DE3403226A1

DE3403226A1 - Schroepfglas

Info

Publication number: DE3403226A1
Application number: DE19843403226
Authority: DE
Inventors: Nejdet 5000 Köln Celik
Original assignee: Individual
Current assignee: CELIK, URSULA, 5000 KOELN, DE
Priority date: 1983-03-02
Filing date: 1984-01-31
Publication date: 1984-11-08

Description

Schröpfglas
Die Erfindung betrifft ein Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper. Mit derartigen Geräten werden in den Praxen von roten und Heilpraktikern ScAröpfkopfbehandlungen durchgeführt.
Eine Schröpfkopfbehandlung besteht im wesentlichen darin, daß mindestens ein Schröpfglas auf die zu behandelnde Partie des Körpers aufgesetzt und dann innerhalb des Schröpfglases ein Unterdruck erzeugt wird, wodurch das von dem Schröpfglas umschlossene Körpergewebe ins Innere des Schröpfglases gezogen wird. Je höher der in dem Schröpfglas gebildete Unterdruck ist, desto größer ist die Einwirkung auf das betroffene Körpergewebe. Diese Einwirkung muß in manchen Fällen so stark sein, daß sich ein Hämatom bildet.
Bei einer bekannten Methode der Schröpfkopfbehandlung wird der Unterdruck in dem Schröpfglas dadurch erzeugt, daß innerhalb des Schröpfglases ein mit Alkohol o.
dgl. getränkter Wattebausch entzündet und sodann das Schröpfglas auf die zu behandelnde Körperpartie aufgesetzt wird, so daß der in dem Schröpfglas vorhandene Sauerstoff verbrennt. Diese Methode ist jedoch insofern nachteilig, als sich einerseits der Unterdruck nicht genau vorherbestimmen läßt und andererseits der Maximalwert des Unterdrucks verhältnismäßig gering ist. Es kommt noch hinzu, daß der Umgang mit einer offenen Flamme am menschlichen Körper nicht ungefährlich und auch aus hygenischer Sicht nicht empfehlenswert ist.
Es ist ferner eine aus einem Schröpfglas und einem damit verbundenen mechanischen Absauggerät bestehende Einrichtung bekannt. Mittels des mechanischen Absauggerätes kann eine bis an die Schmerzgrenze reichende oder sogar darüber hinausgehende Saugwirkung auf das Körpergewebe ausgeübt werden. Diese Einrichtung weist jedoch den Nachteil auf, daß für deren sehr umständliche Bedienung beide Hände benötigt werden. Da die genannte Einrichtung sehr teuer ist und für die verschiedenen Körperteile in der Form und in der Größe unterschiedliche Schröpfgläser benötigt werden, so daß eine Vielzahl derartiger Einrichtungen zur Verfügung stehen muß, ist der erforderliche Kapitaleinsatz sehr hoch. Ferner erfordert die genannte Einrichtung einen großen Platzbedarf. Schließlich darf auch das Gewicht nicht übersehen werden, das zumindest für den Patienten unangenehm ist.
Es ist aber auch bereits ein Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper bekannt, wobei der Pumpkörper aus einem Gummiball besteht, der eine Öffnung aufweist, die mit einer an der Oberseite des Schröpfglases vorgesehenen Öffnung in Verbindung steht. Hierbei wird der Unterdruck nach dem Aufsetzen des Schröpfglases auf die zu behandelnde Körperpartie in der Weise erzeugt, daß der Gummiball zusammengedrückt und sodann wieder losgelassen wird, so daß der Gummiball wieder seine ursprüngliche Form annimmt und dadurch Luft aus dem Schröpfglas abzieht. Da der Unterdruck nur durch einen einzigen Pumphub erzeugt wird, ist er derart gering, daß er den meisten Anwendungsbedürfnissen nicht genügt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper der vorgenannten Art so weiterzubilden, daß es zur Erzeugung der üblichen Unterdruckwerte geeignet ist, wobei der gewünschte Unterdruck weitgehend genau erreicht werden kann, daß es mit nur einer Hand bedient werden kann und daß es preiswert ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper lassen sich durch abwechselndes Zusammendrücken und Loslassen des Pumpkörpers beliebig viele Pumphübe nacheinander ausführen. Die Ausführung mehrerer Pumpnübe ist dadurch möglich, daß beim Zusammendrücken des Pumpkörpers die darin enthaltene Luft durch das in der Wandung des Pumpkörpers angeordnete Rückschlagventil nach außen gedrückt wird, während das im Bereich zwischen Schröpfglas und Pumpkörper angeordnete Rückschlagventil geschlossen ist. Beim Loslassen des Pumpkörpers bildet sich dieser aufgrund der Eigenelastizität wieder in seine ursprüngliche Form zurück, wobei sich das in der Wandung des Pumpkörpers angeordnete Rückschlagventil schließt, so daß Luft aus dem Schröpfglas über das nunmehr offene Rückschlagventil zwischen Schröpfglas und Pumpkörper angesaugt wird. Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis die dadurch in dem Schröpfglas entstehende Luftverdünnung, die den gewünschten Unterdruck bewirkt, den gewünschten Wert erreicht hat.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unansprüchen beschrieben.
Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 ist insbesondere dann sehr vorteilhaft, wenn das Schröpfglas als Einmal-Glas verwendet wird, der Pumpkörper und die beiden Ventile aber wiederverwendet werden sollen. Bei der Verwendung des Schröpfglases als Einmal-Glas wird die Infektionsgefahr, die insbesondere beim blutigen Schröpfen zu beachten ist, erheblich vermindert. Wird jedoch auch das Schröpfglas wiederverwendet, so ergibt sich durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 der Vorteil, daß beim Reinigen des Schröpfglases keine Rücksicht auf das Rückschlagventil genommen werden muß.
Bei Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 8 ergibt sich der Vorteil, daß - beim blutigen Schröpfen und bei entsprechender Anordnung des Schröpfglases auf der zu behandelnden Körperpartie - der Rauminhalt des Schröpfglases weitgehend ausgenutzt werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß das abgesaugte Blut in das Rückschlagventil oder sogar in den Pumpkörper gelangt. Hierbei ist die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 besonders vorteilhaft.
Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 10 entv steht eine erhebliche Kosteneinsparung bei Verwendung des Schröpfglases als Einmal-Glas, da derartige Schröpfgläser sehr preiswert sind. Ferner sind diese Schröpfgläser außerordentlich leicht.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 ein Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper im Längsschnitt; Fig. 2 ein anderes Schröpfglas mit daran befestigtem Pumpkörper in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt; Fig. 3 ein weiteres Schröpfglas in Seitenansicht.
Das in Fig. 1 dargestellte Schröpfglas 1 ist topf- oder glockenförmig ausgebildet; es weist eine Oberfläche 2 und eine Umfangsfläche 3 auf.# In der Oberfläche 2 des Schröpfglases 1 ist eine Öffnung 4 vorgesehen, in die eine Hülse 5 dicht schließend eingesetzt ist. Der Pumpkörper 6 ist als Gummiball ausgebildet, dessen schlauchförmiger Ansatz 7 auf die Hülse 5 aufgeschoben ist. In der Wandung des Pumpkörpers 6 ist ein Rückschlagventil 8 und in der Hülse 5 ist ein Rückschlagventil 9 vorgesehen. Die Durchströmrichtung der Rückschlagventile 8und 9 ist durch je einen Pfeil 10 angedeutet.
In Fig. 2 ist ein Schröpfglas 11 dargestellt, bei dem die zum Pumpkörper 16 führende Öffnung 14 in einen rohrförmigen Ansatz 15 übergeht. In diesem Falle ist das Rückschlagventil 9 in dem schlauchförmigen Ansatz 17 des Pumpkörpers 16 angeordnet. Um dem schlauchförmigen Ansatz 17 des Pumpkörpers 16 auf dem rohrförmigen Ansatz 15 des Schröpfglases 11 einen besseren Halt zu gewährleisten, ist der rohrförmige Ansatz 15 mit einem umlaufenden Wulst 20 versehen.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Schröpfglas 21 ist ein rohrförmiger Ansatz 25 im Bereich zwischen der Oberfläche 22 und der Umfangsfläche 23 des Schröpfglases 21 angeordnet. Der rohrförmige Ansatz 25 kann jedoch auch, wie mit strichpunktierten Linien angedeutet, auf der Umfangsfläche 23 des Schröpfglases 21 angeordnet sein.
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Claims

