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Titel: Schreitwerksanordnung für Schildausbaugestelle
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Die Erfindung betrifft eine Schreitwerksanordnung für Ausbaugestelle,
insbesondere Schildausbaugestelle, mit einer Vorrichtung zum Anheben der Liegendkufenspitze
beim Schreitvorgang, wobei das Schreitwerk ein in einem Bolzengelenk in der bankrechten
Ebene verschwenkbar am Schreitwiderlager, insbesondere dem Strebförderer, angeschlossenes
Rückgestänge und einen Schreitzylinder aufweist, der einerseits im rückwärtigen
Bereicht am Rückgestänge und andererseits an einer Traverse gelenkig angeschlossen
ist, die zwei das Rückgestänge zwischen sich aufnehmende Liegendkufen verbindet
und in Bolzenlöchern an aufragenden Anschlußstücken der Liegendkufen gelagert ist.
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Ausbaugestelle in Form von Ausbauböcken, Ausbauschilden u.
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dgl. weisen zumeist ein Schreitwerk auf, bei dem der Schreitzylinder
über ein zugleich als Führungsgestänge dienendes Rückgestänge mit dem rückbaren
Strebförderer oder einem sonstigen rückbaren Schreitwiderlager verbunden ist. Sofern
das Ausbaugestell mit einer geteilten Liegendschwelle versehen ist, liegt das Schreitwerk
mit dem Rückgestänge im allgemeinen in dem Zwischenraum zwischen den beiden Liegendkufen.
Letztere sind im vorderen Bereich über eine Traverse verbunden, an welcher der Schreitzylinder
angreift. Damit sich die Liegendkufen unabhängig voneinander den Unebenheiten des
Liegenden besser anpassen
können, ist die Traverse in Langlochführungen
der Anschlußstücke der Liegendkufen gelagert.
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Beim Schreitvorgang können sich in der Praxis Schwierigkeiten vor
allem dann ergeben, wenn die Liegendkufen mit ihren abbaustoßseitigen Enden gegen
eine Stufe des Liegenden laufen oder wenn sie sich mit ihren vorderen Enden in das
weiche Liegende eingegraben haben. Es müssen dann umständliche und langwierige Maßnahmen
getroffen werden, um die Liegendkufen so weit anzuheben, daß sich das Ausbaugestell
mit Hilfe seines Schreitwerks ordnungsgemäß rücken läßt.
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Es sind zahlreiche Vorschläge bekanntgeworden, die darauf abzielen,
das Anheben der Liegendkufenspitzen auf maschinellem Wege, d.h. unter Verwendung
von Hubvorrichtungen zu bewerkstelligen (DE-OS 32 11 445, DE-OS 30 02 796, US-PS
41 02 139). Bei einem bekannten Schildausbaugestell wird zum Anheben der beiden
Liegendkufen ein hydraulischer Hubzylinder verwendet, der in einem Gehäuse an einer
die beiden Liegendkufen im vorderen Bereich verbindenden Traverse so angeordnet
ist, daß er bei Druckbeaufschlagung gegen das Rückgestänge ausgefahren wird, über
welches mit Hilfe des Schreitzylinders der Strebförderer gerückt wird (DE-OS 33
01 262). Der Hubzylinder stützt sich mit einem Gleitstück auf dem Rückgestänge ab
und hebt die beiden Liegendkufen über die Traverse an.
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Es ist auch bekannt, an der die beiden Liegendkufen eines Schildausbaugestells
verbindenden Traverse, die in zum Förderer hin geneigten Langlöchern der Anschlußstücke
der Liegendkufen gelagert ist, ein Schwenkstück starr zu befestigen, welches beim
Ausschub des Schreitzylinders mit der Traverse eine Schwenkbewegung gegen das Rückgestänge
ausführt und durch Abstützung am Rückgestänge die Liegendkufenspitzen zu Beginn
des Schreitvorgangs selbsttätig anhebt.
Mit dieser Vorrichtung lassen
sich daher die Liegendkufen ohne Verwendung besonderer Hubzylinder allein unter
der Kraftwirkung des Schreitzylinders anheben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Schreitwerksanordnung mit Hubvorrichtung
für die Liegendkufen zu vereinfachen, so daß das Anheben der Liegendkufenspitzen
auch ohne ein an der Traverse angeordnetes Schwenkglied bewerkstelligt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bolzengelenk
am Anschluß des Schreitwiderlagers mit unter einem spitzen Winkel zur Liegendebene
verlaufenden Langlöchern versehen ist, deren unteres Ende in Rückrichtung hinter
ihrem oberen Ende liegt.
