DE3404139C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerilltem dünnem Materialband - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerilltem dünnem MaterialbandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
Hohlprofilen aus vorgerilltem dünnem Materialband, das schraubenförmig
unter Überlappung der Ränder zur Ausbildung eines Falzes auf einen
polygonalen Wickelkern aufgewickelt wird unter der Wirkung von An
druckwerkzeugen, die in etwa radialer Richtung zum Wickelkern beweg
lich geführt sind und das Materialband an die Mantelfläche des Wic
kelkerns anformen, wobei das Materialband an beiden Rändern die
Falzvorform aufweist, die beim Aufwickeln geschlossen wird. Weiter
hin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Herstellen
derartiger Hohlprofile.
Die Herstellung von gerillten flexiblen Metallrohren mit polygonalem
Querschnitt ist bekannt (britische Patentschrift GB 707 369). Da
nach wird ein Metallstreifen mit Längsrillen versehen und auf einen
polygonalen Wickelkern zur Ausbildung eines polygonalen Rohres auf
gewickelt. Die Fertigung erfolgt diskontinuierlich in der Weise, daß
der vorgerillte Blechstreifen durch Drehen des Wickelkerns um seine
Achse an eine seiner flachen Seiten angelegt wird. Darauf wird die
Drehung des Wickelkerns angehalten und von außen wirkende Andruck
rollen, die in die Rillen des aufgelegten Streifens und damit auch
in entsprechende Rillen des Wickelkerns eingreifen, werden unter ro
tierendem Antrieb ihrer Halterung um die Kanten des polygonalen Wic
kelkernes herumgeführt, um den Streifen zur polygonalen Rohrform zu
bilden. Sodann wird der Wickelkern weitergedreht, bis die Andruck
rollen die nächste Kante des Polygons erreicht haben, worauf die
Drehung des Wickelkerns wiederum angehalten wird, und die Andruck
rollen bei Rotation ihrer Halterung die Kanten des Polygons umfah
ren, um das dem Wickelkern weiter angelegte vorgerillte Band um die
Kanten des Wickelkerns herumzuformen. Das setzt voraus, daß die von
außen gegen den Wickelkern wirkenden Andruckrollen jeweils derart
positioniert sind, daß sie bei nicht rotierendem Wickelkern, jedoch
rotierender Halterung der Andruckrollen, die vorhandenen Kanten des
Wickelkerns gleichzeitig umfahren. Das heißt mit anderen Worten, daß
die Andruckrollen jeweils in ihrer Lage und Positionierung an ihrer
Halterung der Form und Dimension des Wickelkerns einzustellen sind.
Die Andruckrollen sind derart gelagert, daß sie an weit ausladenden
Hebelarmen ihrer Halterung geführt, der Länge der Hebelarme entspre
chende auf einem annähernd die Drehachse des Wickelkerns berührenden
Kreisbogen beweglich sind. Beim Aufwickeln des vorgerillten Blech
bandes auf dem ebenfalls mit Rillen versehenen Wickelkern, wird in
die Rillen ein Draht zur Stabilisierung eingelegt und gleichzeitig
mit aufgewickelt. Die gerillten Andruckrollen zur Anformung des auf
gewickelten Bandes an die polygonale Form des Wickelkernes, insbe
sondere an dessen Kanten, sind an ihren Hebelarmen an einer starr
befestigten Achse gelagert. Dadurch ergeben sich beim Abrollen über
die Kanten des Polygons des Wickelkerns erhebliche Probleme, da die
Drehachse der Andruckrollen einen Anstellwinkel gegenüber der Dreh
achse des Wickelkerns haben muß, der dem Wicklungswinkel des Bandes
auf dem Wickelkern entsprechen muß. Demnach überfährt eine Andruck
rolle die Polygonkante zunächst mit ihrem einen extremen Außenende
und der übrige Teil der Andruckrolle wird entsprechend dem Anlage
winkel abgehoben, so daß das gegenüberliegende extreme Außenende
nicht nur keinen Kontakt mehr mit dem auf den Wickelkern anzudrüc
kenden Band und dem Kern hat, sondern sogar nicht einmal mehr in die
Rillen eingreift. Beim weiteren Überfahren der Polygonkante - bei
stehendem Wickelkern und rotierender Rollenhalterung - kommen dann
nach und nach weitere Bereiche der Andruckrolle in Andruckkontakt
mit dem Band und dem Wickelkern, wobei die Rillen der Andruckrolle
in die Rillen des Bandes und mit diesem wiederum in die Rillen des
Wickelkerns exakt eingreifen müssen, bis das extreme andere Ende der
Andruckrolle an die Kante des Wickelkerns formend anliegt. Dabei hat
jedoch die Andruckrolle aufgrund ihrer geneigten Lagerung gegenüber
der Polygonkante mit dem zunächst im Eingriff befindlichen extremen
Ende die Anlage an den Wickelkern schon wieder verlassen.
Auch wenn die Polygonkanten des Wickelkerns gerundet sind, ist er
sichtlich, daß die vorbeschriebenen Anlagenverhältnisse der Andruck
rolle dadurch allenfalls abgemindert, jedoch nicht aufgehoben werden
können. Die Folge davon ist, daß einerseits beim Überfahren der Po
lygonkanten eine Andruckrolle nach diesem Stand der Technik, das auf den
Wickelkern anzuformende Band nicht in seiner gesamten Breite exakt
anliegend andrücken kann. Daher wird eine exakte Anformung nicht er
reicht, weiterhin wird durch das Wandern des Andruckpunktes von dem
einen extremen Ende der Andruckrolle zum anderen extremen Ende der
Andruckrolle während des Überfahrens der Polygonkante, insbesondere
beim Eintauchen in die Rillen des Wickelkerns, eine zusätzliche
Fehlformung des vorgerillten Bandes erzeugt und aufgrund erhöhter
Reibung zwischen den Rillen der Andruckrolle und den Rillen des Wic
kelkerns, die ja jeweils umfänglich eingeformt sind und nicht etwa
mit einer Schraubensteigung, aufgrund des Anstellwinkels zwischen
beiden eine erhebliche Materialbeanspruchung des Bandes verursacht,
die insbesondere bei Bändern aus dünnem Material zu Rissen führt.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß aufgrund des diskontinuierlichen
Durchlaufes des Bandes durch die vorformende Rilleneinrichtung auch
hier Probleme entstehen können, da eine völlig exakte Führung des
Bandes bei dieser Arbeitsweise nicht gewährleistet ist.
Von diesem Stand der Technik ausgehend hat sich die Erfindung die
Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art
derart weiterzubilden, daß die im schrägen Anstellwinkel zur
Drehachse des polygonalen Profils wirkenden Andruckwerkzeuge, die
auf den Flächen des Profils linienförmig anliegen, an den abgerunde
ten Kanten des Profils über ihre gesamte Breite den geringst mög
lichen Anlagefehler haben und auch dort möglichst annähernd linien
förmig anliegen, um bei gleichförmiger Umdrehungsgeschwindigkeit des
Wickelkernes und damit kontinuierlicher Fertigung ein polygonales
Hohlprofil mit gleichförmiger Rillung und damit hoher Flexibilität
zu erhalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwerkzeuge derart gelagert
und geführt sind, daß sie einen weitgehend gleichförmigen Andruck
während der Folgebewegung auf den unterschiedlichen Abständen von
der Drehachse des Wickelkerns auf das Materialband ausüben, wobei
der Anstellwinkel der Andruckwerkzeuge (entsprechend dem Wickelwin
kel), insbesondere im Bereich der Profilkanten des Wickelkerns, auf
grund ihrer pendelnden und federelastisch verformbaren Aufhängung
bewirkt, daß sie ständig eine mittige Anlage an das Materialband ha
ben.
Eine Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen der eingangs genann
ten Art ist dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwerkzeuge in
einer in radialer Richtung zum Wickelkern geführten und nachgiebig
sowie unter elastischem Andruck stehenden Halterung gelagert sind,
wobei die Ausbildung der Andruckwerkzeuge als Andruckrollen, deren
Drehachse unter der Wirkung mindestens einer federelastisch verform
baren Andruckfeder, die zwischen der Drehachse und ihrer Aufhängung
angeordnet ist, pendelnd um eine rechtwinklig dazu und etwa parallel
zur Anlagetangente an den Wickelkern liegende Achse nachgiebig gela
gert ist.
