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"Vorrichtung zum Palettieren von Säcken, Kisten, Kartons
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und dgl. Stückgüter und Anwendung dieser Vorrichtung" Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Palettieren von Säcken, Kisten, Kartons und dgl. Stückgüter
nach dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches. Sie betrifft ferner die Anwendung
dieser Vorrichtung.
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Durch die DE-OS 2 005 446 ist eine Palettenbeladevorrichtung mit einem
portalähnlichen Gestell und einem daran höhenverstellbaren Tragrahmen bekannt, der
sich von einer Ubergabestation zu der Palettenstation erstreckt und auf dem ein
horizontaler Schlitten verfahrbar ist. - Durch die DE-OS 2 621 414 ist eine Vorrichtung
zum sortenreinen Beladen von Paletten mit Stückgütern, wie Säcken, Kisten, Kartons
od.
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dgl. bekannt, bei der ein horizontal von der Übergabestation zur Palettenstation
verfahrbarer jedoch nicht höhenverstellbarer Gabelrechen vorgesehen ist, der die
zu palettierenden Säcke einem in der Übergabestation höhenverstellbaren, rechenartigen
Überleitblech übergibt. - Die DE-OS 2 750 741
offenbart eine Anlage
zum Beladen von Paletten mit Säcken, bei der horizontal verfahrbare Gabelrechen
vorgesehen sind, mit deren Hilfe die Säcke aus einer Ubergabestation zu einer Palettenstation
seitlich verbracht werden können, wobei auf Höhe der Ubergabestation ein klinkenartiger
Abstreifer dafür sorgt, daß beim Zurückgehen des Gabelrechens die Säcke auf Höhe
der Palette von dem Gabelrechen auf die jeweils oberste Sacklage auf der Palette
abgestreift werden.
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Die den Gattungsbegriff des Hauptanspruches bestimmende DE-AS 1 178
784 hat eine Maschine zum Ueberführen von Frachtstücken von einem Zuförderer auf
eine Ladepalette an einer Beladestelle zum Gegenstand, wobei neben der Ubergabestation
und der Palettenstation ein weiterer, dieser letztgenannten Station in ihrer Breite
entsprechender Freiraum vorgesehen sein muß, in welchem das Grundgestell Platz findet,
damit der Rechen bis seitlich über die Übergabestation hinaus verfahren werden kann,
um dort eine Abwärtsbewegung vollführen zu können.
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Den bekannten Vorrichtungen zum Palettieren von Säcken usw.
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gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, die nur einen geringen Raumbedarf, sowohl der Höhe als auch der Breite
und der Länge nach, bei exakter und genau bestimmbarer Lage der Säcke usw. nach
vorgegebenem Stapelbild in mehreren Stapellagen auf der Palette
erfordert
und ferner eine kontinuierliche und zeitsparende Zuführung der einzelnen zu palettierenden
Säcke usw. in die Übergabestation und damit eine für die geringe Größe der Vorrichtung
relativ gute Leistung ermöglicht, wobei auf ein jedesmaliges Anheben der Säcke auf
ein höheres Niveau in der Übergabe station verzichtet werden kann. Es sollen außer
dem geringen Raumbedarf die Säcke in die niedrige Ubergabestation bereits eingeführt
werden, während die Säcke der vorgängigen Stapellage in die Palettenstation gebracht
werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Hauptanspruches vorgesehen. - Die Merkmale der sich auf die Vorrichtung beziehenden
Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale des Hauptanspruches.
- Der sich auf die Anwendung der Vorrichtung beziehende Anspruch betrifft Merkmale,
die dem vorteilhaften Gebrauch der Vorrichtung in Ansehung der gestellten Aufgabe
dienen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt und zwar zeigen Fig. 1 die Vorder- und Rückansicht der
Vorrichtung, und 2 Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit teilweisem Horizontalschnitt
des portalähnlichen
Gestells, Fig. 4, eine der Fig. 1 entsprechende
Vorderansicht 5 u. 6 der Vorrichtung bei verschiedenen Stellunger des Tragrahmens,
des Gabelrechens und des Abstreifers und Fig. 7, die Anordnung und Ausbildung des
Gabel-8 u. 9 rechens und des Abstreifers, des an dem Tragrahmen horizontal verschiebbaren
Schlittens und der diese Teile verstellender Mittel.
