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Entaschungsvorrichtung. Die -Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur staubfreien Entfernung von Schüttgut bei Dampfkessel- und anderen Feuerungsanlagen,
insbesondere heißer Asche, Flugasche, Schlacke, Koks u. dgL, bei welcher (leas abzuführende
Gut durch eine unter den Aschenfängen angebrachte Glocke, deren Mündung mit einer
abkläppbaren Pfanne verschlossen und durch eine Flüssigkeit abgedichtet ist, aufgespeichert
wird und durch eine im Innern der Glocke angebrachte regelbare Brausevorrichtung
während der Zeit des Sammelns unter Luftabschluß abgelöscht wird.
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Die Erfindung besteht darin, entweder unter dem Aschenfang eine Glocke
anzuordnen, deren Mündung mit einer abklappbaren Pfanne durch eine Flüssigkeit abgedichtet
ist, oder eine Glocke vorzusehen, deren Pfanne zu einem Muldenkipper (Wagenkasten)
ausgebildet und deren Flüssigkeitsabschluß durch eine Tasse reit der Glocke erreicht
wird, oder aus einer Glocke, welche auf dem Auslaufrohr des Aschenfanges verschiebbar
angeordnet und durch Wasser o- dgl. abgedichtet ist, um so das Schüttgut ohne Staubbildung
unmittelbar ztt entfernen.
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Die Vorteile,. welche durch den der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken
erreicht werden, treten- besonders dadurch in die Erscheinung, @daß ständig zu öffnende
und zu schließende, gegeneinander- oder ineinandergreifende Teile mit einem Wasserabschluß
versehen sind, um zeitraubende Verpackungen und Verschraubungen, welche sonst erforderlich
wären, zu entbehren. Aber auch vorgenommene Verpackungen- und Verschraubungen sind,
da immer die Gefahr besteht, daß diese undicht «-erden können, zur Sicherung des
Durchstaubens durch Wasser abgedichtet.
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Von Wichtigkeit ist es, daß die gemäß der Erfindung zur Entfernung
des Schüttgutes dienende Vorrichtung es ermöglicht, das Schüttgut nach Bedarf anzufeucliten
oder aber auch ganz trocknen zu lassen. Dadurch wird die Anlage von Abwasserleitungen
und Absetzbecken nicht nötig, weil es überflutende Wassermassen, wie bei bekannten
Entaschungsarten, nicht gibt. Auch gibt es bei der Vorrichtung keine betriebsmäßigem
Verschleiß unterworfene Teile, und die Mitwirkung von Maschinen ist durchaus entbehrlich.
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Die Zeichnungen (Fig. i bis :2o) zeigen in drei Ausführungsformen
und An vendungsbeispielen (las Wesen der Erfindung-. Es ist: Fig. i eine Ansicht
von vorn, Fig. a eine Ansicht von oben, Fiel. 3 ein Längsschnitt nach der Linie
A-H der Fig. i, Fig. 4 ein Querschnitt nach zier Linie C-D der Fig.3. Fig. 5 eine
Seitenansicht bei geöffneter Stellung, Fig.6 eine Seitenansicht in betriebsfertigem
Zustande, Fig. 7 eine Seitenansicht bei der Entleerung, Fig. 8 eine Ansicht
von vorn,
Fig. 9 eine Ansicht von oben, Fig. i o ein Längsschnitt
nach der Linie E-F .der Fig. 8, Fig. i i ein Querschnitt der Linie G-H der Fig.
10, Fig. 12 eine Seitenansicht ohne Sammelhehälter, Fig. 13 eine Seitenansicht der
Sammelbehälter, Fig. 14 eine Seitenansicht in betriebsfertigem Zustande, Fig. 15
eine Seitenansicht bei der Entleerung, Fig. 16 eine Ansicht von vorn, Fig. 17 eine
Ansicht von oben, Fig. 18 ein Längsschnitt nach der Linie T-K der Fig. 16, Fig.
i9 eine Ansicht in betriebsfertigem Zustande, Fig.2o eine Ansicht bei der Entleerung.