Eine andere Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeich
net, daß zwei mit Führungsrillen versehene Andruckrollen einander
etwa diagonal an dem Wickelkern gegenüberliegend anliegen, wobei
diese Andruckrollen zusammen mit einer etwa radial und im Abstand
vom Wickelkern gegenüber dessen Drehachse geführten, mit Rillen ver
sehenen Umlenkrolle von endlosen Drahtschlingen oder -saiten umgeben
sind, die in Anlage an den sich drehenden Wickelkern bzw. das darauf
gewickelte Band durch eine Federbelastung der Umlenkrolle gehalten
werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim Aufwickeln des
Bandes auf den Wickelkern das Band in einem Winkel schräg zur Achse
des Kerns zugeführt und gewickelt werden muß. Dieser Anstellwinkel
ist abhängig von der Breite des Bandes und dem Umfang des Kernes.
Dem Anstellwinkel entsprechend muß das Band nach jeder Umdrehung des
Kerns um eine Bandbreite (abzüglich der Falzüberlappung) gegen das
Ende des Kernes weitergeschoben sein. Dieses Weiterschieben des auf
gewickelten Bandes kann ausschließlich nur durch die um den Kern
herum angeordneten Andruckrollen bewirkt werden. Diese Andruckrollen
haben demnach zumindest eine doppelte Aufgabe:
1. Das Band um den Kern herum anzudrücken. 2. Das halbfertige Rohr (da es ja noch nicht vollständig verfalzt ist) auf dem Wickelkern zu dessen Ende hin zu schieben. Darüberhinaus sind die Andruckrollen auch noch als Formrollen ausgebildet, um die Falze an den Bandrän dern zu schließen und zu verformen und eventuell angeordnete Sicken zu übergreifen.
1. Das Band um den Kern herum anzudrücken. 2. Das halbfertige Rohr (da es ja noch nicht vollständig verfalzt ist) auf dem Wickelkern zu dessen Ende hin zu schieben. Darüberhinaus sind die Andruckrollen auch noch als Formrollen ausgebildet, um die Falze an den Bandrän dern zu schließen und zu verformen und eventuell angeordnete Sicken zu übergreifen.
Die Transportaufgabe, das Verschieben des Bandes, erfordert, daß die
Andruckrollen mit den vorhandenen Seitenflanken gegen die dem Wic
kelanstellwinkel bzw. der Windungssteigung entsprechend schräg lau
fenden Flanken der Falzverformungen drücken.
Ist das Band schmal und hat demnach einen sehr geringen Anstellwin
kel, dann ist seine Auflagefläche auf dem Kern gering, es ist also
nur ein geringer Reibungswiderstand bei der Verschiebung des Bandes
vorhanden. Andererseits sind nach dem genannten Stand der Technik
die Andruckrollen mit einer größeren Anzahl von Nuten versehen, die
mit ihren Flanken gegen sämtliche Flanken der unmittelbar nebenein
anderliegenden Falze anliegen.
Nach dem Stand der Technik sind die Andruckrollen derart gelagert,
daß ihre Drehachsen parallel zu der Drehachse des Wickelkerns lie
gen, der Anstellwinkel wird also nicht berücksichtigt. Das hat zur
Folge, daß nicht die Flanken der Rollen flächig gegen die Seiten der
Falze anliegen, sondern lediglich linienförmig - streng geometrisch
sogar nur punktförmig - anliegen. Die hier zu übertragenden Schiebe
kräfte sind zwar verteilt auf eine Anzahl von Nuten in den Andruck
rollen, sie sind jedoch wegen der Anlagepunkte bzw. der kurzen Anla
gelinien in diesem Bereich erheblich groß.
Die genannten hohen Verschiebekräfte würden das Bandmaterial erheb
lich beanspruchen, insbesondere wenn es sich um dünnes Bandmaterial
handelt und dieses Material auch in unerwünschter Weise verformen
oder eindellen, wenn nicht der Anstellwinkel aufgrund der geringen
Bandbreite gering wäre und auch die Reibung gering wäre.
Bei dem nach dem Stand der Technik (ausschließlich) verwendeten
schmalen Bändern wirken die Schiebekräfte ausschließlich auf Falze
der Bänder ein, also auf Bereiche, in denen das Bandmaterial nicht
einlagig, sondern mehrlagig vorhanden ist. Schon dadurch wird eine
unerwünschte Verformung oder gar Beschädigung des Bandes aufgrund
der Einwirkung von Schiebekräften vermindert. Offensichtlich ist
dies jedoch nicht ausreichend gewesen, denn nach dem Stand der Tech
nik ist noch eine weitere Sicherung gegen ein unerwünschtes Verfor
men oder gar Beschädigen des Bandmaterials durch die nicht im An
stellwinkel angeordneten Formrollen und das Einwirken der starken
Verschiebekräfte vorgesehen: Es wird nämlich in jedem Falz beim Auf
wickeln des Bandes ein Draht mit eingelegt, der sogar besonders vor
geformt ist, offensichtlich um möglichst formschlüssig den Hohlraum
des Falzes auszufüllen. Dadurch wird eine Verstärkung und Verstei
fung geschaffen, so daß die von den Andruckrollen auf die Seiten des
Falzes ausgeübten Verschiebekräfte auf gut abgestütztes Bandmaterial
einwirken und daher nicht verformend oder zerstörend dieses Material
beschädigen können.
In diesem Zusammenhang ist festzustellen, daß die Verschiebekräfte,
die von den Andruckrollen auf das gewickelte Band ausgeübt werden
müssen, beim Abrollen über stärkere Wölbungen des Kerns - bei poly
gonalem Querschnitt, also beim Abrollen über die gerundeten Kanten -
aufgrund der geometrischen Verhältnisse besonders stark sind, weil
hier tatsächlich nur eine punktförmige Anlage vorhanden ist. Hierzu
kommt, daß in diesen Bereichen die Seitenflanken der Rollen auf den
Anlageflächen des Bandes im Falzbereich stark abrutschen, mit hoher
Reibung, so daß die Verformung bzw. Beschädigungsgefahr in den
Kantenbereichen von polygonalem Querschnitten besonders groß ist. In
Erkenntnis dieser Gefahr ist offenbar nach dem Stand der Technik als
Vorsichtsmaßnahme eine diskontinuierliche Bewegung zwischen dem Wic
kelkern und den Andruckrollen vorgesehen um zu erreichen, daß die
Relativbewegung zwischen diesen Elementen beim Übergang über die
Kanten des Profils mit starker Biegung sehr gering ist, abgesehen
von der zusätzlichen Sicherung des Bandmaterials durch den form
schlüssig eingelegten Draht.
Demgegenüber wird nach der Erfindung erreicht, daß ein Rohr mit po
lygonalem Querschnitt aus vorgerilltem Bandmaterial herzustellen
ist, wobei die vorgenannten Beschädigungsgefahren während des Auf
wickeln des vorgerillten Bandmaterials auf den Wickelkern und damit
beim Herstellen des Rohres mit polygonalem Querschnitt vermieden
werden, obwohl das vorgerillte Band nicht nur zu einem Rohr mit po
lygonalem Querschnitt und mit entsprechender schraubenförmiger Stei
gung geformt und gewickelt wird, sondern dabei auch noch auf dem
Wickelkern zu seinem Ende hin weitergeschoben wird. Dabei ist es
möglich, ein verhältnismäßig dünnes Bandmaterial zu verwenden, wie
das bei Rohren insbesondere für Lüftungsanlagen allgemein üblich
ist.
Die Erfindung geht demnach von der folgenden Erkenntnis aus: Bei dem
zu wickelnden über seine gesamte Breite vorgerillten, mit Rillen
versehenen Band sind zwar genügend Anlagestellen zwischen den mit
die Rillen aufnehmenden Nuten versehenen Andruckrollen vorhanden -
jedoch ist zu beachten, daß das Band aus dünnem Material besteht,
das insbesondere im Bereich der Flanken der Rillen besonders druck
empfindlich ist.
Andererseits setzt ein Band, das über seine gesamte Breite mit Ril
len versehen ist, der Verformung um den Wickelkern, insbesondere an
den Kanten des Querschnittes mit engen Rundungen einen verhältnis
mäßig hohen Widerstand entgegen. Ein derart gerilltes Band ist sta
tisch zu betrachten als Material mit einer Schichtstärke, die der
Tiefe der Rillen entspricht - es gibt also eine definierte Zugzone
(außen), eine neutrale Faser (in der Mitte) und eine Druckzone (in
nen). Das bedeutet jedoch, daß die Andruckwerkzeuge mit einem erheb
lichen Druck in (radialer) Richtung auf den Wickelkern wirken müs
sen, um eine zuverlässige Anformung des aufzuwickelnden durchgehend
gerillten Bandes an die polygonale Form des Kerns zu erreichen. Die
ser starke Andruck in Richtung auf den Wickelkern wiederum erhöht
die Reibung zwischen dem aufgewickelten Band und dem Wickelkern und
damit den Widerstand gegen eine achsiale Verschiebung des Hohlpro
fils auf dem Kern. Diese Kräfte, die von den Rollen auf die Flanken
der Rillen am Band auszuüben sind, um das Band zu verschieben, also
das Hohlprofil von dem Wickelkern abzufördern, müssen demnach be
trächtlich sein. Für die Übertragung dieser erheblichen Verschiebe
kräfte von den Rollen auf die Rillenflanken stehen insbesondere an
den engen Rundungen an den Profilkanten nur sehr eng begrenzte Be
reiche zur Verfügung, die im wesentlichen punktförmig sind. Es ist
also auf einer sehr stark begrenzten Berührungsfläche eine entspre
chend sehr große Verschiebekraft zu übertragen.
