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Verfahren zum Schleifen von Wetzsteinen aus natürlichem Stein. Bei
der Herstellung von Wetzsteinen aus natürlichem Stein verfährt man bisher im allgemeinen
so, daß man die Wetzsteine so gut und genau, als dies eben möglich ist, durch Sägen,
Spalten oder Behauen roh bearbeitet und dann durch Schleifen von Hand ihnen die
endgültige glatte Form gibt.
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Dieses Verfahren ist wegen der vielen Handarbeit wenig leistungsfähig
und sehr kostspielig, auch aus dem Grunde, weil es häufig vorkommt, daß nahezu im
Rohen fertige Wetzsteine noch beim Abspalten der letzten Stückchen zerbrechen oder
ausbrechen.
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Man hat nun schon vorgeschlagen, das Schleifen der durch Spalten usw.
vorgeformten Wetzsteine an den beiden gewölbten Flanken der Wetzsteine anstatt von
Hand in einer selbsttätig arbeitenden Schleifmaschine zu bewirken, indem man die
vorgeformten Steine in radialer Stellung in eine Ringmulde legt und. darüber konzentrisch
einen Schleifstein nach Art eines Mahlganges rotieren läßt, der eine muldenförmig
vertiefte Schleiffläche aufweist von solcher Form, daß die gewünschte Wölbung der
Seitenflanken der Wetzsteine durch einen quer zur Steindicke verlaufenden Schleifvorgang
hervorgebracht wird. Hierbei wird indessen an der mühsamen Vorarbeit keineswegs
gespart. Ja, es ist sogar nötig, daß die Wetzsteine an den zu schleifenden Flanken
noch genauer, als früher nötig, behauen werden, damit der Schleifstein nicht schon
in allzukurzer Zeit seine richtige Form verliert. Der große, teure und durch teure
Nacharbeit ständig instand zu setzende Schleifstein macht das Verfahren für die
Praxis ungeeignet. Dazu kommt noch, daß die nur vorgeformten Wetzsteine mit ihren
schmalen Seitenflächen, die zudem noch unregelmäßig gestaltet sind, in dem Schleiftrog
ruhen und während des Schleifvorganges das Bestreben haben, umzukippen, natürlich
sehr zum Schaden der Arbeit.
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Gegenstand der Erfindung bildet nun ein neues Verfahren zur Herstellung
von Wetzsteinen aus natürlichem Stein, das eine billige und sichere Massenfabrikation
gestattet. Im wesentlichen besteht das Verfahren darin, daß nicht wie bisher von
Rohlingen ausgegangen wird, die durch Spalten oder Behauen schon soweit als möglich
auf die Form des fertigen Steines gebracht und dann einzeln fertig geschliffen werden,
sondern daß vielmehr die Rohlinge zunächst nur auf die Gestalt des die endgültige
Wetzsteinform umhüllenden rechtwinkligen Prismas vom Querschnitt des hochkantigen
Wetzsteines und einer Länge von zweckmäßig vielfacher Wetzsteindicke gebracht werden
und eine Reihe solcher Rohlinge mittels der Form der aufzunehmenden Werkstückseite
entsprechend profilierter Pfannen im umlaufenden Werkstückhalter nacheinander an
zylindrischen Werkzeugen zum Grob-oder Feinabschleifen und einem profilierten Werkzeug
zur Abfassung der Kanten des zukünftigen Wetzsteines vorbeigeführt werden.
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Hierbei werden also die runden Rückenflächen der Wetzsteine nicht
mehr durch Vorbehauen der Ecken vorgeformt, sondern die Rundung wird unmittelbar
aus dem etwa prismatischen Rohling durch den Schleifvorgang gewonnen.
F-in
Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens ist an Hand der beiliegenden Zeichnung
in Nachstehendem erläutert.
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Fig. i zeigt in schematischer Darstellung, ukd zwar im Querschnitt
die Schleifeinrichtung: Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. i in größerem
Maßstab.
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Fig. 3 zeigt in noch größerem Maßstab einen Wetzstein gemäß dem neuen
Verfahren geschliffen.
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Aus geeignetem natürlichen Stein werden zunächst durch Sägen oder
Spalten Steinstücke hergestellt, deren Länge etwa derjenigen eines fertigen Wetzsteines,
deren Dicke etwa der Breite des Wetzsteines, deren Breite jedoch einem Mehrfachen
(z. B. dem Zehnfachen) der Dicke eines Wetzsteines entspricht. Diese Steinstücke
werden auf geeigneten Unterlägen b mittels Spannvorrichtungen c befestigt. Die Unterlagen
b besitzen solche Form, daß sie in entsprechende Quernuten d einer Aufspanntrommel
e parallel zur Achse dieser Trommel eingeschoben werden können und durch die zwischen
den Nuten d stehengebliebelen Zähne- f der Trommel gegen Herausfallen gesichert
werden. Gegen Verschiebung in den Nuten sind die Unterlagen natürlich ebenfalls
zu sichern, doch ist eine dementsprechende Vorrichtung der Übersichtlichkeit wegen
in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Als Spannvorrichtungen c sind zweckmäßig schmiegsame Spannbänder zu
verwenden, die die Steine an denjenigen Stellen fassen, welche später die Spitzen
der Wetzsteine abgeben sollen (g in Fig. 3). Sie sind mit einem möglichst einfach
und rasch zu handhabenden Verschluß, ähnlich dem Drahtbügelverschluß an Bierflaschen,
ausgestattet.
