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Titel: Hydraulisches Ausbaugestell, insbesondere
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Schildausbaugestell Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Ausbaugestell,
insbesondere ein Schildausbaugestell, mit einem Schreitwerk, dessen Schreitzylinder
zwischen der Liegendschwelle des Ausbaugestells und einem rückbaren Schreitwiderlager
gelenkig eingeschaltet ist.
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Die vor allem in untertägigen Gewinnungsbetrieben eingesetzten hydraulischen
Ausbaugestelle in Form von Ausbauböcken, Ausbauschilden u.dgl. weisen zumeist ein
Schreitwerk auf, bei dem der Schreitzylinder über ein FUhrungsgestänge mit dem rUckbaren
Förderer oder einem sonstigen rückbaren Schreitwiderlager verbunden ist. Sofern
das Ausbaugestell mit einer geteilten Liegendschwelle versehen ist, liegt das Schreitwerk
mit dem FUhrungsgestänge im allgemeinen in dem Zwischenraum zwischen den beiden
Liegendkufen. Letztere sind im vorderen Bereich über eine Traverse verbunden, an
welcher der Schreitzylinder angreift. Damit sich die Liegendkufen unabhängig voneinander
den Unebenheiten des Liegenden besser anpassen können, ist die Traverse in vertikalen
Langlochführungen der Liegendkufen gelagert. Als Traverse kann ein Bolzen oder aber
ein Steckriegel od.dgl. Verwendung finden, wie er aus der DE-AS 28 03 907 bekannt
ist.
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Beim Schreitvorgang können sich in der Praxis Schwierigkeiten
vor
allem dann ergeben, wenn die Liegendkufen mit ihren abbaustoßseitigen Enden gegen
eine Stufe des Liegenden laufen oder wenn sie sich mit ihren vorderen Enden in das
weiche Liegende eingraben. Es müssen dann umständliche und langwierige Maßnahmen
getroffen werden, um die Liegendkufen so weit anzuheben, daß sich das Ausbaugestell
mit Hilfe seines Schreitwerks rücken läßt.
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Weitere Schwierigkeiten können sich in der Praxis dadurch ergeben,
daß die Traversen-FUhrungen der Liegendkufen als vertikale Langlöcher ausgeführt
sind. Beim Schreitvorgang gleitet die Traverse in den Langlöchern nach oben, wobei
sich unter dem hochschwenkenden Schreitzylinder ein Zwickel öffnet, der sich ggf.
mit Haufwerk und Bergematerial füllt.
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Beim Rücken des z.B. aus einem Förderer oder einer Gewinnungsmaschinenführung
bestehenden Schreitwiderlagers gleitet die Traverse in den vertikalen Langlöchern
wieder nach unten, wobei das in dem genannten Zwickel befindliche Gut von dem abwärtsschwenkenden
Schreitzylinder verdichtet wird.
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Schon nach einigen wenigen Arbeitsspielen kann es auf diese Weise
in dem Zwischenraum zwischen den beiden Liegendkufen zu einem solchen starken Stau
des verdichteten Haufwerks kommen, daß der Schreit- und Rückvorgang behindert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Ausbaugestell der eingangs genannten
Art mit möglichst einfachen Maßnahmen so auszugestalten, daß insbesondere die oben
erwähnten Schwierigkeiten behoben werden, die sich beim Schreitvorgang ergeben können,
wenn die Liegendschwelle mit ihrem vorderen Ende in das Liegende eingedrungen ist
oder gegen eine nicht ohne weiteres überbrückbare Stufe am Liegenden läuft.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit dem
Schreitzylinder gekoppeltes, bei Druckbeaufschlagung des Schreitzylinders im Sinne
des Ausbauschreitens das vordere Ende der Liegend schwelle automatisch anhebendes
Hubglied vorgesehen wird.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene Hubglied ist mit dem Schreitzylinder
so gekoppelt, daß es beim Einleiten des Ausbau-Schreitvorgangs durch entsprechende
Druckbeaufschlagung des Schreitzylinders die Liegendschwelle nur an ihrem vorderen
Ende automatisch so weit anhebt, daß ein störungsfreies Rücken des Ausbaugestells
auch dann möglich ist, wenn sich die Liegend schwelle mit ihrem vorderen Ende in
das weiche Liegende eingegraben hat oder gegen eine StuSe am Liegenden läuft. Das
erfindungsgemäße Lösungsprinzip läßt sich in unterschiedlicher Weise verwirklichen.
