DE3406834C2 - Verwendung von Perfluorbromalkylethern als Röntgenkontrastmittel - Google Patents
Verwendung von Perfluorbromalkylethern als RöntgenkontrastmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Perfluor
bromalkylethern als Röntgenkontrastmittel, insbeson
dere als Röntgenkontrastmittel zur Röntgenuntersuchung
von Tieren und Menschen. Röntgenkontrastmittel sind
beispielsweise verwendbar, um koronare und arterielle
Verschlußkrankheiten, Schlaganfälle und andere Ver
schlußkrankheiten festzustellen und quantitativ zu
erfassen.
Die Verwendung von bromierten Kohlenwasserstoffen, wie
Perfluoroctylbromid als Röntgenkontrastmittel wurde
bereits von D.M. Long et al in dem Artikel "Radiopaque
Applications of Brominated Fluorocarbon Compounds in
Experimental Animals and Human Subjects" in "Biochemistry
Involving Carbon-Fluorine Bonds", Robert Filler, ACS
Symposium Series Nr. 28, 1976, S. 171 bis 189, beschrie
ben.
Ferner beschreibt die US-Patentschrift 3 975 512 die Verwendung
von acyclischen Perfluorbromalkanen als
Röntgenkontrastmittel.
In den US-Patentschriften 3 778 381 und 3 453 333 werden
darüber hinaus Perfluorhalogenalkylether beschrieben, die
den erfindungsgemäß verwendeten Etherverbindungen ähnlich
sind.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß eine spezielle
Gruppe von Perfluorbromalkylethern der Formel
CmF2m+1OCnF2nBr(I),
in der m und n gleich oder verschieden sind und für ganze
Zahlen von 2 bis 6 stehen, besonders ausgezeichnetes
Verhalten als Röntgenkontrastmittel zeigen. Die Ether
sind beständig gegenüber der Einwirkung von Licht und
Wärme und undurchlässig für Röntgenstrahlen. Die Ether
können für sich oder in Form von wäßrigen Dispersionen
eingesetzt werden. Sie sind relativ untoxisch und
werden, wie an der Maus gezeigt wurde, mit guter Geschwin
digkeit ausgeschieden. Ein besonders bevorzugtes Beispiel
dafür ist Perfluor-1-brombutylisopropylether.
Im allgemeinen werden perfluorierte Verbindungen, die
eine Etherbindung aufweisen, während sehr langer Dauer
in dem reticuloendothelialen System (RES) von Tieren
zurückgehalten. Überraschenderweise hat sich jedoch ge
zeigt, daß die erfindungsgemäß verwendeten Perfluor
bromalkylether rasch durch die Lunge ausgeschieden wer
den und daß sie nicht, wie andere Ether, während langer
Dauer in den Geweben zurückgehalten werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Perfluorbromalkylether
werden durch die bereits vorstehend angegebene allgemeine
Formel (I) dargestellt, in der n und m unabhängig vonein
ander für ganze Zahlen von 2 bis 6 stehen. Die Ether
können somit 4 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten und gerade
kettige oder verzweigte fluorierte Alkylgruppen aufweisen.
Diese Ether sind RES-phob, d. h. sie werden nicht in dem
reticoendothelialen System des Körpers zurückgehalten.
Zu spezifischen Beispielen für erfindungsgemäß verwen
dete Ether der Formel I gehören:
F-1-Bromethylethylether,
F-1-Bromethylisopropylether,
F-1-Brompropylisopropylether,
F-1-Brombutylisopropylether,
F-1-Brombutylethylether,
F-1-Brombutylpentylether,
F-1-Bromhexylisopropylether.
F-1-Bromethylethylether,
F-1-Bromethylisopropylether,
F-1-Brompropylisopropylether,
F-1-Brombutylisopropylether,
F-1-Brombutylethylether,
F-1-Brombutylpentylether,
F-1-Bromhexylisopropylether.