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Die Aufspanntrommel e läuft im Betriebe langsam um ihre Achse um.
An ihrem Umfang sind rasch umlaufende Schleifscheiben h, i und
k
angeordnet.
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Wenn die Steinstücke a auf den Unterlagen b
festgespannt
und mit diesen in der Aufspanntrommel e untergebracht sind und die Trommel im Sinne
des in@ Fig. i eingezeichneten Pfeiles langsam umläuft, so kommen die Steinstücke
der Reihe nach zunächst unter die zylindrische Karborundwalze h aus grobem Schmirgel,
die der einen Steinflanke eine Wölbung entsprechend dem äußeren Durchmesser der"
Walze g gibt. Dann gelangen sie unter eine Schleifwalze i aus feinerem Material,
z. B. Sand, die sie fertig schleift, und endlich unter ein System von Sägescheiben
k, welche die zukünftigen Spaltstellen vorschneiden. Die Schleiffläche dieser Sägescheiben
k ist so geformt, daß sie zugleich die Kanten der in Entstehung begriffenen Wetzsteine
bricht und so sauber glättet, wie es für die Benutzung der Wetzsteine nötig ist.
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Die Spannvorrichtung c ist natürlich so schmal, daß sie von den Sägescheiben
k nicht eingeschnitten wird.
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Nachdem ein Steinstück unter den Sägescheiben diadurchgegangen ist,
wird es bei I (Fig. i) zusammen mit seiner Unterlage aus der Aufspanntrommel e herausgeholt,
aus der Unterlage b nach Lösung der Spannvorrichtung genommen und in eine andere
Unterlage bl in ähnlicher Weise festgespannt, die einen Boden von der Wölbung der
soeben geschliffenen Steinflanke besitzt.
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Mit dieser Unterlage b1 wird der Steinbei II (Fig. i) wieder in die
ständig umlaufende Aufspanntrommel gebracht und läuft mit dieser wieder unter einer
zylindrischen Karborundwalze h, einer Sandsteinwalze i und einem Sy stem von Sägescheiben
k vorbei, so daß in der vorhin beschriebenen Weise auch seine andere Flanke bearbeitet
wird.
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In der Stellung III können dann die Steinstücke aus der Schleifvorrichtung
endgültig herausgenommen werden. Sie besitzen dabei den in Fig. 2 gezeichneten Querschnitt.
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Nun werden mittels irgendeiner bekannten oder geeigneten Vorrichtung
die Wetzsteine entlang den von den Sägescheiben k vorgeschnittenen Rillen abgespalten.
Da die Steinstücke a schon von Anfang an so ausgeschnitten worden sind, daß die
Richtung ihrer natürlichen Spaltfähigkeit mit der Richtung der zum Schlusse noch
nötigen Spaltung zusammenfällt, so fallen die durch die Spaltung entstehenden Flächen
in der Regel so glatt und eben aus, daß eine weitere Nacharbeit nicht nötig ist.
Jene Flächen werden ja auch bei der Benutzung des Wetzsteines nicht verwendet. Die
Kanten des Wetzsteines jedoch entlang den runden Rückenflächen, die beim Wetzen
hauptsächlich benutzt werden, sind vollständig glatt und gebrauchsfähig.
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Zum Schluß können- die einzelnen Wetzsteine noch an den Spitzen grundgeschliffen
werden, doch ist dies keineswegs unbedingt notwendig.
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Bei dem neuen Verfahren ist das mühsame Spalten oder Beschneiden der
Steine entlang der Rundung vollständig vermieden. Die Schleifarbeit erfordert nur
ganz wenig Wartung. Sie ist ununterbrochen und sehr ergiebig, da stets eine größere
Anzahl von Steinen (ioSteine)mit einemmal bearbeitet werden und zudem noch an 6
verschiedenen Steinstücken (d. h. also an etwa 6o Wetzsteinen) zu gleicher Zeit
geschliffen werden kann. Besonders wichtig ist aber, da.ß die großen Steinstücke
beim Schleifen in der Aufspannvorrichtung weit sicherer und fester liegen als einzeln
behauene Wetzsteine, obwohl weit weniger Aufspannvorrichtungen benutzt und bedient
werden müssen als im letzteren Fall.