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Bergsteigeisen. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom
2. Juni 19t i die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom ig. Januar
1917 beansprucht, Es sind Bergsteigeisen bekannt, welche aus getrennten Sohlen-
und Absatzeisen bestehen, die in der Längsrichtung des Fußes zwecks Einstellung
in der Breitenrichtung geteilt sind, und -beim Anlegen an den Schuh die Sohle bzw.
-den Absatz rahmenartig umfassen. Sie haben den Nachteil, daß sie infolge der getrennten
Anordnung von Sohlen- und; Absatzeisen den nötigen festen Halt des Schuhes nicht
genügend sichern, also z. B. Verdrehungen zwischen Absatz und Sohle zulassen und
dadurch den festen Standdes Fußes auf dem Boden beeinträchtigen.
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Es gibt nun zwar auch Bergsteigeisen, bei denen die in der Längsrichtung
des Fußes zweigeteilten Sohlen- und Absatzeisen zusammenhängen, also aus einem einheitlichen
Teil bestehen. Sie erschweren jedoch das Gehen, weil sie eine Durchbiegung der Sohle
im Fußbogen nicht gestatten.
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Um diesen Mißstand zu beseitigen, hat man die Sohlen- und Absatzteile
von Bergsteigeisen durch Gelenke verbunden, deren Drehachsen in wagerechter Richtung
und quer zur Längsrichtung des Schuhwerks liegen. Dabei ergibt sich aber wieder
der Nachteil, daß auf die bei der Durchbiegung im Fußbogen auftretenden Dehnungen
der Sohle keine Rücksicht genommen ist. Infolgedessen ist trotz der Gelenkverbindung
nur eine beschränkte Durchbiegung des Fußes im Gelenk möglich.
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Schließlich hat man auch bereits bei Bergsteigeisen die Verbindung
von Absatz- und Sohleneisen längsverschiebbar gemacht, wobei aber wieder die für
das Gehen erforderliche Gelenkigkeit unbeachtet gelassen ist.
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Die vorliegende Erfindung besteht in der Vereinigung dieser an sich
bekannten Einzeleinrichtungen zu einem neuen Ganzen. Gemäß der Erfindung sind an
den beiden Teilen des Absatzeisens flache Führungshülsen quer zur Längsrichtung
des Fußes angelenkt, in denen sich die beiden Sohlenteile längsverschiebbar führen.
Infolgedessen wird der feste Zusammenhang des Bergsteigeisens in der Querrichtung,
der Deformationen des Schuhes verhütet, erhalten, aber gleichzeitig beim Gehen die
notwendige Durchbiegung des Eisens im Fußbogen erreicht, da die Verbindungshülsen
die nötige Längsverschiebung zwischen Sohlen- und Absatzeisen zulassen. Die Erfindung
vereinigt also die Vorteile der eingangs besprochenen bekannten Einrichtungen, vermeidet
aber deren Nachteile.
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Die beiden Hülsen sind dabei in an sich bekannter Weise durch einen
Schraubenbolzen mit Rechts- und Linksgewinde verbunden,
so daß die
Sohlen- und Absatzeisen gemeinsam geöffnet bzw. geschlossen werden können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Fig. i eire schematische schaubildliche Unteransicht des
Eisens, Fig.2 und 3 die Sohlen- und Absatzteile vor der vollständigen Fertigstellung,
wobei die Begrenzungslinien, nach denen die Umbiegung der Ränder bzw. Zacken erfolgt,
strichpunktiert angegeben sind, Fig. 4 einen Querschnitt durch die Verbindungshülsen
des Eisens, Fig. 5 eine Seitenansicht und Fig. 6 einen Querschnitt des Steigeisens
in Verbindung mit dem Schuh.
