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Vorrichtung zum seitlichen Abstreifen des
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Schüttgutes, das auf dem Obertrumm eines Transportbandes aufliegt
Die
Erfindung betrifft das Aufhalden von feinteiligen Schüttgütern, insbesondere Rückstände
von der Aufarbeitung von Kalirohsalzen, deren Teilchengröße unter bzw. um 1 mm liegt.
Die Aufhaldung solcher feinteiligen Schüttgüter auf einem entsprechend vorbereiteten
Gelände ist problematisch, da diese Schüttgüter leicht vom Wind erfaßt und fortgetragen
werden, was erhebliche Belastungen der Umwelt zur Folge hat.
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Aus diesen Gründen können Schleuderbandförderer, wie sie beispielsweise
in "fördern und heben" (1965),Seiten 855-863 beschrieben sind, für diese Zwecke
nicht eingesetzt werden, weil diese Vorrichtungen das aufzuhaldende Schüttgut vor
dem Abwurf stark beschleunigen, so daß es über eine Strecke durch die Luft fliegt,
bevor es letztlich im vorbestimmten Zielbereich zu Boden fällt. Bei seinem Flug
durch die Luft kann insbesondere feinteiliges Schüttgut vom Wind erfaßt und aus
der vorgesehenen Wurfbahn weit herausgetragen werden.
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Für das Fördern von feinteiligen Schüttgütern auf eine Halde ist aus
der FR-OS 22 53 693 eine Vorrichtung bekannt, die ein langgestrecktes Rohr für die
pneumatische Zuführung des Schüttgutes zu einer zentral innerhalb einer kreisförmigen
Schiene angeordneten Aufgabeeinrichtung aufweist, die das Schüttgut dem Aufgabeende
eines Bandförderers aufgibt. Das Aufgabeende dieses Bandförderers ruht auf einem
Räderfahrwerk. Zusätzlich ist das Abwurfende dieses Bandförderers über ein Laufrad
auf der besagten Kreisschiene abgestützt, auf der es um sein Aufgabeende geschwenkt
werden kann. Von dem Abwurfende dieses Bandförderers fällt das Schüttgut auf das
Aufgabeende eines weiteren Bandförderers, der sich mit diesem Aufgabeende ebenfalls
auf der Kreisschiene abstützt und im übrigen
von einem Räder fahrwerk
getragen wird, mit dem dieser Bandförderer um sein Aufgabeende geschwenkt werden
kann. Von diesem Bandförderer wird das Schüttgut über Kopf in freiem Fall auf die
Halde abgeworfen.
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Diese Vorrichtung ist nur zur Aufschüttung einer kreisförmigen Halde
geeignet und bestimmt, die die Kreisschiene bedeckt.
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Ähnliche schienengebundene Vorrichtungen zum Aufschütten von kreisförmigen
Halden sind in deutsche Hebe- und Fördertechnik" Heft 9 (1965) Seiten 41-49 und
in der FR-PS 1 436 928 beschrieben.
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Zum Aufhalden von Rückständen der Kalirohsalz-Aufbereitung werden
vielfach sogenannte Vorstreckbänder als Transportmittel eingesetzt. Hierbei handelt
es sich um Bandförderer, deren zum Transport nutzbare Länge verändert werden kann.
Diese Vorstreckbänder werden meist von Raupenfahrwerken getragen, mit denen sie
um ein am Aufgabeende angeordnetes Auflager geschwenkt werden können. Mit dem Anwachsen
der Haldenhöhe muß auch das als Träger des Vorstreckbandes dienende Raupenfahrwerk
Höhe gewinnen. Dazu wird von dem Vorstreckband das Schüttgut nicht nur über Kopf
abgeworfen, sondern auch seitlich ganz oder teilweise abgestreift. Das Obertrumm
des Bandes derartiger Fördereinrichtungen ist üblicherweise über im Abstand zueinander
angeordnete Rollenstationen geführt, von denen jede drei quer zur Längsachse des
Bandes drehbar gelagerte Rollen aufweist, deren Länge jeweils etwa ein Drittel der
Bandbreite beträgt. Die eine Rolle ist waagerecht mittig unter dem Obertrumm des
Bandes angeordnet, während die beiden anderen Rollen so geneigt angeordnet sind,
daß sie mit der Mittelrolle einen stumpfen Winkel einschließen.
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Durch diese Anordnung der Rollen in den zahlreichen über die ganze
Länge des Band-Obertrumms verteilten Rollenstationen ist das Band zu einer flachen
Mulde geformt, aus der das Schüttgut nur mit erheblichem technischem Aufwand abgestreift
werden kann.
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Um das seitliche Abstreifen des Schüttgutes von dem Obertrumm eines
muldenförmigen Transportbandes wirkungsvoll betreiben zu können, werden bisher aus
drei hintereinander liegenden Rollenstationen die Rollen ausgebaut und dafür eine
lange Rollenstation eingebaut, die mehrere drehbar gelagerte, waagerecht gerichtete
Rollen aufweist, deren Länge mindestens der Bandbreite entspricht, so daß das Band
im Bereich dieser Rollenstation flach und eben auf deren Rollen aufliegt.