Beispielsweise kann ein hydraulisch gegen das Liegende oder auch gegen das Führungsgestänge
des Schreitwerks ausstellbares Hubglied vorgesehen werden, welches mit der Schreitzylindersteuerung
gekoppelt ist, so daß es bei Druckbeaufschlagung des Schreitzylinders automatisch
hydraulisch betätigt wird.
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Vorzuziehen ist aber aus Gründen der baulichen Vereinfachung eine
Ausführung, bei der das Hubglied mit dem sich beim Schreitvorgang in Schreitrichtung
bewegenden Teil des Schreitzylinders mechanisch gekoppelt ist. Die Stellbewegung
des Hubgliedes wird hier also durch den Hub des Schreitzylinders herbeigeführt,
mit dem das Hubglied unmittelbar oder mittelbar getrieblich mechanisch verbunden
ist.
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Ist der Schreitzylinder in bekannter Weise Uber ein Führungsgestänge
mit dem Schreitwiderlager gekoppelt, so läßt sich die Anordnung auch hier so treffen,
daß das Hubglied, statt gegen das Liegende, gegen das Ftihrungsgestänge anstellbar
und abstützbar ist, um die Liegendschwelle am vorderen Ende anzuheben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Hubglied
aus einem Schwenkstück, welches in einem Anschlußgelenk höhenverschwenkbar an der
Liegendschwelle angeschlossen ist und an dem der Schreitzylinder bzw. seine Kolbenstange
in einem zu dem Anschlußgelenk versetzten Kupplungsgelenk angreift, derart, daß
das SchwenkstUck von dem Schreitzylinder zu Beginn des Schreitvorgangs zur Abstützung
entweder gegen das Liegende oder gegen das Fuhrungsgestänge
verschwenkt
wird, um das vordere Ende der Liegendschwelle anzuheben. Das Hubglied bzw. das Schwenkstück
wird zweckmäßig mit einer kufenförmigen Gleitfläche versehen, mit der es sich z.B.
auf zwei im Abstand nebeneinanderliegenden Führungsstangen des FUhrungsge stänge
s abstützen kann. Weist das Ausbaugestell eine geteilte Liegendschwelle auf, so
empfiehlt es sich, das Hubglied zwischen den beiden Liegendkufen anzuordnen, vorzugsweise
derart, daß es hier gegen das Führungsgestänge des Schreitwerks zur Abstützung gebracht
werden kann. Die beiden Liegendkufen sind dabei zweckmäßig über eine Traverse verbunden,
welche das als Schwenkstück ausgebildete Hubglied aufweist, an dem der Schreitzylinder
bzw. seine Kolbenstange im Abstand unterhalb der Traverse in dem Kupplungsgelenk
angreift.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Traverse
an den beiden Liegendkufen in langlochartigen Führungen geführt und abgestützt,
die unter einem spitzen Winkel zur Bankrechten so geneigt sind, daß ihre unteren
Enden vor ihren oberen Enden liegen. Mit dieser Maßnahme wird die zu der oben erwähnten
Zwickelbildung führende Hochschwenkbewegung des Schreitzylinders beim Ausbau-Schreitvorgang
vermieden, da die Traverse aufgrund der Neigung der Langlochführungen in ihrer unteren
Lage innerhalb dieser Langlochführungen verbleibt bzw. zu Beginn des Schreitvorgangs
in diese Lage gedrückt wird. Beim Rücken des Schreitwiderlagers führt der Schreitzylinder
zu Beginn des Rückvorgangs eine Aufwärtsbewegung aus, so daß es bei diesem Vorgang
ebenfalls nicht zu einer Verdichtung des zwischen den Liegendkufen liegenden Haufwerk
kommen kann.
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Es empfiehlt sich ferner, den Schreitzylinder mit dem Führungsgestänge
bzw. einem am Ende des Mihrungsgestänges angeordneten Joch od.dgl. über ein Bolzengelenk
zu verbinden, dessen Bolzenlöcher als gegenläufig zu den langlochartigen Führungen
der Traverse geneigte Langlöcher ausgebildet sind.
