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Schlagwerkzeug mit Kurbelantrieb. Es sind bereits Schlagwerkzeuge
mit Kurbelantrieb bekannt, bei welchen atmosphärische oder Preßluft hinter den Schlagkolben
eingeführt wird, und zwar erfolgt die Einführung der Luft stets während des Kolbenhubwechsels.
Es wird daher die zugeführte Luft den Schlagkolben aus dem Zustand der Ruhe in Bewegung
versetzen. Der nacheilende, durch das Kurbelgetriebe betätigte Arbeitskolben bewegt
sich sodann hinter den Schlagkolben her und erteilt ihm, sobald er ihn erreicht,
die zum Schlage erforderliche Beschleunigung; die Erfindung verfährt umgekehrt.
Nach ihr wird dem Schlagkolben bei der zweistufigen Übermittlung des Arbeitsvermögens
dieses nicht zuerst mittelbar durch Preßluft und dann unmittelbar durch den Arbeitskolben
zugeführt, sondern zuerst von diesem und hernach von der Preßluft. Dadurch wird
erreicht, daß der Schlagkolben unter sonst gleichen Verhältnissen stets Arbeitsvermögen
gleicher Größe vom Arbeitskolben empfängt und nicht mehr vorgeschleudert von Preßluft
den Stoß in unbestimmter Lage vom nacheilenden Arbeitskolben erhält.
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In Fig. 5 der Zeichnung ist der Vorgang durch ein Weg- und Zeitdiagramm
dargestellt.
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Bei dem Rückwärtsgang durchlaufen der Arbeits- sowie der Schlagkolben
gleichzeitig die Strecke a-c. Im Punkte c bleibt der Schlagkolben stehen, während
der Arbeitskolben sich weiter über Punkt b bewegt. Von d aus bewegt der Arbeitskolben
den Schlagkolben mit dem Abstand b-e mit zunehmender Geschwindigkeit vor. Ist der
Arbeitskolben bei f und der Schlagkolben bei g angelangt, so tritt Preßluft in den
durch f und g (Fig. 5) gebildeten Spalt ein und wirft den Schlagkolben vor, wobei
er die Streckeg-h mit großer Geschwindigkeit durchläuft und bei h auf den Döpper
oder Meißel trifft. Der Arbeitskolben läuft während der Zeit mit stetig abnehmender
Geschwindigkeit weter, bis er mit dem zurückprallenden und wieder zur Ruhe kommenden
Schlagkolben in dem Punkt i wieder zusammentrifft und beide' Kolben nach oben gehen,
von neuem die Strecke a-c gemeinschaftlich durchlaufen und der vorbeschriebene Vorgang
sich wiederholt. Die in der Fig. 5 schraffierte Fläche g h i ist die Preßluft
und gibt Aufschluß über ihre Wirkung.
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Zur Ausführung dieses Verfahrens ist beispielsweise in den Fig. i
bis q. ein Schlagwerkzeug in verschiedenen Stellungen dargestellt, und zwar zeigt
Fig. i das Werkzeug mit unterster, Fig. 2 mit oberster, Fig. 3 in mittlerer Kolbenstellung,,
und Fig. 4 mit mittlerer Kolbenstellung mit dem durch die Preßluft nach unten geschleuderten
Schlagkolben.
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Bei diesem Werkzeug ist in einem Gehäuse i die Kurbel 2 gelagert,
die vermittels Zahnräder 3 und q. mit Welle 5 von einer hier nicht gezeichneten
biegsamen Welle durch einen Elektromotor angetrieben wird.
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Zieht bei Drehung der Kurbel die Pleuelstange 6 den hohlen Arbeitskolben
7 nach oben (Fig. 2), so wird die in dem Zylinder 8 befindliche Luft hoch verdichtet
und ihr Druck öffnet das Ventil g. Die Luft kann dann durch die freigegebenen Öffnungen
io
in den Kolben i i eintreten. Durch das Emporgehen des hohlen
Kolbens 7 ist auch der in ihm befindliche Schlagkolben 12 mit nach oben gegangen,
aber nur so lange, als der Kopf 13 gegen den Ansatz 14 anstößt. Hierdurch entsteht
ein Spalt 15, in den aus dem angrenzenden Luftweg des Arbeitskolbens Preßluft eintritt,
die dort eingeschlossen ist. In der Stellung Fig.2 zueinander werden beide Kolben
durch das Kurbelgetriebe nach unten bewegt. Hat der Arbeitskolben 7 seine größte
Geschwindigkeit- erreicht, so gelangt der Spalt r 5 nacheinander mit den Luftwegen
17, 18 in Verbindung, und es tritt die Preßluft aus dem Kolbenkopf i i -durch die
öftnung 16 (Fig. 3) und die Luftwege 17 und 18 in den Spalt 15 und schleudert den
Schlagkolben 12 (Fig. 4) nach unten gegen den Döpper oder Meißel i9. Der Arbeitskolben
7-eilt mit verzögerter Geschwindigkeit nach. Bei seinem Niedergang strömt, nachdem
er eine bestimmte Wegstrecke gelaufen ist, durch den Weg 18 (Fig. 4) in den Weg
2o gespannte Luft und hebt das Ventil 21 nach oben. Nach weiterem Nachuntenlaufen
des Kolbens kommt die dem Kanal 17 entsprechende Bohrung von 7 mit dem Weg 2o ebenfalls
in Verbindung. Es verschließt also zuletzt der Kolben 7 den Luftweg 17 und 18 und
öffnet den Luftweg 2o (Fig. i), in welchen nun die zwischen Schlag- und Arbeitskolben
befindliche Luft vom Kolben 7 eingepreßt wird. Am Schlusse dieses Einpressens legt
sich der Kopf i i dicht auf den Schlagkolben 12. Da gleichzeitig das Ventil 9 durch
den hinter ihm befindlichen Überdruck gegen die Spannung in 8 jeschlossen wird und
in dem Zylinder 8 eine niedrige Spannung herrscht, so öffnet der jetzt im Luftweg
2o herrschende Druck das als Rückschlagventil wirkende Ventil 2i (Fig. i), und die
Luft tritt aus dem Luftweg zo in den Zylinder 8 ein. Durch den hinter ihm befindlichen
Druck schließt sich das Ventil 21 wieder, und der Arbeitsvorgang beginnt von neuem.