Im allgemeinen können die erfindungsgemäß verwendeten
Ether aus den entsprechenden Iodiden als Vorläuferver
bindung hergestellt werden. So läßt sich beispielsweise
Perfluor-1-brombutylisopropylether in einfacher Weise
aus Perfluor-1-iodbutylisopropylether durch Halogen
austausch mit Brom in Form einer radikalischen Reaktion
unter der Einwirkung von aktinischem Licht (Ultraviolett
licht) wie folgt herstellen:
Die vorstehende Reaktion führt zu einer im wesentlichen
quantitativen Umwandlung des Iodids zu dem gewünschten
Bromid. Die Herstellung von verschiedenen als Vorläufer
geeigneten Iodidethern und andere Verfahren zu ihrer
Umwandlung in die entsprechenden Bromide ist beispiels
weise in den USA-Patenten 3 453 333, 3 470 256 und
3 547 861 und in dem Artikel "Formation of Fluorinated
Ethers in a Modified Halohydrin Reaction" in Journal of
Organic Chemistry, Vol. 33, Nr. 5, Mai 1968, S. 1839 bis
1844 beschrieben. Die Verwendung von (CF₃)₂CFOC₄F₈I zur
Herstellung von anderen Ethern ist in den US-Patentschrif
ten 3 790 607, 3 781 370 und 3 637 868 beschrieben.
Die erfindungsgemäß verwendeten Ether variieren etwas
im Hinblick auf ihre Undurchlässigkeit gegenüber Strahlung;
daher zeigen Ether mit einem größeren Gewichtsverhält
nis von Brom zu Kohlenstoff einen höheren Kontrast. Die
Ether mit höherem Bromgehalt, die eine geringere Anzahl
an Kohlenstoffatomen aufweisen, sind darüber hinaus
leichter zu synthetisieren. Andererseits haben Ether
mit niedrigerem Kohlenstoffgehalt, wie Perfluor-1-bromethylisopropylether
(CF₃)₂CFOC₂F₄Br, auch einen
höheren Dampfdruck und werden daher rascher durch Trans
piration ausgeschieden. Die Wahl eines Ethers zur Ver
wendung für eine spezielle Röntgenkontrast-Anwendung
hängt daher davon ab, wieviel Kontrast erforderlich ist,
wie schnell der Ether den Körper verlassen soll und
natürlich wie toxisch der Ether gegenüber Tieren bzw.
Menschen ist. Was die Toxizität betrifft, so kann eine
gewisse Toxizität vom tierischen oder menschlichen
Körper toleriert werden. Wenn daher auch ein nicht
toxisches Material bevorzugt wird, kann ein niederer
Toxizitätsgrad in Abhängigkeit von der Art des Tieres,
dem Gesundheitszustand und anderen pharmakologischen
Gesichtspunkten akzeptierbar sein.
Da die Perfluorbromalkylether darüber hinaus gute
Sauerstoff- und Kohlendioxid-Träger sind, können sie auch
als Blutersatzmittel dienen, wenn sie in geeigneter
Weise in einem wäßrigen Medium dispergiert oder emul
giert werden, oder können gemeinsam mit anderen Per
fluorkohlenstoffen als Blutersatzmittel in der Weise
verabreicht werden, wie sie in den US-Patentschriften
3 911 138 und 4 105 798 und der allgemeinen Literatur
über Blutersatzmittel beschrieben ist. Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäß eingesetzten Ether in hohem
Maß mit Blutersatzmitteln auf Perfluorkohlenstoffbasis
(wie sie in den vorstehend erwähnten Patentschriften
beschrieben sind) mischbar oder gute Lösungsmittel für
diese. Sie können daher auch als Verdünnungsmittel für
andere Blutersatzmittel auf Perfluorkohlenstoffbasis
oder als Lösungsmittel für Perfluorkohlenstoff-Blutersatz
mittel dienen, die normalerweise fest sind.