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Das Steigeisen setzt sich zusammen aus einem an sich bekannten, in
der Längsrichtung des Fußes z-,veiteiligen Sohleneisen a und einem ebensolchen zweiteiligen
Absatzeisen b, die beide mit nach unten ragenden Zähnen r und s besetzt sind. Das
Sohleneisen a besteht aus einer der Sohlenform des Schuhes entsprechenden Bodenplatte
d und einem längs der Sohle ununterbrochenen durchlaufenden, aufwärts ragenden Rand
e (s. Fig. 6), welcher oben durchgehend einwärts gebogen ist, so daß er ,die Schuhsohle
seitlich und oben zwischen sich fassen und sich daran festhalten kann. Die beiden
Hälften des Sohleneisens sind vorn, am aufwärts ragenden Rand, durch ein Scharnier
f miteinander verbunden und können sich in bekannter Weise seitwärts öffnen. Der
Stift g dieses Scharniers ist von oben eingeschraubt, so daß er gelöst und- herausgenommen
werden kann.
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Das Absatzeisen besteht aus den Bodenplatten ii mit dem durchlaufend
aufwärts gebogenen Rand i, der den Absatz umfaßt. Der Rand besitzt einwärts gerichteteVorsprünge
k, die beim Anlegen des Eisens in den Absatz eindringen und das Eisen festhalten.
Auch können im Rand noch andere in den Absatz eindringende Spitzen ausgestanzt und
nach innen zu abgebogen sein. Die beiden Hälften des Absatzeisens sind hinten durch
das Scharnier 1, das in dem aufwärts ragenden Rand angeordnet ist, in bekannter
Weise gelenkig miteinander verbunden.
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An den beiden Teilen des Absatzeisens sind mittels Scharniers v flache
Hülsen c angelenkt, in denen sich die beiden Hälften der Sohleneisen mit ihrem schwanzförmigen
Ende o längsverschiebbar führen. Infolge dieser Ausbildung besitzt das Bergsteigeisen
trotz des Zusammenhanges zwischen Sohlen- und Absatzeisen Nachgiebigkeit im Fußhogen,
wodurch :das Gehen erleichtert wird. Bei der Durchbiegung im Scharnier ai können
sich nämlich die Sohlenteile gleichzeitig in den Hülsen c längsverschieben und dadurch
den bei -der Durchbiegung auftretenden Längenänderungen anpassen. Diese Ausbildung
gibt auch die Möglichkeit, dias Eisen an verschieden großen Schuhen befestigen zu
können. Die beiden Hülsen c sind in an sich bekannter Weise durch eine Schraube
p mit Rechts- und Linksgewinde miteinander verbunden. Wird diese angezogen, so werden
sowohl die beiden Hälften des Sohleneisens wie auch des Absatzeisens gleichzeitig
gegeneinander bewegt. Sie legen sich fest um die betreffenden Teile des Schuhes,
wobei die Spitzen des Absatzeisens in,den Absatz eindringen und der umgebördelte
Rand des Sohleneisens den Rande oder Sohle sowohl seitlich als von oben umschließt
(Fig. 6).
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Die Verbindungshülsen c sichern ,dabei den straffen Zusammenhang zwischen
Sohlen- und Absatzeisen, so daß sich der Schuh nicht deformieren kann, und sie sichern
ferner ein gutes Anliegen des Sohleneisens an die Sohle, unter Wahrung jedoch der
nötigen Bequemlichkeit für das Gehen.
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Zur Erhöhung der Gelenkigkeit kann gegebenenfalls zwischen dem schwanzförmigen
Ende o der Bodenplatte d und deren vorderen Teil, unmittelbar hinter dem Rande e,
noch ein Querscharnier mit in der Ebene der Bodenplatte liegender Achse eingeschaltet
werden.
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Jede Hälfte des Sohleneisens a sowohl wie des Absatzeisens b kann,
wie in Fig. 2 und 3 gezeichnet, aus einem einzigen: Stück Stahlblech von z. B. 2
mm Stärke gepreßt werden, aus dem die Zähne aus dem Vollen herausgestanzt und abwärts
gebogen werden.
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Sowohl Sohleneisen a wie auch Absatzeisen b sind noch mit Bügeln
t versehen, durch die ein Riemen gezogen werden kann zur Sicherung der Verbindung
der Sohle mit dem Oberleder des Schuhes, so daß sich nicht etwa die Schuhsohle losreißt.
Diese Sicherung kann auch wegbleiben.
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Zum leichteren Abschnallen der Eisen kann der vordere Scharnierstift
herausnehmbar angeordnet sein, so daß nach dessen Entfernung die sämtlichen Teile
abnehmbar sind.