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Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß der Schreitzylinder zu Beginn
des Rückens des Schreitwiderlagers insgesamt eine Aufwärtsbewegung ausführt, so
daß etwaiges Haufwerk, welches sich zwischen den Liegendkufen befindet, nach hinten
zum Versatzraum hin frei abfließen kann. Die Traverse besteht vorzugsweise aus einem
Steckriegel, wie dies bekannt ist. Dabei kann mit der Traverse bzw. dem Steckriegel
das als plattenförmiges Schwenkstück ausgebildete Hubglied lösbar oder auch unlösbar
verbunden sein. Das als Schwenkstück ausgebildete Hubglied kann auch mit mehreren
in der Höhe gegeneinander versetzt angeordneten Gelenkanschlossen für den Schreitzylinder
versehen sein, so daß bei Verwendung des oberen Gelenkanschlusses kein Anheben der
Liegendkufen beim Schreitvorgang erfolgt. In diesem Fall wird also das Hubglied
bzw. das Schwenkstück nur dann zum Anheben der Liegendkufen herangezogen, wenn dies
zur Durchfahrung des Schreitvorgangs erforderlich ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutern. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 in Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Ausbaugestell mit Schreitwerk und Hubglied,
letzteres im Schnitt; Fig. 2 das Ausbaugestell nach Fig. 1 in einer Draufsicht auf
seine Liegendkonstruktion; Fig. 3 in größerer perspektivischer Darstellung das bei
dem Ausbaugestell verwendete Hubglied nebst Traverse; Fig. 4 in Draufsicht die Anbindung
des Schreitzylinders an einem geänderten Hubglied; Fig. 5 eine weitere Ausführungsform
eines bei dem erfindungsgemäßen
Ausbaugestell verwendbaren Hubgliedes.
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Das dargestellte hydraulische Ausbaugestell ist als Lemniskatenschild
ausgeführt. Es weist eine geteilte Liegendschwelle mit den beiden im Seitenabstand
zueinander angeordneten Liegendkufen 1 auf, welche im hinteren Bereich über Lenker
2 und 3 eines Lemniskatengetriebes mit einem Bruchschild 4 verbunden sind, der seinerseits
in einem (nicht dargestellten) Bruchschildgelenk an einer Hangendkappe 5 gelenkig
angeschlossen ist. Die hydraulischen Stempel 6 sind zwischen der Hangendkappe 5
und den beiden Liegendkufen 1 gelenkig eingeschaltet.
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In dem Zwischenraum zwischen den beiden Liegendkufen 1 befindet sich
das Schreitwerk. Dieses besteht aus einem doppeltwirkenden hydraulischen Schreitzylinder
7 und einem Führungsgestänge mit zwei im Seitenabstand zueinander angeordneten,
von Federstangen gebildeten Führungsstangen 8, die an ihren vorderen Enden in einem
Stangenkopf 9 und an ihren rückwärtigen Enden über ein Joch 10 verbunden sind.
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Der Stangenkopf 9 ist über ein Anschlußgelenk 11 mit parallel zum
Abbaustoß verlaufender Gelenkachse mit einem Schreitwiderlager, hier einem rückbaren
Förderer 12 verbunden, der in üblicher Weise als Kettenkratzförderer ausgebildet
ist und eine Gewinnungsmaschinenführung, z.B. eine Hobelführung 13 aufweisen kann.
Die beiden Führungsstangen 8 sind in Schreitrichtung S an den Liegendkufen 1 geführt.
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Bei dem dargestellten AusUhrungsbeispiel ist zu diesem Zweck das Joch
10 mit zapfenartigen Führungsorganen 14 versehen, die sich in oder an Kulissenführungen
15 führen, welche an den Liegendkufen 1 seitlich angeordnet sind.
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Der Schreitzylinder 7 ist über ein Bolzengelenk mit dem QuerJoch 10
verbunden. Letzteres weist ein Kupplungsorgan 16, z.B. eine Anschlußgabel, auf,
welches mit Bolzenlöchern 17 versehen ist, die als Langlöcher ausgebildet sind.
Der
Gelenkbolzen 18 durchfaßt die Langlöcher 17 sowie ein Gelenkauge
am Boden des Schreitzylinders 7. Die Langlöcher 17 sind spitzwinklig zur Vertikalen
(Bankrechten) so geneigt, daß ihre oberen Enden näher zu dem Schreitwiderlager bzw.
dem Förderer 12 hin liegen als ihre unteren Enden.
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Die beiden Liegendkufen 1 weisen im vorderen Bereich aufragende Konsolen
19 mit langlochartigen Führungen 20 für eine Traverse 21 auf, welche die Liegendkufen
1 in dem vorgegebenen Seitenabstand höhenbeweglich verbindet. Die langlochartigen
Führungen 20 sind gegenläufig zu den Langlöchern 17 des hinteren Bolzengelenks geneigt,
so daß ihre unteren Enden näher zu dem Schreitwiderlager 12 hin liegen als ihre
oberen Enden.