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Die in Fig. 1 und 2 in ihrer Vorder- und Rückansicht dargestellte
Vorrichtung weist ein mit der allgemeinen Bezugsziffer 1 bezeichnetes, vertikales,
portalähnliches Führungsgestell auf, das die beiden Führungssäulen 2, 3 (Fig. 3)
sowie das obere Querhaupt 4 aufweist. Die Mittelebene M des portalähnlichen Führungsgestells
1 ist zwischen einer Übergabestation 5 und einer Palettenstation 6 gelegen. Die
Übergabestation 5 wird im wesentlichen aus einem horizontalen Rollengang 7 mit den
Einzelrollen 8 gebildet, die zwischen sich einen Zwischenraum 9 belassen. Der Rollengang
7 ist in geringer Höhe über der Aufstellfläche F der Vorrichtung angeordnet und
in bekannter Weise angetrieben.
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In Förderrichtung der der Übergabe station zuzuführenden Säcke
(Pfeilrichtung
P in Fig. 3) ist vor der Übergabestation 5 ein absatzweise angetriebenes Transportband
10 vorgesehen, über dem kurz vor der Übergabestation eine Sackdreheinrichtung 11
angeordnet ist. Diese ist um ihre senkrechte Mittelachse 12 drehbar und richtet
die ankommenden Säcke aus bzw. dreht sie um 90-270°in die gewünschte Lage S1 oder
S2 auf dem nachgeschalteten Rollengang. (Fig. 3). - Der Rollengang 7 der Übergabestation
5 ist dabei derart dimensioniert, daß mehrere Säcke in Längsrichtung hintereinander
oder aber mehrere Säcke in Querrichtung nebeneinander auf dem Rollengang 7 Platz
finden.
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An dem Führungsgestell 1 ist ein Tragrahmen 15 mit Hilfe nicht dargestellter
Mittel, z. B. zweier an den Führungssäulen 2, 3 angeordneter Ketten od. dgl. höhenverstellbar,
wobei der Kettenantrieb an oder auf dem Querhaupt 4 angeordnet sein kann.
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Der Rahmen 15 weist zwei Querholme 16, 17 und einen Längsholm 18 auf,
dem ein an der Übergabestation 5 gelegener zweiter Querholm 18a entsprechen kann.
Die Holme 16, 17 haben eine derartige Länge, daß sie sich über die Übergabestation
5 und die Palettenstation 6 erstrecken, wie dies Fig. 1 bis 6 erkennen lassen.
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An den beiden Querholmen 16, 17 it ein Schlitten 19 horizontal verfahrbar,
der mittels Laufrollen 20 an entsprechenden Führungsteilen der beiden Holme 16,
17 mit Hilfe eines Zylinderkolbenaggregates 21 verfahrbar ist, dessen eines Ende
in nicht
dargestellter Weise in Nähe oder auf Höhe des Längsholmes
18 angeschlagen ist und dessen Kolbenstange 22 an einem Ansatz 23 des Schlittens
19 befestigt ist. Vorzugsweise sind zwei derartige Antriebsvorrichtungen in Nähe
oder auf Höhe der Holme 16, 17 angeordnet, so daß ein beidseitiger Kraftangriff
an dem Schlitten 19 gegeben ist, dessen beide Seitenteile die Bezugsziffern 24,
25 tragen (vgl. Fig. 1 und 2).
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Vorzugsweise gleichachsig mit dem der Palettenstation abgekehrten
Führungsrollenpaar 20 ist eine Schwenkachse oder sind Schwenkzapfen 28 an der Innenseite
der Seitenteile 24, 25 des Schlittens 19 vorgesehen, um die je ein Winkelhebel 29
schwenkbar ist, an dessen einem Schenkel 30 ein Zylinderkolbenaggregat 31 angreift,
dessen Kolbenstange 32 an dem Schlitten 19 schwenkbar befestigt ist. Der zweite
Schenkel 33, der in rechtem oder in etwa rechtem Winkel zu dem Schenkel 30 des Winkelhebels
29 gelegen ist, trägt einen die beiden Winkelhebel 29 zu beiden Seiten des Schlittens
19 verbindenden Steg 34, der sich parallel zu dem Querhaupt 4 und den Längsholmen
18, 18a des Tragrahmens 15 erstreckt und den Kopf eines Gabelrechens 35 bildet.
An dem Steg 34 sind die zu den Querholmen 16, 17 parallelen Gabeln 36 fest angeordnet;
mit Hilfe der beiden Zylinderkolbenaggregate 31 werden die beiden Winkelhebel 29
um 900 verschwenkt, so daß der Schenkel 30 die Stellung 30' und der Schenkel 33
die Stellung 33' in Fig. 7 einzunehmen vermag.
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Hierbei gelangen der Gabelrechen 35 und die Gabeln 36 aus ihrer horizontalen
Lage in eine vertikale Stellung 35' und 36'.
