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Kipptisch, insbesondere zum Umkehren von Spiegelscheiben beim Schleifen.
Die Erfindung betrifft einen Kipptisch, der insbesondere zum Umkehren von Spiegelscheiben
Verwendung finden soll, damit die beiden Flächen nacheinander bearbeitet werden
können.
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Beiliegende Zeichnung stellt eine Ausführungsform des neuen Kipptisches
beispielsweise dar, und zwar zeigt Fig. z den Kipptisch abgebrochen in Seitenansicht,
teilweise im Schnitt, von einer der kurzen Seiten aus gesehen.
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Fig.2 zeigt den Kipptisch in Draufsicht. Fig.3 veranschaulicht in
vergrößertem Maßstabe die Befestigung der Querstäbe auf dem Tragrahmen in senkrechtem
Schnitt.
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Fig. q. zeigt diese Anordnung in Draufsicht und Fig. 5 dieselbe in
seitlichem Aufriß.
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Fig.6 ist ein Querschnitt nach Linie 6-6 der Fig. q..
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Der zum Tragen der Spiegelscheibe bestimmte Tisch besteht aus einem
Rahmen a, a aus Holzbalken, der gn seinen vier Ecken durch Winkeleisen al- verstärkt
ist und dessen Abmessungen sich nach den Abmessungen der größten Spiegelscheibe,
welche hergestellt werden soll, richten.
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An jeder Längsseite des Rahmens a ist oben und, unten eine starre
röhrenförmige Stange b angebracht. Die Traglager b', b' für diese Stangen
b, b bestehen aus Konsolen, die zu je zweien auf dem entsprechenden Balken
a des Rahmens mit Bolzen befestigt sind. Auf den Rohren b können sich unter Vermittlung
von Rohrschellen c zu beiden Seiten der Mittellinie x-x des Rahmens, wo die Rohre
b, b auch in ihrer Mitte von Könsolen bl-, b'- (Fig. 2) getragen werden,
eine Anzahl Leisten oder Schienen d (in der Zei,:hnung sind beispielsweise vier
veranschaulicht) verschieben. Diese aus Holz bestehenden Leisten sind ihrer Achse
entlang (Fig. 6) mit einem Flacheisen dl armiert; ein Filzband d2 bedeckt die Innenfläche
der Leisten.
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Man kann die Leisten, indem man sie auf den Rohren b, b verschiebt,
in einem Raum unterbringen, der zu diesem Zweck am Ende des Rahmens auf jeder Seite
vorgesehen ist (Fig. 2), so daß der für das Aufbringen der Spiegelscheibe bestimmte
Raum vollständig freigegeben wird.
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.Der Zwischenraum zwischen den oberen und unteren Leisten entspricht
der gewöhnlichen Maximaldicke der zu bearbeitenden Spiegelscheiben (Fig. r, 3 und
6).
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Im Innern des Rahmens und auf jeder der Seiten a, die parallel zu
den Rohren b, b verlaufen, sind vier Knaggen f befestigt, -die aus Profilrollen
D-förmigen Querschnitts bestehen, mit Filz f' bekleidet sind (Fig. 3 und q.) und
sich ihrer Vertikalachse f 2 entlang verschieben können. Der D-förmige Querschnitt
der Knaggen ermöglicht nach Belieben die Verwendung der konvexen Fläche der Knaggen
als Anschlag für die Kante der Spiegelscheiben. Ist die Scheibe nicht so breit,
daß alle Rollen beim Aufrichten der Spiegelscheibe zum Stützen des unteren Ran
des
gebraucht werden, so werden die entbehrlichen Rollen so gedreht, daß die abgeflachte
Seite der Scheibe zugewendet ist.
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Die parallel zu den Leisten liegenden Seiten des Rahmens sind durch
T-Eisen verstärkt, auf welchen die Drehzapfen h befestigt sind. Das Kippen des Tisches
erfolgt von Hand oder mittels eines beliebigen Motors, wobei der dem Schwungrad
i zuerteilte Antrieb gleichzeitig durch eine Transmission von Zahnrädern lal, lii
und Gallschen Ketten &, h=, die :die Geschwindigkeit verringern, auf die beiden
Zapfen h,la übertragen wird.
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In der Zeichnung nicht veranschaulichte entfernbare Riegel sind auf
dem Boden an den vier Ecken vorgesehen, um -den Tisch in seiner Ruhelage festhalten
zu können. Andere Riegel, die an geeigneter Stelle in der Grube k vorgesehen sind,
dienen dazu, den Tisch in einer nahezu senkrechten Lage festzuhalten, damit die
Spiegelscheibe mittels Zangen entfernt werden kann.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Befindet sich der Tisch in horizontaler
Ruhelage, so schiebt man die unteren Leistend auf den Rohren b so weit vor, daß
sie ein Gitter bilden. Die Entfernung der Leisten voneinander wird durch die Länge
der zu tragenden Spiegelscheibe bestimmt, derart, daß man eine geeignete Verteilung
des Gewichtes auf die verschiedenen Leisten. erzielt. Hierauf legt man die Spiegelscheibe
auf dieses Gitter, wobei man dafür Sorge trägt, daß sich die Kante der Spiegelscheibe
gegen die Knaggen 0-förmigen Querschnitts legt. Dieses Aufbringen der Spiegelscheibe
kann beispielsweise mittels einer Vorrichtung bewirkt werden, die den Gegenstand
des Patentes 352o67 bildet. Nunmehr bringt man die oberen Leisten d, die bisher
nahe den Seiten des Rahmens (Fig.2) untergebracht waren, in eine Lage senkrecht
oder nahezu senkrecht über den unteren Leisten, zum Zwecke, ein zweites Gitter oberhalb
der Spiegelscheibe zu bilden. Man zieht die Riegel, welche den Tisch in seiner Ruhelage
festgehalten( haben, zurück und setzt den Tisch mittels. des Schwungrades i in Kippbewegung.
Sobald die senkrechte Lage überschritten ist, fällt die Spiegelscheibe aus einer
Höhe von einigen Millimetern: von dem ersten Gitter auf das zweite Gitter. Die Knaggen
f folgen dieser Bewegung .der Spiegelscheibe, indem sie sich ihren Achsen f= entlang
verschieben. Hat der ';sch seine horizontale Lage eingenommen, so bringt man die
Verschlußriegel wieder in Stellung. Man entfernt alsdann die Leisten d, d,
die sich in diesem Augenblick oberhalb der Spiegelscheibe befinden und bringt sie
zii beiden Seiten am Ende des Rahmens in dem dort vorgesehenen Raume unter. Nunmehr
braucht die Spiegelscheibe nur noch abgehoben; ztt werden.
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Infolge der Einrichtung des Kipptisches gemäß vorliegender Erfindung
kann für das vollständige Umkehren der Spiegelscheibe die Zange entbehrlich gemacht
werden, deren Handhabung viel Zeit in Anspruch nimmt und sehr große Vorsicht bedingt,
besonders .wenn es sich: um Spiegelscheiben von großen Abmessungen handelt.