Aufgrund der Erkenntnis dieser Zusammenhänge sind nach der Erfindung
die Andruckrollen zum Führen des vorgerillten Bandes, zum Formen des
polygonalen Hohlprofils, sowie zum gleichzeitigen Verschieben und
damit Abfördern des fertig geformten Hohlprofils vom Wickelkern im
Anstellwinkel (entsprechend dem Wickelwinkel) pendelnd und federela
stisch aufgehängt und gelagert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zei
gen:
Fig. 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung in Frontan
sicht,
Fig. 2 eine Vorrichtung nach Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 perspektivische, schematische Ansicht eines Hohl
profils, hergestellt nach der Erfindung,
Fig. 4 einen Wickelkern mit dreieckigem Querschnitt mit
abgerundeten Kanten,
Fig. 5 einen Wickelkern mit ovalem Querschnitt,
Fig. 6 einen Wickelkern mit flach-ovalem Querschnitt,
Fig. 7 einen Wickelkern mit rechteckigem Querschnitt mit
abgerundeten Kanten,
Fig. 8 einen Wickelkern mit fünfeckigem Querschnitt,
Fig. 9 ein Teil aus der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2
ein Andruckwerkzeug in perspektivischer Ansicht.
Fig. 10 eine andere Ausführungsform eines Andruckwerkzeuges
in perspektivischer Ansicht,
Fig. 11 ein Andruckwerkzeug etwa entsprechend der Fig. 9 in
Seitenansicht,
Fig. 12 ein Andruckwerkzeug etwa entsprechend den Fig. 9 und
11 in Seitenansicht,
Fig. 13 eine andere Ausführungsform eines Andruckwerkzeuges
in Seitenansicht,
Fig. 14 das Andruckwerkzeug nach Fig. 13 in Frontansicht,
Fig. 15 eine andere Ausführungsform eines Andruckwerkzeuges
in Seitenansicht,
Fig. 16 eine wiederum andere Ausführungsform eines Andruck
werkzeuges in Seitenansicht aufgeschnitten,
Fig. 17 das Andruckwerkzeug nach Fig. 16 in perspektivischer
Ansicht,
Fig. 18 und 19 Andruckwerkzeuge in Form von Kufen- oder Druckwerkzeugen
in perspektivischer Ansicht,
Fig. 20 eine weitere besondere Form eines Andruckwerkzeuges,
Fig. 21 Frontansicht einer abgewandelten Vorrichtung nach den
Fig. 1 und 2,
Fig. 22 senkrechter Schnitt durch eine Vorrichtung nach Fig. 21
in Seitenansicht.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Vorrichtung nach der Erfindung
in Front- und Seitenansicht dargestellt. Auf einem Maschinenge
stell 1 ist senkrecht stehend eine kreisförmig begrenzte Grund
platte 2 fest angeordnet, an der auf der Frontseite die ein
zelnen Andruckeinrichtung 9, 22 und im Zentrum der Wickelkern angeordnet
sind. Der Wickelkern 3 ist auswechselbar auf einen innen hohlen
Wellenstumpf 4 befestigt. Der Wellenstumpf 4 ist in der Grund
platte 2 in einem Lager 5 drehbar und ragt auf der anderen
Seite aus der Grundplatte 2 heraus und ist dort über einen
Riementrieb 6 sowie ein Getriebe 7 von einem Motor 8 angetrieben.
Die einzelnen Andruckeinrichtungen 9, 22 mit ihren Führungen und Be
tätigungen sind an der Peripherie der Grundplatte 2 verstellbar
befestigt, sie sind untereinander im wesentlichen gleichartig
ausgebildet. Es sind hier insgesamt fünf Andruckeinrichtungen in
gleichen Winkeln und Abständen über den Wickelkern 3 verteilt
angeordnet. Eine Andruckeinrichtung ist nahe des Randes der Grund
platte 2 an dieser mit einer Kreisplatte 10 befestigt. Die Kreis
platte 10 ist mit ihrer Befestigung derart ausgebildet, daß sie
gegenüber der Grundplatte 2 um eine Mittelachse verdreht und in
jeder beliebigen Drehstellung festgestellt werden kann. Auf der
Kreisplatte 10 ist eine Hülse 11 befestigt, in der ein Zapfen 12
eingesetzt ist. Auf dem Zapfen 12 sitzt eine Halterung 13 mit
einem Joch 14. In der Halterung 13 und dem Joch 14 und diese nach
beiden Seiten überragend ist eine Führungshülse 15 angeordnet, in
der eine Führungsstange 16 geführt ist. Die Führungsstange 16 ist
innerhalb der Führungshülse 15 verschieblich und an ihrem äußeren
die Grundplatte 2 überragenden Ende mit einem Querjoch 17 fest
verbunden beiderseits der Führungsstange 16 ist an dem Querjoch
17 je ein Pneumatikzylinder 18 befestigt, in den ein Kolben mit
einer Kolbenstange 19 eintaucht, wobei die Kolbenstangen 19 mit
dem, dem Querjoch 17 gegenüberliegenden Joch 14 an der Hülse 13
befestigt sind. Die Zylinderräume beiderseits der eintauchenden
Kolben an den Kolbenstangen 19 können mit einem Druckluftvor
rat verbunden sein.
An der Führungsstange 16 ist am hinteren Ende das eigentliche
Andruckwerkzeug 20 angeordnet. Die Anordnung ist derart ge
troffen, daß mittels der Verstellmöglichkeit in der Kreisplatte 10
gegenüber der Grundplatte 2, innerhalb der Hülse 11 mit dem
Zapfen 12 die Wirkrichtung der Führungsstange 16 gegenüber dem
Wickelkern 3 verändert und eingestellt werden kann. Die Fest
stelleinrichtungen sind wegen der Übersichtlichkeit hier nicht
im einzelnen dargestellt. Andererseits kann die Führungsstange 16
mit ihrer Führungshülse 15 gegenüber der Halterung 13 verstellt
bzw. verschwenkt werden, so daß der Anstellwinkel des Andruck
werkzeuges 20 gegenüber der Drehbewegung des Wickelkerns 3 einzu
stellen ist. Dieser Anstellwinkel bestimmt sich nach dem Winkel
mit dem das hier nicht dargestellte, gerillte Materialband auf
den Wickelkern 3 aufgewickelt wird. Das Andruckwerkzeug 20 soll,
wenn es sich beispielsweise um eine wie hier dargestellte Rolle
handelt, mit seiner Drehachse im wesentlichen rechtwinkelig zur
Längsrichtung des aufgewickelten Materialbands ausgerichtet sein.
Weiterhin sind an der Grundplatte 2 Zuführungen 21 angeordnet.
Dazu ist an der Führungsstange 16 der untersten, senkrecht stehen
den Andruckeinrichtung 22 ein Auslegearm 23 befestigt, der sich im
wesentlichen parallel zu der Grundplatte vor dieser nach der
Seite hin erstreckt. An dem Auslegearm 23 sind nach oben gerichte
te Lagerböcke 24 und 25 angeordnet, in denen Rollenpaare 26/27 in
dem Lagerbock 24 sowie Rollenpaare 28/29 in dem Lagerbock 25 ange
ordnet sind. Die Rollen der Rollenpaare sind senkrecht überein
anderliegend angeordnet und mit Rippen versehen, die in die
Rillen des vorgerillten Materialbandes eingreifen. Diese hinter
einanderliegenden Rollenpaare dienen der Zuführung des Material
bandes zu dem Wickelkern 3. Die Rollenpaare sind daher zueinan
der ausrichtbar und gegenüber dem Wickelkern 3 einstellbar, so
daß die durch die Berührungslinien der Rollenpaare verlaufende
Ebene auf die Mantelfläche des Wickelkerns 3 einstellbar ist.