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An dem Holm 16, 17 des Tragrahmens 15 oder an den Seitenteilen 24,
25 des Schlittens 19 sind je ein Gleitteil 37 angeordnet, die miteinander verbunden
sind und die mindestens zum Teil unabhängig von der Bewegung des Schlittens 19 und
des daran angeordneten Gabelrechens 35 eine hin- und hergehende Bewegung in Richtung
des Pfeiles 39 in Fig. 9 ausführen können. An diesen beiden Gleitteilen 37 ist eine
in Längsrichtung der Vorrichtung gelegene Abstreiferleiste oder ein Abstreiferrechen
38 angeordnet, die, wie Fig. 6 erkennen läßt, in der Lage ist, die Säcke von den
Gabeln 36 des Gabelrechens 35 in der Palettenstation 6 von diesen abzustreifen,
wenn, wie nachtehend noch dargelegt werden wird, der Schlitten in seine Stellung
in der Übergabestation mrückfährt. Die Positionierung der Abstreiferleiste oder
des -rechens 38 erfolgt durch Anschläge 100, 101, 102 an dem Rahmen 15 und durch
entsprechende Steuermittel. (Fig. 1 und 2).
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Wie aus Fig. 4 erkennbar ist, können die Gabeln 36 des Gabelrechens
35 eine Bewegung entlang der Linie L derart vollführen, daß die Gabeln 36 aus ihrer
senkrechten in Fig. 4 in ausgezogener Linie dargestellten Lage in die strichpunktierte
Lage 36' unter die auf dem Rollengang 7 verbrachten Säcke S gelangen können.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemälfen Vorrichtung ergibt sich aus
den Fig. 4, 5 und 6. Der Tragrahmen 15 befindet sich in seiner oberen Endstellung
und der Schlitten 19 hat amine Lage über
der Übergabestation 5
eingenommen. Hierbei haben die Zylinderkolbenaggregate 31 die in Fig. 4 gezeigte
Stellung; die Gabeln 36 stehen senkrecht. Hiernach wird der Tragrahmen 15 in die
in strichpunktierter Linie dargestellte unterste Stellung 15' verfahren, während
gleichzeitig der Gabelrechen 35 mit seinen Gabeln 36 der bogenförmigen Linie L folgt,
so daß die Gabeln die horizontale Stellung 36' unterhalb der Säcke S auf dem Rollengang
7 einnehmen, wobei die Gabeln 36 auf Höhe der Zwischenräume 9 zwischen den Rollen
8 des Rollenganges 7 zu liegen kommen. Diese Zwischenposition zeigt Fig. 5.
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Im Anschluß hieran wird der Tragrahmen 15 in eine Stellung angehoben,
in der die Gabeln 36 des Rechens 35 oberhalb der Oberseite 0 der obersten Sacklage
R auf der Palette K der Palettenstation 6 angehoben ist. In dieser angehobenen Lage
des Tragrahmens 15 und des Schlittens 19 wird dieser mit Hilfe des Zylinderkolbenaggregates
21 mit den auf den Gabeln 36 ruhenden, in Längsrichtung hintereinander oder in Querrichtung
nebeneinander gelegenen Säcken bis über die Palette K verfahren Vor dem Zurückgehen
des Schlittens 19 in Richtung des Pfeiles W (Fig. 6) in seine Ausgangsstellung an
dem Tragrahmen 15, wird die Abstreiferleiste oder der -rechen 38 an einen der Anschläge
100, 101, 102,-notfalls nach einer Lagekorrektur -, zur Anlage gebracht, so daß
die rückwärtige Kante RS der Säcke auf den Gabeln 36 die gewünschte Lage erhält.
In dieser Stellung
verharrt zunächst die Abstreiferleiste oder
der -rechen 38, wenn die Gabeln 36 des Rechens 35 mit dem Schlitten 19 sich in Richtung
des Pfeiles W zurückbewegen. Hat die Abstreiferleiste oder der -rechen 38 die Säcke
auf die oberste Sacklage auf der Palette abgestreift, fährt die Abstreiferleiste
oder der -rechen wieder in ihre bzw. seine Ausgangslage über der Ubergabestation,
worauf der Tragrahmen 15 in seine oberste Ausgangsstellung nach Fig. 4 bewegt wird
und das ubernahmespiel von Säcken auf dem Rollengang 5 von neuem beginnt. -Wesentlich
hierbei ist, daß während des Übergabevorganges der Säcke nach dem Anheben einer
Sacklängs- oder -querreihe aus der Stellung nach Fig. 5, d.h. dem Anheben des Tragrahmens
15 mit dem Schlitten 19 bereits das Zuführen neuer Säcke von dem Tragband 10 auf
den Rollengang 7 erfolgen kann, während der Gabelrechen 35 eine neue Sacklage auf
dem Sackstapel auf der Palette K bildet.
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