Ansprüche: ./ Schröpfglas mit daran befestigtem flexiblem Pumpkörper, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich zwischen Schröpfglas (1, 11) und Pumpkörper (6, 16) ein erstes Rückschlagventil (9) vorgesehen ist, mit einer Durchströmrichtung (10) vom Schröpfglas (1, 11) zum Pumpkörper (6, 16), und daß ein zweites Rückschlagventil (8), mit einer Durchströmrichtung (10) vom Pumpkörper (6, 16) zur Atmosphäre, in die Wandung des Pumpkörpers (6, 16) eingesetzt ist.
2. Schröpfglas mit Pumpkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die zum Pumpkörper (6) führende Öffnung (ei) des Schröpfglases (1) eine Hülse (5) eingesetzt ist und daß der Pumpkörper (6) einen schlauchförmigen Ansatz (7) aufweist, der auf die Hülse (5) aufgeschoben ist.
3. Schröpfglas mit Pumpkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Pumpkörper (16) führende Öffnung (1#) des Schröpfglases (11) in einen rohrförmigen Ansatz (15) übergeht und daß der Pumpkörper (16) einen schlauchförmigen Ansatz (17) aufweist, der auf den rohrförmigen Ansatz (15) aufgeschoben ist.
4. Schröpfglas mit Pumpkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Rückschlagventil (9) in dem schlauchförmigen Ansatz (17) des Pumpkörpers (16) angeordnet ist.
5. Schröpfglas mit Pumpkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Rückschlagven til (9) in der Hülse. (5) bzw. in dem rohrförmigen Ansatz (15) des Schröpfglases (11) angeordnet ist.
6. Schröpfglas mit Pumpkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Rückschlagventil (8) derart in die Wandung des Pumpkörpers (6) eingesetzt ist, daß dessen Längsachse (L8) etwa senkrecht zur Längsachse (L9) des ersten Rückschlagventils (9) verläuft.
7. Schröpfglas mit Pumpkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückschlagventile (8, 9) durch handelsübliche Fahrradventile gebildet sind.
8. Schröpfglas mit Pumpkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Pumpkörper führende Öffnung bzw. der rohrförmige Ansatz (25) des Schröpfglases (21) auf der Umfangsfläche (23) des Schröpfglases (21) angeordnet ist.
9. Schröpfglas mit Pumpkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Pumpkörper führende Öffnung bzw. der rohrförmige Ansatz (25) des Schröpfglases (21) im Bereich zwischen der Oberfläche (22) und der Umfangsfläche (23) des Schröpfglases (21) angeordnet ist.
10. Schröpfglas mit Pumpkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schröpfglas (1, 11,21) aus durchsichtigem Kunststoff gebildet ist.