Schacht bis zum Beginn der Verfestigung im Kanal entspricht. Dann erfolgt der Anschluß an eine Hochdruckpumpe, so daß die Keildüse mit großer Vortriebsgeschwindigkeit und Unterfahrkraft sich im Kanal vorwärts bewegt.
- Die Keildüse muß somit nicht auch noch die Schlauchhaspel zum Abwickeln des Schlauches gegen den ölmotor der Haspel ziehen. Die Keildüse unterfährt also das verfestigte Material, hebt es an und läßt es über die vorzugsweise abgerundeten oberen Flächen des Gleitkörpers gleiten. Dabei bricht das Material je nach seiner Dicke in Stücke unterschiedlicher Länge, z. B. bis zu 3,5 m Länge, auseinander. Durch die Zacken auf der Düsenoberfläche und Rückseite kann das Material dann beim Zurückziehen der Keildüse nach hinten zum Schacht gefördert werden.
- Für den Fall, daß die Ablagerungen im Kanal zu hoch sind, wird zusätzlich an der Keildüse ein sichelförmiges Schwert befestigt, wodurch die Ablagerungen von der Sohle her in Längsrichtung aufgespalten werden. Der Einsatz dieses Schwertes ist insbesondere dann wichtig, wenn z. B. in einen Rundkanal eine Zementbrühe eingelaufen ist und diese nach der Verfestigung höher als der halbe Durchmesser ist. Ein Anheben der Ablagerung ist dann unmöglich, weil sich das Rohrprofil von seiner Mitte nach oben hin wieder verengt. Die Ablagerungen müssen also vor dem Rücktransport mit den Schwert zerkleinert werden.
- Beim Einsatz der neuen Keildüse ist zu beachten, daß deren Höhe nicht größer sein soll als der Radius des Kanals, damit aufliegende Schalen beim Rücktransport nicht klemmen. Wichtig ist auch, daß die Spitze und die Hinterkante auf ebener Fläche sich befinden, so daß sie beim Vorschub fest auf dem Boden des Kanals auf liegen. Der Mittenbereich kann hohl ausgebildet sein, z. B.
- dadurch, daß die Gleitfläche des Körpers im mittleren Längenbereich eine unten offene Ausnehmung aufweist. Dadurch wird erreicht, daß die Düse nur 2Auflageflächen hat, und es ist sichergestellt, daß die Düsenspitze immer auf der Kanalsohle aufliegt und die Ablagerungen unterfahren kann. Außerdem wird eine Verschleißminderung erreicht. Die Schwertspitze soll bis in den Bereich der Düsenspitze vorgezogen sein, dadurch wird erreicht, daß beim Aufprall der Keildüse ein seitliches Abrutschen vermieden wird. Um zu verhindern, daß angehobene Materialstücke hochgeklappt werden, ist es zweckmäßig, die Schwertschneide sichelförmig auszubilden. Die jeweilige Schwerthöhe einschließlich Höhe der Düse soll etwa so hoch sein, wie die Höhe der Ablagerungen.
- Zur Verhinderung von Kanalbeschädigungen soll diese Gesamthöhe aber höchstens 5/6 des Kanaldurchmessers betragen.
- Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen der neuen Keildüse, und zwar in Fig. 1 eine Draufsicht, in Fig. 2 und 3 Längsschnitte, in Fig. 4 einen Querschnitt, in Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht und in Fig. 6 und 7 Querschnitte zu Fig. 5.
- Wie die Figuren 1 bis 4 zeigen, besteht die neue Vorrichtung im wesentlichen aus dem Gleitkörper 1, in den unterschiedliche Flossen 7, 7a und 7b in eine Längsnut 8 einsetzbar und mittels einer Schraube 6 zu befestigen sind. Der Gleitkörper weist unten die Auflagefläche 1a auf und an der Oberseite abgerundete Flächen 1b. Seine Rückwand 1c weist zackenartige Vorsprünge 1d auf und über seinen Längsbereich befinden sich weitere zackenartige Vorsprünge 1d, le. An der Rückwand befindet sich die öffnung 2 für den Schlauchanschluß zum Innenraum 4, der wiederum mit öffnungen 3 zum Einsatz der Rückstoßdüsen ausgerüstet ist. Die Keilspitze ist mit 5 bezeichnet.