i. Die Vorrichtung besteht bei der Ausführung nach Fig. i bis 7 im wesentlichen
aus der Glocke i, welche mit dem Stutzen :2 des Aschenfanges 3 der Feuerungsanlage
fest verbunden ist, der die Glocke i an ihrer Mündung verschließenden Pfanne 4,
welche bei 5 und 5" mit der Glocke i in Gelenken verbunden und mit Schienen 6 und
6" versehen ist,-welche den Boden der Pfanne 4 versteifen, an denen- die Zugseile
7 und 7" befestigt sind, die über an der Decke 8 befestigten Rolleng und 9" zur
Windevorrichtung io führen, der Wasserzuleitung z i, i i" und der Absperrklappe
12 mit Hebel 13.
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Soll die Vorrichtung in Gebrauch genommen werden, so wird die Pfanne
4 mittels der Zugseile 7 unä 7" durch die Windevorrichtung io fest an den Rand der
Glocke i (Fig. 6) angezogen und durch Feststellen der Winde in dieser Lage gehalten.
Sodann wird durch die Wasserzuleitung i i die Pfanne 4 bis zum Rande .mit Wasser
angefüllt (Fig. 3). Dadurch ist der innere Raum, welcher zwischen Glocke und Pfanne
liegt, staubdicht gemacht. Nun wird die Absperrklappe 12 mittels des Hebels 13;
welcher nach unten gedreht wird, geöffnet. Dadurch ist eine Ver1indung der Glocke
z mit dem Aschenfang 3 hergestellt, und die sich in der Feuerungsanlage bildende
Asche wird von der Pfanne 4 aufgenommen und die Glocke i angefüllt. Die Anfeuchtung
oder Ablöschung des Schüttgutes geschieht während der ganzen Zeit des Ansammelns
durch einen Sprühregen der inzwischen angestellten Brausevorrichtung i i11 unter
Luftabschlub.
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Ist der Hohlraum der Glocke i mit Schüttgut angefüllt, so wird die
Entleerung vorgenommen, indem die Pfanne 4 mittels der Windevorrichtung io durch
Nachlassen der Zugseile? und 7" von der Glocke i abgeklappt wird (Fig. 7) ; dadurch
ist die Mündung der Glocke frei geworden, und die Asche gleitet über die Pfanne
direkt in einen untergeschobenen Waggon oder andere Transportvorrichtung. Während
der Entleerung wird die Absperrklappe 12, indem der Hebel 13 in wagerechte Stellung
gebracht wird, geschlossen, damit die Feuerungsanlage nicht in schädlicher Weise
unterbrochen wird. Ist die Entleerung erfolgt, so wird die Betätigung in geschilderter
Weise wiederholt.
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Dieses Ausführungsbeispiel wird vorteilhaft überall da Verwendung
finden können; wo es sich darum handelt, das Schüttgut auf ein Transportband gelangen
zu lassen, oder da, wo keine, Spezialwagen zur Verfügung stehen.
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2. Nach der Ausführung der Fig.8.bis 15 besteht die Vorrichtung in
der Hauptsache aus der Glocke 14 mit dem Zuführungsrohr 15, dem Stutzen 16, dem
Aschenfang 17 der die Glocke 14 verschließenden Pfanne 18 mit der Tasse 19, dem
Fahrgestell 2o, der Wasserzuleitung 2i und 21", der Windevorrichtung 26, den Zugseilen
22, 22", 22"", z2 welche über an der Decke befestigte Rollen 24 laufen, den j e
zwei Zugseile verbindenden Stangen-25 und 25" und der Absperrklappe 27 mit Hebel
28.
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Wird die Vorrichtung in Gebrauch genommen, so wird die auf dem Fahrgestell
2o befindliche Pfanne 18, welche hier zu einem Muldenkipper ausgebildet ist, unter
die Glocke 14 gebracht; dann werden die Zugseile 22, 22", 22"" und 22 """ mit den
Verbindungsstangen 25 und 2,5" unter die vorspringende Tasse 19 gelegt. Hierauf
werden die Zugseile gleichzeitig durch die Windevorrichtung angezogen, die Pfanne
18 schiebt sich so weit gegen die Mündung der Glocke 14 und diese greift in die
.mit der Pfanne fest verbundene Tasse i9 ein, bis die Pfanne gegen den Rand der
Glocke gepreßt ist, und wird so durch Feststellen der Windevorrichtung 26 in dieser
Lage gehalten. Hierauf wird die Tasse i9 durch Anstellen der Wasserzuleitung 21
mit Wasser gefüllt und die Absperrklägpe 27, @ indem der Hebel 28 in wagerechte
Stellung gebracht' ist, geöffnet, und die Ablagerung des Schüttgutes vollzieht sich
unter Luftäbschluß unter denselben Bedingungen wie nach Beispiel z.