Die Ether können als solche oder im Gemisch mit Wasser
in Form von wäßrigen Dispersionen oder Emulsionen
eingesetzt werden. Dabei können wäßrige Emulsionen
des Öl-in-Wasser-Typs oder des Wasser-in-Öl-Typs angewen
det werden. Je größer die Menge des darin enthaltenen
Perfluorbromalkylethers ist, umso stärker ist die
Undurchlässigkeit und damit der Kontrast. Die Emulsionen
können bis 90 Vol-% Wasser, vorzugsweise
50 bis 90 Vol-% Wasser enthalten und der Anteil der
Perfluorbromalkylether kann 5 Vol-% bis etwa
95 Vol-% der Emulsion, vorzugsweise etwa 5 bis 20
Vol-% der Emulsion, ausmachen. Es können auch Gemische
aus verschiedenen Ethern angewendet werden. Normaler
weise enthält die Emulsion 0,5 bis 10 Gew.-%, vor
zugsweise 1 bis 5 Gew.-% eines Emulgators, bezogen auf
den Wassergehalt der Emulsion. Der verwendete spezifische
Emulgator ist nicht kritisch, er sollte jedoch selbst
nicht toxisch sein oder eine tolerierbare Toxizität
zeigen und er sollte zur Bildung einer relativ stabilen
Emulsion führen. Zu bevorzugten Emulgatoren gehören
nicht ionische Emulgatoren, wie Eigelb-Phospholipid,
ein oberflächenaktives Mittel, das bekanntlich harmlos
für den menschlichen Körper ist. Außerdem geeignet sind
Polyoxyethylene, Polyoxypropylene und deren Copolymere,
wie sie unter dem Warenzeichen "Pluronic®" im Handel
erhältlich sind, und die fluorierten oberflächenaktiven
Mittel, die in den US-Patentschriften 3 828 085 und
3 547 995 beschrieben sind.
Die erfindungsgemäß als Kontrastmittel eingesetzten
Perfluorbromalkylether können für zahlreiche Anwendungs
zwecke der Röntgendarstellung für medizinische und
veterinär-medizinische diagnostische Zwecke angewendet
werden. Zu solchen Gebieten der Radiographie gehören
beispielsweise die Gastroenterographie, Alveolographie,
Bronchographie, Lymphographie, Ventriculomyelographie,
Splenographie, Cholezystographie, Pancreatographie,
die renale Angiographie (Vasographie der Niere) und die
retrograde Urographie. Insbesondere für die Vasographie
der Niere sind die erfindungsgemäß eingesetzten bromierten
Perfluorether, wenn sie beispielsweise als Emulsionen
angewendet werden, insofern einzigartig, als sie nicht
in den Urin ausgeschieden werden. Darüber hinaus
zeichnen sich alle Arterien, Arteriolen, Venülen und
Venen der Niere sehr klar ab. Wird andererseits diese
Röntgendarstellung mit Hilfe eines konventionellen
iodierten wasserlöslichen Kontrastmittels durchgeführt,
so erscheint eine kräftige schwarze nierenförmige
Silhouette, weil das Mittel so rasch ausgeschieden wird.
Im Fall der Lymphgefäßdarstellung (Lymphangiographie)
führen die bekannten wasserlöslichen Kontrastmittel
aufgrund ihrer sirupartigen Konsistenz zu Schwierigkeiten,
weil es sehr schwierig ist, zu ihrer Verabreichung eine
sehr dünne Nadel der Nummer 30 (30 Gauge) anzuwenden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Perfluorbromalkylether-Kontrastmittel
lassen sich daher sehr leicht durch eine solche
Nadel verabreichen und erleichtern daher das Diagnose
verfahren.
Wenn der Ether für sich oder in Form einer wäßrigen
Dispersion als Röntgenkontrastmittel verwendet wird,
kann er mit Hilfe verschiedener Methoden in den
tierischen oder menschlichen Körper eingebracht werden.
Zu geeigneten Methoden gehören die orale Verabreichung,
die Injektion und die Verabreichung durch Katheder.
Die verwendete Menge schwankt im wesentlichen in Abhängig
keit von dem Gewicht des Patienten und der speziellen
Körperregion, die geröntgt werden soll. Die Intensität
(oder Menge) der Röntgenstrahlung kann außerdem die
Menge des zu verwendenden Ethers beeinflussen. Die vor
stehend angegebenen Faktoren werden jedoch von dem Fach
mann routinemäßig berücksichtigt, um die wirksame Menge
für die jeweilige Röntgenuntersuchung zu bestimmen.
Der eingesetzte Ether oder die Etherdispersion sollten
isotonisch gemacht oder in anderer Weise physiologisch
verträglich mit dem Blut gemacht werden, bevor sie in
den Blutstrom eingeführt werden. Dies kann durch Zugabe
von Salzen (beispielsweise als Ringer′sche Lösung),
Puffermitteln (wie NaHCO₃) oder anderen Zusätzen, die
üblichereise für diesen Zweck angewendet werden, erfol
gen.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher anhand eines
Beispiels erläutert, ohne daß sie auf dieses beschränkt
sein soll.