Der Auslegearm 23 ist zudem in einer waagerechten Ebene ver
schwenkbar und feststellbar, so daß damit der Wickelwinkel gegen
über dem Wickelkern 3 einstellbar ist. Diese Einstellung er
folgt in einfacher Weise zusammen mit der Andruckeinrichtung 22 an
seiner Führungsstange 16, so daß die der Zuführung des vorge
rillten Materialbandes dienenden Rollenpaare zusammen mit der
Andruckeinrichtung im Wickelwinkel einzustellen sind. Auch sämtliche
anderen Andruckeinrichtungen 9, die um den Umfang des Wickelkerns 3
herum verteilt auf der Grundplatte 2 angeordnet sind, werden in
diesem Wickelwinkel gegenüber dem Wickelkern 3 angestellt und
darüber hinaus auch gegeneinander gestaffelt eingestellt, so daß
sämtliche dieser Andruckeinrichtungen 9, den ersten schraubenförmigen
Wickel des zugeführten vorgerillten Materialbandes um den Wickel
kern in gleicher, mittiger Ausrichtung gegenüber dem Band an
drücken d. h. die Wickelwerkzeuge sind gegenüber dem Wickelkern 3
schraubenförmig angeordnet.
Der auf den Wellenstumpf 4 aufgespannte Wickelkern 3 ist in dem,
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Beispiel mit rechteckigem Quer
schnitt ausgebildet und hat abgerundete Profilkanten. Seine Form ent
spricht der in Fig. 3 perspektivisch schematisch dargestellten
Ausbildung. Der eigentliche Wickelkern 3 ist auf einer Montage
platte 30 befestigt, die wiederum auf den Wellenstumpf 4 aufspann
bar ist. Die schmalen Seiten 31 des rechteckigen Querschnitts
des Wickelkerns nach Fig. 7 gehen in die breiten Seiten 32 an
den Profilkanten 33 mit Abrundungen ineinander über. In der Fig. 6 ist
eine Ausführungsform eines Wickelkerns mit flach-ovalem Querschnitt dar
dargestellt mit zwei zueinander parallelen langen Seiten 34 und zwei
kurzen Seiten 35 die ausgebildet sind. Auch hier gehen
die Seiten an den Profilkanten 36 mit Abrundungen ineinander über. Die
weitere Ausführung eines Wickelkerns nach der Fig. 5 hat einen
ovalen Querschnitt, d. h. der Querschnitt des Wickelkerns 3 ent
spricht einer Elypse mit einer langen und senkrecht darauf
stehenden kurzen Achse. Eine Ausführung eines Wickelkerns nach der
Fig. 4 hat dreieckigen Querschnitt mit zwei längeren Schenkeln 37
des Dreiecks und einer kurzen Basis 38, wobei ebenfalls die Profilkanten
39 zwischen der Basis 38 und den Schenkeln 37 und insbesondere
auch die Winkelkante 40 zwischen den beiden langen Schenkeln 37
abgerundet sind. Eine Ausführung eines Wickelkerns nach Fig. 8 hat
einen Querschnitt in Form eines gleichseitigen Fünfecks. Da hier
der Winkel zwischen einander benachbarten Seiten 41 des Fünfecks
ein stumpfer Winkel ist, sind die Profilkanten 42 zwischen den einzelnen
Flächen des Wickelkerns nicht abgerundet.
Im folgenden werden verschiedene Formen von Andruckwerkzeugen be
schrieben. Da, wie schon erläutert, die Andruckwerkzeuge 20
rechtwinkelig, also quer zur Längserstreckung des aufgewickelten
gerillten Materialbandes auszurichten sind und damit im Anstell
winkel gegenüber dem Wickelkern 3 bzw. seiner Drehachse stehen,
ergeben sich Schwierigkeiten bezüglich der Anlage des Andruck
werkzeuges 20 die Mantelfläche des Wickelkerns beim Übergang von
einer Fläche des auf die nächste Fläche. Aus diesem
Grund sind einerseits die Profilkanten des Wickelkerns abgerundet, zumindest
sofern es sich um rechtwinkelige oder spitzwinkelige
Kanten handelt. Andererseits muß das Andruckwerkzeug 20 besonders geführt
werden, wenn es sich bei dem Andruckwerkzeug um eine Rolle
43 handelt, ist deren Drehachse 44 gegenüber der Drehachse des
Wickelkerns 3 dem Wickelwinkel entsprechend im Anstellwinkel eingestellt.
Auf einer Fläche des Wickelkerns läuft die Rolle mit
linienförmiger Berührung ab, wenn sie jedoch an das Ende der
Fläche, also an die Profilkante des Wickelkerns gelangt, verringert sich
die Anlage der Andruckrolle 43 von der linienförmigen Anlage unter
Verkürzung dieser Linie bis zur punktförmigen Anlage, an der bis
zuletzt auf der Fläche des Wickelkerns anliegenden Seite der Andruckrolle
43, die Rolle "läuft ins Freie".
Bei der weiteren Abwälzbewegung zwischen Wickelkern 3 und Andruckrolle 43
über die abgerundete Profilkante des Wickelkerns hinweg würde die Andruckrolle 43
dann beispielsweise unter Beibehaltung dieser punktförmigen Anlage
an einer Seite bzw. an einem ihrer Enden um die Kante herumlaufen,
bis sie auf die nächste Fläche gelangt, um dort wieder
zur linienförmigen Anlage zurückzukehren. Der Anlagefehler der Andruckrolle
43 nimmt also von der punktförmigen Anlage an ihrem einen
Ende bis zum anderen Ende hin zu, dadurch können Belastungen und
Verformungen des aufzuwickelnden, gerillten Bandes entstehen, die
zu einer Beschädigung oder gar zum Einreißen führen. Aufgrund
dieser Erkenntnisse der Erfindung ist daher dafür zu sorgen, daß
- wenn schon eine punktförmige Anlage der Andruckrolle beim Überrollen
der Profilkanten des Wickelkerns nicht zu vermeiden ist -
diese punktförmige Anlage möglichst in der Mitte der Andruckrolle 43
zwischen den beiden Enden liegt, so daß der Anlagefehler zu den
beiden Enden hin gleichmäßig, jedoch kleiner ist als in der vorher
beschriebenen Situation. Darüber hinaus ist bei punktförmiger
Anlage der Andruckrolle etwa in ihrer Mitte sichergestellt, daß die Andruckrolle
mit ihrer Mantelfläche auf das Band drückt und nicht die Gefahr
besteht daß sie mit einer Kante drückt und damit zu Zerstörungen
des Bandes führt.
Es ist besonders noch darauf hinzuweisen, daß bei der Herstellung
von gerillten Hohlprofilen die vorstehend beschriebenen Ver
hältnisse und Zusammenhänge verstärkt werden dadurch, daß die
mit Rippen versehenen Andruckrollen in die Rillen des Material
bandes eingreifen, so daß damit in seitlicher Richtung, in
Richtung der Erstreckung der Drehachse gewissermaßen ein Form
schluß zwischen Andruckrollen bzw. auch Andruckwerkzeug und dem
gerillten Materialband besteht. Dieser Formschluß ist einerseits
sehr vorteilhaft für die Führung des gerillten Bandes beim
schraubenförmigen Aufwickeln auf den Wickelkern, andererseits
jedoch ergeben sich Nachteile dadurch bei der Herstellung von
Hohlprofilen, die im Querschnitt polygonal und nicht rund ausge
bildet sind. Diese Schwierigkeiten, insbesondere beim Übergang
der Andruckwerkzeuge von den Flächen des Hohlprofils auf die
abgerundeten Profilkanten führen zu Verbiegungen der Rillen bzw. auf
stehenden Rippen in dem Material des Bandes und darüber hinaus
auch zum Einreißen des Bandmaterials.
Diese Schwierigkeiten sind nach der Erkenntnis der Erfindung da
durch zu vermeiden, daß wenn schon die Andruckrolle eine
theoretisch punktförmige Anlage an dem Wickelkern bzw. dem darauf
aufgewickelten Bandmaterial hat - im Bereich der abgerundeten
Profilkanten - daß dann dafür zu sorgen ist, daß diese punktförmige
Anlage der Andruckrolle etwa in der Mitte der Andruckrolle
stattfindet.
Um eine solche variable, punktförmige Anlage der Andruckrolle
zu erreichen, ist die Andruckrolle bzw. dessen Drehachse 44
nachgiebig geführt und steht unter elastischem Andruck in ihrer
Halterung.