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Ist die Pfanne i8 mit Asche gefüllt, so wird die Absperrklappe geschlossen,
die Zugseile *erden gelöst und diePfanne samtInhalt mittels der Windevorrichtung
auf ein bereitstehendes Fahrgestell gesetzt (Fig. 15). Nachdem eine leere Pfanne
in beschriebener Weise unter die Glocke gebracht worden ist, wiederholt sich der
Vorgang.
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Diese Ausführungsweise hat den großen
Vorteil, daß
das Schüttgut nach der natürlichen Aufspeicherung nicht noch einmal umgeschüttet
zu werden braucht, sondern so direkt zur Aschenhalde gelangt.
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3. Werden die Glocken in den beiden vorheschriebenen Beispielen mit
den Stutzen der Aschenfänge fest verbunden, so ändert sich die Anordnung der Erfindung
bei dem. Beispiel nach Fig. 16 bis 2o in umgekehrtem Sinne.
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Diese Anordnung besteht aus der Röhre 29, welche mit dem Stutzen
30 fest verbunden ist, dem Aschenfang 31, der Absperrklappe 32 mit Hebel
33, der Glocke 3q., dem Wasserhehälter 35, welcher mit der Glocke 3q. fest verbunden
ist, der feststehenden Pfanne 36, den Zugseilen 37 und 37", welche über an der Decke
befestigte Rollen 39 und 39" laufen, hei 40 und 40" an der Glocke befestigt sind,
und der Windevorrichtung q.1.
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I m betriebsfertigen Zustande steht die Glocke 34 fest in der Pfanne
36, weiche mittels einer Wasserzuleitung, ähnlich der in Beispiel. i und 2, mit
Wasser angefüllt ist; ebenso wird der Wasserbehälter 35, welcher mit der Glocke
fest verbunden ist und auf dein Auslaufrohr mit dieser verschiebbar ist, mit Wasser
gefüllt, um "so jegliche Staubbildung flach außen zu verhindern. Die Ablagerung
des Schüttgutes vollzieht sich, nachdem. die Sperrklappe 32 mittels des Hebels 33
geöffnet worden ist, auf der Pfanne 36 unter Luftal)schluß und wird wie im Beispiel
nach Fig. 1 bis 7 und 8 bis 15 abgelöscht.
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Soll eine Entleerung vorgenommen werden, so wird die Sperrklappe 32
geschlossen. Die Glocke 3¢ wird an den Zugseilen 37 und 37" mittels der Windevorrichtung
q.1 in die Höhe gezogen (Fig.2o) und durch Feststellen der Winde am Herabfallen
gehindert. Die aufgespeicherte Asche bleibt in der Pfanne zurück und kann mittels
Schaufeln in Schubkarren o. dgl.-geladen werden. Hierauf wird die Glocke wieder
in die Pfanne hinabgelassen, die Sperrklappe wird geöffnet, und die i.iufspeicherung
der Asche beginnt von neuem.
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Diese Ausführungsform gestattet e;, SchüttgutdirektaufFußböden abzulagern
oder in Gefäße zu füllen oder auch ganze Fahrzeuge mit Stoffen unter Luftabschluß
zu beladen, bei welchen für die Bedienungsmannschaft und die maschinellen Anlagen
starke schädliche Staubbildung in die Erscheinung tritt.
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Betont sei, daß die neue Erfindung nicht nur als Entaschungsvorichtung
bei Feuerungsanlagen verwandt werden soll, sondern auch überall da, wo es sich um
ein Umladen oder Aufspeichern von Stoffen handelt, die stark zur Staubbildung neigen
und somit schädlich für die Umgebung wirken.