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In diesem Bereich kann das Schüttgut mittels eines schräg zur Längsachse
des Bandes gerichteten und fest angeordneten Abstreifers ganz oder zum Teil seitlich
abgestreift werden.
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Die damit verbundenen Umbauarbeiten sind technisch und zeitlich aufwendig
und für das Bedienungspersonal nicht ungefährlich.
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Es wurde daher nach Möglichkeiten gesucht, diese Umbauarbeiten zu
vermeiden und trotzdem die erforderliche Flachstellung des Bandes zum wirkungsvollen
seitlichen Abstreifen des Schüttgutes zu bewirken.
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Es wurde eine Vorrichtung zum seitlichen Abstreifen von Schüttgut,
das auf einem durch die Rollen von Rollenstationen muldenförmig geformten Obertrumm
eines Transportbandes aufliegt, mittels eines Abstreifers, die mindestens drei im
Abstand zueinander, quer zur Achse des Obertrumms angeordnete Rollen frei drehbar
in einer Trägerkonstruktion gehaltert aufweist, gefunden.
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Diese Vorrichtung wird nachstehend anhand eines Beispiels beschrieben,
das in Figur 1 in Vorderansicht und in Figur 2 in Draufsicht schematisch dargestellt
ist, wobei gleiche Teile in beiden Figuren mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet
sind.
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Kennzeichnend ist für diese Vorrichtung, daß auf einem mittig angeordneten
Träger 1 und quer zu dessen Längsachse Rahmen 2 befestigt sind, in denen Rollen
3 frei drehbar gelagert sind, deren äußere Mantelfläche über die Oberkante des jeweiligen
Rahmens 3 hinausragt, wobei an den beiden Seiten der Rahmen 3 bzw. des Trägers 1
über seitliche Streben 4 je ein Winkeleisen 5 mit seiner Öffnung nach unten befestigt
ist, deren Enden je eine Einrichtung 6 zur Befestigung je eines Endes eines Zugseils
7 tragen, das über eine Motorwinde läuft, die an einem Ende des Bandförderers angeordnet
ist, und denen höhenverstellbar eine Halterung angeordnet ist, die eine Buchse 10
trägt, in der der Dorn 11 des Abstreifers 12 drehbar geführt und befestigt ist,
dessen Neigung zur Längsachse des Trägers 1 einstell- und arretierbar ist.
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Der Träger 1 ist dabei vorteilhaft ein nach unten sich öffnendes,
im Querschnitt U-förmiges Doppelwinkeleisen, auf dem quer zu dessen Längsachse im
Abstand zueinander mindestens drei Rahmen 2 befestigt sind.
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In den beiden Stirnseiten dieser Rahmen 2 sind die Achsenenden von
Rollen 3 frei drehbar gelagert, deren äußere Mantelflächen über die Oberkante des
jeweiligen Rahmens 2 hinausragen müssen. Die Länge der Rollen 3 soll nicht wesentlich
kleiner sein als die Breite des Transportbandes.
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Selbstverständlich kann anstelle der Einzelrahmen auch ein größerer
Rahmen vorgesehen werden, in dem die Rollen ebenfalls im Abstand zueinander quer
zur Längsachse des Trägers 1 frei drehbar gelagert sind.
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Von den Seitenwänden der bzw. des Rahmens 2 oder des Trägers 1 gehen
Streben 4 aus, an derem anderen Ende je ein im Querschnitt L-förmiges Winkeleisen
5 mit nach unten gerichteter Winkelöffnung befestigt ist, dessen Längsachse der
Längsachse des Trägers 1 parallel ist.
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An den Enden der Winkeleisen 5 ist je eine Einrichtung 6 zur Befestigung
je eines Endes eines Zugseils 7 angeordnet, die vorteilhaft aus einem rechteckig
oder bogenförmig ausgebildeten und vertikal gerichteten Portalrahmen besteht, der
die einander entsprechenden Enden der beiden Winkeleisen 5 miteinander verbindet.
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Die Enden des Zugseils 7 werden vorteilhaft an der oberen Querverbindung
des Portalrahmens mittig befestigt.
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Das Zugseil 7 ist in mehreren Windungen um die Seilrolle einer vor-
und rücklaufend betreibbaren Motorwinde geführt, die an einem Ende des Bandförderers
angeordnet ist, während es am anderen Ende des Bandförderers um eine dort angeordnete
Umlenkrolle geführt ist.
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An den Winkeleisen 5 ist außerdem höhenverstellbar eine Halterung
angeordnet, die eine Buchse 10 trägt in der der Dorn 11 des Abstreifers 12 drehbar
geführt und befestigt ist. Hierzu können an den Winkeleisen 5 vier vertikal gerichtete
Halterungsstangen 8 befestigt sein, und zwar vorzugsweise in Nähe der Enden dieser
Winkeleisen 5. Diese Halterungsstangen 8 können als Metallstangen oder -rohre ausgebildet
sein, die in Abständen zueinander quer zu ihrer Längsachse Bohrungen aufweisen.