Bei einer Ausbildung der Halterung einer Andruckrolle 43 nach Fig. 9
sowie den Abwandlungen davon entsprechend den Fig. 11, 12 sowie
13 und 14 ist die Halterung gabelförmig ausgebildet mit einem am
inneren Ende der Führungsstange 16 angeordneten Querstück 45, an
dessen beiden Enden Lagerböcke 46 und 47 angeordnet sind. In den
Lagerböcken sind Langlöcher 48 zur Führung und Lagerung der
Wellenzapfen 49 der Andruckrolle 43 angeordnet. In diesen Langlöchern 48
münden in die Lagerböcke 46 und 47 eingelassene Führungsbohrungen
50 für Andruckfedern 51, die mittels Einstelleinrichtung 52 gehalten und verstellt
werden. Die Druckfedern 51 wirken von der Seite der
Führungsstange 16 her auf die Wellenzapfen 49 der Andruckrolle 43, die in
den Langlöchern 48 gelagert und für Ausweichbewegungen geführt
sind. In dieser Weise ist die Andruckrolle 43 mit ihren Wellenzapfen 49
pendelt gelagert, sie kann also mit ihrer Drehachse 44 die verschiedensten
Schrägstellungen gegenüber dem Querstück 45 einnehmen,
in Normalstellung wird sie von den Druckfedern 51 gegen
die Enden der Langlöcher gedrückt, in dieser Stellung liegt
die Drehachse 44 der Andruckrolle 43 parallel zu dem Querstück 45.
In den Figuren sind der Einfachheit und der Übersichtlichkeit
halber die Andruckrollen 43 als glatte Rollen dargestellt. Selbstverständlich
verständlich ist davon auszugehen, daß sämtliche Andruckrollen 43 an ihrer
Mantelfläche mit Rippen versehen sind, deren Teilung und Tiefe
den Rillen in dem vorgerillten, zum Hohlprofil aufzuwickelnden
Bandmaterial entspricht.
Rollt die wie vorbeschrieben pendelnd gelagerte Andruckrolle 43 am Ende
einer Ebene des Wickelkerns 3 über die abgerundete Profilkante und
verkürzt dabei ihre Anlagelinie, so verringert sich dabei der
Andruck zunächst auf einer der beiden Andruckfedern, die auf die
Wellenzapfen 49 an beiden Enden der Andruckrolle wirken. Spätestens
bei Überschreiten der verkürzten Anlagelinie in der Mitte der
Andruckrolle 43 ist die Andruckfeder 51 an der nun "frei schwebenden" Seite
der Andruckrolle 43 entlastet und sie drückt dann die Rolle in
eine Schrägstellung, so daß sie über die abgerundete Profilkante des
Wickelkerns kippt, wobei der Anlagepunkt der Andruckrolle 43 an dem
Wickelkern etwa in die Mitte der Rolle verlagert wird. Derart ge
kippt und mit dem Anlagepunkt etwa in der Mitte der Andruckrolle 43
verlagert, überrollt die Rolle die abgerundete Profilkante des Wickelkerns
bis sie auf die nächste Fläche des Wickelkerns gelangt, wo sie wieder eine
linienförmige Anlage einnimmt.
Bei der Ausführungsform eines Andruckwerkzeuges nach der Fig. 10 sind
zwei Andruckrollen miteinander gekoppelt. Am inneren Ende einer Führ
ungsstange 16 ist an einem Querstück 45 zwischen Lagerböcken 46 und
47 eine Andruckrolle 63 mit Wellenzapfen 49 drehbar gelagert. Ein
Auslegerarm 62 ist schwenkbar an dem Lagerbock 47 angeordnet und am
Endes dieses Auslegearmes 62 ist eine Führungsrolle 61, auf
einer sich vom Auslegearm 62 nach einer Seite erstreckenden Welle
64, drehbar gelagert. Zwischen einer Auskragung 65 des Lagerbocks 47
und dem äußeren Ende des Auslegearmes 62 erstreckt sich eine Druckfeder
66. Es ist zu erkennen, daß, wenn die Andruckrolle 63 - als
Vorlaufrolle angeordnet ist - das gerillte Materialband zunächst von
dieser Andruckrolle gegen den Wickelkern gedrückt wird und anschließend
dann von der Führungsrolle 61. Wenn eine der beiden Rollen 63
oder 61 über eine abgerundete Profilkante 33 des Wickelkerns abrollt und
dabei, wie vorbeschrieben, von einer linienförmigen Anlage auf eine
punktförmige Anlage kommt, bleibt das unschädlich bzw. gefahrlos,
weil die jeweils andere Rolle in unmittelbarer Nachbarschaft das
Band auf die Fläche drückt und damit vermeidet, daß eine zu starke
nachteilige Belastung des Bandes eintritt.
Diese Anordnung kann auch derart weitergebildet sein, daß die Welle
64 der Führungsrolle 61 an dem Ende des Auslegearmes 62 schwenkbar
angeordnet ist und die Druckfeder 66 auf einen über das Schwenklager
am Auslegerarm 62 hinausragenden Teil der Welle 64 wirkt. Damit ist
die Führungsrolle 61 unter der Wirkung der Druckfeder 66 gegenüber
der Andruckrolle 63 im Winkel verschwenkbar, beim Abrollen über eine
abgerundete Profilkante 33 des Wickelkerns wird die Führungsrolle 61 gegenüber
der Andruckrolle 63 gekippt, so daß ihre punktförmige Anlage an
dem Wickelkern etwa in der Mitte der Rolle gehalten wird.
In Fig. 11 ist ein gesamtes Andruckwerkzeug teilweise geschnitten
und vereinfacht dargestellt. Die Führungsstange 16 ist gleichzeitig
auch Kolbenstange des Kolbens 91, der in dem Zylinder 92 beweglich
geführt ist und von beiden Seiten von Druckluft beaufschlagt werden
kann, die durch die Anschlüsse 93 und 94 von einem Druckluftvorrat
wechselweise zugeführt wird. In der Kammer 95 oberhalb des Kolbens
91 wird über die Zuführung 94 der Anpreßdruck eingestellt und auf
rechterhalten. Da über die Zuführung 94 mit dem hier nicht darge
stellten Vorratsbehälter für Druckluft ein größeres Luftvolumen zur
Verfügung steht, ist der eingestellte Anpressdruck annähernd gleich,
auch wenn die Führungsstange 16 und damit der Kolben 91, der Mantel
fläche des polygonalen Wickelkerns folgend, Hin- und Herbewegungen
ausführt. An dem inneren Ende der Führungsstange 16 ist, wie in
Zusammenhang mit Fig. 9 schon näher beschrieben, ein Querstück 45
mit Lagerböcken 46 und 47 angeordnet. Die beiderseits der Andruck
rolle 43 herausragenden Wellenzapfen 49 sind in Langlöchern in den
Lagerböcken 46 und 47 geführt und stehen unter der Wirkung von An
druckfedern 51. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, entspre
chend der Fig. 12, ist lediglich der Wellenzapfen 49 in dem Lager
bock 46 in einem Langloch geführt, während der gegenüberliegende Wel
lenzapfen 49 in dem Lagerbock 47 in einem weiten Drehlager gelagert
ist, in dem er auch schwenkbar ist. Parallel zu dem Lagerbock 46 ver
läuft eine einzige Druckfeder 51, die zwischen dem Querstück 45 und
dem Wellenzapfen 49 wirkt. Die Andruckrolle 43 ist damit pendelnd ge
lagert und pendelt um einen Schwenkpunkt, der in ihrem Lager in dem
Lagerbock 47 liegt.
Bei dem Ausführungsbeispiel, nach den Fig. 13 und 14, ist am Ende
der Führungstange 16 eine Gabel 67 ausgebildet, in der eine Scheibe
68 und ein Lagerstift 69 schwenkbar ist. An der Scheibe 68 ist das
Querstück 45 mit den beiden Lagerböcken 46 und 47 befestigt. In den
Lagerböcken sind die Wellenzapfen 49 der Andruckrolle 43 in üblicher
Weise drehbar gelagert. Das Querstück mit der Andruckrolle 43 ist
über die Scheibe 68 um den Lagerstift 69 pendelnd gegenüber der Führungsstange
16 angeordnet. Zwischen den beiden äußeren Enden des Querstückes
45 bzw. zwischen den oberen Enden der Lagerböcke 46 und 47
und einem Befestigungspunkt an der Führungsstange 16 oberhalb des
Lagerstiftes 69 sind Andruckfedern 70 angeordnet. Diese Andruckfedern
70 sind einstellbar bzw. justierbar, so daß in Normalstellung
die Drehachse der Andruckrolle 43 rechtwinklig zu der Führungsstange
16 eingestellt ist. Entsprechend den oben gegebenen Erläuterungen,
ist auch hier zu erkennen, daß beim Auswandern der Andruckrolle 43
von einer Fläche über eine abgerundete Profilkante des Wickelkerns und
damit bei Entlastung der einen Seite der Andruckrolle 43, die Rolle
durch die Wirkung der Andruckfedern 70 derart über die Profilkante des Wickelkerns
gekippt wird, daß der Anlagepunkt an dem Wickelkern etwa in
der Mitte der Andruckrolle bleibt.
