DE191244C

DE191244C -

Info

Publication number: DE191244C
Application number: DENDAT191244D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'■- M 191244 KLASSE 27h. GRUPPE

HENRY TURNER in SHEFFIELD, Engl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Dezember 1906 ab.

Die vorliegende Erfindung hat eine Luftpumpe mit mehreren nebeneinander angeordneten Zylindern und Kolben zum Gegenstande, deren Stangen starr miteinander verbunden sind. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Kolbenventile bei den gleichzeitig in derselben Richtung vor sich gehenden Hüben der Kolben mit Beziehung zueinander in entgegengesetzter Richtung wirksam.

ίο werden bzw. sich abwechselnd nach oben und unten hin öffnen, indem der Kolben des ersten oder größeren Zylinders beim Abwärtshub wirksam wird, wobei er die Luft durch einen zweiten schmäleren Zylinder, dessen Kolben nur beim Aufwärtshube wirksam wird, nach einem dritten noch schmäleren Zylinder hinter

• den Kolben desselben leitet, der ebenfalls wie der erste Kolben nur beim Abwärtshube wirksam wird.

In der beiliegenden Zeichnung sind gemäß vorliegender Erfindung ausgeführte Luftpumpen, die aus drei oder mehreren Zylindern bestehen und von Hand betrieben werden können, veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι eine Luftpumpe mit drei Zylindern in Ansicht,

Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer Luftpumpe, woraus die Anordnungsweise der Kolben bzw. der Luftkanäle ersichtlich ist,

Fig. 3 ebenfalls in einer schematischen Schnittansicht eine Luftpumpe mit vier Zylindern und Kolben. .

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, können drei, vier oder mehr Zylinder in Verbindung miteinander in Anwendung kommen, und es ist der Zweck der Erfindung, nicht nur die bisher gebräuchlichen Rückschlagventile in den Zylindern bzw. Kolben zu ersparen, sondern die Zusammenpressung und Abgabe der Luft bei beiden Hüben der Kolben stattfinden zu lassen.

Bei der in Fig. 1 ersichtlichen Ausführungsform sind die Zylinder der Luftpumpe bündelartig angeordnet, während sie bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform in einer Reihe hintereinander angeordnet sind. Der Durchmesser der Zylinder a, b, c ist verschieden; so ist beispielsweise derjenige von a 3 cm, derjenige von b 2^x/₂ cm und derjenige von c 2 cm bei einer Länge von etwa 40 cm. Für gewisse Zwecke können indessen auch Zylinder von gleichem Durchmesser in Anwendung kommen. Der erste Zylinder a, welcher der weiteste ist, besitzt oben einen Lufteinlaß a¹. Die Kolbenstange dieses Zylinders hat keine Stopfbüchse nötig. Der Kolben a³ ist derartig konstruiert bzw. angeordnet, daß er nur bei seinem Abwärtshube wirksam wird, während bei seinem Aufwärtshube der Lederflansch desselben der Luft gestattet, zwischen dem Kolben und der Wandung des.Rohres hindurchzustreichen. Am 6c Boden des Rohres oder Zylinders α befindet sieh der Auslaß α⁴, welcher nach dem nächsten Zylinder b überleitet. Der Kolben δ² desselben wird nur beim Aufwärtshube wirksam, wobei er die Luft vor demselben aufwärts treibt, so ^65 daß dieselbe durch die Öffnung b³ in den Zylinder c von geringstem Durchmesser gepreßt wird. Der Kolben c² des Zylinders c wird nur bei seinem Abwärtshube wirksam, wobei er die bereits zusammengepreßte Luft vor sich her treibt und

nach dem Auslaß c^s hin drückt, aus welchem sie durch das Rückschlagventil gebräuchlicher Art in den aufzublasenden Gegenstand übergeleitet wird.

Bei den beiden zuletzt erwähnten Zylindern b und c müssen die Kolbenstangen mit Stopfbüchsen 5⁴ und c¹ versehen werden, um das Entweichen von Luft durch die Deckelkappen der Zylinder gehäuse zu verhindern.

ίο Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Ausführungsform ist der weiter hinzugetretene Zylinder mit d bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform sind sämtliche vier Zylinder mit Stopfbüchsen versehen.

Der Zylinder α ist oben abgeschlossen und besitzt einen Luftkanal d² an seinem oberen Ende, welcher mit dem ersten Zylinder d in Verbindung steht. Der Kolben iü⁴ dieses Zylinders, der in gleicher Weise wie die übrigen Kolben konstruiert ist, wird nur bei seinem Aufwärtshube wirksam. Die Lufteinlaßöffnung d³ befindet sich am unteren Ende des Zylinders d. Wenn noch weitere Zylinder in Anwendung gebracht werden sollen, so sind die Kolben derselben derartig anzuordnen, daß sie in aufeinanderfolgender Weise umgekehrt bzw. in entgegengesetzten Richtungen zueinander wirksam werden.

Anstatt die Luftpumpen in der aus der Zeichnung dargestellten Weise mit Handbetrieb einzurichten, wenn dieselben etwa zum Aufblasen von Luftreifen o. dgl. dienen sollen, könnte dieselbe unter Ausführung bei entsprechend größeren Verhältnissen ihren Antrieb auch durch Maschinenkraft erhalten.

Claims

Patent-Anspruch :

Luftpumpe mit drei oder mehr Zylindern, Kolben und miteinander verbundenen Kolbenstangen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben in ihrer Reihenfolge sich abwechselnd zueinander nach oben und unten hin öffnen, so daß der Kolben des ersten oder größeren Zylinders, welcher nur beim Abwärtshub wirksam wird, die Luft durch einen zweiten kleineren Zylinder, dessen Kolben nur beim Aufwärtshube wirksam wird, nach einem dritten noch kleineren Zylinder hinter den in demselben befindlichen Kolben leitet, welcher nur bei seinem Abwärtshube wirksam wird und so weiter für mehr als drei Zylinder, wobei die znsammengrepreßte Luft durch einen unten am letzten Zylinder vorgesehenen Auslaß in den aufzublähenden Gegenstand eingepreßt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.