Perfluor-1-brombutylisopropylether (CF₃)₂CFOC₄F₈Br
wird in 85%iger Ausbeute durch Umsetzung von Brom mit
(CF₃)₂CFOC₄F₈T unter Bestrahlung mit Ultraviolettlicht
hergestellt. Das Produkt wird durch Destillation mit
Hilfe einer Perkin-Elmer-Ringkolonne und durch präparative
Gaschromatographie gereinigt und durch Massenspektrometrie
und Infrarotspektroskopie identifiziert. Der Ether hat
einen Siedepunkt von 113 bis 115°C bei 1 bar und eine
Dichte von 1,861 g/cm³ bei 24°C. Molekulargewicht: 446
(berechnet und gefunden).
Der Ether hat einen Wert der LD₅₀ von mehr als 100 ml/kg
in Form einer Emulsion, die 10 Vol-% des Ethers und
90 Vol-% einer 5 gew.-%igen Lösung des oberflächen
aktiven Mittels Pluronic® F68 in Wasser enthält und ist
somit relativ untoxisch. Das oberflächenaktive Mittel
Pluronic® F68 ist ein Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymeres
mit einem Molekulargewicht von etwa 8200. Die
Grenzwerte der Toxizitätsdaten sind wie folgt:
Um die Stabilität der Emulsion zu bestimmen, wird die
vorstehend beschriebene Emulsion des Ethers, die unter
Ultraschalleinwirkung hergestellt worden war, in einem
fest verschlossenen Rohr aus Pyrex®-Glas bei 2°C in
einem Kühlschrank aufbewahrt. Die Emulsionsstabilität
wird durch Messung der optischen Dichte vor Beginn des
Aufbewahrens und nach einigen Tagen der Aufbewahrung
der Proben mit Hilfe einer Vorrichtung Spectronic 20
und einer geeigneten Zelle bestimmt. Ein Vergleich mit
Emulsionen, die anstelle des Ethers Perfluordecalin
oder Perfluortributylamin enthalten, zeigt an, daß die
Emulsion des Ethers geeignete Stabilität besitzt.
Die Ausscheidung wird gemessen, indem einer Maus die
vorstehend beschriebene zu prüfende Emulsion durch
Injektion verabreicht wird und die Maus in eine aus
Glas bestehende Zelle gesetzt wird, durch die Sauerstoff
in einer Rate von etwa 20 ml pro Minute geleitet wird.
Nach 20 Minuten werden Sauerstoffproben mit Hilfe einer
Mikro-Injektionsspritze entnommen und durch Gaschromato
graphie unter Anwendung einer SE-30-Kolonne und
eines Elektronen-Einfang-Detektors analysiert. Durch
Kalibrieren des Detektors mit einem aus der Perfluor
verbindung der Emulsion zubereiteten Standard kann
die Rate, in der die Perfluorverbindung durch die Haut
und Lunge der gesunden und wachen Maus transpiriert
wird, errechnet werden. Nachdem die der Maus verabreich
te Menge und die Rate, in der die Verbindung im Verlauf
der Zeit ausgeschieden wird, bekannt ist, kann der
Zeitpunkt errechnet werden, zu dem die gesamte Perfluor
verbindung ausgeschieden ist. Werden die Ergebnisse des
vorstehend beschriebenen Verfahrens als Raten (µg/min)
angegeben, in denen die Perfluorverbindung von der Maus
nach Ablauf von 5, 10, 20, 30 und 40 Wochen ausgeschieden
wurde, und mit sonst gleichen Emulsionen, die lediglich
andersartige Perfluorverbindungen enthalten (Perfluordecalin
und Perfluoroctylbromid) verglichen, so zeigt dieser Vergleich
an, daß Perfluor-1-brombutylisopropylether den Körper
in praktisch der gleichen Rate verläßt wie Perfluordecalin,
das für seine rasche Ausscheidung bekannt ist. Die er
findungsgemäß verwendete Verbindung zeigt daher eine
erwünschte Ausscheidungsrate.