Bei der Ausführungsform des Andruckwerkzeuges nach den Fig. 16, 17
ist eine Andruckrolle in einzelne, runde Scheiben 53 aufgeteilt, die
in ihrer Grundstellung eine gemeinsame Drehachse 54 haben. Die Scheiben
53 sind in einem Käfig gelagert, der aus dem am inneren Ende der
Führungsstange 16 angeordneten Querstück 45 besteht, von dem zwei
parallele Lagerplatten 55 und 56 abragen. Diese Lagerplatten 55 und
56 sind auf ihrer Innenseite mit Führungen 57 in Form von Schlitzen versehen, in die die
Scheiben 53 eingesetzt sind. Die Führungen 57 sind an ihren Enden mit
Vorsprüngen 58 versehen, die die Scheiben 53 über ihrern größten Umfang
hinaus umgreifen, so daß die Scheiben am Herausfallen aus den
Führungen 57 gehindert sind. Innerhalb der Führungen 57 sind die
Scheiben 53 drehbar und verschieblich geführt, so daß sie sich auch
bei Rotation um ihre Achse in Richtung auf das Querstück 45 hin ver
schieben können. Auf jede einzelne der Scheiben 53 wirkt eine zwi
schen Scheibe und Querstück 45 angeordnete Andruckfeder 59, die die
Scheiben 53 gegen die Vorsprünge 58 drückt.
Beim Abrollen der aus den einzelnen Scheiben 53 bestehenden Rolle
über eine Profilkante des Wickelkerns liegen sämtliche Scheiben "linien
förmig" auf der Fläche des Wickelkerns 3 an. Sie werden dabei gegen
die Wirkung der Andruckfedern 59 in ihrer Führung 57 in Richtung auf das
Querstück 45 gedrückt. Wandert das Andruckwerkzeug am Ende der Fläche
über die Profilkante hinaus, werden nach und nach von einer Seite des
Andruckwerkzeuges her die Scheiben 53 "entlastet", weil sie
"ins Freie" rollen dabei werden sie von ihren Andruckfedern 59 jedoch
weiterhin gegen die Oberfläche des Wickelkerns gedrückt, und
zwar gegen die Oberfläche der abgerundeten Profilkante, so daß auch beim
Abrollen über die Profilkante sämtliche Scheiben 53 unter der Wirkung
ihrer Andruckfedern 59 gegen die Mantelfläche des Wickelkerns und
damit gegen das auf den Wickelkern aufzuwickelnde Band gleichmäßig anliegen,
wobei sich die einzelnen Scheiben 53 und damit ihre Drehachsen
54 gegeneinander an den Führungen 57 verschieben.
Bei der Ausführungsform eines Andruckwerkzeuges entsprechend der
Fig. 15 ist eine ähnliche Anordnung getroffen wie in Zusammenhang
mit Fig. 16 vorstehend beschrieben. Jedoch sind hier die einzelnen
runden Scheiben 53 jede für sich mit Wellenzapfen 49 versehen, die
in einer Lagergabel 57a gelagert sind. Das Querstück 57b der ver
schiedenen, nebeneinander in einer Reihe angeordneten Lagergabeln
57a sind mit parallelen Führungen 57c versehen, die durch eine ent
sprechende Führungsbohrung in dem Querstück 45 hindurchgeführt sind.
Das Querstück 45 ist am inneren Ende der Führungsstange 16 befe
stigt. Zwischen dem Querstück 45 und dem Querstück 57b der Lager
gabel ist eine Andruckfeder 57d angeordnet. Durch diese Andruckfeder
57d werden die einzelnen runden Scheiben 53 in gleicher Weise in die
Rillen des
gerillten Materialbandes zum Andruck und zur Führung hineinge
drückt wie die Scheiben 53 bei der Ausführung ent
sprechend der Fig. 16.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel eines Andruckwerkzeuges ent
sprechend der Fig. 20 sind Andruckrollen 71 und 72 an dem Wickel
kern 3 etwa diagonal einander gegenüberliegend angeordnet. Die
Andruckrollen 71 und 72 sind derart gelagert und geführt, wie das
in Zusammenhang mit Fig. 11 erläutert ist, jedoch sind die Wellen
zapfen der Andruckrollen 71 und 72 in einfachen Drehlagern ge
lagert und sie stehen nicht unter der Wirkung einer zusätzlichen
Druck- oder Zugfeder. Im Abstand von dem Wickelkern 3 und den
Andruckrollen 71 und 72 ist eine Umlenkrolle 73 angeordnet, die
ihrerseits in gleicher Weise gelagert aufgehängt und an einer
Führungsstange geführt ist. Die Führungsstange kann im wesent
lichen in radialer Richtung zur Drehachse des Wickelkerns dabei
verlaufen, sie steht jedoch nicht unter der Belastung durch einen
Druckluftzylinder, sondern durch eine Druck- oder Zugfeder, die
derart eingestellt ist, daß sie die Umlenkrolle 73 von den Andruckrollen
71 und 72 hinwegzuziehen bestrebt ist. Die Andruckrollen 71, 72 und die
Umlenkrolle 73 sind von endlosen Drahtschlingen 74 umschlungen, die
zwischen den Andruckrollen 71 und 72 um den Wickelkern 3 herumgeführt
sind. Für die Drahtschlingen sind entsprechende Aufnahme- und
Führungsrillen in den Andruckrollen 71, 72 und der Umlenkrolle 73 vorgesehen. Die Drahtschlingen
haben voneinander den Abstand, den die Rillen in dem Materialband
haben und dienen dazu, zusammen mit den Andruckrollen 71 und 72
das auf den Wickelkern 3 aufzuwickelnde Materialband an den
Wickelkern anzudrücken und anzuformen. Es ist erkennbar, daß
sich die Drahtschlingen unter der spannenden Wirkung durch die Umlenkrolle
73 eng an die Mantelfläche des Wickelkerns 3 anlegen.
Ein Abrollen der Andruckrollen 71 und 72 auf dem Wickelkern unter
Veränderung der Anlagelinie auf der Fläche zu einem Anlagepunkt
auf den Profilkanten spielt bei dieser Ausführungsform keine Rolle, da
die den Wickelkern 3 teilweise umschlingenden Drahtschlingen 74
sich immer flächiger gegen die Mantelfläche des Wickelkerns anlegen
und damit das aufgewickelte Materialband ebenfalls flächig
gegen den Wickelkern andrücken. Eine Beschädigung oder ander
weitige Beeinträchtigung des aufgewickelten, gerillten Material
bandes durch punktförmige Berührung, insbesondere an den Kanten
des Wickelkerns kann bei dieser Ausführung des Andruckwerkzeuges
nicht eintreten. Das Materialband wird unter außerordentlicher
Schonung gewickelt.
In der Fig. 18 ist ein Andruckwerkzeug in Form einer Kufe darge
stellt. Die Darstellung ist vereinfacht wiedergegeben. In diesem
Zusammenhang wird Bezug genommen auf die Fig. 13 und 14. Die
dort dargestellte, pendelnde Aufhängung der Kufe an der Führungs
stange 16 ist in der Fig. 18 (und auch in der nachfolgend be
schriebenen Fig. 19 der Einfachheit halber nicht übernommen). Bei
der Ausführung entsprechend der Fig. 18 ist eine Querplatte 85
an einem Element befestigt, das der Platte 68 bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 13 und 14 entspricht und zu der pendelnden
Aufhängung führt. Auf ihrer Außenseite ist die Querplatte 85 mit
Rippen 86 versehen, die in ihrer Tiefe und Form sowie ihrem Abstand
den Rillen des gerillten Materialbandes entsprechen. Ein
oder mehrere derartig kufenförmig geformte Andruckwerkzeuge können
anstelle der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Andruckwerkzeuge an
der Grundplatte 2 in gleicher Weise angeordnet sein.
Eine ähnliche Ausführungsform ist in der Fig. 19 dargestellt.
Auch hier wieder ist eine Querplatte 85 an einem Element befestigt,
das seinerseits entsprechend den Fig. 13 und 14 pendelnd aufgehängt
ist und mit einem Lagerstift 69 und Federn 70 nachgiebig gelagert ist. An
der Querplatte 85 ist eine Reihe von Formfingern 87 angeordnet,
die in ihrer Form und ihrem Abstand an die Rillen des gerippten
Materialbandes angepaßt sind. Auch ein derartiges Andruckwerkzeug
kann anstelle des einen oder anderen Andruckwerkzeuges 20 an der
Grundplatte 2 entsprechend den Fig. 1 und 2 angeordnet sein.