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Die Traverse 21 ist als Steckriegel ausgebildet, wie dies aus der
DE-AS 28 03 907 bekannt ist. Statt dessen könnte für die Traverse 21 aber auch ein
in den Langlochführungen 20 geführter Bolzen od.dgl. Verwendung finden. An der Traverse
21 ist ein Hubglied 22 in Gestalt eines plattenförmigen Schwenkstücks befestigt,
welches nach unten in den Raum zwischen den beiden Liegendkufen 1 faßt und mit einer
kufenförmigen Gleitfläche 23 versehen ist. Die Kolbenstange 24 des Schreitzylinders
7 ist in einem Bolzengelenk 25 an dem Hubglied 22 angeschlossen. Die Anschlußorgane
26 für den Kolbenstangenanschluß liegen unterhalb der Traverse 21, wie dies vor
allem auch Fig. 3 erkennen läßt.
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Um das Ausbaugestell zu rücken, werden die hydraulischen Stempel 6
eingefahren. Bei Druckbeaufschlagung des Schreitzylinders 7 wird das Hubglied 22
durch die ausschiebende Kolbenstange 24 in Pfeilrichtung 27 so verschwenkt, daß
es sich mit seiner kufenförmigen Gleitfläche 23 gegen die beiden Führungsstangen
8 legt und durch Abstützung an den Führungsstangen die beiden Liegendkufen 1 an
ihren vorderen Enden anhebt, wie in Fig. 1 durch den Pfeil 28 angedeutet
ist.
Hierbei führt die Traverse 21 eine geringe Schwenkbewegung in den langlochartigen
Führungen 20 aus. Beim weiteren Kolbenstangenaussohub wird das Ausbaugestell in
Pfeilrichtung S zum Förderer 12 hin gerückt, wobei die an ihren vorderen Enden angehobenen
Liegendkufen 1 auch größere Liegendstufen u.dgl. überlaufen können. Aufgrund der
Neigung der langlochartigen Führungen 20 verbleibt die Traverse 21 wahrend des Schreitvorgangs
in ihrer unteren Lage in diesen Führungen, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.
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Beim Rücken des das Schreitwiderlager bildenden Förderers 12 wird
der Schreitzylinder 7 in Einschubrichtung beaufschlagt. Dabei schwenkt das Hubglied
22 im Gegenuhrzeigersinn nach oben, wobei es sich von den Führungsstangen 8 abhebt.
Der Förderer 12 wird von dem einschiebenden Schreitzylinder 7 über die Führungsstangen
8 in Pfeilrichtung S gerückt, wobei das Ausbaugestell mittels seiner hydraulischen
Stempel 6 zwischen Hangendem und Liegendem verspannt ist. Zu Beginn des Rückvorgangs
gleitet die Traverse 21 in den geneigten Führungen 20 der Konsole 19 nach oben.
Gleichzeitig schiebt sich der Gelenkbolzen 18 am rückwärtigen Bolzengelenk in den
gegenläufig geneigten Langlöchern 17 nach oben, so daß der Schreitzylinder 7 sich
insgesamt etwas anhebt und schräg stellt.
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In Fig. 5 ist ein geändertes Ausführungsbeispiel des mit der Traverse
21 verbundenen Hubgliedes 22 dargestellt. Das Hubglied 22 weist hier im Abstand
übereinander zwei Gelenkanschlüsse 29 und 30 auf. Wird die Kolbenstange 24 des Schreitzylinders
im unteren GelenkanschluB 29 angeschlossen, so wird das Hubglied 22 beim Aug schub
der Kolbenstange gegen die FUhrungsstangen 8 geschwenkt und damit ein Anheben der
Liegendkufen 1 bewirkt. Erfolgt dagegen der Kolbenstangenanschluß an dem oberen,
etwa in Höhe der Traverse 21 liegenden Gelenkanschluß 30, so ist die Hubvorrichtung
unwirksam. Das Ausbaugestell wird hier gerückt, ohne daß die Liegendkufen 1 durch
das Hubglied 22 vom Liegenden
abgehoben werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist an der Traverse 21 ein schmales
Hubglied 22 angeordnet, an welchem der Schreitzylinder 7 mit seiner Kolbenstange
24 im Gelenk 25 angreift. Das ebenfalls als Schwenkstück ausgebildete Hubglied 22
wird hier beim Ausschub der Kolbenstange 24 durch den Raum zwischen den beiden Führungsstangen
8 hindurch nach unten gegen das Liegende geschwenkt, so daß es durch Abstützung
am Liegenden die Liegendkufen 1 im vorderen Bereich vom Liegenden abhebt
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