Außerdem wurde die Anreicherung von Perfluor-1-brom
butylisopropylether in der Leber und Milz von Mäusen,
welche eine Infusion der vorstehend beschriebenen
Etheremulsion erhalten hatten, durch direkte Verbrennung
von Leber- und Milz-Homogenisat durch Natriumdiphenyl
und anschließende Fluoridionenbestimmung mit Hilfe einer
Elektrode bestimmt. Bei einer Infusionsdosis von 100 ml/kg
werden folgende Ergebnisse erzielt:
Die Daten zeigen, daß der Ether zunächst in die Leber
und Milz übergeht und danach rasch ausgeschieden wird.
In anderen Versuchen werden Gewebeproben von Mäusen
entnommen, denen intravenöse Dosen der vorstehend be
schriebenen Emulsion, welche den Perfluor-1-brombutyl
isopropylether enthielt, verabreicht wurden. Die Dosen
der Emulsion betrugen 100, 75 bzw. 50 cm³/kg. Die Mäuse
wurden 7, 13 bzw. 24 Tage nach der Verabreichung getötet
und Proben von Leber, Milz und Niere wurden entfernt,
fixiert und untersucht. Außerdem wurde eine Probe der Milz
aus einer Maus 330 Tage nach der Infusion entnommen. Von
einigen dieser Gewebe wurden Schnitte angefertigt und
geprüft. Während des Zeitraums, in welchem der Ether
in großen Mengen vorhanden ist, zeigt die mikroskopische
Prüfung keine oder nur eine geringfügige Mitose von
Hepatozyten, es ist jedoch eine gewisse Hypertrophie
der Nuklei bzw. Kerne ersichtlich. Zweikernige Zellen
werden beobachtet und in einem Fall sind sogar 53%
zweikernig. Weniger als 1% des Zytoplasma der Hepato
zyten ist durch den Perfluorbromalkylether belegt. Eine
gewisse Infiltration von mononuklearen Zellen wird beob
achtet und blastartige Zellen sowie Fluorkohlenstoff
teilchen finden sich im Interstitium. Die Reemulgierung
der größeren Fluorkohlenstoffteilchen zu kleineren
Teilchen, die normalerweise der Ausscheidung vorangeht,
ist fast vollständig fortgeschritten. Zwei Wochen nach
der Infusion hat die Leber wieder den normalen Zustand
erreicht, mit der Ausnahme, daß einige die Perfluorbrom
verbindung enthaltende Phagozyten gefunden werden und daß
die Kerne der Hepatozyten etwas vergrößert, jedoch sonst
normal sind.
Eine Substanzprobe des Perfluor-1-brombutylisopropyl
ethers wird durch einen Kunststoffschlauch mit abgerun
detem Ende in die Luftröhre einer anästhesierten
Ratte eingeleitet. Dann werden Röntgen-Serienaufnahmen
angefertigt, die zeigen, daß der Ether ein gutes Kontrast
mittel darstellt. In ähnlicher Weise wird die vorstehend
beschriebene Emulsion des Ethers intravenös einer Maus
verabreicht. Zwei Tage später werden Röntgenaufnahmen
(50 KVA) angefertigt. Die Röntgenaufnahmen zeigen die
Leber und Milz deutlich, was anzeigt, daß der Ether
in dem reticoloendothelialen System abgelagert wird.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß die erfindungs
gemäße Verwendung der genannten Ether als Röntgenkontrast
mittel äußerst wirksam ist.
Claims (4)
1. Verwendung eines oder mehrerer Perfluorbromalkylether(s)
der Formel
CmF2m+1OCnF2nBr,in der m und n gleich oder verschieden sind und für ganze
Zahlen von 2 bis 6 stehen, als Röntgenkontrastmittel.
2. Verwendung von Perfluor-1-brombutyl-isopropylether für
die Zwecke gemäß Anspruch 1.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der (die) Perfluorbromalkylether in Form einer
wäßrigen Dispersion eingesetzt wird (werden), die 50 bis
90 Vol.-% Wasser, 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den
Wassergehalt, eines Dispergiermittels und 5 bis
20 Vol.-% des Perfluorbromalkylethers enthält.
4. Verwendung gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 3 als
Röntgenkontrastmittel zur Anwendung in der Lunge.
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Representative=s name: STREHL, P., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING. SCHUEBE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: AFFINITY BIOTECH, INC., BOOTHWYN, PA., US CHILDREN |
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