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Bei dieser Anordnung wird zu Beginn des Schreitvorgangs allein unter
der Wirkung der Schreitzylinder-Reaktionskraft das Rückgestänge um ein kurzes Stück
zurückgezogen, wobei der Gelenkbolzen des Bolzengelenks am Schreitwiderlager in
den geneigten Langlöchern nach oben wandert. Das Rückgestänge schwenkt hierbei mit
seinem vorderen Ende vom Liegenden hoch und bildet eine Gleitrampe, gegen die sich
die aus einem Bolzen oder Steckriegel od.dgl. bestehende Traverse abstützt. Beim
weiteren Schreitzylinderhub gleitet die Traverse über das ansteigende Rückgestänge
hinweg, wobei sie die Liegendkufenspitzen anhebt.
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Der vorgenannte Effekt wird noch begünstigt, wenn die Bolzenlöcher
der Anschlußstücke der Liegendkufen, in denen die Traverse gelagert ist, aus gleichsinnig
zu den Langlöchern des Schreitwiderlager-Bolzengelenks geneigten Langlöchern besteht.
Hierdurch ergibt sich ein für das Ausheben der Liegendkufen ausreichend großer flub,
ohne daß die Langlöcher übermäßig lang bemessen werden müssen.
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Das Rückgestänge besteht zweckmäßig in bekannter Weise aus zwei in
gegenseitigem Seitenabstand liegenden Führungsstangen, die an ihren vorderen Enden
in einem Stangenkopf verbunden sind, der im Bolzengelenk am Schreitwiderlager bzw.
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am Strebförderer anschließbar ist. An der Traverse werden zweckmäßig
Gleitstücke oder auch Rollen gelagert, die sich beim Schreitvorgang auf den Führungsstangen
gleitend oder rollend abstützen.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 in Seitenansicht ein Ausbaugestell mit einer erfindungsgemäßen Schreitwerksanordnung;
Fig. 2 dasselbe Ausbaugestell im Bereich seiner Liegendkufen während des Schreitvorgangs;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2.
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Das dargestellte Ausbaugestell 1 ist ein als Lemniskatenschild ausgebildetes
Schildausbaugestell. Es weist in bekannter Weise eine geteilte Liegendschwelle mit
zwei im Seitenabstand zueinander angeordneten Liegendkufen 2 auf, welche im hinteren
Bereich über Lenker 3 und 4 mit einem gemeinsamen Bruchschild 5 gekoppelt sind,
der seinerseits in einem Bruchschildgelenk am rückwärtigen Ende einer Hangendkappe
6 angeschlossen ist. Die hydraulischen Stempel 7 sind zwischen den beiden Liegendkufen
2 und der Hangendkappe 8 gelenkig eingeschaltet.
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In dem Zwischenraum zwischen den beiden parallelen Liegendkufen 2
befindet sich das Schreitwerk 8. Dieses besteht aus einem doppeltwirkenden hydraulischen
Schreitzylinder 9 und einem Rückgestänge 10 mit zwei im Seitenabstand
zueinander
angeordneten, von elastischen Rundstangen gebildeten Führungsstangen 11. Die Führungsstangen
11 sind an ihren vorderen Enden in einem gemeinsamen Stangenkopf 12 und an ihren
rückwärtigen Enden über ein Joch 13 verbunden. Der Stangenkopf 12 ist über eine
Bolzengelenk 14 mit einem Anbauteil 15 des rückbaren Strebförderers 16 oder eines
sonstigen Schreitwiderlagers gekuppelt. Das Bolzengelenk 14 weist am Anbauteil 15
Langlöcher 17 auf, die zur Liegendebene 18 unter einem spitzen Winkel von 30 bis
60° geneigt sind und deren unteres Ende in Rückrichtung S hinter ihrem oberen Ende
liegt. Die Langlöcher 17 sind demgemäß mit ihrem unteren Ende zum Strebförderer
16 bzw. zum Schreitwiderlager hin geneigt. In den Langlöchern gleitet der Gelenkbolzen
18 des Bolzengelenks, der in Rundlöchern des Stangenkopf es 12 gelagert ist.