Nach den Fig. 21 und 22 ist eine Weiterbildung der Vorrichtung nach
den Fig. 1 und 2 gezeigt. Diese Weiterbildung dient dazu, bei ei
nem auf einem polygonalen nicht runden Wickelkern erzeugten Hohl
profil den Falz zwischen den Rändern des gewickelten Bandes zu
schließen. Die Falzausbildung an den Rändern des gewickelten Bandes
wird dadurch vorbereitet, daß, beispielsweise zwischen den Rollen
paaren 28, 29 und 26, 27, am Einlauf vor dem Wickelkern der eine
Rand des Bandes nach oben abgewinkelt und der andere Rand des Ban
des nach unten abgewinkelt wird. Beim Aufwickeln auf den Wickel
kern legt sich dann der nach unten abgewinkelte Rand des Bandes
übergreifend über den nach oben abgewinkelten Rand der letzten
Windung des Bandes auf dem Wickelkern. Von den weiteren Andruck
rollen, die gegen den Wickelkern wirken, werden dann diese beiden
einander übergreifenden Ränder zur Vorbereitung des Falzes über-
und ineinander gefaltet, so daß sie flach aufliegen. Um den Falz
zu verfestigen und zu dichten, ist es erforderlich, daß er zwischen
Andruckrollen, die von innen und von außen gegen ihn wirken, zusätz
lich gepreßt wird. Zu diesem Zweck ist bei der Vorrichtung nach
den Fig. 1 und 2, entsprechend der Ausführung nach den Fig. 17 und
18, der Wickelkern 3 mit seiner Befestigung und Lagerung 4, 5
hohl ausgebildet und von der Antriebsseite her ist durch die Grundplatte
2 ein Halterungsarm 75 hindurchgeführt. Dieser Halterungsarm 75
ist auf der Antriebsseite der Platte 2 an einer Schiebestange 76
befestigt, die parallel zu der Ebene der Platte 2 verläuft und in
Lagerböcken 77, 78 verschieblich geführt ist. Über eine feste Koppel
stange 79, die durch ein Langloch 80 in der Platte 2 auf deren Vor
derseite hindurchragt, ist die Schiebestange 76 mit der Führungs
stange 16 einer Andruckrolle 43 verbunden. An dem äußeren Ende des
Halterungsarms 75 ist eine Andruck- und Formrolle 81 drehbar und
einstellbar angeordnet. Diese Formrolle 81 wirkt gegen die Andruck
rolle 43. Die Formrolle 81 steht zusätzlich unter dem Andruck einer
hier nicht dargestellten Druckfeder, deren Andruck ebenfalls ein
stellbar ist, so daß die Andruckkraft der Formrolle 81 gegen die
Andruckrolle 43 einstellbar ist. Die Formrolle 81 wirkt von innen
gegen das von dem Ende des Wickelkerns 3 ablaufende gewickelte und
vorgefalzte Hohlprofil mit polygonalem Querschnitt. Die Formrolle
81 ist derart eingestellt, daß sie gegen den Falz von innen wirkt,
der an den Rändern der zum Hohlprofil gewickelten Bänder wirkt,
und diesen von innen her gegen die Andruckrolle 43 drückt, so daß
er zusammengepreßt und dicht und geschlossen wird. Da die Formrolle
81 über den Halterungsarm 75, die Schiebestange 46 und die feste
Kolbenstange 79 mit der Führungsstange 16 der Andruckrolle 43 verbunden
ist, führt sie dieselben Bewegungen aus, die die Andruckrolle 43
auf dem polygonalen nicht runden Wickelkern 3 ausführt, so daß sie
auch außerhalb des Ablaufendes des Wickelkerns, dessen Kontur und
damit der Form des erzeugten Hohlprofiles folgt. Diese Folgebewegung
ist durch die in der Fig. 17 eingezeichneten Pfeile angedeutet.
Der Halterungsarm 75 kann gegenüber der Schiebestange 76 verstell
bar befestigt sein, und zwar sowohl in einem Langloch der Schiebe
stange, also in radialer Richtung verstellbar, als auch in axialer
Richtung, d. h., parallel zur Drehachse des Wickelkerns verstellbar
sein, so daß die Position der Formrolle 81, die von innen gegen
die Kontur des von dem Wickelkern ablaufenden Hohlprofils anliegt,
genau auf denjenigen Bereich des Hohlprofils einzustellen ist, der
nachträglich von innen noch geformt werden soll. In gleicher
Weise, wie die Formrolle 81, können auch noch weitere Form- oder
Andruckrollen von innen gegen die Kontur des Hohlprofils formend
wirken, in der Vorrichtung angeordnet und mit Haltearmen durch den
hohlen Wickelkern hindurchgeführt sein. Der Umfang der Formrolle
81, also deren bei der Formung wirksame Fläche, kann glatt, sie
kann geriffelt sein, sie kann aber auch derart ausgebildet sein,
daß mindestens ein Nocken in ihrem Umfang vorspringt, um an dem
Hohlprofil von innen her formschlüssige Verbindungsnoppen anstelle
eines durchgehenden Falzes auszubilden. Bei einer derart ausgebildeten
Formrolle ist es zweckmäßig, diese mit einem eigenen Antrieb
zu versehen, der sie synchron mit dem Hohlprofil bzw. dem Wickel
kern laufen läßt. Dazu kann beispielsweise eine biegsame Welle ver
wendet werden, die an die Formrolle 81 angekoppelt ist und im
wesentlichen parallel zu dem Haltearm 75 verlaufend, ihren Antrieb
von dem Antrieb des Wickelkerns 3 erhält.
Claims (28)
1. Verfahren zur Herstellung von Hohlprofilen aus vorgerill
tem, dünnem Materialband, das schraubenförmig unter Über
lappung der Ränder zur Ausbildung eines Falzes auf einen
polygonalen Wickelkern aufgewickelt wird unter der Wirkung
von Andruckwerkzeugen, die in etwa radialer Richtung zum
Wickelkern beweglich geführt sind und das Materialband an
die Mantelfläche des Wickelkerns anformen, wobei das Mate
rialband an beiden Rändern die Falzvorform aufweist, die
beim Aufwickeln geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andruckwerkzeuge derart gelagert und geführt sind,
daß sie einen weitgehend gleichförmigen Andruck während
der Folgebewegung auf den unterschiedlichen Abständen von
der Drehachse des Wickelkerns auf das Materialband aus
üben, wobei der Anstellwinkel der Andruckwerkzeuge (ent
sprechend dem Wickelwinkel), insbesondere im Bereich der
Profilkanten des Wickelkerns, aufgrund ihrer pendelnden
und federelastisch verformbaren Aufhängung bewirkt daß
sie ständig eine mittige Anlage an das Materialband haben.
2. Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerill
tem, dünnem Material, das schraubenförmig unter Überlap
pung der Ränder zur Ausbildung eines Falzes auf einem po
lygonalen Wickelkern unter der Wirkung von in etwa radia
ler Richtung zum Wickelkern geführten Andruckwerkzeugen
aufgewickelt wird, wobei die Einlaufführung für das ge
rillte Materialband vor dem Wickelkern sowie die Andruck
werkzeuge an ihren, auf das Band wirkenden Flächen mit der
Rillung des Bandes entsprechenden Rillen versehen sind und
sämtliche Führungs- und Andruckwerkzeuge für das Band ge
genüber dem Wickelkern in einem Anstellwinkel ausgerichtet
sind, der der Steigung der schraubenförmigen Wicklung ent
spricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwerkzeuge
(20) in einer in radialer Richtung zum Wickelkern (3) ge
führten und nachgiebig sowie unter elastischem Andruck ste
henden Halterung gelagert sind, wobei die Ausbildung der
Andruckwerkzeuge (20) als Andruckrollen (43), deren Dreh
achse (44) unter der Wirkung mindestens einer federela
stisch verformbaren Andruckfeder (57d; 59; 51; 70),
die zwischen der Drehachse (44) und ihrer Aufhängung an
geordnet ist, pendelnd um eine rechtwinklig dazu und etwa
parallel zur Anlagetangente an den Wickelkern liegende
Achse nachgiebig gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckfeder (51) neben der Pendellagerung der Dreh
achse (44) der Andruckrollen (43) zwischen der Achse und
ihrer Aufhängung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Andruckrollen (43), deren Breite auch größer als die
Breite des Materialbandes sein kann, mindestens eine An
druckfeder (51) außerhalb der Pendellagerung zwischen der
Drehachse (44) der Andruckrollen (43) und ihrer Lagerung
angeordnet ist, derart, daß sich die Andruckrollen (43)
unter der Wirkung der Andruckfeder (51) in ihrem Pendella
ger verschwenken und sich mit ihrem Anlagepunkt an den
Wickelkern (3), insbesondere an dessen Profilkanten (33;
36; 39; 42) entsprechend ihrem Anstellwinkel in Richtung
auf die Mitte ihrer Breite und darüber hinaus verlagern
können.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastisch nachgiebige Andruckfeder (51) bezüglich ih
rer Andruckstärke mittels einer Einstelleinrichtung (52)
verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehachsen (44) der Andruckrollen (43) an ihren bei
den, aus den Rollen herausragenden Wellenzapfen (49) in
radialer Richtung zum Wickelkern (3) geführt sind und minde
stens ein Wellenzapfen (49) jeder Rollenachse von einer
Andruckfeder (51) belastet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckwerkzeuge (20) als Andruckrollen (43) ausgebil
det wesentlich schmaler sind als der Breite des aufgewik
kelten, gerillten Materialbandes entspricht und jede An
druckrolle (43) für sich in etwa radialer Richtung zum
Wickelkern (3) mit Drehachse (44) geführt ist und unter
dem Druck einer Andruckfeder (51) steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckwerkzeuge (20) als runde Scheiben (53) ausge
bildet sind, die in die Rillen des aufgewickelten, gerill
ten Bandes eingreifen und in etwa radialer Richtung zum
Wickelkern (3) in Führungen (57) geführt sind und je von
mindestens einer, in radialer Richtung wirkenden Andruck
feder (59) gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines
Gleitsteins oder dergleichen belastet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckwerkzeuge (20) als runde Scheiben (53) ausge
bildet sind, die in die Rillen des aufgewickelten, gerill
ten Bandes eingreifen, wobei jede Scheibe (53) mit einem
separaten Wellenzapfen (49) versehen ist, der in je einer
Lagergabel (57a) gelagert ist und die Lagergabeln (57a)
mit einzelnen, untereinander parallelen Führungen (57c)
versehen sind und jeder Lagergabel (57a) eine Andruckfeder
(57d) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckwerkzeuge (20) unterteilt sind in mindestens
eine schmalere Rollenscheibe, die auf den Falz an den Rän
dern der gerillten Materialbänder wirkt und mindestens
zwei Rollenabschnitte, die auf die Fläche des Materialban
des wirken, wobei jeder Rollenabschnitt mit einem eigenen
Wellenzapfen (49) und Lagerung dafür versehen ist und der
Lagerung, die etwa radial zum Wickelkern (3) verschieblich
geführt ist, je eine Andruckfeder (57d) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Andruckwerkzeuge (20) als gleitende
Andruckkufen (85, 86) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einem der Andruckwerkzeuge (20) eine an einem
druckfederbelasteten Auslegerarm (62) drehbar gelagerte
vor- oder nachgeschleppte Führungsrolle (61) zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die zugeordnete Führungsrolle (61) gegenüber ihrer Andruck
rolle (63) versetzt angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckwerkzeuge (20) als Kufen (85, 86) ausgebildet
sind mit parallel verlaufenden Rippen, die in die Rillen
des Materialbandes eingreifen, wobei die Kufen (85, 86) in
gleicher Weise pendelnd gelagert sind und mindestens eine
Andruckfeder außerhalb der Pendellagerung zwischen der Ku
fe (85, 86) und dem Festpunkt ihres Lagers angeordnet ist,
wie das in einem der vorstehenden Ansprüche mit Bezug auf
die Andruckrollen beschrieben ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckkufen aus einer Querplatte (85) bestehen, an
der mindestens eine Reihe von Formfingern (87) angeordnet
ist, die in die Rillen des Materialbandes eingreifen, wo
bei die Querplatte (85) in gleicher Weise pendelnd gela
gert und gefedert ist, wie das in einem der vorstehenden
Ansprüche mit Bezug auf die Andruckrollen beschrieben ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelkern (3) dreieckigen Querschnitt hat mit abgerun
deten Profilkanten (39).
17. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelkern flach-ovalen Querschnitt hat.
18. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Verwendung eines in bekannter Weise als Hohlprofil aus
gebildeten Wickelkerns (3) bei dem parallel zu der Drehach
se ein Halterungsarm (75) angeordnet ist, an dem hinter
dem Ablaufende des Wickelkerns (3) mindestens eine, radial
von innen nach außen wirkende Formrolle (81) angeordnet
ist, diese Formrolle (81) der im Querschnitt polygonalen
Mantelfläche folgend derart geführt ist, daß sie auf die
Drehachse des Wickelkerns (3) zu oder von ihr hinweg be
weglich ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der Halterungsarm (75) der Formrolle (81) mit einer der
Führungsstangen (16) der Andruckwerkzeuge (20) fest ver
bunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der von innen wirkenden Formrolle (81) mindestens eine von
außen wirkende Andruckrolle (43) gegenüberliegt, wobei
beide Rollen in gleicher Weise der Kontur des Wickelkerns
(3) folgend geführt sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet daß
der von innen wirkenden Formrolle (81) mindestens eine von
außen wirkende Andruckrolle (43) gegenüberliegt und beide
Rollen unabhängig voneinander geführt sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Wickelkern (3) nachgeordneten Form- und Andruckrol
len (81 und 43) zur Ausbildung und/oder zum Schließen des
Falzes zwischen den einander überlappenden Bandrändern mit
ihrer Formfläche gleichmäßig an dem erzeugten Hohlprofil
anliegen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die gegeneinander wirkenden Form- und Andruckrollen (81
und 43) rückziehbar sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Wickelkern (3) nachgeordneten Formrollen (81) zur
Ausbildung eines Formschlusses zwischen den einander über
lappenden Bandrändern mit mindestens einem Nocken in ihrem
Umfang an dem erzeugten Hohlprofil anliegen, zur Ausbil
dung von formschlüssigen Verbindungsnoppen anstelle eines
durchgehenden Falzes.
25. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Falz oder Noppen bildenden Formrollen (81) mit einem
eigenen Antrieb versehen sind.
26. Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerill
tem, dünnem Material, das schraubenförmig unter Überlap
pung der Ränder zur Ausbildung eines Falzes auf einem po
lygonalen Wickelkern unter der Wirkung von in etwa radia
ler Richtung zum Wickelkern geführten Andruckwerkzeugen
aufgewickelt wird, wobei die Einlaufführung für das ge
rillte Materialband vor dem Wickelkern sowie die Andruck
werkzeuge an ihren, auf das Band wirkenden Flächen mit der
Rillung des Bandes entsprechenden Rillen versehen sind und
sämtliche Führungs- und Andruckwerkzeuge für das Band ge
genüber dem Wickelkern in einem Anstellwinkel ausgerichtet
sind, der der Steigung der schraubenförmigen Wicklung ent
spricht, dadurch gekennzeichnet, daß zwei mit Führungsril
len versehene Andruckrollen (71; 72) einander etwa diago
nal an dem Wickelkern gegenüberliegend anliegen, wobei
diese Andruckrollen (71; 72) zusammen mit einer etwa ra
dial und im Abstand vom Wickelkern (3) gegenüber dessen
Drehachse geführten, mit Rillen versehenen Umlenkrolle
(73) von endlosen Drahtschlingen (74) oder -saiten umgeben
sind, die in Anlage an den sich drehenden Wickelkern (3)
bzw. das darauf gewickelte Band durch eine Federbelastung
der Umlenkrolle (73) gehalten werden.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelkern (3) dreieckigen Querschnitt hat mit abgerun
deten Profilkanten (39).
28. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelkern (3) flach-ovalen Querschnitt hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843404139 DE3404139C2 (de) | 1984-02-04 | 1984-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerilltem dünnem Materialband |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843404139 DE3404139C2 (de) | 1984-02-04 | 1984-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Hohlprofilen aus vorgerilltem dünnem Materialband |
Publications (2)
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DE3404139A1 DE3404139A1 (de) | 1985-08-14 |
DE3404139C2 true DE3404139C2 (de) | 1995-02-16 |
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ID=6226929
Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE3404139C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102011118939A1 (de) * | 2011-11-21 | 2013-05-23 | Westfalia Metallschlauchtechnik Gmbh & Co. Kg | Ausführungsform streckbarer Metallschläuche und zugehöriges Werkzeugelement |
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-
1984
- 1984-02-04 DE DE19843404139 patent/DE3404139C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE102011118939A1 (de) * | 2011-11-21 | 2013-05-23 | Westfalia Metallschlauchtechnik Gmbh & Co. Kg | Ausführungsform streckbarer Metallschläuche und zugehöriges Werkzeugelement |
Also Published As
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DE3404139A1 (de) | 1985-08-14 |
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Owner name: WEBA WESTERBARKEY GMBH & CO. KG., 33334 GUETERSLOH |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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