- Fig. 3 zeigt insbesondere unterschiedlich ausgebildete Flossen 7, 7a und 7b. Fig. 4 zeigt insbesondere im Bereich der zackenartigen Vorsprünge 1d die obere Abrundung des Gleitkörpers, auf die sich die angehobenen Materialstücke legen. Fig. 5 zeigt im hinteren Bereich des Gleitkörpers eine Nut 1f, in die die Messer 9 oder 10 eingesetzt und einstellbar mit den Schrauben 11 zu befestigen sind, wie Fig. 6 und 7 zeigen.
- Bezugszeichenliste 1 Gleitkörper 1a Gleitfläche 1b obere Fläche des Gleitkörpers 1c Rückwand 1d zackenartige Vorsprünge 1e Spitze 1f Quernut 2 Schlauchanschluß 3 Düsenaustrittsöffnung 4 Innenhohlraum 5 Keilspitze 6 Schraube 7 Flosse bzw. Schwert 8 Längsnut 9 Messer 10) 11 Schraube
Claims (10)
- Patenansprüche 1. Rückstoßbetriebene Vorrichtung zum Reinigen von Abwasserkanälen oder dergl. mit einem länglichen Gleitkörper, dessen hohler Innenraum einerseits eine Anschlußöffnung für einen drehbar anzuschließenden Schlauch oder dergl. für das unter Hochdruck zuzuführende Vortriebs- und Spülmittel, und andererseits nach hinten gerichtete Düsenstrahlaustrittsöffnungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitkörper (1) sich keilförmig von hinten nach vorn verjüngt und eine untere, in einer Ebene liegende Gleitfläche (ja), die vorn in einer Schneide ausläuft, aufweist, und der Gleitkörper (1) in seinem hinteren Bereich im Querschnitt etwa kreisringförmig ausgebildet ist, wobei der Radius der im Querschnitt gekrümmten Gleitfläche (la) nicht größer als der Radius des kleinsten zu reinigenden Kanals ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Tieflage ihres Schwerpunktes, daß sie sich selbsttätig in ihre Normallage aufrichtet.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine obere abgerundete Tragfläche (1b) am Gleitkörper (1) mit einem Radius, der nicht kleiner als der kleinste Radius des zu reinigenden Kanals ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand (ic) des Gleitkörpers (1) z. B. durch zackenartige Vorsprünge (1d) zum Herausschieben von Materialteilen ausgebildet ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitkörper (1) an seiner Oberseite über seine Länge verteilt eine oder mehrere zackenartige Vorsprünge (1d, le) aufweist
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitkörper (1) in seiner Längsmitte eine mit ihrer vorderen oberen Spitze etwa bis in den Bereich der Keilspitze (5) reichende schwertartige, sichelförmige Flosse (7) aufweist.
- 7. Vorrichtung nach Anspuch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Flossen (7, 7a, 7b) unterschiedlicher Größe in einer Längsnut (8) des Gleitkörpers (1) auswechselbar einsetzbar sind.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flossen (7, 7a, 7b) nach vorn und ggfs. auch nach hinten in eine Schneide auslaufen.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise im hinteren Bereich des Gleitkörpers (1) der Form des zu reinigenden Kanals angepaßte, mit der Schneide nach vorn weisende, Rundmesser (9) oder Flachmesser (10) vorzugsweise lösbar und im Abstand von der Längsachse des Gleitkörpers einstellbar, befestigt sind.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (1a) des Gleitkörpers (1) im mittleren Längenbereich eine unten offene Ausnehmung aufweist.
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Publications (2)
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