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Die beiden Liegendkufen sind in bekannter Weise im vorderen Bereich
über eine Traverse 19 verbunden, an der mittig die Kolbenstange 20 mit ihrem Stangenkopf
gelenkig angreift. Die Liegendkufen 2 weisen aufragende Anschlußstücke 21 in Form
von Konsolen, Wangenplatten od.dgl. auf, die mit Langlöchern 22 versehen sind, in
denen die aus einem Bolzen oder Steckriegel od.dgl. bestehende Traverse 19 gelagert
ist. Die Langlöcher 22 sind gleichsinnig zu den Lang löchern 17 der Bolzengelenke
14 geneigt.
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Der Schreitzylinder 9 ist in einem Gelenk 23 an dem Joch 13 angeschlossen,
welches die hinteren Enden der beiden Führungsstangen 11 verbindet. Das Joch kann
in bekannter Weise in Führungen an den einander zugewandten Seitenflächen der beiden
Liegendkufen 2 in Schreitrichtung S und in Gegenrichtung geführt sein.
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In Fig. 3 ist die Traverse 19 in größerem Maßstab dargestellt. Mit
24 ist der Stangenkopf der Kolbenstange 20 des Schreitzylinders 9 bezeichnet. Zu
beiden Seiten des Stangenkopfes
24 trägt die Traverse 19 jeweils
ein Gleitstück oder eine Rolle 25.
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Um den Strebförderer 16 bzw. das Schreitwiderlager zu rükken, wird
der Schreitzylinder 9 in Einschubrichtung vom hydraulischen Druckmedium beaufschlagt.
Der einschiebende Schreitzylinder 9 drückt dabei den Strebförderer 16 über das Rückgestänge
10 in Pfeilrichtung S vor. Hierbei stützt sich die Traverse 19 am oberen Ende der
Langlöcher 22 und der Bolzen 18 des Bolzengelenks 14 am unteren Ende seiner Langlöcher
17 ab, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
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Um das Schildausbaugestell 1 in Pfeilrichtung S nachzuziehen, muß
der Schreitzylinder 9 in Ausschubrichtung vom hydraulischen Druckmedium beaufschlagt
werden. Bei Druckbeaufschlagung des Schreitzylinders 9 übt dieser an dem Rückgestänge
10 über das Joch 13 eine Zugkraft aus, unter deren Wirkung sich der Bolzen 18 in
den Langlöchern 17 nach oben bis ans obere Ende dieser Langlöcher bewegt, wie dies
in Fig. 2 gezeigt ist. Bei dieser Bewegung entfernt sich das Rückgestänge 10 mit
seinem vorderen Ende vom Liegenden 18; es führt eine Schwenkbewegung von der in
Fig. 1 gezeigten Lage in die Position nach Fig. 2 aus. Gleichzeitig mit der Aufwärtsbewegung
des Bolzens 18 in den Langlöchern 17 wird die Traverse 19 in den Langlöchern 22
bis zum Endanschlag nach unten gedrückt. Bei diesem Vorgang legt sich die Traverse
19 mit den Gleitstücken oder Rollen 25 von oben gegen die Führungsstangen 11 des
Rückgestänges 10, wie dies die Fig. 2 und 3 zeigen. Beim weiteren Ausschub des Schreitzylinders
9 wird dann das Schildausbaugestell in Pfeilrichtung S vorgeschoben, wobei sich
der Schreitzylinder 9 über das Rückgestänge 10 am Schreitwiderlager 16 abstützt.
Da das Rückgestänge 10 gemäß Fig. 2 eine schräge Aufgleitrampe bildet, auf der beim
Schreitvorgang die Traverse 19 nach oben gleitet, werden die beiden Liegendkufen
2 zu Beginn des Schreitvorgangs mit ihren Liegendkufenspitzen
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vom Liegenden 18 abgehoben und in diesem abgehobenen Zustand in Richtung auf das
Schreitwiderlager 16 vorgeschoben. Hierbei gleitet die Traverse 19 mit den Gleitstücken
bzw. den Rollen 25 über die in ihren Langlöchern 22 unten gehaltene Traverse 19
hinweg.
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SpäteLens zu Beginn des Rückvorgangs des Strebförderers 16 wandern
der Bolzen 18 und die Traverse 19 wieder in die Ausgangslage gemäß Fig. 1 zurück.
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Es ist erkennbar, daß jeweils beim Einleiten des Schreitvorgangs die
Liegendkufen 2 mit ihren Liegendkufenspitzen 26 vom Liegenden 27 selbsttätig abgehoben
werden, so daß die Liegendkufen auch Unebenheiten, Stufen des Liegenden überfahren
können.
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