Mit diesen Halterungsstangen 8 wirken Buchsen zusammen, die mit den Enden zweier
sich überkreuzender Streben 9 ein Stück bilden und ebenfalls quer zu ihrer Längsachse
durchbohrt sind, so daß diese Bohrungen mit den Bohrungen der Halterungsstangen
8 zur Deckung gebracht und durch einen Stift lösbar verbunden werden können.
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Die aus den zwei sich überkreuzenden Streben 9 bestehende Halterung
kann auf diese Weise der Höhe nach verändert und fixiert werden. In dem Kreuzungspunkt
der Streben 9 ist eine Buchse 10 befestigt, in der der Dorn 11 des Abstreifers 12,
der als langgestreckte rechteckige Platte mit dem Dorn 11 mittig auf einer Längsseite
angeordnet ausgebildet ist, drehbar geführt und befestigt ist. Diese aus den Halterungsstangen
8, den sich überkreuzenden Streben 9 und der Buchse 10 bestehende Halterung kann
auch durch jede andere Einrichtung ersetzt werden, die den Abstreifer 12 in zweckentsprechender
Weise einstellbar zu tragen vermag.
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Wesentlich ist für die beschriebene und jede andere Einrichtung dieser
Art, daß der Abstreifer 12 in seiner Neigung zur Längsachse des Trägers 1 einstell-und
arretierbar ist, so daß er mit dieser Längsachse einen spitzen Winkel einschließt.
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Vorteilhaft kann diese Arretierungseinrichtung aus einer Hebelstange
13 bestehen die am Ende einer Oberfläche des Abstreifers 12 über dessen Länge hinausragend
befestigt ist und über einer Lochplatte 14 liegt, die außen an einem Winkeleisen
5 befestigt ist, wobei die Hebelstange 13 eine Bohrung aufweist, die mit einem der
Löcher der Lochplatte 14 zur Deckung gebracht und mittels eines Steckbolzens verbunden
werden kann. Es können auch zwei Lochplatten 14 in Nähe der beiden Enden eines Winkeleisens
5 vorgesehen sein.
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Zur lösbaren Arretierung des Abstreifers 12 ist jedoch auch jede andere
zweckentsprechende Einrichtung geeignet, die den Abstreifer 12 in der gewählten
Neigung zur Längsachse des Trägers 1 festzuhalten vermag.
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Die Vorrichtung der Erfindung wird so auf das Fördergestell eines
Bandförderers aufgesetzt, wie es in Fig. 1 schematisch angedeutet ist. Danach liegt
der Träger 1 mit den freien Kanten seiner beiden Schenkel auf der Mittelrolle der
Rollenstationen des Bandförderers auf, während die Winkeleisen 5 mit einem Schenkel
auf der äußeren Stirnfläche der seitlichen Rollen der Rollenstationen und der andere
Schenkel auf der daran anschließenden Manteloberfläche dieser Rollen aufliegen und
längs des Fördergestells bewegt werden können.
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Das Transportband 15 ist dabei über die Rollen 3 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geführt. Der Abstreifer 12 wird mittels seiner Halterung in die höchstmögliche
Position an den Halterungsstangen 8 fixiert.
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Nunmehr wird mittels der in den Figuren nicht dargestellten Motorwinde
und des Zugseils 7 die Vorrichtung der Erfindung an den Platz des Fördergestells
gezogen, an dem Schüttgut abgestreift werden soll. Entsprechend der Menge des Schüttgutes,
die abgestreift werden soll, wird der Abstreifer 12 im entsprechenden Abstand zu
dem Förderband 15 oder darauf mit seiner Unterkante aufiiegend eingestellt und an
den Halterungsstangen 8 fixiert. Danach wird die Neigung des Abstreifers 12 zur
Längsachse des Trägers 1 und entsprechend der Seite des Bandförderers, nach der
abgestreift werden soll, ein- und festgestellt. Der Abstreifer 12 soll mit der Längsachse
des Trägers 1, die der Förderrichtung des Bandförderers parallel ist, einen spitzen
Winkel einschließen.
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Es kann vorteilhaft sein, an der Abwurfseite der Vorrichtung ein Leitblech
vorzusehen, das das abgestreifte Schüttgut von dem Fördergestell ableitet, um eine
unnötige Verschmutzung des Fördergestells zu vermeiden.
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Dieses Leitblech kann an der äußeren Oberfläche des Winkeleisens 5
befestigt werden, das sich an der Abwurfseite befindet. Es soll vorteilhaft in leichter
Neigung gegen die Senkrechte die Abwurfseite des Fördergestells abdecken.
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Die Vorrichtung der Erfindung kann mühelos an jede Stelle des Bandförderers
gefahren werden, ohne daß dazu Umbauten an diesem Bandförderer notwendig sind.
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Die Vorrichtung der Erfindung bewirkt an der gewünschten Stelle des
Bandförderers die zum Abstreifen erforderliche Flachstellung des sonst muldenförmigen
Bandes und gewährleistet durch die vorgesehenen Einrichtungen eine allen Anforderungen
gerecht werdende sichere Einstellung des Abstreifers ohne den bisher üblichen technischen
Aufwand.